Die Lärchen-Minirmotte (Coleophora oder Ornix laricinella) ist seidenglänzend aschgrau, an den Fransen etwas matter. Die langen Taster richten sich auf und reichen bis zur Wurzel der Fühler, welche die Länge des Leibes haben. Sie erscheint Anfangs Juni im Gebirge und in den Ebenen Deutschlands, wo sie ihre Futterpflanze, die Lärche, findet, fliegt sehr schnell und läuft mit vorgestreckten Fühlern und mehr platten, als dachförmigen Flügeln an den Nadeln auf und ab. Jn die Gegend der nächstjährigen Triebe werden aller Wahrscheinlichkeit nach die Eier abgesetzt. Wenn im Frühjahre die Bäume ausschlagen, kommen die Räupchen hervor und fressen sich einzeln an der Spitze in die Nadel ein, um sie auszuhöhlen, welche beim weiteren Fortwachsen
[Abbildung]
Die Lärchen-Minirmotte(Coleo- phora laricinella). a Schmetterling. b Triebspitze der Lärche mit angefrissenen Nadelspitzen und anhängenden Säckchen.
zur vordern Hälfte gelb und gekräuselt sind, und zwar pflegt dies Loos fast alle eines Büschels zu treffen. Die Raupe bleibt aber nicht darin, sondern fertigt sich aus diesen Abnagseln ein Säckchen, welches sie beim Fortkriechen emporhält. Sie ist rothbraun, kaum zwei Linien lang und zeichnet sich durch den kleinen Kopf sowie die sehr kleinen acht Bauchfüße aus. Meist schon vor Ende Mai ist sie erwachsen, spinnt sich an einer Nadel fest, kehrt sich um, verpuppt sich, und nach zwei bis drei Wochen kommt das Mottchen aus dem Hinterende des Säckchens herausspaz[iert], ohne die Puppenhülse mit herauszunehmen.
Zum Schlusse gedenken wir noch mit ein paar Worten der Geistchen oder Federmotten (Pterophoridae), welche die elfte Familie bilden. Jhre Flügel sind in lange, beiderseits gefranste Zipfel gespalten, so daß sie mit den Fahnen nebeneinander liegender Federn verglichen werden können. Die Vorderflügel pflegen sich in zwei, die hinteren in drei oder bei anderen jeder in sechs Federn zu zerlegen, dabei gäbe die Verschiedenheit des Aderverlaufs Anlaß genug, noch mehrere Gattungen von den schon vorhandenen abzu- trennen. Der Körper und verzugsweise die Beine sind sehr gestreckt und zart, der Kopf ist kugelig, die Rollzunge stark entwickelt, die Taster sind vortretend und mit langem Mittelglied versehen. Nebenaugen kommen vor, fehlen aber auch. Die sechzehnfüßigen Räupchen leben frei an niederen Pflanzen oder Sträuchern und verpuppen sich daran in losen Gespinnsten oder auch an der Erde. Bei Pterophorus (Alucita) fehlen die Nebenaugen, die Vorderflügel spalten sich erst vom letzten Drittel an in zwei Federn und zwar zugespitzte, am Jnnenwinkel gerundete. Die sehr zahl- reichen Arten wurden von Zeller in mehrere Gruppen je nach dem Aderverlauf geordnet. Eine der gemeinsten Arten, von Schonen und Gotland bis nach Sicilien und östlich bis in das Kasan'sche verbreitet, ist der zehn bis elf Linien spannende Pt. pterodactylus. Körper und Vorderflügel sind graugelb oder zimmtbraun, letztere an der Theilungsstelle und am Saume dunkler gefleckt. Die grauen Hinterflügel haben an der dritten Feder sehr lange Fransen. Dies letzte Merkmal unterscheidet die Art von dem ungemein ähnlichen Pt. fuscus. Sehr leicht kenntlich wird durch die schneeweiße Färbung der Pt. pentadactylus, eine der größten und am meisten verbreiteten Arten, die in ganz Europa mit Ausnahme des hohen Nordens vorkommt. Die Raupe lebt auf der Acker- und Zaunwinde.
Die Arten, deren Flügel dadurch fächerartig werden, daß sich jeder in sechs linienförmige Federn bis zur Wurzel spaltet, und denen gleichzeitig Nebenaugen zukommen, hat man neuerdings sogar zur Familie der Alucitinen erhoben. Die zierliche Alucita polydactyla theilt das Ansehen mit mancher, recht ähnlichen Art. Bei ihr ist das letzte Tarsenglied aufsteigend und dem vorletzten
Die Schmetterlinge. Motten.
Die Lärchen-Minirmotte (Coleophora oder Ornix laricinella) iſt ſeidenglänzend aſchgrau, an den Franſen etwas matter. Die langen Taſter richten ſich auf und reichen bis zur Wurzel der Fühler, welche die Länge des Leibes haben. Sie erſcheint Anfangs Juni im Gebirge und in den Ebenen Deutſchlands, wo ſie ihre Futterpflanze, die Lärche, findet, fliegt ſehr ſchnell und läuft mit vorgeſtreckten Fühlern und mehr platten, als dachförmigen Flügeln an den Nadeln auf und ab. Jn die Gegend der nächſtjährigen Triebe werden aller Wahrſcheinlichkeit nach die Eier abgeſetzt. Wenn im Frühjahre die Bäume ausſchlagen, kommen die Räupchen hervor und freſſen ſich einzeln an der Spitze in die Nadel ein, um ſie auszuhöhlen, welche beim weiteren Fortwachſen
[Abbildung]
Die Lärchen-Minirmotte(Coleo- phora laricinella). a Schmetterling. b Triebſpitze der Lärche mit angefriſſenen Nadelſpitzen und anhängenden Säckchen.
zur vordern Hälfte gelb und gekräuſelt ſind, und zwar pflegt dies Loos faſt alle eines Büſchels zu treffen. Die Raupe bleibt aber nicht darin, ſondern fertigt ſich aus dieſen Abnagſeln ein Säckchen, welches ſie beim Fortkriechen emporhält. Sie iſt rothbraun, kaum zwei Linien lang und zeichnet ſich durch den kleinen Kopf ſowie die ſehr kleinen acht Bauchfüße aus. Meiſt ſchon vor Ende Mai iſt ſie erwachſen, ſpinnt ſich an einer Nadel feſt, kehrt ſich um, verpuppt ſich, und nach zwei bis drei Wochen kommt das Mottchen aus dem Hinterende des Säckchens herausſpaz[iert], ohne die Puppenhülſe mit herauszunehmen.
Zum Schluſſe gedenken wir noch mit ein paar Worten der Geiſtchen oder Federmotten (Pterophoridae), welche die elfte Familie bilden. Jhre Flügel ſind in lange, beiderſeits gefranſte Zipfel geſpalten, ſo daß ſie mit den Fahnen nebeneinander liegender Federn verglichen werden können. Die Vorderflügel pflegen ſich in zwei, die hinteren in drei oder bei anderen jeder in ſechs Federn zu zerlegen, dabei gäbe die Verſchiedenheit des Aderverlaufs Anlaß genug, noch mehrere Gattungen von den ſchon vorhandenen abzu- trennen. Der Körper und verzugsweiſe die Beine ſind ſehr geſtreckt und zart, der Kopf iſt kugelig, die Rollzunge ſtark entwickelt, die Taſter ſind vortretend und mit langem Mittelglied verſehen. Nebenaugen kommen vor, fehlen aber auch. Die ſechzehnfüßigen Räupchen leben frei an niederen Pflanzen oder Sträuchern und verpuppen ſich daran in loſen Geſpinnſten oder auch an der Erde. Bei Pterophorus (Alucita) fehlen die Nebenaugen, die Vorderflügel ſpalten ſich erſt vom letzten Drittel an in zwei Federn und zwar zugeſpitzte, am Jnnenwinkel gerundete. Die ſehr zahl- reichen Arten wurden von Zeller in mehrere Gruppen je nach dem Aderverlauf geordnet. Eine der gemeinſten Arten, von Schonen und Gotland bis nach Sicilien und öſtlich bis in das Kaſan’ſche verbreitet, iſt der zehn bis elf Linien ſpannende Pt. pterodactylus. Körper und Vorderflügel ſind graugelb oder zimmtbraun, letztere an der Theilungsſtelle und am Saume dunkler gefleckt. Die grauen Hinterflügel haben an der dritten Feder ſehr lange Franſen. Dies letzte Merkmal unterſcheidet die Art von dem ungemein ähnlichen Pt. fuscus. Sehr leicht kenntlich wird durch die ſchneeweiße Färbung der Pt. pentadactylus, eine der größten und am meiſten verbreiteten Arten, die in ganz Europa mit Ausnahme des hohen Nordens vorkommt. Die Raupe lebt auf der Acker- und Zaunwinde.
Die Arten, deren Flügel dadurch fächerartig werden, daß ſich jeder in ſechs linienförmige Federn bis zur Wurzel ſpaltet, und denen gleichzeitig Nebenaugen zukommen, hat man neuerdings ſogar zur Familie der Alucitinen erhoben. Die zierliche Alucita polydactyla theilt das Anſehen mit mancher, recht ähnlichen Art. Bei ihr iſt das letzte Tarſenglied aufſteigend und dem vorletzten
<TEI><text><body><floatingText><body><divn="1"><divn="2"><pbfacs="#f0398"n="374"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#g">Die Schmetterlinge. Motten.</hi></fw><lb/><p>Die <hirendition="#g">Lärchen-Minirmotte</hi> (<hirendition="#aq">Coleophora</hi> oder <hirendition="#aq">Ornix laricinella</hi>) iſt ſeidenglänzend aſchgrau,<lb/>
an den Franſen etwas matter. Die langen Taſter richten ſich auf und reichen bis zur Wurzel<lb/>
der Fühler, welche die Länge des Leibes haben. Sie erſcheint Anfangs Juni im Gebirge und<lb/>
in den Ebenen Deutſchlands, wo ſie ihre Futterpflanze, die Lärche, findet, fliegt ſehr ſchnell und<lb/>
läuft mit vorgeſtreckten Fühlern und mehr platten, als dachförmigen Flügeln an den Nadeln<lb/>
auf und ab. Jn die Gegend der nächſtjährigen Triebe werden aller Wahrſcheinlichkeit nach die<lb/>
Eier abgeſetzt. Wenn im Frühjahre die Bäume ausſchlagen, kommen die Räupchen hervor und freſſen<lb/>ſich einzeln an der Spitze in die Nadel ein, um ſie auszuhöhlen, welche beim weiteren Fortwachſen<lb/><figure><head><hirendition="#c"><hirendition="#g">Die Lärchen-Minirmotte</hi><hirendition="#aq">(Coleo-<lb/>
phora laricinella). a</hi> Schmetterling.<lb/><hirendition="#aq">b</hi> Triebſpitze der Lärche mit angefriſſenen<lb/>
Nadelſpitzen und anhängenden Säckchen.</hi></head></figure><lb/>
zur vordern Hälfte gelb und gekräuſelt ſind, und zwar pflegt dies<lb/>
Loos faſt alle eines Büſchels zu treffen. Die Raupe bleibt aber<lb/>
nicht darin, ſondern fertigt ſich aus dieſen Abnagſeln ein Säckchen,<lb/>
welches ſie beim Fortkriechen emporhält. Sie iſt rothbraun, kaum<lb/>
zwei Linien lang und zeichnet ſich durch den kleinen Kopf ſowie die<lb/>ſehr kleinen acht Bauchfüße aus. Meiſt ſchon vor Ende Mai iſt ſie<lb/>
erwachſen, ſpinnt ſich an einer Nadel feſt, kehrt ſich um, verpuppt<lb/>ſich, und nach zwei bis drei Wochen kommt das Mottchen aus dem<lb/>
Hinterende des Säckchens herausſpaz<supplied>iert</supplied>, ohne die Puppenhülſe<lb/>
mit herauszunehmen.</p><lb/><milestonerendition="#hr"unit="section"/><lb/><p>Zum Schluſſe gedenken wir noch mit ein paar Worten der<lb/><hirendition="#g">Geiſtchen</hi> oder <hirendition="#g">Federmotten</hi> (<hirendition="#aq">Pterophoridae</hi>), welche die elfte<lb/>
Familie bilden. Jhre Flügel ſind in lange, beiderſeits gefranſte<lb/>
Zipfel geſpalten, ſo daß ſie mit den Fahnen nebeneinander liegender<lb/>
Federn verglichen werden können. Die Vorderflügel pflegen ſich<lb/>
in zwei, die hinteren in drei oder bei anderen jeder in ſechs Federn<lb/>
zu zerlegen, dabei gäbe die Verſchiedenheit des Aderverlaufs Anlaß<lb/>
genug, noch mehrere Gattungen von den ſchon vorhandenen abzu-<lb/>
trennen. Der Körper und verzugsweiſe die Beine ſind ſehr geſtreckt und zart, der Kopf iſt kugelig,<lb/>
die Rollzunge ſtark entwickelt, die Taſter ſind vortretend und mit langem Mittelglied verſehen.<lb/>
Nebenaugen kommen vor, fehlen aber auch. Die ſechzehnfüßigen Räupchen leben frei an niederen<lb/>
Pflanzen oder Sträuchern und verpuppen ſich daran in loſen Geſpinnſten oder auch an der<lb/>
Erde. Bei <hirendition="#aq">Pterophorus (Alucita)</hi> fehlen die Nebenaugen, die Vorderflügel ſpalten ſich erſt vom<lb/>
letzten Drittel an in zwei Federn und zwar zugeſpitzte, am Jnnenwinkel gerundete. Die ſehr zahl-<lb/>
reichen Arten wurden von <hirendition="#g">Zeller</hi> in mehrere Gruppen je nach dem Aderverlauf geordnet. Eine<lb/>
der gemeinſten Arten, von Schonen und Gotland bis nach Sicilien und öſtlich bis in das<lb/>
Kaſan’ſche verbreitet, iſt der zehn bis elf Linien ſpannende <hirendition="#aq">Pt. pterodactylus.</hi> Körper und<lb/>
Vorderflügel ſind graugelb oder zimmtbraun, letztere an der Theilungsſtelle und am Saume<lb/>
dunkler gefleckt. Die grauen Hinterflügel haben <hirendition="#g">an der dritten Feder ſehr lange Franſen.</hi><lb/>
Dies letzte Merkmal unterſcheidet die Art von dem ungemein ähnlichen <hirendition="#aq">Pt. fuscus.</hi> Sehr leicht<lb/>
kenntlich wird durch die ſchneeweiße Färbung der <hirendition="#aq">Pt. pentadactylus,</hi> eine der größten und am<lb/>
meiſten verbreiteten Arten, die in ganz Europa mit Ausnahme des hohen Nordens vorkommt.<lb/>
Die Raupe lebt auf der Acker- und Zaunwinde.</p><lb/><p>Die Arten, deren Flügel dadurch fächerartig werden, daß ſich jeder in ſechs linienförmige<lb/>
Federn bis zur Wurzel ſpaltet, und denen gleichzeitig Nebenaugen zukommen, hat man neuerdings<lb/>ſogar zur Familie der Alucitinen erhoben. Die zierliche <hirendition="#aq">Alucita polydactyla</hi> theilt das Anſehen<lb/>
mit mancher, recht ähnlichen Art. Bei ihr iſt das letzte Tarſenglied aufſteigend und dem vorletzten<lb/></p></div></div></body></floatingText></body></text></TEI>
[374/0398]
Die Schmetterlinge. Motten.
Die Lärchen-Minirmotte (Coleophora oder Ornix laricinella) iſt ſeidenglänzend aſchgrau,
an den Franſen etwas matter. Die langen Taſter richten ſich auf und reichen bis zur Wurzel
der Fühler, welche die Länge des Leibes haben. Sie erſcheint Anfangs Juni im Gebirge und
in den Ebenen Deutſchlands, wo ſie ihre Futterpflanze, die Lärche, findet, fliegt ſehr ſchnell und
läuft mit vorgeſtreckten Fühlern und mehr platten, als dachförmigen Flügeln an den Nadeln
auf und ab. Jn die Gegend der nächſtjährigen Triebe werden aller Wahrſcheinlichkeit nach die
Eier abgeſetzt. Wenn im Frühjahre die Bäume ausſchlagen, kommen die Räupchen hervor und freſſen
ſich einzeln an der Spitze in die Nadel ein, um ſie auszuhöhlen, welche beim weiteren Fortwachſen
[Abbildung Die Lärchen-Minirmotte (Coleo-
phora laricinella). a Schmetterling.
b Triebſpitze der Lärche mit angefriſſenen
Nadelſpitzen und anhängenden Säckchen.]
zur vordern Hälfte gelb und gekräuſelt ſind, und zwar pflegt dies
Loos faſt alle eines Büſchels zu treffen. Die Raupe bleibt aber
nicht darin, ſondern fertigt ſich aus dieſen Abnagſeln ein Säckchen,
welches ſie beim Fortkriechen emporhält. Sie iſt rothbraun, kaum
zwei Linien lang und zeichnet ſich durch den kleinen Kopf ſowie die
ſehr kleinen acht Bauchfüße aus. Meiſt ſchon vor Ende Mai iſt ſie
erwachſen, ſpinnt ſich an einer Nadel feſt, kehrt ſich um, verpuppt
ſich, und nach zwei bis drei Wochen kommt das Mottchen aus dem
Hinterende des Säckchens herausſpaziert, ohne die Puppenhülſe
mit herauszunehmen.
Zum Schluſſe gedenken wir noch mit ein paar Worten der
Geiſtchen oder Federmotten (Pterophoridae), welche die elfte
Familie bilden. Jhre Flügel ſind in lange, beiderſeits gefranſte
Zipfel geſpalten, ſo daß ſie mit den Fahnen nebeneinander liegender
Federn verglichen werden können. Die Vorderflügel pflegen ſich
in zwei, die hinteren in drei oder bei anderen jeder in ſechs Federn
zu zerlegen, dabei gäbe die Verſchiedenheit des Aderverlaufs Anlaß
genug, noch mehrere Gattungen von den ſchon vorhandenen abzu-
trennen. Der Körper und verzugsweiſe die Beine ſind ſehr geſtreckt und zart, der Kopf iſt kugelig,
die Rollzunge ſtark entwickelt, die Taſter ſind vortretend und mit langem Mittelglied verſehen.
Nebenaugen kommen vor, fehlen aber auch. Die ſechzehnfüßigen Räupchen leben frei an niederen
Pflanzen oder Sträuchern und verpuppen ſich daran in loſen Geſpinnſten oder auch an der
Erde. Bei Pterophorus (Alucita) fehlen die Nebenaugen, die Vorderflügel ſpalten ſich erſt vom
letzten Drittel an in zwei Federn und zwar zugeſpitzte, am Jnnenwinkel gerundete. Die ſehr zahl-
reichen Arten wurden von Zeller in mehrere Gruppen je nach dem Aderverlauf geordnet. Eine
der gemeinſten Arten, von Schonen und Gotland bis nach Sicilien und öſtlich bis in das
Kaſan’ſche verbreitet, iſt der zehn bis elf Linien ſpannende Pt. pterodactylus. Körper und
Vorderflügel ſind graugelb oder zimmtbraun, letztere an der Theilungsſtelle und am Saume
dunkler gefleckt. Die grauen Hinterflügel haben an der dritten Feder ſehr lange Franſen.
Dies letzte Merkmal unterſcheidet die Art von dem ungemein ähnlichen Pt. fuscus. Sehr leicht
kenntlich wird durch die ſchneeweiße Färbung der Pt. pentadactylus, eine der größten und am
meiſten verbreiteten Arten, die in ganz Europa mit Ausnahme des hohen Nordens vorkommt.
Die Raupe lebt auf der Acker- und Zaunwinde.
Die Arten, deren Flügel dadurch fächerartig werden, daß ſich jeder in ſechs linienförmige
Federn bis zur Wurzel ſpaltet, und denen gleichzeitig Nebenaugen zukommen, hat man neuerdings
ſogar zur Familie der Alucitinen erhoben. Die zierliche Alucita polydactyla theilt das Anſehen
mit mancher, recht ähnlichen Art. Bei ihr iſt das letzte Tarſenglied aufſteigend und dem vorletzten
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Brehm, Alfred Edmund: Illustrirtes Thierleben. Bd. 6. Hildburghausen, 1869, S. 374. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brehm_thierleben06_1869/398>, abgerufen am 23.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.