Breymann, Conrad Andreas: Die Vertreibung der Bitterkeit des Todes/ Welche bey dem Hochansehnlichen Leich-Begängniß/ So auf Hohe Verordnung Sr. Hoch-Fürstl. Durchl. ... Dem ... Herrn Eberhard Finen/ ... Als Derselbe Den 12ten Apr. des 1726ten Jahrs ... entschlafen/ ... vorgestellet ... Blanckenburg, 1727.nach seinem gnädigen Willen / Gesundheit und Krafft verleihen würde / Montags am 7ten April früh Morgens antrat. Kaum aber hatte Derselbe eine Viertel-Meile zurück geleget / so wurde durch das Rütteln in Fahren / der ohne dem zur Bewegung disponirte Stein / vollends rege und verursachete von Zeit zu Zeit so hefftige Schmertzen / daß der Wohlseelige Herr Abt mehr als einmahl in Begriff war / umzukehren / und sich wiederum nach Braunschweig fahren zu lassen. Weil aber solche Schmertzen dann und wann inne hielten / so fassete Er endlich den Entschluß biß nach Hessen seine Reise fort zusetzen / und daselbst nach Befinden eine Resolution entweder zu weiterer Reise / oder Rückkehr zu fassen. Als nun daselbsten nach genommenen Thee ein kleiner Stein abgieng / und Er darauf etwas Linderung verspührete / fassete der Wohlseelige Mann vollends Hoffnung zu baldiger Befreyung / und da Er ohnedem ein grosses Verlangen hatte / dem Hoch-Fürstlichen gnädigsten Befehl mit seiner Uberkunfft unterthänigste Folge zu leisten / setzete Er mit freudigen Muthe seine Reise fort. Allein auf den übrigen Wege vermehreten sich seine Schmertzen so sehr / daß Er auch nicht einmahl / bey seiner Ankunfft zu Blanckenburg / das Hoch-Fürstliche Schloß erreichen können / sondern sich in der Stadt auf das Amt-Hauß müssen bringen lassen / woselbsten Er auch biß in den 3ten Tag nach seinem gnädigen Willen / Gesundheit und Krafft verleihen würde / Montags am 7ten April früh Morgens antrat. Kaum aber hatte Derselbe eine Viertel-Meile zurück geleget / so wurde durch das Rütteln in Fahren / der ohne dem zur Bewegung disponirte Stein / vollends rege und verursachete von Zeit zu Zeit so hefftige Schmertzen / daß der Wohlseelige Herr Abt mehr als einmahl in Begriff war / umzukehren / und sich wiederum nach Braunschweig fahren zu lassen. Weil aber solche Schmertzen dann und wann inne hielten / so fassete Er endlich den Entschluß biß nach Hessen seine Reise fort zusetzen / und daselbst nach Befinden eine Resolution entweder zu weiterer Reise / oder Rückkehr zu fassen. Als nun daselbsten nach genommenen Thee ein kleiner Stein abgieng / und Er darauf etwas Linderung verspührete / fassete der Wohlseelige Mann vollends Hoffnung zu baldiger Befreyung / und da Er ohnedem ein grosses Verlangen hatte / dem Hoch-Fürstlichen gnädigsten Befehl mit seiner Uberkunfft unterthänigste Folge zu leisten / setzete Er mit freudigen Muthe seine Reise fort. Allein auf den übrigen Wege vermehreten sich seine Schmertzen so sehr / daß Er auch nicht einmahl / bey seiner Ankunfft zu Blanckenburg / das Hoch-Fürstliche Schloß erreichen können / sondern sich in der Stadt auf das Amt-Hauß müssen bringen lassen / woselbsten Er auch biß in den 3ten Tag <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0072" n="64"/> nach seinem gnädigen Willen / Gesundheit und Krafft verleihen würde / Montags am 7ten April früh Morgens antrat. Kaum aber hatte Derselbe eine Viertel-Meile zurück geleget / so wurde durch das Rütteln in Fahren / der ohne dem zur Bewegung disponirte Stein / vollends rege und verursachete von Zeit zu Zeit so hefftige Schmertzen / daß der Wohlseelige Herr Abt mehr als einmahl in Begriff war / umzukehren / und sich wiederum nach Braunschweig fahren zu lassen. Weil aber solche Schmertzen dann und wann inne hielten / so fassete Er endlich den Entschluß biß nach Hessen seine Reise fort zusetzen / und daselbst nach Befinden eine Resolution entweder zu weiterer Reise / oder Rückkehr zu fassen. Als nun daselbsten nach genommenen Thee ein kleiner Stein abgieng / und Er darauf etwas Linderung verspührete / fassete der Wohlseelige Mann vollends Hoffnung zu baldiger Befreyung / und da Er ohnedem ein grosses Verlangen hatte / dem Hoch-Fürstlichen gnädigsten Befehl mit seiner Uberkunfft unterthänigste Folge zu leisten / setzete Er mit freudigen Muthe seine Reise fort. Allein auf den übrigen Wege vermehreten sich seine Schmertzen so sehr / daß Er auch nicht einmahl / bey seiner Ankunfft zu Blanckenburg / das Hoch-Fürstliche Schloß erreichen können / sondern sich in der Stadt auf das Amt-Hauß müssen bringen lassen / woselbsten Er auch biß in den 3ten Tag </p> </div> </body> </text> </TEI> [64/0072]
nach seinem gnädigen Willen / Gesundheit und Krafft verleihen würde / Montags am 7ten April früh Morgens antrat. Kaum aber hatte Derselbe eine Viertel-Meile zurück geleget / so wurde durch das Rütteln in Fahren / der ohne dem zur Bewegung disponirte Stein / vollends rege und verursachete von Zeit zu Zeit so hefftige Schmertzen / daß der Wohlseelige Herr Abt mehr als einmahl in Begriff war / umzukehren / und sich wiederum nach Braunschweig fahren zu lassen. Weil aber solche Schmertzen dann und wann inne hielten / so fassete Er endlich den Entschluß biß nach Hessen seine Reise fort zusetzen / und daselbst nach Befinden eine Resolution entweder zu weiterer Reise / oder Rückkehr zu fassen. Als nun daselbsten nach genommenen Thee ein kleiner Stein abgieng / und Er darauf etwas Linderung verspührete / fassete der Wohlseelige Mann vollends Hoffnung zu baldiger Befreyung / und da Er ohnedem ein grosses Verlangen hatte / dem Hoch-Fürstlichen gnädigsten Befehl mit seiner Uberkunfft unterthänigste Folge zu leisten / setzete Er mit freudigen Muthe seine Reise fort. Allein auf den übrigen Wege vermehreten sich seine Schmertzen so sehr / daß Er auch nicht einmahl / bey seiner Ankunfft zu Blanckenburg / das Hoch-Fürstliche Schloß erreichen können / sondern sich in der Stadt auf das Amt-Hauß müssen bringen lassen / woselbsten Er auch biß in den 3ten Tag
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