Rings um Hammoniens erhab'nen Wällen Such't die, der wehrten Stadt gewogene, Natur Nicht von der Kunst und von dem Reichtum nur; Von ihrer Anmut auch ein Muster vorzustellen Jn ihrer schönen Lag' und lieblichen Gefilden. Mein Garten, der nicht weit von ihr, Giebt oft Gelegenheit, die Fruchtbarkeit, die Zier, Und ihrer Felder Lust-Revier Mit Freuden anzusehn, wodurch sie abzubilden Jch itzt entschlossen bin. Gib, daß es wol gelinge, Du ew'ge Segens-Qvell, Du Schöpfer aller Dinge, Damit der Landschaft Pracht und Vollenkommenheit Die Bürger Hamburgs oft, nebst mir, zur Dankbarkeit Jn fröhlicher Empfindung bringe!
Man kann allhier mit fast erstaunendem Vergnügen Ein schönes Stück der Welt, das unvergleichlich schön, Jn einem bunten Glanz' um desto besser sehn, Als hier die Gärten selbst auf einer Höhe liegen, Und jeder in sich selbst, durch unterschied'ne Stiegen Geteilt, oft sünf bis sechs verschied'ne Gärten macht, Die alle von verschied'ner Pracht. Die Höhe zeiget nun den fast erstaunten Augen Von allen Seiten Erst Gärten mancher Ahrt, voll tausend Lieblichkeiten,
Zur
Beſchreibung einer anmutigen Ge- gend um Hamburg.
Rings um Hammoniens erhab’nen Waͤllen Such’t die, der wehrten Stadt gewogene, Natur Nicht von der Kunſt und von dem Reichtum nur; Von ihrer Anmut auch ein Muſter vorzuſtellen Jn ihrer ſchoͤnen Lag’ und lieblichen Gefilden. Mein Garten, der nicht weit von ihr, Giebt oft Gelegenheit, die Fruchtbarkeit, die Zier, Und ihrer Felder Luſt-Revier Mit Freuden anzuſehn, wodurch ſie abzubilden Jch itzt entſchloſſen bin. Gib, daß es wol gelinge, Du ew’ge Segens-Qvell, Du Schoͤpfer aller Dinge, Damit der Landſchaft Pracht und Vollenkommenheit Die Buͤrger Hamburgs oft, nebſt mir, zur Dankbarkeit Jn froͤhlicher Empfindung bringe!
Man kann allhier mit faſt erſtaunendem Vergnuͤgen Ein ſchoͤnes Stuͤck der Welt, das unvergleichlich ſchoͤn, Jn einem bunten Glanz’ um deſto beſſer ſehn, Als hier die Gaͤrten ſelbſt auf einer Hoͤhe liegen, Und jeder in ſich ſelbſt, durch unterſchied’ne Stiegen Geteilt, oft ſuͤnf bis ſechs verſchied’ne Gaͤrten macht, Die alle von verſchied’ner Pracht. Die Hoͤhe zeiget nun den faſt erſtaunten Augen Von allen Seiten Erſt Gaͤrten mancher Ahrt, voll tauſend Lieblichkeiten,
Zur
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Beſchreibung einer anmutigen Ge-
gend um Hamburg.
Rings um Hammoniens erhab’nen Waͤllen
Such’t die, der wehrten Stadt gewogene, Natur
Nicht von der Kunſt und von dem Reichtum nur;
Von ihrer Anmut auch ein Muſter vorzuſtellen
Jn ihrer ſchoͤnen Lag’ und lieblichen Gefilden.
Mein Garten, der nicht weit von ihr,
Giebt oft Gelegenheit, die Fruchtbarkeit, die Zier,
Und ihrer Felder Luſt-Revier
Mit Freuden anzuſehn, wodurch ſie abzubilden
Jch itzt entſchloſſen bin. Gib, daß es wol gelinge,
Du ew’ge Segens-Qvell, Du Schoͤpfer aller Dinge,
Damit der Landſchaft Pracht und Vollenkommenheit
Die Buͤrger Hamburgs oft, nebſt mir, zur Dankbarkeit
Jn froͤhlicher Empfindung bringe!
Man kann allhier mit faſt erſtaunendem Vergnuͤgen
Ein ſchoͤnes Stuͤck der Welt, das unvergleichlich ſchoͤn,
Jn einem bunten Glanz’ um deſto beſſer ſehn,
Als hier die Gaͤrten ſelbſt auf einer Hoͤhe liegen,
Und jeder in ſich ſelbſt, durch unterſchied’ne Stiegen
Geteilt, oft ſuͤnf bis ſechs verſchied’ne Gaͤrten macht,
Die alle von verſchied’ner Pracht.
Die Hoͤhe zeiget nun den faſt erſtaunten Augen
Von allen Seiten
Erſt Gaͤrten mancher Ahrt, voll tauſend Lieblichkeiten,
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Brockes, Barthold Heinrich: Jrdisches Vergnügen in Gott. Bd. 2. Hamburg, 1727, S. 347. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen02_1727/383>, abgerufen am 23.02.2025.
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