Wird Hamm und Horn, das sich mit lauter Gärten schmückt, Mit noch vermehrter Lust erblickt. Die Höh' und halbe Cirkel-Ründe, Worin ich sie gelegen finde, Die lassen uns recht Wunder-schön Von bunten Tiefen, bunten Höh'n Ein recht Amphitheater sehn.
Wenn ich darauf die frohen Blicke Von diesem schönen Ort noch weiter herwärts schicke; Seh' ich mit neuen Freuden Den langen schönen Weg im Ausschlag, der mit Weiden Recht lieblich ausgesetzt, recht schön geziert, Und durch der Wiesen Pracht uns zum Billwärder führt. Man siehet diesen Weg in voller Länge, Weil man ihn von der Seite sieht, Wodurch der Bäume grosse Menge Recht einen dunk'len Strich durch die beblühmte Fläche Der gelblich grünen Wiesen zieht.
Noch näher her erblicket man, So weit das Auge reichen kann, Wie das begras'te Feld Uns einen neuen Schmuck vor Augen stellt, Judem auf seinen grünen Decken Sich schöne bunte Decken strecken, Die Jndien uns, weiß, in grosser Menge schickt, Und welche man bey uns mit solchen Farben schmückt, Daß Hollands Farben selbst dabey nicht zu vergleichen. Kurz, treffliche Cattonen-Bleichen Vermehren noch der schönen Landschaft Zier,
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Wird Hamm und Horn, das ſich mit lauter Gaͤrten ſchmuͤckt, Mit noch vermehrter Luſt erblickt. Die Hoͤh’ und halbe Cirkel-Ruͤnde, Worin ich ſie gelegen finde, Die laſſen uns recht Wunder-ſchoͤn Von bunten Tiefen, bunten Hoͤh’n Ein recht Amphitheater ſehn.
Wenn ich darauf die frohen Blicke Von dieſem ſchoͤnen Ort noch weiter herwaͤrts ſchicke; Seh’ ich mit neuen Freuden Den langen ſchoͤnen Weg im Ausſchlag, der mit Weiden Recht lieblich ausgeſetzt, recht ſchoͤn geziert, Und durch der Wieſen Pracht uns zum Billwaͤrder fuͤhrt. Man ſiehet dieſen Weg in voller Laͤnge, Weil man ihn von der Seite ſieht, Wodurch der Baͤume groſſe Menge Recht einen dunk’len Strich durch die bebluͤhmte Flaͤche Der gelblich gruͤnen Wieſen zieht.
Noch naͤher her erblicket man, So weit das Auge reichen kann, Wie das begraſ’te Feld Uns einen neuen Schmuck vor Augen ſtellt, Judem auf ſeinen gruͤnen Decken Sich ſchoͤne bunte Decken ſtrecken, Die Jndien uns, weiß, in groſſer Menge ſchickt, Und welche man bey uns mit ſolchen Farben ſchmuͤckt, Daß Hollands Farben ſelbſt dabey nicht zu vergleichen. Kurz, treffliche Cattonen-Bleichen Vermehren noch der ſchoͤnen Landſchaft Zier,
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Wird Hamm und Horn, das ſich mit lauter Gaͤrten ſchmuͤckt,</l><lb/><l>Mit noch vermehrter Luſt erblickt.</l><lb/><l>Die Hoͤh’ und halbe Cirkel-Ruͤnde,</l><lb/><l>Worin ich ſie gelegen finde,</l><lb/><l>Die laſſen uns recht Wunder-ſchoͤn</l><lb/><l>Von bunten Tiefen, bunten Hoͤh’n</l><lb/><l>Ein recht Amphitheater ſehn.</l></lg><lb/><lgn="12"><l>Wenn ich darauf die frohen Blicke</l><lb/><l>Von dieſem ſchoͤnen Ort noch weiter herwaͤrts ſchicke;</l><lb/><l>Seh’ ich mit neuen Freuden</l><lb/><l>Den langen ſchoͤnen Weg im Ausſchlag, der mit Weiden</l><lb/><l>Recht lieblich ausgeſetzt, recht ſchoͤn geziert,</l><lb/><l>Und durch der Wieſen Pracht uns zum Billwaͤrder fuͤhrt.</l><lb/><l>Man ſiehet dieſen Weg in voller Laͤnge,</l><lb/><l>Weil man ihn von der Seite ſieht,</l><lb/><l>Wodurch der Baͤume groſſe Menge</l><lb/><l>Recht einen dunk’len Strich durch die bebluͤhmte Flaͤche</l><lb/><l>Der gelblich gruͤnen Wieſen zieht.</l></lg><lb/><lgn="13"><l>Noch naͤher her erblicket man,</l><lb/><l>So weit das Auge reichen kann,</l><lb/><l>Wie das begraſ’te Feld</l><lb/><l>Uns einen neuen Schmuck vor Augen ſtellt,</l><lb/><l>Judem auf ſeinen gruͤnen Decken</l><lb/><l>Sich ſchoͤne bunte Decken ſtrecken,</l><lb/><l>Die Jndien uns, weiß, in groſſer Menge ſchickt,</l><lb/><l>Und welche man bey uns mit ſolchen Farben ſchmuͤckt,</l><lb/><l>Daß Hollands Farben ſelbſt dabey nicht zu vergleichen.</l><lb/><l>Kurz, treffliche Cattonen-Bleichen</l><lb/><l>Vermehren noch der ſchoͤnen Landſchaft Zier,</l><lb/><l><fwplace="bottom"type="sig">Z 2</fw><fwplace="bottom"type="catch">Ab-</fw><lb/></l></lg></div></div></body></text></TEI>
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Wird Hamm und Horn, das ſich mit lauter Gaͤrten ſchmuͤckt,
Mit noch vermehrter Luſt erblickt.
Die Hoͤh’ und halbe Cirkel-Ruͤnde,
Worin ich ſie gelegen finde,
Die laſſen uns recht Wunder-ſchoͤn
Von bunten Tiefen, bunten Hoͤh’n
Ein recht Amphitheater ſehn.
Wenn ich darauf die frohen Blicke
Von dieſem ſchoͤnen Ort noch weiter herwaͤrts ſchicke;
Seh’ ich mit neuen Freuden
Den langen ſchoͤnen Weg im Ausſchlag, der mit Weiden
Recht lieblich ausgeſetzt, recht ſchoͤn geziert,
Und durch der Wieſen Pracht uns zum Billwaͤrder fuͤhrt.
Man ſiehet dieſen Weg in voller Laͤnge,
Weil man ihn von der Seite ſieht,
Wodurch der Baͤume groſſe Menge
Recht einen dunk’len Strich durch die bebluͤhmte Flaͤche
Der gelblich gruͤnen Wieſen zieht.
Noch naͤher her erblicket man,
So weit das Auge reichen kann,
Wie das begraſ’te Feld
Uns einen neuen Schmuck vor Augen ſtellt,
Judem auf ſeinen gruͤnen Decken
Sich ſchoͤne bunte Decken ſtrecken,
Die Jndien uns, weiß, in groſſer Menge ſchickt,
Und welche man bey uns mit ſolchen Farben ſchmuͤckt,
Daß Hollands Farben ſelbſt dabey nicht zu vergleichen.
Kurz, treffliche Cattonen-Bleichen
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Brockes, Barthold Heinrich: Jrdisches Vergnügen in Gott. Bd. 2. Hamburg, 1727, S. 355. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen02_1727/391>, abgerufen am 28.07.2024.
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