Dieses aber ausgesetzet, Lasst uns etwas näher gehn, Und, wie uns die Erd' ergetzet Und erhält, mit Ernst besehn, Jhre Wirkungen betrachten, Auf die Frucht und Nutzen achten, Wie sie uns die Kost bescher't, Uns erfreut, erqvickt und nährt.
47.
Wann des Himmels Samen fliesset, Und in ihren milden Schoß Durch den Regen sich ergiesset; Grünet jeder Erden-Kloß. Thal und Hügel, Wies' und Anger Wird durchs feuchte Feuer schwanger, Und gebieret durch das Naß Blüht' und Früchte, Laub und Gras.
48.
Die gebären nachmals wieder, Wenn das Thier-Reich sie verzehrt, Aller Thier' und Menschen Glieder. Jst's denn nicht der Mühe wehrt, Dieses Wunder zu erwägen, Wie durch Wärm' und feuchten Regen Aus der Erden uns're Kost, Ja selbst Blut und Cörper, spross't?
49. Soll-
46.
Dieſes aber ausgeſetzet, Laſſt uns etwas naͤher gehn, Und, wie uns die Erd’ ergetzet Und erhaͤlt, mit Ernſt beſehn, Jhre Wirkungen betrachten, Auf die Frucht und Nutzen achten, Wie ſie uns die Koſt beſcher’t, Uns erfreut, erqvickt und naͤhrt.
47.
Wann des Himmels Samen flieſſet, Und in ihren milden Schoß Durch den Regen ſich ergieſſet; Gruͤnet jeder Erden-Kloß. Thal und Huͤgel, Wieſ’ und Anger Wird durchs feuchte Feuer ſchwanger, Und gebieret durch das Naß Bluͤht’ und Fruͤchte, Laub und Gras.
48.
Die gebaͤren nachmals wieder, Wenn das Thier-Reich ſie verzehrt, Aller Thier’ und Menſchen Glieder. Jſt’s denn nicht der Muͤhe wehrt, Dieſes Wunder zu erwaͤgen, Wie durch Waͤrm’ und feuchten Regen Aus der Erden unſ’re Koſt, Ja ſelbſt Blut und Coͤrper, ſproſſ’t?
49. Soll-
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46.
Dieſes aber ausgeſetzet,
Laſſt uns etwas naͤher gehn,
Und, wie uns die Erd’ ergetzet
Und erhaͤlt, mit Ernſt beſehn,
Jhre Wirkungen betrachten,
Auf die Frucht und Nutzen achten,
Wie ſie uns die Koſt beſcher’t,
Uns erfreut, erqvickt und naͤhrt.
47.
Wann des Himmels Samen flieſſet,
Und in ihren milden Schoß
Durch den Regen ſich ergieſſet;
Gruͤnet jeder Erden-Kloß.
Thal und Huͤgel, Wieſ’ und Anger
Wird durchs feuchte Feuer ſchwanger,
Und gebieret durch das Naß
Bluͤht’ und Fruͤchte, Laub und Gras.
48.
Die gebaͤren nachmals wieder,
Wenn das Thier-Reich ſie verzehrt,
Aller Thier’ und Menſchen Glieder.
Jſt’s denn nicht der Muͤhe wehrt,
Dieſes Wunder zu erwaͤgen,
Wie durch Waͤrm’ und feuchten Regen
Aus der Erden unſ’re Koſt,
Ja ſelbſt Blut und Coͤrper, ſproſſ’t?
49. Soll-
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Brockes, Barthold Heinrich: Jrdisches Vergnügen in Gott. Bd. 2. Hamburg, 1727, S. 208. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen02_1727/244>, abgerufen am 24.11.2024.
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