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Bremscheid, Matthias von. Der christliche Mann in seinem Glauben und Leben. Mainz, 1901.

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die Kinder ihrerseits blicken mit treuester Liebe und
Ehrfurcht zu den Eltern auf als den Stellvertretern
Gottes und ihren größten irdischen Wohlthätern und
bringen ihnen willigen und pünktlichen Gehorsam ent-
gegen. Dort wird durch die Religion die Freude ver-
edelt und versüßt, das Kreuz und der Schmerz gemil-
dert und zu einer Quelle reicher Verdienste für den
Himmel und das ernste Sterbebett verklärt durch das
Licht der Ewigkeit.

Diesen werthvollen Schatz der Religiosität sucht der
christliche Mann seiner Familie um jeden Preis zu er-
halten. Er weiß, daß er als Hausherr nach Gottes
Absicht gleichsam der Hohepriester in seinem Hause ist
und daß ihm darum die strenge Pflicht obliegt, die
Interessen Jesu und seiner Kirche in demselben zu
vertreten. Er selbst leuchtet darum Allen voran durch
treue Erfüllung seiner religiösen Pflichten; er betet
regelmäßig, besucht gewissenhaft an Sonn- und Fest-
tagen die heilige Messe und Predigt und empfängt oft
und gut die heiligen Sakramente. Aber er sieht auch
darauf, daß all' seine Angehörigen ihren diesbezüglichen
Pflichten fleißig nachkommen und bemerkt er hierin
bei Jemand Nachlässigkeit, so wird dieselbe von ihm
gerügt und der Säumige mit Ernst zu größerem Eifer
aufgefordert. Er hält viel darauf, daß in seiner
Familie das gemeinsame Gebet in Uebung bleibt und
er selbst nimmt, wenn es ihm nur möglich ist, an
demselben theil; ebenso sieht er es gern, daß ein
oder das andere Familienglied auch am Werktage der

die Kinder ihrerseits blicken mit treuester Liebe und
Ehrfurcht zu den Eltern auf als den Stellvertretern
Gottes und ihren größten irdischen Wohlthätern und
bringen ihnen willigen und pünktlichen Gehorsam ent-
gegen. Dort wird durch die Religion die Freude ver-
edelt und versüßt, das Kreuz und der Schmerz gemil-
dert und zu einer Quelle reicher Verdienste für den
Himmel und das ernste Sterbebett verklärt durch das
Licht der Ewigkeit.

Diesen werthvollen Schatz der Religiosität sucht der
christliche Mann seiner Familie um jeden Preis zu er-
halten. Er weiß, daß er als Hausherr nach Gottes
Absicht gleichsam der Hohepriester in seinem Hause ist
und daß ihm darum die strenge Pflicht obliegt, die
Interessen Jesu und seiner Kirche in demselben zu
vertreten. Er selbst leuchtet darum Allen voran durch
treue Erfüllung seiner religiösen Pflichten; er betet
regelmäßig, besucht gewissenhaft an Sonn- und Fest-
tagen die heilige Messe und Predigt und empfängt oft
und gut die heiligen Sakramente. Aber er sieht auch
darauf, daß all' seine Angehörigen ihren diesbezüglichen
Pflichten fleißig nachkommen und bemerkt er hierin
bei Jemand Nachlässigkeit, so wird dieselbe von ihm
gerügt und der Säumige mit Ernst zu größerem Eifer
aufgefordert. Er hält viel darauf, daß in seiner
Familie das gemeinsame Gebet in Uebung bleibt und
er selbst nimmt, wenn es ihm nur möglich ist, an
demselben theil; ebenso sieht er es gern, daß ein
oder das andere Familienglied auch am Werktage der

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[201/0213] die Kinder ihrerseits blicken mit treuester Liebe und Ehrfurcht zu den Eltern auf als den Stellvertretern Gottes und ihren größten irdischen Wohlthätern und bringen ihnen willigen und pünktlichen Gehorsam ent- gegen. Dort wird durch die Religion die Freude ver- edelt und versüßt, das Kreuz und der Schmerz gemil- dert und zu einer Quelle reicher Verdienste für den Himmel und das ernste Sterbebett verklärt durch das Licht der Ewigkeit. Diesen werthvollen Schatz der Religiosität sucht der christliche Mann seiner Familie um jeden Preis zu er- halten. Er weiß, daß er als Hausherr nach Gottes Absicht gleichsam der Hohepriester in seinem Hause ist und daß ihm darum die strenge Pflicht obliegt, die Interessen Jesu und seiner Kirche in demselben zu vertreten. Er selbst leuchtet darum Allen voran durch treue Erfüllung seiner religiösen Pflichten; er betet regelmäßig, besucht gewissenhaft an Sonn- und Fest- tagen die heilige Messe und Predigt und empfängt oft und gut die heiligen Sakramente. Aber er sieht auch darauf, daß all' seine Angehörigen ihren diesbezüglichen Pflichten fleißig nachkommen und bemerkt er hierin bei Jemand Nachlässigkeit, so wird dieselbe von ihm gerügt und der Säumige mit Ernst zu größerem Eifer aufgefordert. Er hält viel darauf, daß in seiner Familie das gemeinsame Gebet in Uebung bleibt und er selbst nimmt, wenn es ihm nur möglich ist, an demselben theil; ebenso sieht er es gern, daß ein oder das andere Familienglied auch am Werktage der

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Zitationshilfe: Bremscheid, Matthias von. Der christliche Mann in seinem Glauben und Leben. Mainz, 1901, S. 201. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bremscheid_mann_1901/213>, abgerufen am 24.11.2024.