Brentano, Clemens: Gockel, Hinkel und Gackeleia. Frankfurt, 1838.Sonn', Mond geh'n auf und unter In deinem Gnadenreich, Und alle deine Wunder Sind sich an Größe gleich. Zu dir, zu dir u. s. w. Zu dir muß Jedes ringen, Wenn es in Nöthen schwebt, Nur du kannst Hülfe bringen, Durch den das Ganze lebt. Zu dir, zu dir u. s. w. In starker Hand die Erde Trägst du mit Mann und Maus, Es ruft dein Odem: "werde", Und bläst das Lichtlein aus. Zu dir, zu dir u. s. w. Kein Sperling fällt vom Dache Ohn' dich, vom Haupt kein Haar, O theurer Vater wache Bei uns in der Gefahr! Zu dir, zu dir u. s. w. Behüt' uns vor der Falle Und vor dem süßen Gift Und vor der Katzenkralle, Die gar unfehlbar trifft. Zu dir, zu dir u. s. w. Daß unsre Fahrt gelinge, Schütz' uns vor aller Noth, Und hilf uns zu dem Ringe Und zu dem Zuckerbrod. Zu dir, zu dir u. s. w. Nach diesem frommen Gesang hielten sie eine kleine Pause, Vivat! beim höchsten Schwure
Nicht Puppe, sondern nur Nach Uhr und nach der Schnure Die schöne Kunstfigur! Sonn', Mond geh'n auf und unter In deinem Gnadenreich, Und alle deine Wunder Sind ſich an Groͤße gleich. Zu dir, zu dir u. ſ. w. Zu dir muß Jedes ringen, Wenn es in Noͤthen ſchwebt, Nur du kannſt Huͤlfe bringen, Durch den das Ganze lebt. Zu dir, zu dir u. ſ. w. In ſtarker Hand die Erde Traͤgſt du mit Mann und Maus, Es ruft dein Odem: „werde“, Und blaͤſt das Lichtlein aus. Zu dir, zu dir u. ſ. w. Kein Sperling faͤllt vom Dache Ohn' dich, vom Haupt kein Haar, O theurer Vater wache Bei uns in der Gefahr! Zu dir, zu dir u. ſ. w. Behuͤt' uns vor der Falle Und vor dem ſuͤßen Gift Und vor der Katzenkralle, Die gar unfehlbar trifft. Zu dir, zu dir u. ſ. w. Daß unſre Fahrt gelinge, Schuͤtz' uns vor aller Noth, Und hilf uns zu dem Ringe Und zu dem Zuckerbrod. Zu dir, zu dir u. ſ. w. Nach dieſem frommen Geſang hielten ſie eine kleine Pauſe, Vivat! beim hoͤchſten Schwure
Nicht Puppe, ſondern nur Nach Uhr und nach der Schnure Die ſchoͤne Kunſtfigur! <TEI> <text> <body> <div n="1"> <lg type="poem"> <pb facs="#f0204" n="156"/> <lg n="6"> <l>Sonn', Mond geh'n auf und unter</l><lb/> <l>In deinem Gnadenreich,</l><lb/> <l>Und alle deine Wunder</l><lb/> <l>Sind ſich an Groͤße gleich.</l><lb/> <l>Zu dir, zu dir u. ſ. w.</l><lb/> </lg> <lg n="7"> <l>Zu dir muß Jedes ringen,</l><lb/> <l>Wenn es in Noͤthen ſchwebt,</l><lb/> <l>Nur du kannſt Huͤlfe bringen,</l><lb/> <l>Durch den das Ganze lebt.</l><lb/> <l>Zu dir, zu dir u. ſ. w.</l><lb/> </lg> <lg n="8"> <l>In ſtarker Hand die Erde</l><lb/> <l>Traͤgſt du mit Mann und Maus,</l><lb/> <l>Es ruft dein Odem: „werde“,</l><lb/> <l>Und blaͤſt das Lichtlein aus.</l><lb/> <l>Zu dir, zu dir u. ſ. w.</l><lb/> </lg> <lg n="9"> <l>Kein Sperling faͤllt vom Dache</l><lb/> <l>Ohn' dich, vom Haupt kein Haar,</l><lb/> <l>O theurer Vater wache</l><lb/> <l>Bei uns in der Gefahr!</l><lb/> <l>Zu dir, zu dir u. ſ. w.</l><lb/> </lg> <lg n="10"> <l>Behuͤt' uns vor der Falle</l><lb/> <l>Und vor dem ſuͤßen Gift</l><lb/> <l>Und vor der Katzenkralle,</l><lb/> <l>Die gar unfehlbar trifft.</l><lb/> <l>Zu dir, zu dir u. ſ. w.</l><lb/> </lg> <lg n="11"> <l>Daß unſre Fahrt gelinge,</l><lb/> <l>Schuͤtz' uns vor aller Noth,</l><lb/> <l>Und hilf uns zu dem Ringe</l><lb/> <l>Und zu dem Zuckerbrod.</l><lb/> <l>Zu dir, zu dir u. ſ. w.</l><lb/> </lg> </lg> <p>Nach dieſem frommen Geſang hielten ſie eine kleine Pauſe,<lb/> dann ſtimmten ſie in einem raſcheren Takt folgende drei<lb/> Verſe an:</p><lb/> <lg type="poem"> <lg n="1"> <l>Vivat! beim hoͤchſten Schwure</l><lb/> <l>Nicht Puppe, ſondern nur</l><lb/> <l>Nach Uhr und nach der Schnure</l><lb/> <l>Die ſchoͤne Kunſtfigur!</l><lb/> </lg> </lg> </div> </body> </text> </TEI> [156/0204]
Sonn', Mond geh'n auf und unter
In deinem Gnadenreich,
Und alle deine Wunder
Sind ſich an Groͤße gleich.
Zu dir, zu dir u. ſ. w.
Zu dir muß Jedes ringen,
Wenn es in Noͤthen ſchwebt,
Nur du kannſt Huͤlfe bringen,
Durch den das Ganze lebt.
Zu dir, zu dir u. ſ. w.
In ſtarker Hand die Erde
Traͤgſt du mit Mann und Maus,
Es ruft dein Odem: „werde“,
Und blaͤſt das Lichtlein aus.
Zu dir, zu dir u. ſ. w.
Kein Sperling faͤllt vom Dache
Ohn' dich, vom Haupt kein Haar,
O theurer Vater wache
Bei uns in der Gefahr!
Zu dir, zu dir u. ſ. w.
Behuͤt' uns vor der Falle
Und vor dem ſuͤßen Gift
Und vor der Katzenkralle,
Die gar unfehlbar trifft.
Zu dir, zu dir u. ſ. w.
Daß unſre Fahrt gelinge,
Schuͤtz' uns vor aller Noth,
Und hilf uns zu dem Ringe
Und zu dem Zuckerbrod.
Zu dir, zu dir u. ſ. w.
Nach dieſem frommen Geſang hielten ſie eine kleine Pauſe,
dann ſtimmten ſie in einem raſcheren Takt folgende drei
Verſe an:
Vivat! beim hoͤchſten Schwure
Nicht Puppe, ſondern nur
Nach Uhr und nach der Schnure
Die ſchoͤne Kunſtfigur!
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Zitationshilfe: | Brentano, Clemens: Gockel, Hinkel und Gackeleia. Frankfurt, 1838, S. 156. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brentano_gockel_1838/204>, abgerufen am 16.07.2024. |