Und dennoch sind ihre Teile So behende, dünn' und klein, Daß, wie scharf der Augen Pfeile, Sie doch nicht zu treffen seyn. Ob sie gleich rings um uns spielen, Kann man sie gleichwol nicht fülen, So daß zwischen Leib und Geist Sie vielleicht ein Mittel heisst.
5.
Jhrer Grösse unerachtet Schein't sie dennoch unsichtbar. Wie genau man sie betrachtet, Wird man ihrer kaum gewahr. Dieß kann uns zur Lehre dienen, Wenn wir uns so oft erkünen, Alle Dinge zu verstehn, Da wir doch so wenig sehn.
6.
Wenn die Lüfte dünner wären; Könnt' die Dünn- und Seltenheit Uns're Lunge nicht ernähren Durch die linde Feuchtigkeit. Könnte sie sich sehr verdicken, Müsten Vieh und Menschen sticken, Ja der Sonnen Lebens-Schein Würd' uns dann geraubet seyn.
7. Den-
4.
Und dennoch ſind ihre Teile So behende, duͤnn’ und klein, Daß, wie ſcharf der Augen Pfeile, Sie doch nicht zu treffen ſeyn. Ob ſie gleich rings um uns ſpielen, Kann man ſie gleichwol nicht fuͤlen, So daß zwiſchen Leib und Geiſt Sie vielleicht ein Mittel heiſſt.
5.
Jhrer Groͤſſe unerachtet Schein’t ſie dennoch unſichtbar. Wie genau man ſie betrachtet, Wird man ihrer kaum gewahr. Dieß kann uns zur Lehre dienen, Wenn wir uns ſo oft erkuͤnen, Alle Dinge zu verſtehn, Da wir doch ſo wenig ſehn.
6.
Wenn die Luͤfte duͤnner waͤren; Koͤnnt’ die Duͤnn- und Seltenheit Unſ’re Lunge nicht ernaͤhren Durch die linde Feuchtigkeit. Koͤnnte ſie ſich ſehr verdicken, Muͤſten Vieh und Menſchen ſticken, Ja der Sonnen Lebens-Schein Wuͤrd’ uns dann geraubet ſeyn.
7. Den-
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4.
Und dennoch ſind ihre Teile
So behende, duͤnn’ und klein,
Daß, wie ſcharf der Augen Pfeile,
Sie doch nicht zu treffen ſeyn.
Ob ſie gleich rings um uns ſpielen,
Kann man ſie gleichwol nicht fuͤlen,
So daß zwiſchen Leib und Geiſt
Sie vielleicht ein Mittel heiſſt.
5.
Jhrer Groͤſſe unerachtet
Schein’t ſie dennoch unſichtbar.
Wie genau man ſie betrachtet,
Wird man ihrer kaum gewahr.
Dieß kann uns zur Lehre dienen,
Wenn wir uns ſo oft erkuͤnen,
Alle Dinge zu verſtehn,
Da wir doch ſo wenig ſehn.
6.
Wenn die Luͤfte duͤnner waͤren;
Koͤnnt’ die Duͤnn- und Seltenheit
Unſ’re Lunge nicht ernaͤhren
Durch die linde Feuchtigkeit.
Koͤnnte ſie ſich ſehr verdicken,
Muͤſten Vieh und Menſchen ſticken,
Ja der Sonnen Lebens-Schein
Wuͤrd’ uns dann geraubet ſeyn.
7. Den-
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Brockes, Barthold Heinrich: Jrdisches Vergnügen in Gott. Bd. 2. Hamburg, 1727, S. 236. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen02_1727/272>, abgerufen am 25.11.2024.
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