Raben, die Vögel überhaupt, und die Liljen vorstellet, die ohne ihre einzige Sor- ge von GOTT ernähret, und geschmückt werden. Kaufet man nicht zween Sperlinge/ spricht Er, um einen Pfen- nig? Noch fällt derselben keiner auf die Erde/ ohne meinen Vater.(z)Ne- met wahr der Raben!(aa)Sehet die Vögel unter dem Himmel an! Sie säen nicht/ sie erndten nicht/ sie samm- len nicht in die Scheunen; und euer Himmlischer Vater ernähret sie doch. Schauet die Liljen auf dem Felde/ wie sie wachsen! Sie arbeiten nicht/ auch spinnen sie nicht; Jch sage euch aber/ daß auch Salomo in aller seiner Herr- lichkeit nicht ist bekleidet gewesen/ wie derselben eins.(bb)
Ja die Schrift bestrafet diejenigen sehr hart, welche die Geschöpfe GOttes so kaltsinnig übersehen, oder, wie sie selbst redet, die an den sichtbarlichen Gütern Den/ Der es ist/ nicht erkennen/ und an den Werken nicht sehen/ wer der Meister ist.(cc) David schilt sie für Nar- ren, und Jesaias rufet das Wehe über sie
aus.
(z)Matth. X, 29.
(aa)Luc. IIX, 24.
(bb)Matth. VI, 26. 28. 29.
(cc)Sap. XIII, 1.
** 2
Vorrede.
Raben, die Voͤgel uͤberhaupt, und die Liljen vorſtellet, die ohne ihre einzige Sor- ge von GOTT ernaͤhret, und geſchmuͤckt werden. Kaufet man nicht zween Sperlinge/ ſpricht Er, um einen Pfen- nig? Noch faͤllt derſelben keiner auf die Erde/ ohne meinen Vater.(z)Ne- met wahr der Raben!(aa)Sehet die Voͤgel unter dem Himmel an! Sie ſaͤen nicht/ ſie erndten nicht/ ſie ſamm- len nicht in die Scheunen; und euer Himmliſcher Vater ernaͤhret ſie doch. Schauet die Liljen auf dem Felde/ wie ſie wachſen! Sie arbeiten nicht/ auch ſpinnen ſie nicht; Jch ſage euch aber/ daß auch Salomo in aller ſeiner Herr- lichkeit nicht iſt bekleidet geweſen/ wie derſelben eins.(bb)
Ja die Schrift beſtrafet diejenigen ſehr hart, welche die Geſchoͤpfe GOttes ſo kaltſinnig uͤberſehen, oder, wie ſie ſelbſt redet, die an den ſichtbarlichen Guͤtern Den/ Der es iſt/ nicht erkennen/ und an den Werken nicht ſehen/ wer der Meiſter iſt.(cc) David ſchilt ſie fuͤr Nar- ren, und Jeſaias rufet das Wehe uͤber ſie
aus.
(z)Matth. X, 29.
(aa)Luc. IIX, 24.
(bb)Matth. VI, 26. 28. 29.
(cc)Sap. XIII, 1.
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[0023]
Vorrede.
Raben, die Voͤgel uͤberhaupt, und die
Liljen vorſtellet, die ohne ihre einzige Sor-
ge von GOTT ernaͤhret, und geſchmuͤckt
werden. Kaufet man nicht zween
Sperlinge/ ſpricht Er, um einen Pfen-
nig? Noch faͤllt derſelben keiner auf
die Erde/ ohne meinen Vater. (z) Ne-
met wahr der Raben! (aa) Sehet
die Voͤgel unter dem Himmel an! Sie
ſaͤen nicht/ ſie erndten nicht/ ſie ſamm-
len nicht in die Scheunen; und euer
Himmliſcher Vater ernaͤhret ſie doch.
Schauet die Liljen auf dem Felde/ wie
ſie wachſen! Sie arbeiten nicht/ auch
ſpinnen ſie nicht; Jch ſage euch aber/
daß auch Salomo in aller ſeiner Herr-
lichkeit nicht iſt bekleidet geweſen/ wie
derſelben eins. (bb)
Ja die Schrift beſtrafet diejenigen
ſehr hart, welche die Geſchoͤpfe GOttes
ſo kaltſinnig uͤberſehen, oder, wie ſie ſelbſt
redet, die an den ſichtbarlichen Guͤtern
Den/ Der es iſt/ nicht erkennen/ und
an den Werken nicht ſehen/ wer der
Meiſter iſt. (cc) David ſchilt ſie fuͤr Nar-
ren, und Jeſaias rufet das Wehe uͤber ſie
aus.
(z) Matth. X, 29.
(aa) Luc. IIX, 24.
(bb) Matth. VI, 26. 28. 29.
(cc) Sap. XIII, 1.
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Brockes, Barthold Heinrich: Jrdisches Vergnügen in Gott. Bd. 2. Hamburg, 1727, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen02_1727/23>, abgerufen am 16.02.2025.
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