Jnsonderheit war, zu der Armen Freude, Auf gleiche Weise das Getraide Sehr wolfeil, ja das Fleisch von Schwein- und Ochsen auch. Wie häufig war das Heu, der Küh' und Pferde Futter? Wie wolfeil Zucker, Milch, Mehl, Honig, Käs' und Butter? Wie es denn mehrenteils der Brauch, Daß alle Waren nach den Früchten Sich meist mit ihrem Preise richten.
Da GOtt Sich nun, daß wir Jhn mögten fassen, Bey uns nicht unbezeugt gelassen, Uns so viel Gut's gethan, uns aus den Wolken Regen, Und solch ein fruchtbar Jahr voll Ueberfluß und Segen Von Weizen, Korn, von Oel und Reben, Von Gras, von Heu und Fleisch gegeben; Da GOTT auf wunderbare Weise Uns Geist und Leib erfüllt mit Anmut und mit Speise, Aufdaß die Menschen suchen sollen, Weil sie, wenn sie nur wollen, Jhn fülen können und Jhn finden; Da GOTT auf Bergen, in den Gründen, Jn Lüften, in dem tiefen Meer', Jn Flüssen, Bächen, Seen so wol als auf dem Lande So vieler Creaturen Heer Zu unserm Nutz hervor gebracht; So wär' es ja wol eine Schande, Wenn Menschen Seine Liebe, Macht, Und tiefe Weis heit nicht einst überlegen sollten, Und, wilden Tieren gleich, nicht einmal denken wollten, Woher der Segen kommt, aus wem die Fülle fliesst;
Von
Jnſonderheit war, zu der Armen Freude, Auf gleiche Weiſe das Getraide Sehr wolfeil, ja das Fleiſch von Schwein- und Ochſen auch. Wie haͤufig war das Heu, der Kuͤh’ und Pferde Futter? Wie wolfeil Zucker, Milch, Mehl, Honig, Kaͤſ’ und Butter? Wie es denn mehrenteils der Brauch, Daß alle Waren nach den Fruͤchten Sich meiſt mit ihrem Preiſe richten.
Da GOtt Sich nun, daß wir Jhn moͤgten faſſen, Bey uns nicht unbezeugt gelaſſen, Uns ſo viel Gut’s gethan, uns aus den Wolken Regen, Und ſolch ein fruchtbar Jahr voll Ueberfluß und Segen Von Weizen, Korn, von Oel und Reben, Von Gras, von Heu und Fleiſch gegeben; Da GOTT auf wunderbare Weiſe Uns Geiſt und Leib erfuͤllt mit Anmut und mit Speiſe, Aufdaß die Menſchen ſuchen ſollen, Weil ſie, wenn ſie nur wollen, Jhn fuͤlen koͤnnen und Jhn finden; Da GOTT auf Bergen, in den Gruͤnden, Jn Luͤften, in dem tiefen Meer’, Jn Fluͤſſen, Baͤchen, Seen ſo wol als auf dem Lande So vieler Creaturen Heer Zu unſerm Nutz hervor gebracht; So waͤr’ es ja wol eine Schande, Wenn Menſchen Seine Liebe, Macht, Und tiefe Weiſ heit nicht einſt uͤberlegen ſollten, Und, wilden Tieren gleich, nicht einmal denken wollten, Woher der Segen kommt, aus wem die Fuͤlle flieſſt;
Von
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Jnſonderheit war, zu der Armen Freude,</l><lb/><l>Auf gleiche Weiſe das Getraide</l><lb/><l>Sehr wolfeil, ja das Fleiſch von Schwein- und Ochſen auch.</l><lb/><l>Wie haͤufig war das Heu, der Kuͤh’ und Pferde Futter?</l><lb/><l>Wie wolfeil Zucker, Milch, Mehl, Honig, Kaͤſ’ und Butter?</l><lb/><l>Wie es denn mehrenteils der Brauch,</l><lb/><l>Daß alle Waren nach den Fruͤchten</l><lb/><l>Sich meiſt mit ihrem Preiſe richten.</l></lg><lb/><lgn="18"><l>Da GOtt Sich nun, daß wir Jhn moͤgten faſſen,</l><lb/><l>Bey uns nicht unbezeugt gelaſſen,</l><lb/><l>Uns ſo viel Gut’s gethan, uns aus den Wolken Regen,</l><lb/><l>Und ſolch ein fruchtbar Jahr voll Ueberfluß und Segen</l><lb/><l>Von Weizen, Korn, von Oel und Reben,</l><lb/><l>Von Gras, von Heu und Fleiſch gegeben;</l><lb/><l>Da GOTT auf wunderbare Weiſe</l><lb/><l>Uns Geiſt und Leib erfuͤllt mit Anmut und mit Speiſe,</l><lb/><l>Aufdaß die Menſchen ſuchen ſollen,</l><lb/><l>Weil ſie, wenn ſie nur wollen,</l><lb/><l>Jhn fuͤlen koͤnnen und Jhn finden;</l><lb/><l>Da GOTT auf Bergen, in den Gruͤnden,</l><lb/><l>Jn Luͤften, in dem tiefen Meer’,</l><lb/><l>Jn Fluͤſſen, Baͤchen, Seen ſo wol als auf dem Lande</l><lb/><l>So vieler Creaturen Heer</l><lb/><l>Zu unſerm Nutz hervor gebracht;</l><lb/><l>So waͤr’ es ja wol eine Schande,</l><lb/><l>Wenn Menſchen Seine Liebe, Macht,</l><lb/><l>Und tiefe Weiſ heit nicht einſt uͤberlegen ſollten,</l><lb/><l>Und, wilden Tieren gleich, nicht einmal denken wollten,</l><lb/><l>Woher der Segen kommt, aus wem die Fuͤlle flieſſt;</l><lb/><l><fwplace="bottom"type="catch">Von</fw><lb/></l></lg></div></div></body></text></TEI>
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Jnſonderheit war, zu der Armen Freude,
Auf gleiche Weiſe das Getraide
Sehr wolfeil, ja das Fleiſch von Schwein- und Ochſen auch.
Wie haͤufig war das Heu, der Kuͤh’ und Pferde Futter?
Wie wolfeil Zucker, Milch, Mehl, Honig, Kaͤſ’ und Butter?
Wie es denn mehrenteils der Brauch,
Daß alle Waren nach den Fruͤchten
Sich meiſt mit ihrem Preiſe richten.
Da GOtt Sich nun, daß wir Jhn moͤgten faſſen,
Bey uns nicht unbezeugt gelaſſen,
Uns ſo viel Gut’s gethan, uns aus den Wolken Regen,
Und ſolch ein fruchtbar Jahr voll Ueberfluß und Segen
Von Weizen, Korn, von Oel und Reben,
Von Gras, von Heu und Fleiſch gegeben;
Da GOTT auf wunderbare Weiſe
Uns Geiſt und Leib erfuͤllt mit Anmut und mit Speiſe,
Aufdaß die Menſchen ſuchen ſollen,
Weil ſie, wenn ſie nur wollen,
Jhn fuͤlen koͤnnen und Jhn finden;
Da GOTT auf Bergen, in den Gruͤnden,
Jn Luͤften, in dem tiefen Meer’,
Jn Fluͤſſen, Baͤchen, Seen ſo wol als auf dem Lande
So vieler Creaturen Heer
Zu unſerm Nutz hervor gebracht;
So waͤr’ es ja wol eine Schande,
Wenn Menſchen Seine Liebe, Macht,
Und tiefe Weiſ heit nicht einſt uͤberlegen ſollten,
Und, wilden Tieren gleich, nicht einmal denken wollten,
Woher der Segen kommt, aus wem die Fuͤlle flieſſt;
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Brockes, Barthold Heinrich: Jrdisches Vergnügen in Gott. Bd. 2. Hamburg, 1727, S. 434. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen02_1727/470>, abgerufen am 28.07.2024.
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