Voll klares Safts, wie Blut, erstrecken, Jst recht verwunderlich geweb't. Solch eine Menge Stets wieder auf das neu geteilter zarter Gänge Durchflicht das ganze Blat, wodurch es sich vereint, Und, wie ein grünes Fleisch, voll grüner Adern scheint. Ein Blat beschattet oft das ander', und vermehret, Durch seine dunk'le Zierlichkeit Der Schatten, Bildungen und Farben Unterscheid. Jch werd' hiedurch aufs neu gerühret und belehret, Daß, wie sich nichts von selbsten macht, Aufs wenigste für solche Pracht Dem Schöpfer Lob und Preis gehöret.
Die
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Voll klares Safts, wie Blut, erſtrecken, Jſt recht verwunderlich geweb’t. Solch eine Menge Stets wieder auf das neu geteilter zarter Gaͤnge Durchflicht das ganze Blat, wodurch es ſich vereint, Und, wie ein gruͤnes Fleiſch, voll gruͤner Adern ſcheint. Ein Blat beſchattet oft das ander’, und vermehret, Durch ſeine dunk’le Zierlichkeit Der Schatten, Bildungen und Farben Unterſcheid. Jch werd’ hiedurch aufs neu geruͤhret und belehret, Daß, wie ſich nichts von ſelbſten macht, Aufs wenigſte fuͤr ſolche Pracht Dem Schoͤpfer Lob und Preis gehoͤret.
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Voll klares Safts, wie Blut, erſtrecken,
Jſt recht verwunderlich geweb’t. Solch eine Menge
Stets wieder auf das neu geteilter zarter Gaͤnge
Durchflicht das ganze Blat, wodurch es ſich vereint,
Und, wie ein gruͤnes Fleiſch, voll gruͤner Adern ſcheint.
Ein Blat beſchattet oft das ander’, und vermehret,
Durch ſeine dunk’le Zierlichkeit
Der Schatten, Bildungen und Farben Unterſcheid.
Jch werd’ hiedurch aufs neu geruͤhret und belehret,
Daß, wie ſich nichts von ſelbſten macht,
Aufs wenigſte fuͤr ſolche Pracht
Dem Schoͤpfer Lob und Preis gehoͤret.
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Brockes, Barthold Heinrich: Jrdisches Vergnügen in Gott. Bd. 2. Hamburg, 1727, S. 345. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen02_1727/381>, abgerufen am 30.01.2025.
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