Du hast mir abermal mein Haus vermehrt, Und mir in diesem Jahr noch einen Sohn bescher't. HErr, gib doch, daß auch der, zusamt den andern allen, Ein Werkzeug möge seyn zu Deinem Wolgefallen!
Mich hat in diesem Jahr mein liebes Vaterland Zu Grossen dieser Welt verschied'ne mal gesandt; So gar daß ich anitzt, indem ich dieses schreibe, Noch würklich auf der Reis' und in Gesandtschaft bin, Vielleicht auch eine Zeitlang bleibe. Jch ward zu erst zum Könige der Dänen Nach Glückstadt zwey mal hingeschickt. Du hast mich beyde mal für Unglück und für Schaden (Stund Hamburg damals gleich nicht in des Königs Gnaden) So gnädiglich bewahrt, und mich beglückt Den Meinen wieder zugeführet; Wofür nur Dir Lob, Ehr' und Preis gebühret.
Man schickte mich hernach, nebst Surland, ferner hin Zum mächt'gen Könige der Preussen, und von dort Geht uns're Reis' itzt nach Hannover fort. Mein Surland, dem die Stadt, was er für sie gethan, Geschrieben und geredt, nicht g'nug vergelten kann, Hat neben mir zugleich daselbst verspüret, (Wosür nur Dir, o GOtt, Lob, Preis und Ruhm gebühret) Wie viele Gnade wir gefunden Beym Könige so wol als bey der Königinn, Der Mutter Jhres Volks, auch bey der Prinzessinn, Wie viele Gunst uns sonst der ganze Hof erzeiget.
Wer hat die Herzen doch so sehr zu uns geneiget, Als Du, o GOtt, allein? Die Reise von Berlin
Bis
II. Theil. G g
Du haſt mir abermal mein Haus vermehrt, Und mir in dieſem Jahr noch einen Sohn beſcher’t. HErr, gib doch, daß auch der, zuſamt den andern allen, Ein Werkzeug moͤge ſeyn zu Deinem Wolgefallen!
Mich hat in dieſem Jahr mein liebes Vaterland Zu Groſſen dieſer Welt verſchied’ne mal geſandt; So gar daß ich anitzt, indem ich dieſes ſchreibe, Noch wuͤrklich auf der Reiſ’ und in Geſandtſchaft bin, Vielleicht auch eine Zeitlang bleibe. Jch ward zu erſt zum Koͤnige der Daͤnen Nach Gluͤckſtadt zwey mal hingeſchickt. Du haſt mich beyde mal fuͤr Ungluͤck und fuͤr Schaden (Stund Hamburg damals gleich nicht in des Koͤnigs Gnaden) So gnaͤdiglich bewahrt, und mich begluͤckt Den Meinen wieder zugefuͤhret; Wofuͤr nur Dir Lob, Ehr’ und Preis gebuͤhret.
Man ſchickte mich hernach, nebſt Surland, ferner hin Zum maͤcht’gen Koͤnige der Preuſſen, und von dort Geht unſ’re Reiſ’ itzt nach Hannover fort. Mein Surland, dem die Stadt, was er fuͤr ſie gethan, Geſchrieben und geredt, nicht g’nug vergelten kann, Hat neben mir zugleich daſelbſt verſpuͤret, (Woſuͤr nur Dir, o GOtt, Lob, Preis und Ruhm gebuͤhret) Wie viele Gnade wir gefunden Beym Koͤnige ſo wol als bey der Koͤniginn, Der Mutter Jhres Volks, auch bey der Prinzeſſinn, Wie viele Gunſt uns ſonſt der ganze Hof erzeiget.
Wer hat die Herzen doch ſo ſehr zu uns geneiget, Als Du, o GOtt, allein? Die Reiſe von Berlin
Bis
II. Theil. G g
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Du haſt mir abermal mein Haus vermehrt,
Und mir in dieſem Jahr noch einen Sohn beſcher’t.
HErr, gib doch, daß auch der, zuſamt den andern allen,
Ein Werkzeug moͤge ſeyn zu Deinem Wolgefallen!
Mich hat in dieſem Jahr mein liebes Vaterland
Zu Groſſen dieſer Welt verſchied’ne mal geſandt;
So gar daß ich anitzt, indem ich dieſes ſchreibe,
Noch wuͤrklich auf der Reiſ’ und in Geſandtſchaft bin,
Vielleicht auch eine Zeitlang bleibe.
Jch ward zu erſt zum Koͤnige der Daͤnen
Nach Gluͤckſtadt zwey mal hingeſchickt.
Du haſt mich beyde mal fuͤr Ungluͤck und fuͤr Schaden
(Stund Hamburg damals gleich nicht in des Koͤnigs Gnaden)
So gnaͤdiglich bewahrt, und mich begluͤckt
Den Meinen wieder zugefuͤhret;
Wofuͤr nur Dir Lob, Ehr’ und Preis gebuͤhret.
Man ſchickte mich hernach, nebſt Surland, ferner hin
Zum maͤcht’gen Koͤnige der Preuſſen, und von dort
Geht unſ’re Reiſ’ itzt nach Hannover fort.
Mein Surland, dem die Stadt, was er fuͤr ſie gethan,
Geſchrieben und geredt, nicht g’nug vergelten kann,
Hat neben mir zugleich daſelbſt verſpuͤret,
(Woſuͤr nur Dir, o GOtt, Lob, Preis und Ruhm gebuͤhret)
Wie viele Gnade wir gefunden
Beym Koͤnige ſo wol als bey der Koͤniginn,
Der Mutter Jhres Volks, auch bey der Prinzeſſinn,
Wie viele Gunſt uns ſonſt der ganze Hof erzeiget.
Wer hat die Herzen doch ſo ſehr zu uns geneiget,
Als Du, o GOtt, allein? Die Reiſe von Berlin
Bis
II. Theil. G g
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Brockes, Barthold Heinrich: Jrdisches Vergnügen in Gott. Bd. 2. Hamburg, 1727, S. 465. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen02_1727/501>, abgerufen am 16.02.2025.
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