cylindrisch. Die an der Spitze sehr stumpfen und gerundeten, im letzten Dreiviertel ihrer Länge fast gleichbreiten Flügel sind gleichfalls bräunlich schwarz und glashell. Die durchsichtigen Stellen nehmen den Jnnenrand der Wurzel ein und bilden außerdem noch fünf zackenartige, etwas geschwungene Streifen, von denen drei in ziemlich gleichen Abständen von einander mit ihren Spitzen vom Jnnenrande her in die dunkle Grundsarbe vordringen und derjenige, welcher der Wurzel am nächsten steht, die stumpfste Spitze hat und in seiner untern Hälfte mit der zuerst erwähnten glashellen Stelle zusammenhängt. Die beiden letzten Zackenstreifen laufen vom Vorder- rande aus, und zwar dringt der äußere zwischen den beiden gegenüber liegenden und dem stumpfen Wurzelstreifen ein, der innere, kleinste von allen etwas näher der Flügelwurzel als der gegenüber- liegende. Zwischen der vierten und fünften Zacke in der Mitte endlich befindet sich am Vorderrande noch ein lichtes Pünktchen. Was den Aderverlauf anlangt, so ist die erste Längsader doppelt, ganz vorn verschwindet ihr Vorderast, die vierte vorn gebogen, die beiden Queradern nähern sich sehr, die kleine liegt hinter der Mitte der Discoidalzelle. Der Kopf ist breiter als das Brustschild, hat eine breite, an den Fühlern etwas vorgezogene Stirn und schwarze Borsten darauf. Die herabhängenden Fühler enden in ein etwas zugespitztes, elliptisches Glied mit nackter Rückenborste. Die eher plump als schlank zu nennenden Beine tragen gleich den Hinterleibsseiten einige schwarze Borstenhaare. Die Länge beträgt 2 bis 21/2 Linien.
Auch die Maden, welche in manchen Jahren die Herz- und Weichselkirschen bewohnen, in der Regel jede Frucht nur eine, gehören einer Bohrfliege an. Das Weibchen dieser Kirschfliege (Spilographa cerasi) legt Anfangs Mai seine Eier, wie es scheint, nahe der Stelle, wo der Stiel angewachsen ist, an die unreife Frucht, welche nachher von der ausschlüpfenden Made angebohrt wird. Dieselbe hat sich jedoch auch noch in den Früchten einiger Geisblattarten (Lonicera xylosteum und tartarica) und des Sauerdorns (Berberis vulgaris) gefunden. Hat sie am Fleische der reifenden Frucht ihren Appetit gestillt und volle Größe erlangt, so bohrt sie sich heraus, läßt sich zur Erde herabfallen, windet sich dort noch einige Stunden umher und wird zu einem gelben Tönnchen, aus welchem erst im nächsten Jahre zu der bereits angegebenen Zeit die zierliche Fliege zum Vorschein kommt. Sie ist glänzend schwarz, das Rückenschild zart bräunlichgelb bereift, dreimal schwarz gestriemt, an den Schulterbeulen, zwischen diesen und der Flügelwurzel striemen- artig, an dem Schildchen, dem Kopfe mit Ausnahme seines hintersten Theiles und an den Beinen von den Schienen an gelb. Am Vorderrande der Flügel, welche den Hinterleib überragen, hängen drei dunkle, fast parallele Querbinden, die beiden ersten gekürzt, die dritte aber vollständig und vorn zu einem gleichbreiten, bis wenig über die vierte Längsader reichenden Spitzensaum erweitert. Die erste Längsader ist doppelt und steigt mit dem Vorderaste steil zum Rande hinauf, jede der beiden Queradern auf der Flügelmitte der andern nicht genähert, die Analzelle kürzer als die davorliegende Basalzelle, hinten zipfelig ausgezogen. Das hübsche Thierchen erreicht nicht ganz die Größe der Spargel-Bohrfliege.
Grünaugen (Chlorops) nennt man kleine oder sehr kleine Fliegen, die wie ihre nächsten Verwandten (Oscinis) einestheils durch die ungehenren Mengen, in welchen sie manchmal schwärmen, oder in den Zimmern erscheinen, anderntheils durch die Beschädigungen des Getreides die Auf- merksamkeit mehr auf sich gelenkt haben, als wohl sonst solch kleinem Geschmeiß zu Theil wird. Jhr halbrunder Kopf ist in die Quere gezogen, das wenig zurückweichende Untergesicht geht unter die nackten, zu Lebzeiten der Fliegen schön grünen Augen hinab und trägt keinen Knebelbart. Die Stirn ist bei beiden Geschlechtern breit, feinhaarig, nach vorn etwas gesenkt, hinten mit drei Nebenaugen besetzt, welche auf einem dreieckigen, schwarzen Flecke (Scheiteldreieck) stehen, je nach der Art mehr oder weniger ausgedehnt und vollkommen. Die niedergedrückten Fühler sind unter einer Bogenkante der Stirn eingefügt, ihr drittes Glied fast kreisrund mit nackter oder flaum- haariger Rückenborste versehen. An den verhältnißmäßig kurzen Flügeln reicht die Randader nur bis zur Spitze, die erste Längsader ist einfach, die drei folgenden verlaufen ziemlich gerade und
cylindriſch. Die an der Spitze ſehr ſtumpfen und gerundeten, im letzten Dreiviertel ihrer Länge faſt gleichbreiten Flügel ſind gleichfalls bräunlich ſchwarz und glashell. Die durchſichtigen Stellen nehmen den Jnnenrand der Wurzel ein und bilden außerdem noch fünf zackenartige, etwas geſchwungene Streifen, von denen drei in ziemlich gleichen Abſtänden von einander mit ihren Spitzen vom Jnnenrande her in die dunkle Grundſarbe vordringen und derjenige, welcher der Wurzel am nächſten ſteht, die ſtumpfſte Spitze hat und in ſeiner untern Hälfte mit der zuerſt erwähnten glashellen Stelle zuſammenhängt. Die beiden letzten Zackenſtreifen laufen vom Vorder- rande aus, und zwar dringt der äußere zwiſchen den beiden gegenüber liegenden und dem ſtumpfen Wurzelſtreifen ein, der innere, kleinſte von allen etwas näher der Flügelwurzel als der gegenüber- liegende. Zwiſchen der vierten und fünften Zacke in der Mitte endlich befindet ſich am Vorderrande noch ein lichtes Pünktchen. Was den Aderverlauf anlangt, ſo iſt die erſte Längsader doppelt, ganz vorn verſchwindet ihr Vorderaſt, die vierte vorn gebogen, die beiden Queradern nähern ſich ſehr, die kleine liegt hinter der Mitte der Discoidalzelle. Der Kopf iſt breiter als das Bruſtſchild, hat eine breite, an den Fühlern etwas vorgezogene Stirn und ſchwarze Borſten darauf. Die herabhängenden Fühler enden in ein etwas zugeſpitztes, elliptiſches Glied mit nackter Rückenborſte. Die eher plump als ſchlank zu nennenden Beine tragen gleich den Hinterleibsſeiten einige ſchwarze Borſtenhaare. Die Länge beträgt 2 bis 2½ Linien.
Auch die Maden, welche in manchen Jahren die Herz- und Weichſelkirſchen bewohnen, in der Regel jede Frucht nur eine, gehören einer Bohrfliege an. Das Weibchen dieſer Kirſchfliege (Spilographa cerasi) legt Anfangs Mai ſeine Eier, wie es ſcheint, nahe der Stelle, wo der Stiel angewachſen iſt, an die unreife Frucht, welche nachher von der ausſchlüpfenden Made angebohrt wird. Dieſelbe hat ſich jedoch auch noch in den Früchten einiger Geisblattarten (Lonicera xylosteum und tartarica) und des Sauerdorns (Berberis vulgaris) gefunden. Hat ſie am Fleiſche der reifenden Frucht ihren Appetit geſtillt und volle Größe erlangt, ſo bohrt ſie ſich heraus, läßt ſich zur Erde herabfallen, windet ſich dort noch einige Stunden umher und wird zu einem gelben Tönnchen, aus welchem erſt im nächſten Jahre zu der bereits angegebenen Zeit die zierliche Fliege zum Vorſchein kommt. Sie iſt glänzend ſchwarz, das Rückenſchild zart bräunlichgelb bereift, dreimal ſchwarz geſtriemt, an den Schulterbeulen, zwiſchen dieſen und der Flügelwurzel ſtriemen- artig, an dem Schildchen, dem Kopfe mit Ausnahme ſeines hinterſten Theiles und an den Beinen von den Schienen an gelb. Am Vorderrande der Flügel, welche den Hinterleib überragen, hängen drei dunkle, faſt parallele Querbinden, die beiden erſten gekürzt, die dritte aber vollſtändig und vorn zu einem gleichbreiten, bis wenig über die vierte Längsader reichenden Spitzenſaum erweitert. Die erſte Längsader iſt doppelt und ſteigt mit dem Vorderaſte ſteil zum Rande hinauf, jede der beiden Queradern auf der Flügelmitte der andern nicht genähert, die Analzelle kürzer als die davorliegende Baſalzelle, hinten zipfelig ausgezogen. Das hübſche Thierchen erreicht nicht ganz die Größe der Spargel-Bohrfliege.
Grünaugen (Chlorops) nennt man kleine oder ſehr kleine Fliegen, die wie ihre nächſten Verwandten (Oscinis) einestheils durch die ungehenren Mengen, in welchen ſie manchmal ſchwärmen, oder in den Zimmern erſcheinen, anderntheils durch die Beſchädigungen des Getreides die Auf- merkſamkeit mehr auf ſich gelenkt haben, als wohl ſonſt ſolch kleinem Geſchmeiß zu Theil wird. Jhr halbrunder Kopf iſt in die Quere gezogen, das wenig zurückweichende Untergeſicht geht unter die nackten, zu Lebzeiten der Fliegen ſchön grünen Augen hinab und trägt keinen Knebelbart. Die Stirn iſt bei beiden Geſchlechtern breit, feinhaarig, nach vorn etwas geſenkt, hinten mit drei Nebenaugen beſetzt, welche auf einem dreieckigen, ſchwarzen Flecke (Scheiteldreieck) ſtehen, je nach der Art mehr oder weniger ausgedehnt und vollkommen. Die niedergedrückten Fühler ſind unter einer Bogenkante der Stirn eingefügt, ihr drittes Glied faſt kreisrund mit nackter oder flaum- haariger Rückenborſte verſehen. An den verhältnißmäßig kurzen Flügeln reicht die Randader nur bis zur Spitze, die erſte Längsader iſt einfach, die drei folgenden verlaufen ziemlich gerade und
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[413/0439]
Spargelfliege. Kirſchfliege. Baudfüßiges Grünauge.
cylindriſch. Die an der Spitze ſehr ſtumpfen und gerundeten, im letzten Dreiviertel ihrer Länge
faſt gleichbreiten Flügel ſind gleichfalls bräunlich ſchwarz und glashell. Die durchſichtigen Stellen
nehmen den Jnnenrand der Wurzel ein und bilden außerdem noch fünf zackenartige, etwas
geſchwungene Streifen, von denen drei in ziemlich gleichen Abſtänden von einander mit ihren
Spitzen vom Jnnenrande her in die dunkle Grundſarbe vordringen und derjenige, welcher der
Wurzel am nächſten ſteht, die ſtumpfſte Spitze hat und in ſeiner untern Hälfte mit der zuerſt
erwähnten glashellen Stelle zuſammenhängt. Die beiden letzten Zackenſtreifen laufen vom Vorder-
rande aus, und zwar dringt der äußere zwiſchen den beiden gegenüber liegenden und dem ſtumpfen
Wurzelſtreifen ein, der innere, kleinſte von allen etwas näher der Flügelwurzel als der gegenüber-
liegende. Zwiſchen der vierten und fünften Zacke in der Mitte endlich befindet ſich am Vorderrande
noch ein lichtes Pünktchen. Was den Aderverlauf anlangt, ſo iſt die erſte Längsader doppelt,
ganz vorn verſchwindet ihr Vorderaſt, die vierte vorn gebogen, die beiden Queradern nähern ſich
ſehr, die kleine liegt hinter der Mitte der Discoidalzelle. Der Kopf iſt breiter als das Bruſtſchild,
hat eine breite, an den Fühlern etwas vorgezogene Stirn und ſchwarze Borſten darauf. Die
herabhängenden Fühler enden in ein etwas zugeſpitztes, elliptiſches Glied mit nackter Rückenborſte.
Die eher plump als ſchlank zu nennenden Beine tragen gleich den Hinterleibsſeiten einige ſchwarze
Borſtenhaare. Die Länge beträgt 2 bis 2½ Linien.
Auch die Maden, welche in manchen Jahren die Herz- und Weichſelkirſchen bewohnen, in der
Regel jede Frucht nur eine, gehören einer Bohrfliege an. Das Weibchen dieſer Kirſchfliege
(Spilographa cerasi) legt Anfangs Mai ſeine Eier, wie es ſcheint, nahe der Stelle, wo der Stiel
angewachſen iſt, an die unreife Frucht, welche nachher von der ausſchlüpfenden Made angebohrt
wird. Dieſelbe hat ſich jedoch auch noch in den Früchten einiger Geisblattarten (Lonicera
xylosteum und tartarica) und des Sauerdorns (Berberis vulgaris) gefunden. Hat ſie am Fleiſche
der reifenden Frucht ihren Appetit geſtillt und volle Größe erlangt, ſo bohrt ſie ſich heraus, läßt
ſich zur Erde herabfallen, windet ſich dort noch einige Stunden umher und wird zu einem gelben
Tönnchen, aus welchem erſt im nächſten Jahre zu der bereits angegebenen Zeit die zierliche Fliege
zum Vorſchein kommt. Sie iſt glänzend ſchwarz, das Rückenſchild zart bräunlichgelb bereift,
dreimal ſchwarz geſtriemt, an den Schulterbeulen, zwiſchen dieſen und der Flügelwurzel ſtriemen-
artig, an dem Schildchen, dem Kopfe mit Ausnahme ſeines hinterſten Theiles und an den Beinen
von den Schienen an gelb. Am Vorderrande der Flügel, welche den Hinterleib überragen, hängen
drei dunkle, faſt parallele Querbinden, die beiden erſten gekürzt, die dritte aber vollſtändig und
vorn zu einem gleichbreiten, bis wenig über die vierte Längsader reichenden Spitzenſaum erweitert.
Die erſte Längsader iſt doppelt und ſteigt mit dem Vorderaſte ſteil zum Rande hinauf, jede der
beiden Queradern auf der Flügelmitte der andern nicht genähert, die Analzelle kürzer als die
davorliegende Baſalzelle, hinten zipfelig ausgezogen. Das hübſche Thierchen erreicht nicht ganz
die Größe der Spargel-Bohrfliege.
Grünaugen (Chlorops) nennt man kleine oder ſehr kleine Fliegen, die wie ihre nächſten
Verwandten (Oscinis) einestheils durch die ungehenren Mengen, in welchen ſie manchmal ſchwärmen,
oder in den Zimmern erſcheinen, anderntheils durch die Beſchädigungen des Getreides die Auf-
merkſamkeit mehr auf ſich gelenkt haben, als wohl ſonſt ſolch kleinem Geſchmeiß zu Theil wird.
Jhr halbrunder Kopf iſt in die Quere gezogen, das wenig zurückweichende Untergeſicht geht unter
die nackten, zu Lebzeiten der Fliegen ſchön grünen Augen hinab und trägt keinen Knebelbart.
Die Stirn iſt bei beiden Geſchlechtern breit, feinhaarig, nach vorn etwas geſenkt, hinten mit drei
Nebenaugen beſetzt, welche auf einem dreieckigen, ſchwarzen Flecke (Scheiteldreieck) ſtehen, je nach
der Art mehr oder weniger ausgedehnt und vollkommen. Die niedergedrückten Fühler ſind unter
einer Bogenkante der Stirn eingefügt, ihr drittes Glied faſt kreisrund mit nackter oder flaum-
haariger Rückenborſte verſehen. An den verhältnißmäßig kurzen Flügeln reicht die Randader nur
bis zur Spitze, die erſte Längsader iſt einfach, die drei folgenden verlaufen ziemlich gerade und
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Brehm, Alfred Edmund: Illustrirtes Thierleben. Bd. 6. Hildburghausen, 1869, S. 413. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brehm_thierleben06_1869/439>, abgerufen am 23.11.2024.
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