langen Schenkel und auf den unmäßig langen Hinterleib. Sein erstes Segment ist spindelförmig, verdünnt sich nach vorn ein wenig stielartig und hat ungefähr die Länge von Thorax und Kopf zusammengenommen. Hieran setzen sich noch fünf vollkommen cylindrische Glieder vom Umfange der Spitze des ersten an und zwar die drei nächsten von seiner Länge, das fünfte von reichlich halber und das nach unten gekrümmte sechste, welches in eine kurze Spitze endigt, etwa den dritten Theil so lang als das vorhergehende. Somit sitzt also an einem etwa fünf Linien langen Vorderkörper der fünfmal längere Hinterleib wie ein dünner Schwanz, Verhältnisse, wie sie bei keinem Aderflügler wieder vorkommen, so schlanke Schlupfwespen es auch gibt. So das Weibchen, beim andern Geschlecht ist das erste Segment länger als der Vorderkörper, sehr gerade und dünn und wird nur hinten etwas dicker, die fünf folgenden bilden dazu einen birnförmigen Knopf.
Jn gewaltigem Gegensatze zu solcher Schlankheit steht die neuholländische Gattung Megalyra, bei welcher der dicke Thorax mit dem gleich dicken Hinterleibe fast ebenso zusammen gewachsen ist, wie das charakteristische Merkmal der Blattwespen es verlangt; die sehr lange, borstige Legröhre des Weibchens und das Flügelgeäder beweisen aber ohne Weiteres, daß wir es hier mit keiner Blatt- wespe zu thun haben.
Die Braconiden (Braconidae), auch Schlupfwespenverwandte genannt, unsere zwölfte Familie, stehen zwischen den Chalcidiern und der nächsten Familie, den echten Schlupfwespen, in der Mitte, was den Körperbau anlangt; in der Lebensweise findet kein Unterschied statt. Es sind durchschnittlich kleinere Thiere von 1 bis 3 Linien Länge, und nur wenige werden deren fünf bis sechs lang. Sie lassen sich am leichtesten am Flügelgeäder erkennen, insofern der Vorderflügel nur einen rücklaufenden Nerven hat. Außerdem verwächst das zweite mit dem dritten Segmente des Hinterleibes auf dem Rücken entweder ohne Naht, oder der ihr entsprechende Quereindruck läßt keine Bewegung zu. Dieser Umstand erleichtert die Erkennung der wenigen ungeflügelten Arten, welche auch hier vorkommen, bei den Pteromalinen aber viel häufiger sind. Eine kleine Gruppe, die der Aphidier, macht von dem eben angeführten Merkmale eine Ausnahme, und sie sind es, welche auch in Bezug auf die größere Einfachheit des Flügelgeäders und die geringere Zahl der Fühlerglieder der eben erwähnten Familie am nächsten stehen. Einzelne, seltenere Fälle abgerechnet, sind die geraden Fühler der Braconiden faden- oder borstenförmig und bestehen aus einer größeren Menge von Gliedern, die man nicht mehr zu zählen pflegt. Die Beine haben den allen Hymenopteren mit Legröhre zukommenden, zwei gliederigen Schenkelring und die Tarsen durchweg fünf Glieder.
Um die Gattungen und Arten zu erkennen, hat man den Mittelrücken zu beachten, ob er mit oder ohne die bereits bei den Chalcidiern erwähnten Längsfurchen ist, sowie die Skulptur des Hinterrückens, welcher manchmal durch Leisten in Felder getheilt wird, aber von anderer Anordnung, als bei den echten Schlupfwespen. Für den Hinterleib wird besonders das erste Segment von genereller Bedeutung, je nachdem es seiner ganzen Länge nach, oder nur an der Wurzelhälfte zu einem Stiele verschmälert ist, oder gar keinen solchen bildet, und die Bezeichnungen des gestielten, fast gestielten, sitzenden etc. Hinterleibes spielen hier eine ebenso wichtige Rolle wie in der folgenden Familie. Dagegen ist hier wegen seiner Manchfaltigkeit das Geäder des Vorder- flügels zur Unterscheidung von größerer Wichtigkeit als dort. Das größte Gewicht hat man indeß auf die Mundtheile gelegt und nach ihren Verschiedenheiten die Familie in drei Sippen getheilt. Bei den einen ist das Kopfschild wie gewöhnlich am vordern Rande gerundet, zugespitzt oder nur sehr seicht ausgebuchtet, und die Kinnbacken greifen weit über einander, so daß die Mundöffnung gänzlich bedeckt wird, oder höchstens als schmale Spalte erscheint (Clidostomen). Bei der zweiten Sippe, den Cyclostomen (Rundmäulern) buchtet sich das Kopfschild am Vorderrande
Der Pfeilträger. Stephanus. Pelecinus.
langen Schenkel und auf den unmäßig langen Hinterleib. Sein erſtes Segment iſt ſpindelförmig, verdünnt ſich nach vorn ein wenig ſtielartig und hat ungefähr die Länge von Thorax und Kopf zuſammengenommen. Hieran ſetzen ſich noch fünf vollkommen cylindriſche Glieder vom Umfange der Spitze des erſten an und zwar die drei nächſten von ſeiner Länge, das fünfte von reichlich halber und das nach unten gekrümmte ſechſte, welches in eine kurze Spitze endigt, etwa den dritten Theil ſo lang als das vorhergehende. Somit ſitzt alſo an einem etwa fünf Linien langen Vorderkörper der fünfmal längere Hinterleib wie ein dünner Schwanz, Verhältniſſe, wie ſie bei keinem Aderflügler wieder vorkommen, ſo ſchlanke Schlupfwespen es auch gibt. So das Weibchen, beim andern Geſchlecht iſt das erſte Segment länger als der Vorderkörper, ſehr gerade und dünn und wird nur hinten etwas dicker, die fünf folgenden bilden dazu einen birnförmigen Knopf.
Jn gewaltigem Gegenſatze zu ſolcher Schlankheit ſteht die neuholländiſche Gattung Megalyra, bei welcher der dicke Thorax mit dem gleich dicken Hinterleibe faſt ebenſo zuſammen gewachſen iſt, wie das charakteriſtiſche Merkmal der Blattwespen es verlangt; die ſehr lange, borſtige Legröhre des Weibchens und das Flügelgeäder beweiſen aber ohne Weiteres, daß wir es hier mit keiner Blatt- wespe zu thun haben.
Die Braconiden (Braconidae), auch Schlupfwespenverwandte genannt, unſere zwölfte Familie, ſtehen zwiſchen den Chalcidiern und der nächſten Familie, den echten Schlupfwespen, in der Mitte, was den Körperbau anlangt; in der Lebensweiſe findet kein Unterſchied ſtatt. Es ſind durchſchnittlich kleinere Thiere von 1 bis 3 Linien Länge, und nur wenige werden deren fünf bis ſechs lang. Sie laſſen ſich am leichteſten am Flügelgeäder erkennen, inſofern der Vorderflügel nur einen rücklaufenden Nerven hat. Außerdem verwächſt das zweite mit dem dritten Segmente des Hinterleibes auf dem Rücken entweder ohne Naht, oder der ihr entſprechende Quereindruck läßt keine Bewegung zu. Dieſer Umſtand erleichtert die Erkennung der wenigen ungeflügelten Arten, welche auch hier vorkommen, bei den Pteromalinen aber viel häufiger ſind. Eine kleine Gruppe, die der Aphidier, macht von dem eben angeführten Merkmale eine Ausnahme, und ſie ſind es, welche auch in Bezug auf die größere Einfachheit des Flügelgeäders und die geringere Zahl der Fühlerglieder der eben erwähnten Familie am nächſten ſtehen. Einzelne, ſeltenere Fälle abgerechnet, ſind die geraden Fühler der Braconiden faden- oder borſtenförmig und beſtehen aus einer größeren Menge von Gliedern, die man nicht mehr zu zählen pflegt. Die Beine haben den allen Hymenopteren mit Legröhre zukommenden, zwei gliederigen Schenkelring und die Tarſen durchweg fünf Glieder.
Um die Gattungen und Arten zu erkennen, hat man den Mittelrücken zu beachten, ob er mit oder ohne die bereits bei den Chalcidiern erwähnten Längsfurchen iſt, ſowie die Skulptur des Hinterrückens, welcher manchmal durch Leiſten in Felder getheilt wird, aber von anderer Anordnung, als bei den echten Schlupfwespen. Für den Hinterleib wird beſonders das erſte Segment von genereller Bedeutung, je nachdem es ſeiner ganzen Länge nach, oder nur an der Wurzelhälfte zu einem Stiele verſchmälert iſt, oder gar keinen ſolchen bildet, und die Bezeichnungen des geſtielten, faſt geſtielten, ſitzenden ꝛc. Hinterleibes ſpielen hier eine ebenſo wichtige Rolle wie in der folgenden Familie. Dagegen iſt hier wegen ſeiner Manchfaltigkeit das Geäder des Vorder- flügels zur Unterſcheidung von größerer Wichtigkeit als dort. Das größte Gewicht hat man indeß auf die Mundtheile gelegt und nach ihren Verſchiedenheiten die Familie in drei Sippen getheilt. Bei den einen iſt das Kopfſchild wie gewöhnlich am vordern Rande gerundet, zugeſpitzt oder nur ſehr ſeicht ausgebuchtet, und die Kinnbacken greifen weit über einander, ſo daß die Mundöffnung gänzlich bedeckt wird, oder höchſtens als ſchmale Spalte erſcheint (Clidoſtomen). Bei der zweiten Sippe, den Cycloſtomen (Rundmäulern) buchtet ſich das Kopfſchild am Vorderrande
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Der Pfeilträger. Stephanus. Pelecinus.
langen Schenkel und auf den unmäßig langen Hinterleib. Sein erſtes Segment iſt ſpindelförmig,
verdünnt ſich nach vorn ein wenig ſtielartig und hat ungefähr die Länge von Thorax und Kopf
zuſammengenommen. Hieran ſetzen ſich noch fünf vollkommen cylindriſche Glieder vom Umfange
der Spitze des erſten an und zwar die drei nächſten von ſeiner Länge, das fünfte von reichlich
halber und das nach unten gekrümmte ſechſte, welches in eine kurze Spitze endigt, etwa den
dritten Theil ſo lang als das vorhergehende. Somit ſitzt alſo an einem etwa fünf Linien langen
Vorderkörper der fünfmal längere Hinterleib wie ein dünner Schwanz, Verhältniſſe, wie ſie bei
keinem Aderflügler wieder vorkommen, ſo ſchlanke Schlupfwespen es auch gibt. So das Weibchen,
beim andern Geſchlecht iſt das erſte Segment länger als der Vorderkörper, ſehr gerade und dünn
und wird nur hinten etwas dicker, die fünf folgenden bilden dazu einen birnförmigen Knopf.
Jn gewaltigem Gegenſatze zu ſolcher Schlankheit ſteht die neuholländiſche Gattung Megalyra,
bei welcher der dicke Thorax mit dem gleich dicken Hinterleibe faſt ebenſo zuſammen gewachſen iſt,
wie das charakteriſtiſche Merkmal der Blattwespen es verlangt; die ſehr lange, borſtige Legröhre des
Weibchens und das Flügelgeäder beweiſen aber ohne Weiteres, daß wir es hier mit keiner Blatt-
wespe zu thun haben.
Die Braconiden (Braconidae), auch Schlupfwespenverwandte genannt, unſere zwölfte
Familie, ſtehen zwiſchen den Chalcidiern und der nächſten Familie, den echten Schlupfwespen, in
der Mitte, was den Körperbau anlangt; in der Lebensweiſe findet kein Unterſchied ſtatt. Es ſind
durchſchnittlich kleinere Thiere von 1 bis 3 Linien Länge, und nur wenige werden deren fünf bis
ſechs lang. Sie laſſen ſich am leichteſten am Flügelgeäder erkennen, inſofern der Vorderflügel
nur einen rücklaufenden Nerven hat. Außerdem verwächſt das zweite mit dem dritten Segmente
des Hinterleibes auf dem Rücken entweder ohne Naht, oder der ihr entſprechende Quereindruck
läßt keine Bewegung zu. Dieſer Umſtand erleichtert die Erkennung der wenigen ungeflügelten
Arten, welche auch hier vorkommen, bei den Pteromalinen aber viel häufiger ſind. Eine kleine
Gruppe, die der Aphidier, macht von dem eben angeführten Merkmale eine Ausnahme, und ſie ſind
es, welche auch in Bezug auf die größere Einfachheit des Flügelgeäders und die geringere Zahl
der Fühlerglieder der eben erwähnten Familie am nächſten ſtehen. Einzelne, ſeltenere Fälle
abgerechnet, ſind die geraden Fühler der Braconiden faden- oder borſtenförmig und beſtehen aus
einer größeren Menge von Gliedern, die man nicht mehr zu zählen pflegt. Die Beine haben den
allen Hymenopteren mit Legröhre zukommenden, zwei gliederigen Schenkelring und die Tarſen
durchweg fünf Glieder.
Um die Gattungen und Arten zu erkennen, hat man den Mittelrücken zu beachten, ob
er mit oder ohne die bereits bei den Chalcidiern erwähnten Längsfurchen iſt, ſowie die Skulptur des
Hinterrückens, welcher manchmal durch Leiſten in Felder getheilt wird, aber von anderer Anordnung,
als bei den echten Schlupfwespen. Für den Hinterleib wird beſonders das erſte Segment von
genereller Bedeutung, je nachdem es ſeiner ganzen Länge nach, oder nur an der Wurzelhälfte
zu einem Stiele verſchmälert iſt, oder gar keinen ſolchen bildet, und die Bezeichnungen des
geſtielten, faſt geſtielten, ſitzenden ꝛc. Hinterleibes ſpielen hier eine ebenſo wichtige Rolle wie in
der folgenden Familie. Dagegen iſt hier wegen ſeiner Manchfaltigkeit das Geäder des Vorder-
flügels zur Unterſcheidung von größerer Wichtigkeit als dort. Das größte Gewicht hat man indeß
auf die Mundtheile gelegt und nach ihren Verſchiedenheiten die Familie in drei Sippen getheilt.
Bei den einen iſt das Kopfſchild wie gewöhnlich am vordern Rande gerundet, zugeſpitzt oder nur
ſehr ſeicht ausgebuchtet, und die Kinnbacken greifen weit über einander, ſo daß die Mundöffnung
gänzlich bedeckt wird, oder höchſtens als ſchmale Spalte erſcheint (Clidoſtomen). Bei der
zweiten Sippe, den Cycloſtomen (Rundmäulern) buchtet ſich das Kopfſchild am Vorderrande
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Brehm, Alfred Edmund: Illustrirtes Thierleben. Bd. 6. Hildburghausen, 1869, S. 255. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brehm_thierleben06_1869/277>, abgerufen am 23.11.2024.
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