Kaisers gemacht, der ihn bei jeder Gelegenheit mit Gunstbezeugungen überhäuft. Von den Soldaten, über die der tapfere Jüngling den Oberbefehl hat, ist er fast abgöttisch verehrt und sie werden ihn vielleicht eines Tages zum Kaiser ausrufen. Doch auf dies Alles ver- zichtet Sebastianus; theuerer als die Gunst des Kaisers, als die begeisterte Verehrung seiner Soldaten und die Aussicht auf die höchsten Ehrenstellen dieser Welt ist ihm die Liebe des armen, gekreuzigten Jesu, der vor langer Zeit auf Golgatha gestorben ist. Freudig und jubelnd geht er für ihn in den bittern Tod.
Seit dieser Zeit sind viele Jahrhunderte vergangen. Zahllos viele Menschen haben seitdem gelebt und haben sich einige Jahre der innigen Liebe ihrer Mitmenschen erfreut. Dann sind sie gestorben und in's Grab ge- stiegen, und auf der ganzen weiten Welt ist kein Herz mehr, welches noch das leiseste Gefühl der Zuneigung für sie empfindet. Aber Jesus Christus wird noch heute wie vor Jahrhunderten geliebt und zwar geliebt mit einer innigen, starken und beharrlichen Liebe, die zu den schwersten Opfern befähigt. Hier wandelt eine ein- fache, demüthige Person durch die Straßen einer volk- reichen Stadt. Sie hat Eile und schaut nicht auf die Pracht der Häuser und der schönen Läden; sie achtet kaum auf die Vorübergehenden, die ihr theils ehrer- bietig, theils höhnisch Platz machen. Wohin eilt denn diese Jungfrau? Vielleicht in die Arme einer liebenden Mutter, die sie seit Jahren nicht mehr gesehen, oder in eine frohe Gesellschaft von theueren Freundinnen, wo
Kaisers gemacht, der ihn bei jeder Gelegenheit mit Gunstbezeugungen überhäuft. Von den Soldaten, über die der tapfere Jüngling den Oberbefehl hat, ist er fast abgöttisch verehrt und sie werden ihn vielleicht eines Tages zum Kaiser ausrufen. Doch auf dies Alles ver- zichtet Sebastianus; theuerer als die Gunst des Kaisers, als die begeisterte Verehrung seiner Soldaten und die Aussicht auf die höchsten Ehrenstellen dieser Welt ist ihm die Liebe des armen, gekreuzigten Jesu, der vor langer Zeit auf Golgatha gestorben ist. Freudig und jubelnd geht er für ihn in den bittern Tod.
Seit dieser Zeit sind viele Jahrhunderte vergangen. Zahllos viele Menschen haben seitdem gelebt und haben sich einige Jahre der innigen Liebe ihrer Mitmenschen erfreut. Dann sind sie gestorben und in's Grab ge- stiegen, und auf der ganzen weiten Welt ist kein Herz mehr, welches noch das leiseste Gefühl der Zuneigung für sie empfindet. Aber Jesus Christus wird noch heute wie vor Jahrhunderten geliebt und zwar geliebt mit einer innigen, starken und beharrlichen Liebe, die zu den schwersten Opfern befähigt. Hier wandelt eine ein- fache, demüthige Person durch die Straßen einer volk- reichen Stadt. Sie hat Eile und schaut nicht auf die Pracht der Häuser und der schönen Läden; sie achtet kaum auf die Vorübergehenden, die ihr theils ehrer- bietig, theils höhnisch Platz machen. Wohin eilt denn diese Jungfrau? Vielleicht in die Arme einer liebenden Mutter, die sie seit Jahren nicht mehr gesehen, oder in eine frohe Gesellschaft von theueren Freundinnen, wo
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Kaisers gemacht, der ihn bei jeder Gelegenheit mit
Gunstbezeugungen überhäuft. Von den Soldaten, über
die der tapfere Jüngling den Oberbefehl hat, ist er fast
abgöttisch verehrt und sie werden ihn vielleicht eines
Tages zum Kaiser ausrufen. Doch auf dies Alles ver-
zichtet Sebastianus; theuerer als die Gunst des Kaisers,
als die begeisterte Verehrung seiner Soldaten und die
Aussicht auf die höchsten Ehrenstellen dieser Welt ist
ihm die Liebe des armen, gekreuzigten Jesu, der vor
langer Zeit auf Golgatha gestorben ist. Freudig und
jubelnd geht er für ihn in den bittern Tod.
Seit dieser Zeit sind viele Jahrhunderte vergangen.
Zahllos viele Menschen haben seitdem gelebt und haben
sich einige Jahre der innigen Liebe ihrer Mitmenschen
erfreut. Dann sind sie gestorben und in's Grab ge-
stiegen, und auf der ganzen weiten Welt ist kein Herz
mehr, welches noch das leiseste Gefühl der Zuneigung
für sie empfindet. Aber Jesus Christus wird noch heute
wie vor Jahrhunderten geliebt und zwar geliebt mit
einer innigen, starken und beharrlichen Liebe, die zu
den schwersten Opfern befähigt. Hier wandelt eine ein-
fache, demüthige Person durch die Straßen einer volk-
reichen Stadt. Sie hat Eile und schaut nicht auf die
Pracht der Häuser und der schönen Läden; sie achtet
kaum auf die Vorübergehenden, die ihr theils ehrer-
bietig, theils höhnisch Platz machen. Wohin eilt denn
diese Jungfrau? Vielleicht in die Arme einer liebenden
Mutter, die sie seit Jahren nicht mehr gesehen, oder in
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Bremscheid, Matthias von. Der christliche Mann in seinem Glauben und Leben. Mainz, 1901, S. 77. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bremscheid_mann_1901/89>, abgerufen am 27.11.2024.
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