Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Breymann, Conrad Andreas: Die Vertreibung der Bitterkeit des Todes/ Welche bey dem Hochansehnlichen Leich-Begängniß/ So auf Hohe Verordnung Sr. Hoch-Fürstl. Durchl. ... Dem ... Herrn Eberhard Finen/ ... Als Derselbe Den 12ten Apr. des 1726ten Jahrs ... entschlafen/ ... vorgestellet ... Blanckenburg, 1727.

Bild:
<< vorherige Seite
Den Selig-wehrten Mann / dem GOtt dies Jammerthal Jetzt zu verlassen / rufft / hat solches Heil betroffen. Er ist beglückt für uns / die wir noch in der Zahl Der sterblich-wallenden auf jene Heimat hoffen. Sein gantzer Lebens-Lauff war treflich wol bestellt: Von Jugend auf must' Ihn der Tugend-Wandel zieren: Denn solches machet uns beliebt bey kluger Welt / Und kan uns auf die Bahn der höchsten Ehre führen. Wie denn sein Fleiß und Witz Ihn hoch erhoben hat / Indem die Musen stets zu seinem Dienste stunden / Und grosser Fürsten Huld Ihm an die Seite trat / Durch deren Vorschub Er Beförderung gefunder. Fürnehmlich hat der Geist des Höchsten Ihn regiert / Daß Er von Kindheit auf sich von der Welt entfernet / Und mit Timotheo die heil'ge Schrifft studirt / Woraus Er denn den Weg zum Himmel wol erlernet. Er kannte seinen GOtt / und JEsum Christum recht: Denn dieser ist der Weg / die Wahrheit und das Leben. Deshalben kont' Er auch / als ein getreuer Knecht / Den andern Handleitung zum Himmels-Wege geben. Sein echtes Beyspiel traff in Lehr' und Leben ein: Er that es selber erst / was Er die andern lehrte / So kont' Er allerdings ein rechter Führer seyn / Des holden Unterricht ein jeder gerne hörte. Mit was für Lieblichkeit stellt' Er den Vortrag an? Wie deutlich wust Er doch den Lebens-Weg zu zeigen? Deshalben waren Ihm die Menschen zugethan / Und gaben seiner Gunst sich ganz und gar zu eigen.
Den Selig-wehrten Mann / dem GOtt dies Jammerthal Jetzt zu verlassen / rufft / hat solches Heil betroffen. Er ist beglückt für uns / die wir noch in der Zahl Der sterblich-wallenden auf jene Heimat hoffen. Sein gantzer Lebens-Lauff war treflich wol bestellt: Von Jugend auf must’ Ihn der Tugend-Wandel zieren: Denn solches machet uns beliebt bey kluger Welt / Und kan uns auf die Bahn der höchsten Ehre führen. Wie denn sein Fleiß und Witz Ihn hoch erhoben hat / Indem die Musen stets zu seinem Dienste stunden / Und grosser Fürsten Huld Ihm an die Seite trat / Durch deren Vorschub Er Beförderung gefunder. Fürnehmlich hat der Geist des Höchsten Ihn regiert / Daß Er von Kindheit auf sich von der Welt entfernet / Und mit Timotheo die heil’ge Schrifft studirt / Woraus Er denn den Weg zum Himmel wol erlernet. Er kannte seinen GOtt / und JEsum Christum recht: Denn dieser ist der Weg / die Wahrheit und das Leben. Deshalben kont’ Er auch / als ein getreuer Knecht / Den andern Handleitung zum Himmels-Wege geben. Sein echtes Beyspiel traff in Lehr’ und Leben ein: Er that es selber erst / was Er die andern lehrte / So kont’ Er allerdings ein rechter Führer seyn / Des holden Unterricht ein jeder gerne hörte. Mit was für Lieblichkeit stellt’ Er den Vortrag an? Wie deutlich wust Er doch den Lebens-Weg zu zeigen? Deshalben waren Ihm die Menschen zugethan / Und gaben seiner Gunst sich ganz und gar zu eigen.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <l><pb facs="#f0112" n="38"/>
Den Selig-wehrten Mann / dem GOtt dies Jammerthal Jetzt zu verlassen / rufft                      / hat solches Heil betroffen. Er ist beglückt für uns / die wir noch in der Zahl                      Der sterblich-wallenden auf jene Heimat hoffen. Sein gantzer Lebens-Lauff war                      treflich wol bestellt: Von Jugend auf must&#x2019; Ihn der Tugend-Wandel zieren: Denn                      solches machet uns beliebt bey kluger Welt / Und kan uns auf die Bahn der                      höchsten Ehre führen. Wie denn sein Fleiß und Witz Ihn hoch erhoben hat / Indem                      die Musen stets zu seinem Dienste stunden / Und grosser Fürsten Huld Ihm an die                      Seite trat / Durch deren Vorschub Er Beförderung gefunder. Fürnehmlich hat der                      Geist des Höchsten Ihn regiert / Daß Er von Kindheit auf sich von der Welt                      entfernet / Und mit Timotheo die heil&#x2019;ge Schrifft studirt / Woraus Er denn den                      Weg zum Himmel wol erlernet. Er kannte seinen GOtt / und JEsum Christum recht:                      Denn dieser ist der Weg / die Wahrheit und das Leben. Deshalben kont&#x2019; Er auch /                      als ein getreuer Knecht / Den andern Handleitung zum Himmels-Wege geben. Sein                      echtes Beyspiel traff in Lehr&#x2019; und Leben ein: Er that es selber erst / was Er                      die andern lehrte / So kont&#x2019; Er allerdings ein rechter Führer seyn / Des holden                      Unterricht ein jeder gerne hörte. Mit was für Lieblichkeit stellt&#x2019; Er den                      Vortrag an? Wie deutlich wust Er doch den Lebens-Weg zu zeigen? Deshalben waren                      Ihm die Menschen zugethan / Und gaben seiner Gunst sich ganz und gar zu eigen.
</l>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[38/0112] Den Selig-wehrten Mann / dem GOtt dies Jammerthal Jetzt zu verlassen / rufft / hat solches Heil betroffen. Er ist beglückt für uns / die wir noch in der Zahl Der sterblich-wallenden auf jene Heimat hoffen. Sein gantzer Lebens-Lauff war treflich wol bestellt: Von Jugend auf must’ Ihn der Tugend-Wandel zieren: Denn solches machet uns beliebt bey kluger Welt / Und kan uns auf die Bahn der höchsten Ehre führen. Wie denn sein Fleiß und Witz Ihn hoch erhoben hat / Indem die Musen stets zu seinem Dienste stunden / Und grosser Fürsten Huld Ihm an die Seite trat / Durch deren Vorschub Er Beförderung gefunder. Fürnehmlich hat der Geist des Höchsten Ihn regiert / Daß Er von Kindheit auf sich von der Welt entfernet / Und mit Timotheo die heil’ge Schrifft studirt / Woraus Er denn den Weg zum Himmel wol erlernet. Er kannte seinen GOtt / und JEsum Christum recht: Denn dieser ist der Weg / die Wahrheit und das Leben. Deshalben kont’ Er auch / als ein getreuer Knecht / Den andern Handleitung zum Himmels-Wege geben. Sein echtes Beyspiel traff in Lehr’ und Leben ein: Er that es selber erst / was Er die andern lehrte / So kont’ Er allerdings ein rechter Führer seyn / Des holden Unterricht ein jeder gerne hörte. Mit was für Lieblichkeit stellt’ Er den Vortrag an? Wie deutlich wust Er doch den Lebens-Weg zu zeigen? Deshalben waren Ihm die Menschen zugethan / Und gaben seiner Gunst sich ganz und gar zu eigen.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/breymann_vertreibung_1727
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/breymann_vertreibung_1727/112
Zitationshilfe: Breymann, Conrad Andreas: Die Vertreibung der Bitterkeit des Todes/ Welche bey dem Hochansehnlichen Leich-Begängniß/ So auf Hohe Verordnung Sr. Hoch-Fürstl. Durchl. ... Dem ... Herrn Eberhard Finen/ ... Als Derselbe Den 12ten Apr. des 1726ten Jahrs ... entschlafen/ ... vorgestellet ... Blanckenburg, 1727, S. 38. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/breymann_vertreibung_1727/112>, abgerufen am 23.11.2024.