Wenn ich dieses überlege, Was für ungemeine Kraft Unser Luft-Kreis in sich hege, Und wie aller Pflanzen Saft, Wie die Teil' aus allen Dingen Sich beständig aufwärts schwingen, Und in Luft verwandelt seyn; Nimmt mich ein Erstaunen ein.
14.
Was wird nicht durch Gluht und Flammen Jn die Luft hinein geschickt? Wenn ein Holz-Stoß fällt zusammen, Wird nur wenig Asch' erblickt. Alles and're wird verstäubet, Und dem Luft-Kreis' einverleibet. Alles, was der Brand verzehrt, Wird durch Rauch in Luft verkehrt.
15.
Kurz, fast alles, was entstehet, Stammet aus der Lüfte Reich, Und fast alles, was vergehet, Senkt sich wiederum so gleich Jn derselben weiten Schlünden. Welcher Mensch kann nun ergründen, Welch ein Schatz, wie vielerley Jn der Luft verborgen sey?
16. Es
13.
Wenn ich dieſes uͤberlege, Was fuͤr ungemeine Kraft Unſer Luft-Kreis in ſich hege, Und wie aller Pflanzen Saft, Wie die Teil’ aus allen Dingen Sich beſtaͤndig aufwaͤrts ſchwingen, Und in Luft verwandelt ſeyn; Nimmt mich ein Erſtaunen ein.
14.
Was wird nicht durch Gluht und Flammen Jn die Luft hinein geſchickt? Wenn ein Holz-Stoß faͤllt zuſammen, Wird nur wenig Aſch’ erblickt. Alles and’re wird verſtaͤubet, Und dem Luft-Kreiſ’ einverleibet. Alles, was der Brand verzehrt, Wird durch Rauch in Luft verkehrt.
15.
Kurz, faſt alles, was entſtehet, Stammet aus der Luͤfte Reich, Und faſt alles, was vergehet, Senkt ſich wiederum ſo gleich Jn derſelben weiten Schluͤnden. Welcher Menſch kann nun ergruͤnden, Welch ein Schatz, wie vielerley Jn der Luft verborgen ſey?
16. Es
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13.
Wenn ich dieſes uͤberlege,
Was fuͤr ungemeine Kraft
Unſer Luft-Kreis in ſich hege,
Und wie aller Pflanzen Saft,
Wie die Teil’ aus allen Dingen
Sich beſtaͤndig aufwaͤrts ſchwingen,
Und in Luft verwandelt ſeyn;
Nimmt mich ein Erſtaunen ein.
14.
Was wird nicht durch Gluht und Flammen
Jn die Luft hinein geſchickt?
Wenn ein Holz-Stoß faͤllt zuſammen,
Wird nur wenig Aſch’ erblickt.
Alles and’re wird verſtaͤubet,
Und dem Luft-Kreiſ’ einverleibet.
Alles, was der Brand verzehrt,
Wird durch Rauch in Luft verkehrt.
15.
Kurz, faſt alles, was entſtehet,
Stammet aus der Luͤfte Reich,
Und faſt alles, was vergehet,
Senkt ſich wiederum ſo gleich
Jn derſelben weiten Schluͤnden.
Welcher Menſch kann nun ergruͤnden,
Welch ein Schatz, wie vielerley
Jn der Luft verborgen ſey?
16. Es
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Brockes, Barthold Heinrich: Jrdisches Vergnügen in Gott. Bd. 2. Hamburg, 1727, S. 239. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen02_1727/275>, abgerufen am 25.11.2024.
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