Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Brehm, Alfred Edmund: Illustrirtes Thierleben. Bd. 6. Hildburghausen, 1869.

Bild:
<< vorherige Seite

Karpfenlaus. Fischlaus.
verkümmert, die hinteren zu großen Platten umgestaltet. Aus der ganzen, ziemlich umfangreichen,
sowohl an Seefischen wie an Süßwasserfischen wohnenden Familie haben sich die Männchen bisher
der Beobachtung entzogen.

Aus der Familie der Lernaeonemidae stellt sich uns eine Brachiella vor, der Gallerie
weiblicher Schönheiten, die hier vereinigt sind, vollkommen entsprechend. Am Grunde des wurm-

[Abbildung] Fischläuse: a Lernaeonema. b Brachielis. c Pennella. d Haemobaphes. e Herpylloblus.
förmig verlängerten Kopfbrusttheiles sitzen ein Paar Kieferfüße, welche gleich Armen verlängert,
am Ende mit einander verwachsen sind und an dieser Stelle einen Saugnapf tragen, den sie in
die Haut ihrer Wirthe einsenken. Außer an den kleinen Mundwerkzeugen ist jede Spur einer
Gliederung geschwunden.

Die vier übrigen Gestalten gehören den Lernacoceridae an, welche durch eigenthümliche
Fortsätze und Auswüchse am Kopfe charakterifirt sind. An dem mit sackförmigen Ausweitungen
versehenen Leib der Haemobaphes hängen ein Paar wie Locken zusammengedrehte Eiersäcke. Von
diesem Leibe ist ein dünner, halsartiger Theil scharf abgesetzt. Der obere Theil desselben ist

Karpfenlaus. Fiſchlaus.
verkümmert, die hinteren zu großen Platten umgeſtaltet. Aus der ganzen, ziemlich umfangreichen,
ſowohl an Seefiſchen wie an Süßwaſſerfiſchen wohnenden Familie haben ſich die Männchen bisher
der Beobachtung entzogen.

Aus der Familie der Lernaeonemidae ſtellt ſich uns eine Brachiella vor, der Gallerie
weiblicher Schönheiten, die hier vereinigt ſind, vollkommen entſprechend. Am Grunde des wurm-

[Abbildung] Fiſchläuſe: a Lernaeonema. b Brachielis. c Pennella. d Haemobaphes. e Herpylloblus.
förmig verlängerten Kopfbruſttheiles ſitzen ein Paar Kieferfüße, welche gleich Armen verlängert,
am Ende mit einander verwachſen ſind und an dieſer Stelle einen Saugnapf tragen, den ſie in
die Haut ihrer Wirthe einſenken. Außer an den kleinen Mundwerkzeugen iſt jede Spur einer
Gliederung geſchwunden.

Die vier übrigen Geſtalten gehören den Lernacoceridae an, welche durch eigenthümliche
Fortſätze und Auswüchſe am Kopfe charakterifirt ſind. An dem mit ſackförmigen Ausweitungen
verſehenen Leib der Haemobaphes hängen ein Paar wie Locken zuſammengedrehte Eierſäcke. Von
dieſem Leibe iſt ein dünner, halsartiger Theil ſcharf abgeſetzt. Der obere Theil deſſelben iſt

<TEI>
  <text>
    <body>
      <floatingText>
        <body>
          <div n="1">
            <div n="2">
              <p><pb facs="#f0711" n="667"/><fw place="top" type="header">Karpfenlaus. Fi&#x017F;chlaus.</fw><lb/>
verkümmert, die hinteren zu großen Platten umge&#x017F;taltet. Aus der ganzen, ziemlich umfangreichen,<lb/>
&#x017F;owohl an Seefi&#x017F;chen wie an Süßwa&#x017F;&#x017F;erfi&#x017F;chen wohnenden Familie haben &#x017F;ich die Männchen bisher<lb/>
der Beobachtung entzogen.</p><lb/>
              <p>Aus der Familie der <hi rendition="#aq">Lernaeonemidae</hi> &#x017F;tellt &#x017F;ich uns eine <hi rendition="#aq">Brachiella</hi> vor, der Gallerie<lb/>
weiblicher Schönheiten, die hier vereinigt &#x017F;ind, vollkommen ent&#x017F;prechend. Am Grunde des wurm-<lb/><figure><head><hi rendition="#c"><hi rendition="#g">Fi&#x017F;chläu&#x017F;e:</hi><hi rendition="#aq">a Lernaeonema. b Brachielis. c Pennella. d Haemobaphes. e Herpylloblus.</hi></hi></head></figure><lb/>
förmig verlängerten Kopfbru&#x017F;ttheiles &#x017F;itzen ein Paar Kieferfüße, welche gleich Armen verlängert,<lb/>
am Ende mit einander verwach&#x017F;en &#x017F;ind und an die&#x017F;er Stelle einen Saugnapf tragen, den &#x017F;ie in<lb/>
die Haut ihrer Wirthe ein&#x017F;enken. Außer an den kleinen Mundwerkzeugen i&#x017F;t jede Spur einer<lb/>
Gliederung ge&#x017F;chwunden.</p><lb/>
              <p>Die vier übrigen Ge&#x017F;talten gehören den <hi rendition="#aq">Lernacoceridae</hi> an, welche durch eigenthümliche<lb/>
Fort&#x017F;ätze und Auswüch&#x017F;e am Kopfe charakterifirt &#x017F;ind. An dem mit &#x017F;ackförmigen Ausweitungen<lb/>
ver&#x017F;ehenen Leib der <hi rendition="#aq">Haemobaphes</hi> hängen ein Paar wie Locken zu&#x017F;ammengedrehte Eier&#x017F;äcke. Von<lb/>
die&#x017F;em Leibe i&#x017F;t ein dünner, halsartiger Theil &#x017F;charf abge&#x017F;etzt. Der obere Theil de&#x017F;&#x017F;elben i&#x017F;t<lb/></p>
            </div>
          </div>
        </body>
      </floatingText>
    </body>
  </text>
</TEI>
[667/0711] Karpfenlaus. Fiſchlaus. verkümmert, die hinteren zu großen Platten umgeſtaltet. Aus der ganzen, ziemlich umfangreichen, ſowohl an Seefiſchen wie an Süßwaſſerfiſchen wohnenden Familie haben ſich die Männchen bisher der Beobachtung entzogen. Aus der Familie der Lernaeonemidae ſtellt ſich uns eine Brachiella vor, der Gallerie weiblicher Schönheiten, die hier vereinigt ſind, vollkommen entſprechend. Am Grunde des wurm- [Abbildung Fiſchläuſe: a Lernaeonema. b Brachielis. c Pennella. d Haemobaphes. e Herpylloblus.] förmig verlängerten Kopfbruſttheiles ſitzen ein Paar Kieferfüße, welche gleich Armen verlängert, am Ende mit einander verwachſen ſind und an dieſer Stelle einen Saugnapf tragen, den ſie in die Haut ihrer Wirthe einſenken. Außer an den kleinen Mundwerkzeugen iſt jede Spur einer Gliederung geſchwunden. Die vier übrigen Geſtalten gehören den Lernacoceridae an, welche durch eigenthümliche Fortſätze und Auswüchſe am Kopfe charakterifirt ſind. An dem mit ſackförmigen Ausweitungen verſehenen Leib der Haemobaphes hängen ein Paar wie Locken zuſammengedrehte Eierſäcke. Von dieſem Leibe iſt ein dünner, halsartiger Theil ſcharf abgeſetzt. Der obere Theil deſſelben iſt

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/brehm_thierleben06_1869
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/brehm_thierleben06_1869/711
Zitationshilfe: Brehm, Alfred Edmund: Illustrirtes Thierleben. Bd. 6. Hildburghausen, 1869, S. 667. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brehm_thierleben06_1869/711>, abgerufen am 24.11.2024.