Eine andere Gattung, von welcher mehrere zierliche und bunte Arten häufig vorkommen, heißt Bassus und wird leicht kenntlich durch das fast quadratische Grundglied, mit welchem der stark deprimirte, kurz ovale Hinterleib am Thorax sitzt. Einigen Arten fehlt die Spiegelzelle, bei anderen ist sie vorhanden und dreieckig, die erste rücklaufende Ader winkelig gebogen. Der B. albosignatus hat keine weiteren Entdeckungsreisen anzutreten, wenn er seine Eier unterbringen will. Als fleißiger Besucher von Blattlauskolonien, deren Süßigkeiten er nachgeht, findet er in den von den Blattläusen selbst lebenden Maden der Schwebfliegen den Gegenstand seines Ver- langens. Die wie ein kleiner Blutegel gestaltete Made wird mit einem Eie beschenkt. Das scheint sie wenig zu kümmern; denn sie frißt weiter, wird größer und spinnt sich zuletzt ihren tropfenförmigen Cocon, welcher seitlich der Länge nach einer Nadel, einem Blatte oder einem anderen Pflanzen- theile angeheftet ist. Unmittelbar in diesem Cocon entwickelt sich aber keine Fliegen-, sondern eine Schlupfwespenpuppe, und aus dieser das Wespchen, welches 21/2 bis 4 Linien lang, wahr- scheinlich je nachdem es in einer kleineren oder größeren Syrphuslarve schmarotzte, und an seinem schwarzen Körper reichlich weiß gezeichnet ist, am Kopfschilde nämlich, an den inneren Augenrändern, den Flügelschüppchen und darunter, dem Schildchen und Hinterschildchen, den Hinterrändern mehrerer Segmente und endlich in einem Ringe an den schwarzen Hinterschienen; im übrigen sehen die Beine lebhaft roth aus. Dem Vorderflügel fehlt die Spiegelzelle. Noch andere Arten wurden bei gleicher Lebensweise betroffen, eine als Schmarotzer in der Larve von Marienkäferchen (Cocci- nella), welche bekanntlich gleichfalls die Blattläuse aufzehren. -- Wie die vorige, so erinnert auch die kräftigere Gattung Metopius in der Körpertracht an Pimpla, nur wird bei beiden der Bohrer nicht sichtbar, wie bei der letztgenannten. Von allen Jchneumoniden wird Metopius leicht unter- schieden durch das quadratische, an den Hinterecken scharf vortretende Rückenschildchen und das etwas eingedrückte von einer Leiste ringsum eingefaßte Gesicht. Die gegen 5 bis über 6 Linien messenden Arten sind schwarz, durch eine rauhe Oberfläche matt und mehr oder weniger reich gelb gezeichnet, besonders an den Hinterrändern der Segmente. So hat der am wenigsten bunte M. dissectoriusPanzer's, welchen Gravenhorstsicarius nennt, nur einen Punkt unter den Fühlern, je einen in den Hinterecken der drei ersten Segmente, und den Saum des vierten von lebhaft gelber Farbe; die große Spiegelzelle kommt der Rautenform nahe. Die Arten schmarotzen nur in Eulchenraupen.
Der Banchus falcator, dessen Weib Fabricius für eine andere Art hielt und B. venator nannte, ist eine Sichelwespe, aber insofern noch keine echte, als der sitzende Hinterleib erst in seiner zweiten Hälfte den Sippencharakter annimmt und sich von den Seiten her stark zusammendrückt (comprimirt). Die Gattung läßt sich überdies noch an dem Schildchen erkennen, welches in einen mehr oder weniger scharfen Dorn ausgezogen ist, an den linienförmigen Luftlöchern des Hinterrückens, der fast rhombischen Spiegelzelle und den gekämmten Fußklauen. Beide Geschlechter unterscheiden sich nicht nur in der Färbung des Körpers, sondern auch in der Form des Hinterleibes, und daraus lassen sich die von verschiedenen Forschern begangenen Fehler leicht erklären. Beim Männchen wird der sichelförmig gekrümmte Hinterleib in der Seitenansicht von vorn nach hinten breiter, stutzt sich am Ende schräg nach unten ab und läßt hier ein paar Läppchen hervorsehen, welche für die Bohrerscheide gehalten werden könnten, während sie den männlichen Geschlechtstheilen angehören. Ueber den so gebildeten, glänzend schwarzen Hinterleib liegen bei der genannten Art vier gelbe, sattelartige Flecke.
[Abbildung]
Weibchen des Banchus falca- tor und sein hinterlassener Cocon.
Von gleicher Farbe sind die schlanken Beine mit Ausnahme der Hüften und Schienenspitzen an den hintersten, das Schildchen, Flügelschüppchen, ein Dreieck davor, zwei Längsflecke darunter und
Exenterus. Metopius. Bauchus.
Eine andere Gattung, von welcher mehrere zierliche und bunte Arten häufig vorkommen, heißt Bassus und wird leicht kenntlich durch das faſt quadratiſche Grundglied, mit welchem der ſtark deprimirte, kurz ovale Hinterleib am Thorax ſitzt. Einigen Arten fehlt die Spiegelzelle, bei anderen iſt ſie vorhanden und dreieckig, die erſte rücklaufende Ader winkelig gebogen. Der B. albosignatus hat keine weiteren Entdeckungsreiſen anzutreten, wenn er ſeine Eier unterbringen will. Als fleißiger Beſucher von Blattlauskolonien, deren Süßigkeiten er nachgeht, findet er in den von den Blattläuſen ſelbſt lebenden Maden der Schwebfliegen den Gegenſtand ſeines Ver- langens. Die wie ein kleiner Blutegel geſtaltete Made wird mit einem Eie beſchenkt. Das ſcheint ſie wenig zu kümmern; denn ſie frißt weiter, wird größer und ſpinnt ſich zuletzt ihren tropfenförmigen Cocon, welcher ſeitlich der Länge nach einer Nadel, einem Blatte oder einem anderen Pflanzen- theile angeheftet iſt. Unmittelbar in dieſem Cocon entwickelt ſich aber keine Fliegen-, ſondern eine Schlupfwespenpuppe, und aus dieſer das Wespchen, welches 2½ bis 4 Linien lang, wahr- ſcheinlich je nachdem es in einer kleineren oder größeren Syrphuslarve ſchmarotzte, und an ſeinem ſchwarzen Körper reichlich weiß gezeichnet iſt, am Kopfſchilde nämlich, an den inneren Augenrändern, den Flügelſchüppchen und darunter, dem Schildchen und Hinterſchildchen, den Hinterrändern mehrerer Segmente und endlich in einem Ringe an den ſchwarzen Hinterſchienen; im übrigen ſehen die Beine lebhaft roth aus. Dem Vorderflügel fehlt die Spiegelzelle. Noch andere Arten wurden bei gleicher Lebensweiſe betroffen, eine als Schmarotzer in der Larve von Marienkäferchen (Cocci- nella), welche bekanntlich gleichfalls die Blattläuſe aufzehren. — Wie die vorige, ſo erinnert auch die kräftigere Gattung Metopius in der Körpertracht an Pimpla, nur wird bei beiden der Bohrer nicht ſichtbar, wie bei der letztgenannten. Von allen Jchneumoniden wird Metopius leicht unter- ſchieden durch das quadratiſche, an den Hinterecken ſcharf vortretende Rückenſchildchen und das etwas eingedrückte von einer Leiſte ringsum eingefaßte Geſicht. Die gegen 5 bis über 6 Linien meſſenden Arten ſind ſchwarz, durch eine rauhe Oberfläche matt und mehr oder weniger reich gelb gezeichnet, beſonders an den Hinterrändern der Segmente. So hat der am wenigſten bunte M. dissectoriusPanzer’s, welchen Gravenhorſtsicarius nennt, nur einen Punkt unter den Fühlern, je einen in den Hinterecken der drei erſten Segmente, und den Saum des vierten von lebhaft gelber Farbe; die große Spiegelzelle kommt der Rautenform nahe. Die Arten ſchmarotzen nur in Eulchenraupen.
Der Banchus falcator, deſſen Weib Fabricius für eine andere Art hielt und B. venator nannte, iſt eine Sichelwespe, aber inſofern noch keine echte, als der ſitzende Hinterleib erſt in ſeiner zweiten Hälfte den Sippencharakter annimmt und ſich von den Seiten her ſtark zuſammendrückt (comprimirt). Die Gattung läßt ſich überdies noch an dem Schildchen erkennen, welches in einen mehr oder weniger ſcharfen Dorn ausgezogen iſt, an den linienförmigen Luftlöchern des Hinterrückens, der faſt rhombiſchen Spiegelzelle und den gekämmten Fußklauen. Beide Geſchlechter unterſcheiden ſich nicht nur in der Färbung des Körpers, ſondern auch in der Form des Hinterleibes, und daraus laſſen ſich die von verſchiedenen Forſchern begangenen Fehler leicht erklären. Beim Männchen wird der ſichelförmig gekrümmte Hinterleib in der Seitenanſicht von vorn nach hinten breiter, ſtutzt ſich am Ende ſchräg nach unten ab und läßt hier ein paar Läppchen hervorſehen, welche für die Bohrerſcheide gehalten werden könnten, während ſie den männlichen Geſchlechtstheilen angehören. Ueber den ſo gebildeten, glänzend ſchwarzen Hinterleib liegen bei der genannten Art vier gelbe, ſattelartige Flecke.
[Abbildung]
Weibchen des Banchus falca- tor und ſein hinterlaſſener Cocon.
Von gleicher Farbe ſind die ſchlanken Beine mit Ausnahme der Hüften und Schienenſpitzen an den hinterſten, das Schildchen, Flügelſchüppchen, ein Dreieck davor, zwei Längsflecke darunter und
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Exenterus. Metopius. Bauchus.
Eine andere Gattung, von welcher mehrere zierliche und bunte Arten häufig vorkommen,
heißt Bassus und wird leicht kenntlich durch das faſt quadratiſche Grundglied, mit welchem der
ſtark deprimirte, kurz ovale Hinterleib am Thorax ſitzt. Einigen Arten fehlt die Spiegelzelle, bei
anderen iſt ſie vorhanden und dreieckig, die erſte rücklaufende Ader winkelig gebogen. Der
B. albosignatus hat keine weiteren Entdeckungsreiſen anzutreten, wenn er ſeine Eier unterbringen
will. Als fleißiger Beſucher von Blattlauskolonien, deren Süßigkeiten er nachgeht, findet er in
den von den Blattläuſen ſelbſt lebenden Maden der Schwebfliegen den Gegenſtand ſeines Ver-
langens. Die wie ein kleiner Blutegel geſtaltete Made wird mit einem Eie beſchenkt. Das ſcheint
ſie wenig zu kümmern; denn ſie frißt weiter, wird größer und ſpinnt ſich zuletzt ihren tropfenförmigen
Cocon, welcher ſeitlich der Länge nach einer Nadel, einem Blatte oder einem anderen Pflanzen-
theile angeheftet iſt. Unmittelbar in dieſem Cocon entwickelt ſich aber keine Fliegen-, ſondern eine
Schlupfwespenpuppe, und aus dieſer das Wespchen, welches 2½ bis 4 Linien lang, wahr-
ſcheinlich je nachdem es in einer kleineren oder größeren Syrphuslarve ſchmarotzte, und an ſeinem
ſchwarzen Körper reichlich weiß gezeichnet iſt, am Kopfſchilde nämlich, an den inneren Augenrändern,
den Flügelſchüppchen und darunter, dem Schildchen und Hinterſchildchen, den Hinterrändern mehrerer
Segmente und endlich in einem Ringe an den ſchwarzen Hinterſchienen; im übrigen ſehen die
Beine lebhaft roth aus. Dem Vorderflügel fehlt die Spiegelzelle. Noch andere Arten wurden
bei gleicher Lebensweiſe betroffen, eine als Schmarotzer in der Larve von Marienkäferchen (Cocci-
nella), welche bekanntlich gleichfalls die Blattläuſe aufzehren. — Wie die vorige, ſo erinnert auch
die kräftigere Gattung Metopius in der Körpertracht an Pimpla, nur wird bei beiden der Bohrer
nicht ſichtbar, wie bei der letztgenannten. Von allen Jchneumoniden wird Metopius leicht unter-
ſchieden durch das quadratiſche, an den Hinterecken ſcharf vortretende Rückenſchildchen und das
etwas eingedrückte von einer Leiſte ringsum eingefaßte Geſicht. Die gegen 5 bis über 6 Linien
meſſenden Arten ſind ſchwarz, durch eine rauhe Oberfläche matt und mehr oder weniger reich
gelb gezeichnet, beſonders an den Hinterrändern der Segmente. So hat der am wenigſten bunte
M. dissectorius Panzer’s, welchen Gravenhorſt sicarius nennt, nur einen Punkt unter den
Fühlern, je einen in den Hinterecken der drei erſten Segmente, und den Saum des vierten
von lebhaft gelber Farbe; die große Spiegelzelle kommt der Rautenform nahe. Die Arten
ſchmarotzen nur in Eulchenraupen.
Der Banchus falcator, deſſen Weib Fabricius für eine andere Art hielt und B. venator
nannte, iſt eine Sichelwespe, aber inſofern noch keine echte, als der ſitzende Hinterleib erſt in
ſeiner zweiten Hälfte den Sippencharakter annimmt und ſich von den
Seiten her ſtark zuſammendrückt (comprimirt). Die Gattung läßt ſich
überdies noch an dem Schildchen erkennen, welches in einen mehr oder
weniger ſcharfen Dorn ausgezogen iſt, an den linienförmigen Luftlöchern
des Hinterrückens, der faſt rhombiſchen Spiegelzelle und den gekämmten
Fußklauen. Beide Geſchlechter unterſcheiden ſich nicht nur in der Färbung
des Körpers, ſondern auch in der Form des Hinterleibes, und daraus
laſſen ſich die von verſchiedenen Forſchern begangenen Fehler leicht
erklären. Beim Männchen wird der ſichelförmig gekrümmte Hinterleib
in der Seitenanſicht von vorn nach hinten breiter, ſtutzt ſich am Ende
ſchräg nach unten ab und läßt hier ein paar Läppchen hervorſehen, welche
für die Bohrerſcheide gehalten werden könnten, während ſie den männlichen
Geſchlechtstheilen angehören. Ueber den ſo gebildeten, glänzend ſchwarzen
Hinterleib liegen bei der genannten Art vier gelbe, ſattelartige Flecke.
[Abbildung Weibchen des Banchus falca-
tor und ſein hinterlaſſener
Cocon.]
Von gleicher Farbe ſind die ſchlanken Beine mit Ausnahme der Hüften und Schienenſpitzen an
den hinterſten, das Schildchen, Flügelſchüppchen, ein Dreieck davor, zwei Längsflecke darunter und
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Brehm, Alfred Edmund: Illustrirtes Thierleben. Bd. 6. Hildburghausen, 1869, S. 263. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brehm_thierleben06_1869/285>, abgerufen am 23.11.2024.
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