Jndessen hat sich mein Gemüte An ihrer Zierlichkeit vergnüg't. Es ist die Allmacht, Weisheit, Güte Desjenigen, der durch die bildende Natur So manche zierliche Figur Aus Erd' und Flut zusammen füg't, Jn allen Dingen zu verehren. Mein GOtt! ach gib, so oft ich etwas schönes sehe, Daß ich in meiner Lust Dein herrlichs Werk erhöhe! Gib, daß ich Deinen Ruhm mög' überall vermehren!
Die Frucht, die wol von allen Früchten Die allergrösseste, verdient mit allem Recht, Daß wir auf sie so Geist als Augen richten. Ach daß ich sie doch hier recht zierlich schildern mögt'! Ach daß sie zwar für mich, doch nicht für mich allein, Wie Jonas Kürbs, von mir mögt' angesehen seyn, Nein, daß ich auch zugleich im Kürbs des Schöpfers Macht, Jndem ich ihn mit Lust beseh', besinge, Und also Jhm vom Kürbs, wenn ich ihn wol betracht', Ein wolgefälligs Opfer bringe!
Daß an so niedrigem und dünnem Stiele Solch eine grosse Frucht, ja gar daß ihrer viele Daran zugleich entstehn, und wachsen können, Jst wol mit Recht ein Wunderwerk zu nennen. Wie lieblich glatt sind ihren bunte Schalen, Die bald so gelb als Gold, bald etwas bleich, Bald gelb und bleich, und grün zugleich, Absonderlich, wenn sie der Sonne Stralen Mit einem hellen Blick bemalen,
Wodurch
Jndeſſen hat ſich mein Gemuͤte An ihrer Zierlichkeit vergnuͤg’t. Es iſt die Allmacht, Weiſheit, Guͤte Desjenigen, der durch die bildende Natur So manche zierliche Figur Aus Erd’ und Flut zuſammen fuͤg’t, Jn allen Dingen zu verehren. Mein GOtt! ach gib, ſo oft ich etwas ſchoͤnes ſehe, Daß ich in meiner Luſt Dein herrlichs Werk erhoͤhe! Gib, daß ich Deinen Ruhm moͤg’ uͤberall vermehren!
Die Frucht, die wol von allen Fruͤchten Die allergroͤſſeſte, verdient mit allem Recht, Daß wir auf ſie ſo Geiſt als Augen richten. Ach daß ich ſie doch hier recht zierlich ſchildern moͤgt’! Ach daß ſie zwar fuͤr mich, doch nicht fuͤr mich allein, Wie Jonas Kuͤrbs, von mir moͤgt’ angeſehen ſeyn, Nein, daß ich auch zugleich im Kuͤrbs des Schoͤpfers Macht, Jndem ich ihn mit Luſt beſeh’, beſinge, Und alſo Jhm vom Kuͤrbs, wenn ich ihn wol betracht’, Ein wolgefaͤlligs Opfer bringe!
Daß an ſo niedrigem und duͤnnem Stiele Solch eine groſſe Frucht, ja gar daß ihrer viele Daran zugleich entſtehn, und wachſen koͤnnen, Jſt wol mit Recht ein Wunderwerk zu nennen. Wie lieblich glatt ſind ihren bunte Schalen, Die bald ſo gelb als Gold, bald etwas bleich, Bald gelb und bleich, und gruͤn zugleich, Abſonderlich, wenn ſie der Sonne Stralen Mit einem hellen Blick bemalen,
Wodurch
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Jndeſſen hat ſich mein Gemuͤte
An ihrer Zierlichkeit vergnuͤg’t.
Es iſt die Allmacht, Weiſheit, Guͤte
Desjenigen, der durch die bildende Natur
So manche zierliche Figur
Aus Erd’ und Flut zuſammen fuͤg’t,
Jn allen Dingen zu verehren.
Mein GOtt! ach gib, ſo oft ich etwas ſchoͤnes ſehe,
Daß ich in meiner Luſt Dein herrlichs Werk erhoͤhe!
Gib, daß ich Deinen Ruhm moͤg’ uͤberall vermehren!
Die Frucht, die wol von allen Fruͤchten
Die allergroͤſſeſte, verdient mit allem Recht,
Daß wir auf ſie ſo Geiſt als Augen richten.
Ach daß ich ſie doch hier recht zierlich ſchildern moͤgt’!
Ach daß ſie zwar fuͤr mich, doch nicht fuͤr mich allein,
Wie Jonas Kuͤrbs, von mir moͤgt’ angeſehen ſeyn,
Nein, daß ich auch zugleich im Kuͤrbs des Schoͤpfers Macht,
Jndem ich ihn mit Luſt beſeh’, beſinge,
Und alſo Jhm vom Kuͤrbs, wenn ich ihn wol betracht’,
Ein wolgefaͤlligs Opfer bringe!
Daß an ſo niedrigem und duͤnnem Stiele
Solch eine groſſe Frucht, ja gar daß ihrer viele
Daran zugleich entſtehn, und wachſen koͤnnen,
Jſt wol mit Recht ein Wunderwerk zu nennen.
Wie lieblich glatt ſind ihren bunte Schalen,
Die bald ſo gelb als Gold, bald etwas bleich,
Bald gelb und bleich, und gruͤn zugleich,
Abſonderlich, wenn ſie der Sonne Stralen
Mit einem hellen Blick bemalen,
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Brockes, Barthold Heinrich: Jrdisches Vergnügen in Gott. Bd. 2. Hamburg, 1727, S. 272. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen02_1727/308>, abgerufen am 27.07.2024.
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