An dem Himmel, auf der Erden, Jn den Cirkeln der Natur, Kann nicht angetroffen werden Eines schönern Cörpers Spur, Worin unsers Schöpfers Wesen Jn so grosser Schrift zu lesen, Die von GOttes Gröss' und Pracht Einen grössern Eindruck macht.
16.
Jch bin meiner selbst nicht Meister, Wenn mein ehrend Aug sie sieht. Meine Sinne, meine Geister, Witz, Gedanken und Gemüt Werden, wenn sie sie erblicket, Gleichsam aus mir weggerücket, Und in ihren hellen Schein Senk't sich selbst die Sel' hinein.
17.
Da sie denn in stillen Freuden Von dem Vorurteil der Welt Allgemälich such't zu scheiden, Und nicht für unmöglich hält, Daß die wunderbare Stelle Dieser Lichts- und Lebens-Qvelle Und derselben Wunder-Schein Nicht was Göttlichs könne seyn.
18. Sprä-
B b 2
15.
An dem Himmel, auf der Erden, Jn den Cirkeln der Natur, Kann nicht angetroffen werden Eines ſchoͤnern Coͤrpers Spur, Worin unſers Schoͤpfers Weſen Jn ſo groſſer Schrift zu leſen, Die von GOttes Groͤſſ’ und Pracht Einen groͤſſern Eindruck macht.
16.
Jch bin meiner ſelbſt nicht Meiſter, Wenn mein ehrend Aug ſie ſieht. Meine Sinne, meine Geiſter, Witz, Gedanken und Gemuͤt Werden, wenn ſie ſie erblicket, Gleichſam aus mir weggeruͤcket, Und in ihren hellen Schein Senk’t ſich ſelbſt die Sel’ hinein.
17.
Da ſie denn in ſtillen Freuden Von dem Vorurteil der Welt Allgemaͤlich ſuch’t zu ſcheiden, Und nicht fuͤr unmoͤglich haͤlt, Daß die wunderbare Stelle Dieſer Lichts- und Lebens-Qvelle Und derſelben Wunder-Schein Nicht was Goͤttlichs koͤnne ſeyn.
18. Spraͤ-
B b 2
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15.
An dem Himmel, auf der Erden,
Jn den Cirkeln der Natur,
Kann nicht angetroffen werden
Eines ſchoͤnern Coͤrpers Spur,
Worin unſers Schoͤpfers Weſen
Jn ſo groſſer Schrift zu leſen,
Die von GOttes Groͤſſ’ und Pracht
Einen groͤſſern Eindruck macht.
16.
Jch bin meiner ſelbſt nicht Meiſter,
Wenn mein ehrend Aug ſie ſieht.
Meine Sinne, meine Geiſter,
Witz, Gedanken und Gemuͤt
Werden, wenn ſie ſie erblicket,
Gleichſam aus mir weggeruͤcket,
Und in ihren hellen Schein
Senk’t ſich ſelbſt die Sel’ hinein.
17.
Da ſie denn in ſtillen Freuden
Von dem Vorurteil der Welt
Allgemaͤlich ſuch’t zu ſcheiden,
Und nicht fuͤr unmoͤglich haͤlt,
Daß die wunderbare Stelle
Dieſer Lichts- und Lebens-Qvelle
Und derſelben Wunder-Schein
Nicht was Goͤttlichs koͤnne ſeyn.
18. Spraͤ-
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Brockes, Barthold Heinrich: Jrdisches Vergnügen in Gott. Bd. 2. Hamburg, 1727, S. 387. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen02_1727/423>, abgerufen am 24.11.2024.
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