lein, du Herzenstrost, du Herzensfreude flüstern drei andre Blümlein; -- du Honigblümchen, je länger je lieber hatten wir dich, sagen andre. -- Wie viele stam¬ meln mit Kinderaugen, "vergiß mein nicht." -- Das Schlafkräutlein spricht: "schlummere süß" -- und das Fühlkraut: "rühr mich nicht an." -- Das Mollen¬ kraut, das Wunderbäumchen, Palme Christi säu¬ ßelt um dein Haupt. -- Das Herrgottsbärtlein weht durch deine Locken. -- Die Passionsblume schaut dich an -- ruhe sanft lieb Denkeli -- an deinem schattigen sonnigen Herzen, du Liebstöckel, blühet dein Herzge¬ spann, das demüthige Sophienkraut, das Sonnen¬ bräntlein, der Sonnenthau füllt ihm die Löffelchen sei¬ ner Hände, im tiefsten Schatten, wie in glühender Sonne heilend und erquickend. Dem lieben Herzen, dem es nahe ist, müssen die Feinde vergeben, wie es ihnen vergiebt, alle müssen es lieben, kein Zauber kann es kränken, selbst der eigne nicht. -- O schlummere selig, der Engeltrank dir Wohl verleih! -- Sey Wohlgemuth, Gottes Gnade, Gottes Hülfe, Gottes Heil sind mit dir. -- Zum Himmel kehr dich du Sonnenwende. -- Wandle träumend durch den Himmelsthau zu dem Kreuz¬ blümlein, dem Jesusblümlein. -- Der Heiland legt den Himmelsschlüssel in deine Hände -- Du ewige Blume. -- Gotteshülfe sey dir ewig grün. -- Tau¬ sendblättchen hast du reine, feine Garbe voll Heilkraft -- und Floramor, Tausendschön, die purpursammtne Ama¬ ranthe schimmert dich an, daß dir das Herz lacht u. s. w. -- Wer kann alle Liebe aussprechen, welche die Blumen stam¬ melten? -- Zu ihren Füßen deutete die Jerusalemsblu¬ me, die feurige Liebe, die Mannstreue auf die Liebe und Treue Graf Gockels. Alle diese Blumen waren von vie¬ len weißen Rosen durchflochten und an den Ecken des Sar¬ ges ragten Lilien hervor, und beide wußten nichts freudi¬
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lein, du Herzenstroſt, du Herzensfreude fluͤſtern drei andre Bluͤmlein; — du Honigbluͤmchen, je laͤnger je lieber hatten wir dich, ſagen andre. — Wie viele ſtam¬ meln mit Kinderaugen, „vergiß mein nicht.“ — Das Schlafkraͤutlein ſpricht: „ſchlummere ſuͤß“ — und das Fuͤhlkraut: „ruͤhr mich nicht an.“ — Das Mollen¬ kraut, das Wunderbaͤumchen, Palme Chriſti ſaͤu¬ ßelt um dein Haupt. — Das Herrgottsbaͤrtlein weht durch deine Locken. — Die Paſſionsblume ſchaut dich an — ruhe ſanft lieb Denkeli — an deinem ſchattigen ſonnigen Herzen, du Liebſtoͤckel, bluͤhet dein Herzge¬ ſpann, das demuͤthige Sophienkraut, das Sonnen¬ braͤntlein, der Sonnenthau fuͤllt ihm die Loͤffelchen ſei¬ ner Haͤnde, im tiefſten Schatten, wie in gluͤhender Sonne heilend und erquickend. Dem lieben Herzen, dem es nahe iſt, muͤſſen die Feinde vergeben, wie es ihnen vergiebt, alle muͤſſen es lieben, kein Zauber kann es kraͤnken, ſelbſt der eigne nicht. — O ſchlummere ſelig, der Engeltrank dir Wohl verleih! — Sey Wohlgemuth, Gottes Gnade, Gottes Huͤlfe, Gottes Heil ſind mit dir. — Zum Himmel kehr dich du Sonnenwende. — Wandle traͤumend durch den Himmelsthau zu dem Kreuz¬ bluͤmlein, dem Jeſusbluͤmlein. — Der Heiland legt den Himmelsſchluͤſſel in deine Haͤnde — Du ewige Blume. — Gotteshuͤlfe ſey dir ewig gruͤn. — Tau¬ ſendblaͤttchen haſt du reine, feine Garbe voll Heilkraft — und Floramor, Tauſendſchoͤn, die purpurſammtne Ama¬ ranthe ſchimmert dich an, daß dir das Herz lacht u. ſ. w. — Wer kann alle Liebe ausſprechen, welche die Blumen ſtam¬ melten? — Zu ihren Fuͤßen deutete die Jeruſalemsblu¬ me, die feurige Liebe, die Mannstreue auf die Liebe und Treue Graf Gockels. Alle dieſe Blumen waren von vie¬ len weißen Roſen durchflochten und an den Ecken des Sar¬ ges ragten Lilien hervor, und beide wußten nichts freudi¬
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Schlafkraͤutlein ſpricht: „ſchlummere ſuͤß“ — und das
Fuͤhlkraut: „ruͤhr mich nicht an.“ — Das Mollen¬
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durch deine Locken. — Die Paſſionsblume ſchaut dich
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ſonnigen Herzen, du Liebſtoͤckel, bluͤhet dein Herzge¬
ſpann, das demuͤthige Sophienkraut, das Sonnen¬
braͤntlein, der Sonnenthau fuͤllt ihm die Loͤffelchen ſei¬
ner Haͤnde, im tiefſten Schatten, wie in gluͤhender Sonne
heilend und erquickend. Dem lieben Herzen, dem es nahe
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muͤſſen es lieben, kein Zauber kann es kraͤnken, ſelbſt der
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Wohl verleih! — Sey Wohlgemuth, Gottes
Gnade, Gottes Huͤlfe, Gottes Heil ſind mit
dir. — Zum Himmel kehr dich du Sonnenwende. —
Wandle traͤumend durch den Himmelsthau zu dem Kreuz¬
bluͤmlein, dem Jeſusbluͤmlein. — Der Heiland legt
den Himmelsſchluͤſſel in deine Haͤnde — Du ewige
Blume. — Gotteshuͤlfe ſey dir ewig gruͤn. — Tau¬
ſendblaͤttchen haſt du reine, feine Garbe voll Heilkraft —
und Floramor, Tauſendſchoͤn, die purpurſammtne Ama¬
ranthe ſchimmert dich an, daß dir das Herz lacht u. ſ. w. —
Wer kann alle Liebe ausſprechen, welche die Blumen ſtam¬
melten? — Zu ihren Fuͤßen deutete die Jeruſalemsblu¬
me, die feurige Liebe, die Mannstreue auf die Liebe
und Treue Graf Gockels. Alle dieſe Blumen waren von vie¬
len weißen Roſen durchflochten und an den Ecken des Sar¬
ges ragten Lilien hervor, und beide wußten nichts freudi¬
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Brentano, Clemens: Gockel, Hinkel und Gackeleia. Frankfurt, 1838, S. 195. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brentano_gockel_1838/247>, abgerufen am 20.07.2024.
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