Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Brockes, Barthold Heinrich: Jrdisches Vergnügen in Gott. Bd. 2. Hamburg, 1727.

Bild:
<< vorherige Seite
nächste Seite >>
7.
Ferner dienet diese Ründe,
Daß, wenn etwa Meer und Flut
Aufgebracht durch Sturm und Winde,
Es viel minder Schaden thut;
Sondern es muß gleich mit Haufen
Von der runden Erde laufen,
Weil die Welt sonst von dem Meer
Schon vorlängst verschlungen wär.
8.
Nichts, als grauser Berge Thürme,
Würden nicht für Thier' allein,
Auch für Menschen, für Gewürme,
Sämtlich unersteiglich seyn,
Falls die Welt, wenn ihre Schwere,
Statt der Ründe, winklich wäre,
Ja sie könnte sich nicht drehn,
Noch in gleicher Wage stehn.
9.
Vier und funfzig hundert Meilen
Jst der Umkreis uns'rer Welt,
Der, wenn wir den Durchschnitt teilen,
Siebzehn hundert zwanzig halt,
Die, vermehrt mit beyden Zalen,
Auf neun tausend tausend malen
Zwey mal hundert tausend acht
Und noch achtzig tausend macht.
10. Die-
N 2
7.
Ferner dienet dieſe Ruͤnde,
Daß, wenn etwa Meer und Flut
Aufgebracht durch Sturm und Winde,
Es viel minder Schaden thut;
Sondern es muß gleich mit Haufen
Von der runden Erde laufen,
Weil die Welt ſonſt von dem Meer
Schon vorlaͤngſt verſchlungen waͤr.
8.
Nichts, als grauſer Berge Thuͤrme,
Wuͤrden nicht fuͤr Thier’ allein,
Auch fuͤr Menſchen, fuͤr Gewuͤrme,
Saͤmtlich unerſteiglich ſeyn,
Falls die Welt, wenn ihre Schwere,
Statt der Ruͤnde, winklich waͤre,
Ja ſie koͤnnte ſich nicht drehn,
Noch in gleicher Wage ſtehn.
9.
Vier und funfzig hundert Meilen
Jſt der Umkreis unſ’rer Welt,
Der, wenn wir den Durchſchnitt teilen,
Siebzehn hundert zwanzig halt,
Die, vermehrt mit beyden Zalen,
Auf neun tauſend tauſend malen
Zwey mal hundert tauſend acht
Und noch achtzig tauſend macht.
10. Die-
N 2
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f0231" n="195"/>
          <lg n="11">
            <head>7.</head><lb/>
            <l>Ferner dienet die&#x017F;e Ru&#x0364;nde,</l><lb/>
            <l>Daß, wenn etwa Meer und Flut</l><lb/>
            <l>Aufgebracht durch Sturm und Winde,</l><lb/>
            <l>Es viel minder Schaden thut;</l><lb/>
            <l>Sondern es muß gleich mit Haufen</l><lb/>
            <l>Von der runden Erde laufen,</l><lb/>
            <l>Weil die Welt &#x017F;on&#x017F;t von dem Meer</l><lb/>
            <l>Schon vorla&#x0364;ng&#x017F;t ver&#x017F;chlungen wa&#x0364;r.</l>
          </lg><lb/>
          <lg n="12">
            <head>8.</head><lb/>
            <l>Nichts, als grau&#x017F;er Berge Thu&#x0364;rme,</l><lb/>
            <l>Wu&#x0364;rden nicht fu&#x0364;r Thier&#x2019; allein,</l><lb/>
            <l>Auch fu&#x0364;r Men&#x017F;chen, fu&#x0364;r Gewu&#x0364;rme,</l><lb/>
            <l>Sa&#x0364;mtlich uner&#x017F;teiglich &#x017F;eyn,</l><lb/>
            <l>Falls die Welt, wenn ihre Schwere,</l><lb/>
            <l>Statt der Ru&#x0364;nde, winklich wa&#x0364;re,</l><lb/>
            <l>Ja &#x017F;ie ko&#x0364;nnte &#x017F;ich nicht drehn,</l><lb/>
            <l>Noch in gleicher Wage &#x017F;tehn.</l>
          </lg><lb/>
          <lg n="13">
            <head>9.</head><lb/>
            <l>Vier und funfzig hundert Meilen</l><lb/>
            <l>J&#x017F;t der Umkreis un&#x017F;&#x2019;rer Welt,</l><lb/>
            <l>Der, wenn wir den Durch&#x017F;chnitt teilen,</l><lb/>
            <l>Siebzehn hundert zwanzig halt,</l><lb/>
            <l>Die, vermehrt mit beyden Zalen,</l><lb/>
            <l>Auf neun tau&#x017F;end tau&#x017F;end malen</l><lb/>
            <l>Zwey mal hundert tau&#x017F;end acht</l><lb/>
            <l>Und noch achtzig tau&#x017F;end macht.</l>
          </lg><lb/>
          <fw place="bottom" type="sig">N 2</fw>
          <fw place="bottom" type="catch">10. Die-</fw><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[195/0231] 7. Ferner dienet dieſe Ruͤnde, Daß, wenn etwa Meer und Flut Aufgebracht durch Sturm und Winde, Es viel minder Schaden thut; Sondern es muß gleich mit Haufen Von der runden Erde laufen, Weil die Welt ſonſt von dem Meer Schon vorlaͤngſt verſchlungen waͤr. 8. Nichts, als grauſer Berge Thuͤrme, Wuͤrden nicht fuͤr Thier’ allein, Auch fuͤr Menſchen, fuͤr Gewuͤrme, Saͤmtlich unerſteiglich ſeyn, Falls die Welt, wenn ihre Schwere, Statt der Ruͤnde, winklich waͤre, Ja ſie koͤnnte ſich nicht drehn, Noch in gleicher Wage ſtehn. 9. Vier und funfzig hundert Meilen Jſt der Umkreis unſ’rer Welt, Der, wenn wir den Durchſchnitt teilen, Siebzehn hundert zwanzig halt, Die, vermehrt mit beyden Zalen, Auf neun tauſend tauſend malen Zwey mal hundert tauſend acht Und noch achtzig tauſend macht. 10. Die- N 2

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen02_1727
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen02_1727/231
Zitationshilfe: Brockes, Barthold Heinrich: Jrdisches Vergnügen in Gott. Bd. 2. Hamburg, 1727, S. 195. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen02_1727/231>, abgerufen am 22.11.2024.