beweisen die ihnen nicht selten anhaftenden Krümchen; sie saugen auch gern an blühenden Dolden und übernachten oft zahlreich zwischen deren Strahlen.
Sapyga oder Hellus des Fabricius endlich bildet mit der von Spinola aufgestellten, füglich nicht zu nennenden Gattung Polochrum eine vierte Sippe der Heterogytrenen, welche sich in der äußern Erscheinung weniger den vorigen anschließt, als in der parasitischen Lebensweise. Der Mangel der Bauchfurche, der fast nackte Körper, der vorn vor scharfer Kante steil abfallende, hinten gerundete Mittelleib, der etwas niedergedrückte, sonst cylindrische Hinterleib, nierenförmig ausgeschnittene Augen und noch andere Eigenthümlichkeiten unterscheiden diese Thiere. Die überall in Europa verbreitete S. pacca, welcher, beiläufig gesagt, Fabricius noch fünf andere Namen beigelegt hat, schmarotzt bei anderen Jmmen, besonders bei den Mauerbienen der Gattung Osmia. Jch erzog sie einmal aus einem schwarzen Cocon, welches ich im Walde über Winter unter dürrem Lanbe erbentet hatte. Man kennt mehrere südeuropäische und südamerikanische Arten und eine vom Cap, welche alle aber außerhalb der Wendekreise vorkommen.
Konnte ich der vorigen Familie gar keinen deutschen Namen beilegen, denn die Uebersetzung des wissenschaftlichen "Verschiedenweibige" wäre von schlechtem Klange, so bin ich mindestens für die nun folgende uni einen solchen verlegen. Leider fehlt es noch bei den meisten dieser Thiere an volksthümlichen Bezeichnungen gänzlich, weil sich das Volk nicht um dieselben kümmert. Als Mordwespen oder Grabwespen vereinigte man eine Menge sehr verschiedenartiger Jmmen, welche für ihre Larven andere Jnsekten in Erd-, Mauerlöcher oder altes Holzwerk eintragen, bis Wesmael im Verhalten des Vorderrückens zum Mittelbruststück einen wesentlichen Unterschied zwischen einer Anzahl derselben auffand, welcher eine Trennung in zwei Familien zur Folge hatte. Die jetzt zu betrachtenden, unsere fünfte Familie, mögen die Wegwespen(Pompilidae) heißen, obschon der Name wenig Bezeichnendes enthält. Die Angabe der wesentlichen Merkmale muß feststellen, welche von den Mördern hier gemeint seien.
Die Wegwespen haben zunächst den einfachen Schenkelring mit allen bisher betrachteten und den zwei nachfolgenden Familien gemein, denn sie gehören zu den Raubwespen. Der Hinter- rand des Vorderrückens berührt bei ihnen die Flügelwurzel, wie bei den vorangegangenen, endlich ist, wie bei den Sapygiden, das erste Hinterleibssegment vom zweiten nicht abgesetzt, sondern beide schließen sich wie die übrigen Segmente aneinander an und bilden einen nach vorn und hinten etwas verschmälerten, anhangenden Hinterleib. Was sie nun aber sehr leicht von der oben genannten Sippe unterscheidet, sind die langen Beine und die schlanken geraden Fühler. Die hintersten Beine ragen weit über die Leibesspitze hinaus und sind an der Außenkante der Schienen, besonders der weiblichen, mit Dornen oder Zähnen reichlich, meist sägeartig bewehrt. Die Fühler bestehen aus zwölf, oder beim Männchen aus dreizehn, fast immer deutlich von ein- ander abgesetzten Gliedern. Die Randzelle der Vorderflügel ist weit von der Spitze derselben entfernt, mithin ziemlich kurz, die Zahl der vollkommen geschlossenen Unterrandzellen, wobei wir den Schluß durch den Flügelsaum mitgelten lassen, schwankt zwischen zwei und vier. Der Kopf ist gerundet, wie der Thorax glatt und glänzend und die Körperbehaarung nur sparsam. Schwarz und roth sind die vorherrschenden Farben, gelbe und weiße Zeichnung kommt aber bisweilen hinzu, und Trübung der Flügel noch häufiger. Die stets kleineren Männchen unterscheiden sich vom zugehörigen Weibchen durch den schlankeren Körperbau, die etwas dickeren, nicht wie bei den todten Weibchen eingerollten Fühler und durch die schwächere Bewehrung an den Hinterschienen. Die Thiere zeichnen sich fast alle durch eine eigenthümliche Bewegungsweise aus. Sie laufen nämlich
Die Hautflügler. Sapygiden. Wegwespen.
beweiſen die ihnen nicht ſelten anhaftenden Krümchen; ſie ſaugen auch gern an blühenden Dolden und übernachten oft zahlreich zwiſchen deren Strahlen.
Sapyga oder Hellus des Fabricius endlich bildet mit der von Spinola aufgeſtellten, füglich nicht zu nennenden Gattung Polochrum eine vierte Sippe der Heterogytrenen, welche ſich in der äußern Erſcheinung weniger den vorigen anſchließt, als in der paraſitiſchen Lebensweiſe. Der Mangel der Bauchfurche, der faſt nackte Körper, der vorn vor ſcharfer Kante ſteil abfallende, hinten gerundete Mittelleib, der etwas niedergedrückte, ſonſt cylindriſche Hinterleib, nierenförmig ausgeſchnittene Augen und noch andere Eigenthümlichkeiten unterſcheiden dieſe Thiere. Die überall in Europa verbreitete S. pacca, welcher, beiläufig geſagt, Fabricius noch fünf andere Namen beigelegt hat, ſchmarotzt bei anderen Jmmen, beſonders bei den Mauerbienen der Gattung Osmia. Jch erzog ſie einmal aus einem ſchwarzen Cocon, welches ich im Walde über Winter unter dürrem Lanbe erbentet hatte. Man kennt mehrere ſüdeuropäiſche und ſüdamerikaniſche Arten und eine vom Cap, welche alle aber außerhalb der Wendekreiſe vorkommen.
Konnte ich der vorigen Familie gar keinen deutſchen Namen beilegen, denn die Ueberſetzung des wiſſenſchaftlichen „Verſchiedenweibige“ wäre von ſchlechtem Klange, ſo bin ich mindeſtens für die nun folgende uni einen ſolchen verlegen. Leider fehlt es noch bei den meiſten dieſer Thiere an volksthümlichen Bezeichnungen gänzlich, weil ſich das Volk nicht um dieſelben kümmert. Als Mordwespen oder Grabwespen vereinigte man eine Menge ſehr verſchiedenartiger Jmmen, welche für ihre Larven andere Jnſekten in Erd-, Mauerlöcher oder altes Holzwerk eintragen, bis Wesmaël im Verhalten des Vorderrückens zum Mittelbruſtſtück einen weſentlichen Unterſchied zwiſchen einer Anzahl derſelben auffand, welcher eine Trennung in zwei Familien zur Folge hatte. Die jetzt zu betrachtenden, unſere fünfte Familie, mögen die Wegwespen(Pompilidae) heißen, obſchon der Name wenig Bezeichnendes enthält. Die Angabe der weſentlichen Merkmale muß feſtſtellen, welche von den Mördern hier gemeint ſeien.
Die Wegwespen haben zunächſt den einfachen Schenkelring mit allen bisher betrachteten und den zwei nachfolgenden Familien gemein, denn ſie gehören zu den Raubwespen. Der Hinter- rand des Vorderrückens berührt bei ihnen die Flügelwurzel, wie bei den vorangegangenen, endlich iſt, wie bei den Sapygiden, das erſte Hinterleibsſegment vom zweiten nicht abgeſetzt, ſondern beide ſchließen ſich wie die übrigen Segmente aneinander an und bilden einen nach vorn und hinten etwas verſchmälerten, anhangenden Hinterleib. Was ſie nun aber ſehr leicht von der oben genannten Sippe unterſcheidet, ſind die langen Beine und die ſchlanken geraden Fühler. Die hinterſten Beine ragen weit über die Leibesſpitze hinaus und ſind an der Außenkante der Schienen, beſonders der weiblichen, mit Dornen oder Zähnen reichlich, meiſt ſägeartig bewehrt. Die Fühler beſtehen aus zwölf, oder beim Männchen aus dreizehn, faſt immer deutlich von ein- ander abgeſetzten Gliedern. Die Randzelle der Vorderflügel iſt weit von der Spitze derſelben entfernt, mithin ziemlich kurz, die Zahl der vollkommen geſchloſſenen Unterrandzellen, wobei wir den Schluß durch den Flügelſaum mitgelten laſſen, ſchwankt zwiſchen zwei und vier. Der Kopf iſt gerundet, wie der Thorax glatt und glänzend und die Körperbehaarung nur ſparſam. Schwarz und roth ſind die vorherrſchenden Farben, gelbe und weiße Zeichnung kommt aber bisweilen hinzu, und Trübung der Flügel noch häufiger. Die ſtets kleineren Männchen unterſcheiden ſich vom zugehörigen Weibchen durch den ſchlankeren Körperbau, die etwas dickeren, nicht wie bei den todten Weibchen eingerollten Fühler und durch die ſchwächere Bewehrung an den Hinterſchienen. Die Thiere zeichnen ſich faſt alle durch eine eigenthümliche Bewegungsweiſe aus. Sie laufen nämlich
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Die Hautflügler. Sapygiden. Wegwespen.
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und übernachten oft zahlreich zwiſchen deren Strahlen.
Sapyga oder Hellus des Fabricius endlich bildet mit der von Spinola aufgeſtellten,
füglich nicht zu nennenden Gattung Polochrum eine vierte Sippe der Heterogytrenen, welche ſich
in der äußern Erſcheinung weniger den vorigen anſchließt, als in der paraſitiſchen Lebensweiſe.
Der Mangel der Bauchfurche, der faſt nackte Körper, der vorn vor ſcharfer Kante ſteil abfallende,
hinten gerundete Mittelleib, der etwas niedergedrückte, ſonſt cylindriſche Hinterleib, nierenförmig
ausgeſchnittene Augen und noch andere Eigenthümlichkeiten unterſcheiden dieſe Thiere. Die überall
in Europa verbreitete S. pacca, welcher, beiläufig geſagt, Fabricius noch fünf andere Namen
beigelegt hat, ſchmarotzt bei anderen Jmmen, beſonders bei den Mauerbienen der Gattung Osmia.
Jch erzog ſie einmal aus einem ſchwarzen Cocon, welches ich im Walde über Winter unter
dürrem Lanbe erbentet hatte. Man kennt mehrere ſüdeuropäiſche und ſüdamerikaniſche Arten und
eine vom Cap, welche alle aber außerhalb der Wendekreiſe vorkommen.
Konnte ich der vorigen Familie gar keinen deutſchen Namen beilegen, denn die Ueberſetzung
des wiſſenſchaftlichen „Verſchiedenweibige“ wäre von ſchlechtem Klange, ſo bin ich mindeſtens für
die nun folgende uni einen ſolchen verlegen. Leider fehlt es noch bei den meiſten dieſer Thiere
an volksthümlichen Bezeichnungen gänzlich, weil ſich das Volk nicht um dieſelben kümmert. Als
Mordwespen oder Grabwespen vereinigte man eine Menge ſehr verſchiedenartiger Jmmen, welche
für ihre Larven andere Jnſekten in Erd-, Mauerlöcher oder altes Holzwerk eintragen, bis
Wesmaël im Verhalten des Vorderrückens zum Mittelbruſtſtück einen weſentlichen Unterſchied
zwiſchen einer Anzahl derſelben auffand, welcher eine Trennung in zwei Familien zur Folge hatte.
Die jetzt zu betrachtenden, unſere fünfte Familie, mögen die Wegwespen (Pompilidae) heißen,
obſchon der Name wenig Bezeichnendes enthält. Die Angabe der weſentlichen Merkmale muß
feſtſtellen, welche von den Mördern hier gemeint ſeien.
Die Wegwespen haben zunächſt den einfachen Schenkelring mit allen bisher betrachteten
und den zwei nachfolgenden Familien gemein, denn ſie gehören zu den Raubwespen. Der Hinter-
rand des Vorderrückens berührt bei ihnen die Flügelwurzel, wie bei den vorangegangenen,
endlich iſt, wie bei den Sapygiden, das erſte Hinterleibsſegment vom zweiten nicht abgeſetzt,
ſondern beide ſchließen ſich wie die übrigen Segmente aneinander an und bilden einen nach vorn
und hinten etwas verſchmälerten, anhangenden Hinterleib. Was ſie nun aber ſehr leicht von
der oben genannten Sippe unterſcheidet, ſind die langen Beine und die ſchlanken geraden Fühler.
Die hinterſten Beine ragen weit über die Leibesſpitze hinaus und ſind an der Außenkante der
Schienen, beſonders der weiblichen, mit Dornen oder Zähnen reichlich, meiſt ſägeartig bewehrt.
Die Fühler beſtehen aus zwölf, oder beim Männchen aus dreizehn, faſt immer deutlich von ein-
ander abgeſetzten Gliedern. Die Randzelle der Vorderflügel iſt weit von der Spitze derſelben
entfernt, mithin ziemlich kurz, die Zahl der vollkommen geſchloſſenen Unterrandzellen, wobei wir
den Schluß durch den Flügelſaum mitgelten laſſen, ſchwankt zwiſchen zwei und vier. Der Kopf
iſt gerundet, wie der Thorax glatt und glänzend und die Körperbehaarung nur ſparſam. Schwarz
und roth ſind die vorherrſchenden Farben, gelbe und weiße Zeichnung kommt aber bisweilen hinzu,
und Trübung der Flügel noch häufiger. Die ſtets kleineren Männchen unterſcheiden ſich vom
zugehörigen Weibchen durch den ſchlankeren Körperbau, die etwas dickeren, nicht wie bei den todten
Weibchen eingerollten Fühler und durch die ſchwächere Bewehrung an den Hinterſchienen. Die
Thiere zeichnen ſich faſt alle durch eine eigenthümliche Bewegungsweiſe aus. Sie laufen nämlich
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Brehm, Alfred Edmund: Illustrirtes Thierleben. Bd. 6. Hildburghausen, 1869, S. 226. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brehm_thierleben06_1869/248>, abgerufen am 24.11.2024.
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