Eben so, wie unser' Augen Nichts erblicken sonder Licht, Kann man nichts zu hören taugen, Wenn die Luft dem Ohr gebricht. Und darum ist GOttes Wille, Daß die Luft die Welt erfülle: Darum schweb't der Lüfte Meer Wunderbarlich um uns her.
85.
Wenn die Luft sich langsam reget, Wird ein ernster Ton gespür't, Und wenn sie sich schnell beweget, Oder schleunig circulir't, Wird in unsern zarten Ohren Ein geschärfter Ton gebohren, Der die Geister, die er zwing't, Schneller in Bewegung bring't.
86.
Durch das Zittern kleiner Teile, So die Luft stets aufwärts führt, Wird der Ton in schneller Eile Und den Augenblick verspür't. Wenn nun durch ein stark Bewegen Solcher Teile viel sich regen, Wird der Schall mit starker Macht Unsern Ohren zugebracht.
87. Daß
84.
Eben ſo, wie unſer’ Augen Nichts erblicken ſonder Licht, Kann man nichts zu hoͤren taugen, Wenn die Luft dem Ohr gebricht. Und darum iſt GOttes Wille, Daß die Luft die Welt erfuͤlle: Darum ſchweb’t der Luͤfte Meer Wunderbarlich um uns her.
85.
Wenn die Luft ſich langſam reget, Wird ein ernſter Ton geſpuͤr’t, Und wenn ſie ſich ſchnell beweget, Oder ſchleunig circulir’t, Wird in unſern zarten Ohren Ein geſchaͤrfter Ton gebohren, Der die Geiſter, die er zwing’t, Schneller in Bewegung bring’t.
86.
Durch das Zittern kleiner Teile, So die Luft ſtets aufwaͤrts fuͤhrt, Wird der Ton in ſchneller Eile Und den Augenblick verſpuͤr’t. Wenn nun durch ein ſtark Bewegen Solcher Teile viel ſich regen, Wird der Schall mit ſtarker Macht Unſern Ohren zugebracht.
87. Daß
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84.
Eben ſo, wie unſer’ Augen
Nichts erblicken ſonder Licht,
Kann man nichts zu hoͤren taugen,
Wenn die Luft dem Ohr gebricht.
Und darum iſt GOttes Wille,
Daß die Luft die Welt erfuͤlle:
Darum ſchweb’t der Luͤfte Meer
Wunderbarlich um uns her.
85.
Wenn die Luft ſich langſam reget,
Wird ein ernſter Ton geſpuͤr’t,
Und wenn ſie ſich ſchnell beweget,
Oder ſchleunig circulir’t,
Wird in unſern zarten Ohren
Ein geſchaͤrfter Ton gebohren,
Der die Geiſter, die er zwing’t,
Schneller in Bewegung bring’t.
86.
Durch das Zittern kleiner Teile,
So die Luft ſtets aufwaͤrts fuͤhrt,
Wird der Ton in ſchneller Eile
Und den Augenblick verſpuͤr’t.
Wenn nun durch ein ſtark Bewegen
Solcher Teile viel ſich regen,
Wird der Schall mit ſtarker Macht
Unſern Ohren zugebracht.
87. Daß
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Brockes, Barthold Heinrich: Jrdisches Vergnügen in Gott. Bd. 2. Hamburg, 1727, S. 314. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen02_1727/350>, abgerufen am 25.11.2024.
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