waren der heilige Ludwig von Frankreich, der heilige Eduard von England, der heilige Ferdinand von Spanien, der heilige Heinrich von Deutschland; tapfere Soldaten die Heiligen Sebastianus, Quirinus und Vitalis, Gordius und Marcellus; scharfsinnige Philo- sophen die Heiligen Justinus, Augustinus, Anselmus, Thomas und Bonaventura. Der heilige Guido war ein Kaufmann, der heilige Symphorianus ein Bild- hauer, Florus ein Goldschmied, Crispinus ein Schuh- macher, Rualfundus ein Kellner, Isidor ein Bauer, Leonhard ein Hirt, Adrianus ein Gärtner.
Auch noch in unseren Tagen, wo die Kirche doch mit so vielen und großen Schwierigkeiten zu kämpfen hat, fährt sie fort, überall in den verschiedensten Lebens- stellungen eine heldenmüthige Tugend zu erzeugen, welche der ersten christlichen Zeit würdig wäre. Sterben nicht noch alljährlich in China, Korea und anderen heidnischen Ländern katholische Missionäre muthig für Christus den qualvollsten Martertod? Verlassen nicht immer noch fromme katholische Priester Vaterland und Familie, um in fremden Ländern unter unsäglichen Mühen das Evangelium Jesu zu verkünden? Haben nicht in den Tagen des sogenannten Kulturkampfes unsere deutschen Bischöfe und Priester für die Freiheit der Kirche freudig lange Kerkerhaft erduldet, ähnlich den heiligen und glorreichen Bekennern früherer Jahrhunderte? Wer kennt nicht unsere gottgeweihten Jungfrauen, die Schwestern ver- schiedener Orden, die am Schmerzenslager der verlassenen Kranken wachen, oder welche herabgekommene Personen
waren der heilige Ludwig von Frankreich, der heilige Eduard von England, der heilige Ferdinand von Spanien, der heilige Heinrich von Deutschland; tapfere Soldaten die Heiligen Sebastianus, Quirinus und Vitalis, Gordius und Marcellus; scharfsinnige Philo- sophen die Heiligen Justinus, Augustinus, Anselmus, Thomas und Bonaventura. Der heilige Guido war ein Kaufmann, der heilige Symphorianus ein Bild- hauer, Florus ein Goldschmied, Crispinus ein Schuh- macher, Rualfundus ein Kellner, Isidor ein Bauer, Leonhard ein Hirt, Adrianus ein Gärtner.
Auch noch in unseren Tagen, wo die Kirche doch mit so vielen und großen Schwierigkeiten zu kämpfen hat, fährt sie fort, überall in den verschiedensten Lebens- stellungen eine heldenmüthige Tugend zu erzeugen, welche der ersten christlichen Zeit würdig wäre. Sterben nicht noch alljährlich in China, Korea und anderen heidnischen Ländern katholische Missionäre muthig für Christus den qualvollsten Martertod? Verlassen nicht immer noch fromme katholische Priester Vaterland und Familie, um in fremden Ländern unter unsäglichen Mühen das Evangelium Jesu zu verkünden? Haben nicht in den Tagen des sogenannten Kulturkampfes unsere deutschen Bischöfe und Priester für die Freiheit der Kirche freudig lange Kerkerhaft erduldet, ähnlich den heiligen und glorreichen Bekennern früherer Jahrhunderte? Wer kennt nicht unsere gottgeweihten Jungfrauen, die Schwestern ver- schiedener Orden, die am Schmerzenslager der verlassenen Kranken wachen, oder welche herabgekommene Personen
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waren der heilige Ludwig von Frankreich, der heilige
Eduard von England, der heilige Ferdinand von
Spanien, der heilige Heinrich von Deutschland; tapfere
Soldaten die Heiligen Sebastianus, Quirinus und
Vitalis, Gordius und Marcellus; scharfsinnige Philo-
sophen die Heiligen Justinus, Augustinus, Anselmus,
Thomas und Bonaventura. Der heilige Guido war
ein Kaufmann, der heilige Symphorianus ein Bild-
hauer, Florus ein Goldschmied, Crispinus ein Schuh-
macher, Rualfundus ein Kellner, Isidor ein Bauer,
Leonhard ein Hirt, Adrianus ein Gärtner.
Auch noch in unseren Tagen, wo die Kirche doch
mit so vielen und großen Schwierigkeiten zu kämpfen
hat, fährt sie fort, überall in den verschiedensten Lebens-
stellungen eine heldenmüthige Tugend zu erzeugen,
welche der ersten christlichen Zeit würdig wäre. Sterben
nicht noch alljährlich in China, Korea und anderen
heidnischen Ländern katholische Missionäre muthig für
Christus den qualvollsten Martertod? Verlassen nicht
immer noch fromme katholische Priester Vaterland und
Familie, um in fremden Ländern unter unsäglichen
Mühen das Evangelium Jesu zu verkünden? Haben nicht
in den Tagen des sogenannten Kulturkampfes unsere
deutschen Bischöfe und Priester für die Freiheit der Kirche
freudig lange Kerkerhaft erduldet, ähnlich den heiligen und
glorreichen Bekennern früherer Jahrhunderte? Wer kennt
nicht unsere gottgeweihten Jungfrauen, die Schwestern ver-
schiedener Orden, die am Schmerzenslager der verlassenen
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Bremscheid, Matthias von. Der christliche Mann in seinem Glauben und Leben. Mainz, 1901, S. 115. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bremscheid_mann_1901/127>, abgerufen am 21.11.2024.
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