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Bremscheid, Matthias von. Der christliche Mann in seinem Glauben und Leben. Mainz, 1901.

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Ja weil das Weib von Natur schwächer ist als der
Mann, blickt es gern zu ihm wie zu einer Auctorität
auf, denkt gern wie er, lebt und handelt gern nach
seinem Wohlgefallen. Sind darum die Männer irreli-
giös, so werden auch die Frauen mit der Zeit sicher
träg und gleichgiltig in Bezug auf ihre religiösen
Pflichten. Treten dagegen die Männer überall mit
Eifer ein für Gott und seine heilige Sache, erweisen
sie sich als gute, treue Söhne der Kirche, dann wird
das weibliche Geschlecht nicht bloß in gewöhnlicher Weise
religiös sein, sondern es wird einen besondern Eifer
für Gott und die Tugend an den Tag legen. Ganz
mit Recht sagt der bekannte Kolping: "Die Männer
müssen wir zuerst haben, die Frauen kommen dann
von selbst."

Die Frau gewinnt ferner durch die Religiosität des
Mannes an Liebe zu demselben. Der Mann verlangt
Liebe von seiner Gattin, wahre, treue, opferwillige
Liebe. Wahre Liebe aber setzt Achtung und Hochschätzung
voraus. Ohne diese ist die Liebe nur ein Strohfeuer,
das bald erlischt und von dem nur etwas kalte Asche
übrig bleibt. Will der Mann, daß seine Gattin ihn
bis zum Lebensende liebe, so muß er dafür sorgen,
daß er ihr nie Ursache gebe, ihn zu verachten, sondern
daß sie stets mit Hochachtung zu ihm aufschaue. Nun
frage ich aber alle christlichen Männer: Müssen euere
Frauen euch nicht überaus hochachten, wenn sie
sehen, daß ihr im Guten feststeht wie der Fels im
Meere, daß ihr durch Nichts, nicht durch freisinnige

Ja weil das Weib von Natur schwächer ist als der
Mann, blickt es gern zu ihm wie zu einer Auctorität
auf, denkt gern wie er, lebt und handelt gern nach
seinem Wohlgefallen. Sind darum die Männer irreli-
giös, so werden auch die Frauen mit der Zeit sicher
träg und gleichgiltig in Bezug auf ihre religiösen
Pflichten. Treten dagegen die Männer überall mit
Eifer ein für Gott und seine heilige Sache, erweisen
sie sich als gute, treue Söhne der Kirche, dann wird
das weibliche Geschlecht nicht bloß in gewöhnlicher Weise
religiös sein, sondern es wird einen besondern Eifer
für Gott und die Tugend an den Tag legen. Ganz
mit Recht sagt der bekannte Kolping: „Die Männer
müssen wir zuerst haben, die Frauen kommen dann
von selbst.“

Die Frau gewinnt ferner durch die Religiosität des
Mannes an Liebe zu demselben. Der Mann verlangt
Liebe von seiner Gattin, wahre, treue, opferwillige
Liebe. Wahre Liebe aber setzt Achtung und Hochschätzung
voraus. Ohne diese ist die Liebe nur ein Strohfeuer,
das bald erlischt und von dem nur etwas kalte Asche
übrig bleibt. Will der Mann, daß seine Gattin ihn
bis zum Lebensende liebe, so muß er dafür sorgen,
daß er ihr nie Ursache gebe, ihn zu verachten, sondern
daß sie stets mit Hochachtung zu ihm aufschaue. Nun
frage ich aber alle christlichen Männer: Müssen euere
Frauen euch nicht überaus hochachten, wenn sie
sehen, daß ihr im Guten feststeht wie der Fels im
Meere, daß ihr durch Nichts, nicht durch freisinnige

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[18/0030] Ja weil das Weib von Natur schwächer ist als der Mann, blickt es gern zu ihm wie zu einer Auctorität auf, denkt gern wie er, lebt und handelt gern nach seinem Wohlgefallen. Sind darum die Männer irreli- giös, so werden auch die Frauen mit der Zeit sicher träg und gleichgiltig in Bezug auf ihre religiösen Pflichten. Treten dagegen die Männer überall mit Eifer ein für Gott und seine heilige Sache, erweisen sie sich als gute, treue Söhne der Kirche, dann wird das weibliche Geschlecht nicht bloß in gewöhnlicher Weise religiös sein, sondern es wird einen besondern Eifer für Gott und die Tugend an den Tag legen. Ganz mit Recht sagt der bekannte Kolping: „Die Männer müssen wir zuerst haben, die Frauen kommen dann von selbst.“ Die Frau gewinnt ferner durch die Religiosität des Mannes an Liebe zu demselben. Der Mann verlangt Liebe von seiner Gattin, wahre, treue, opferwillige Liebe. Wahre Liebe aber setzt Achtung und Hochschätzung voraus. Ohne diese ist die Liebe nur ein Strohfeuer, das bald erlischt und von dem nur etwas kalte Asche übrig bleibt. Will der Mann, daß seine Gattin ihn bis zum Lebensende liebe, so muß er dafür sorgen, daß er ihr nie Ursache gebe, ihn zu verachten, sondern daß sie stets mit Hochachtung zu ihm aufschaue. Nun frage ich aber alle christlichen Männer: Müssen euere Frauen euch nicht überaus hochachten, wenn sie sehen, daß ihr im Guten feststeht wie der Fels im Meere, daß ihr durch Nichts, nicht durch freisinnige

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Zitationshilfe: Bremscheid, Matthias von. Der christliche Mann in seinem Glauben und Leben. Mainz, 1901, S. 18. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bremscheid_mann_1901/30>, abgerufen am 24.11.2024.