gerundet und citronengelb. Jst das Brutgeschäft vollendet, welches natürlich immer einige Zeit in Anspruch nimmt, besonders wenn es durch mehrere Regentage unterbrochen wird, so hat das Weibchen seine Bestimmung erfüllt
[Abbildung]
c e d aDer Erbseutäfer (Bruchus pisi) vergrößert, b natürliche Größe. cDer Bohnenkäfer (B. ruflmanus), d Larve des folgenden. eDer ge- meine Samenkäfer (B. granarius) (alle außer [b] stark vergrößert).
und stirbt. Die jungen Lärvchen fressen sich in die Hülse ein und suchen die Erbsen auf, von deren Entwickelung es abhängt, ob eine Larve mehr als eine braucht, oder mit einer zufrieden ist. War diese kräftig genug, um durch Verletzung der Larve in ihrem Wachsthum sich nicht stören zu lassen, so gedeihen beide mit einander, und die eine Erbse genügt dem kleinen Thiere bis zu seiner Vollendung; war da- gegen die Erbse zu schwach, als die Larve sich ihrer bemächtigte, so bedarf letztere noch eine zweite, in welche sie sich zeitig genug einbohrte, daß die Eingangsstelle noch vollkommen vernarben konnte; eine zweite Hülse kann sie nicht aufsuchen. Mit den reifen Erbsen wird die Mehrzahl derselben noch im Larvenzustande eingeerntet, andererseits darf man annehmen, daß in jeder bewohnten Erbse vor Eintritt des Winters der Käfer darin fertig ist; mir wenigstens scheint die Behauptung nicht richtig, daß während dieser Jahreszeit die Larve noch fresse.
Der Bohnenkäfer (B. rufimanus) ist dem vorigen außerordentlich ähnlich, unterscheidet sich aber bestimmt von ihm in folgenden Punkten. Das Halsschild ist im Verhältniß zu seiner Breite länger, seine Seitenzähnchen undeutlicher, die Flügeldecken sind kürzer und ihre weißen Flecke etwas anders gestellt, eben so die länglichen, unbehaarten Stellen am Pygidium oft verwischter. Die Vorderschenkel sehen rothgelb aus, die Hinterschenkel sind nicht so deutlich gezähnt. Die Larve lebt in Pferde- und Gartenbohnen, wahrscheinlich nicht in Erbsen, ganz in derselben Art. -- Der gemeine Samenkäfer (B. granarius) dürfte für Mittel- und Norddeutschland der häufigste von diesem Kleeblatte sein und auch wenig wählerisch in seiner Kost. Er wurde erzogen aus Orobus tuberosus, aus Lathyrus- Arten, ich erzog ihn, wie andere, aus der gemeinen Zaunwicke (Vicia sepium), und als Schädiger der Pferdebohne (V. faba) wird er gleichfalls angeklagt. Bei den bedeutend kleineren Wicken bleibt von dem Samen freilich nicht viel mehr als die Schale übrig. Dieser Umstand mag dem Thiere den Winteraufenthalt in seiner Wiege verleiden; rechnet man hinzu, daß es sich in den wildwachsenden und mithin eher vorhandenen Wicken früher ent- wickelt, so erklärt sich leicht, daß schon Mitte September der kleine Käfer frei erscheint und lebhaft umher spaziert, wie ich bei seiner Zucht beobachtete. Die augen-, fuß- und fühlerlose Larve unterscheidet sich, ohne feinere mikroskopische Untersuchungen, nicht von denen der vorigen, der Käfer dagegen durch geringere Größe, kürzere Form und andere Färbung: er ist ziemlich glänzend schwarz, die vier Wurzelglieder der Fühler und die Vorderbeine gelbroth, an letzteren können die Tarsen und seltener die Schenkel auch schwarz sein. Die Hinterschenkel sind von der Spitze nach
Erbſenkäfer. Bohnenkäfer. Gemeiner Samenkäfer.
gerundet und citronengelb. Jſt das Brutgeſchäft vollendet, welches natürlich immer einige Zeit in Anſpruch nimmt, beſonders wenn es durch mehrere Regentage unterbrochen wird, ſo hat das Weibchen ſeine Beſtimmung erfüllt
[Abbildung]
c e d aDer Erbſeutäfer (Bruchus pisi) vergrößert, b natürliche Größe. cDer Bohnenkäfer (B. ruflmanus), d Larve des folgenden. eDer ge- meine Samenkäfer (B. granarius) (alle außer [b] ſtark vergrößert).
und ſtirbt. Die jungen Lärvchen freſſen ſich in die Hülſe ein und ſuchen die Erbſen auf, von deren Entwickelung es abhängt, ob eine Larve mehr als eine braucht, oder mit einer zufrieden iſt. War dieſe kräftig genug, um durch Verletzung der Larve in ihrem Wachsthum ſich nicht ſtören zu laſſen, ſo gedeihen beide mit einander, und die eine Erbſe genügt dem kleinen Thiere bis zu ſeiner Vollendung; war da- gegen die Erbſe zu ſchwach, als die Larve ſich ihrer bemächtigte, ſo bedarf letztere noch eine zweite, in welche ſie ſich zeitig genug einbohrte, daß die Eingangsſtelle noch vollkommen vernarben konnte; eine zweite Hülſe kann ſie nicht aufſuchen. Mit den reifen Erbſen wird die Mehrzahl derſelben noch im Larvenzuſtande eingeerntet, andererſeits darf man annehmen, daß in jeder bewohnten Erbſe vor Eintritt des Winters der Käfer darin fertig iſt; mir wenigſtens ſcheint die Behauptung nicht richtig, daß während dieſer Jahreszeit die Larve noch freſſe.
Der Bohnenkäfer (B. rufimanus) iſt dem vorigen außerordentlich ähnlich, unterſcheidet ſich aber beſtimmt von ihm in folgenden Punkten. Das Halsſchild iſt im Verhältniß zu ſeiner Breite länger, ſeine Seitenzähnchen undeutlicher, die Flügeldecken ſind kürzer und ihre weißen Flecke etwas anders geſtellt, eben ſo die länglichen, unbehaarten Stellen am Pygidium oft verwiſchter. Die Vorderſchenkel ſehen rothgelb aus, die Hinterſchenkel ſind nicht ſo deutlich gezähnt. Die Larve lebt in Pferde- und Gartenbohnen, wahrſcheinlich nicht in Erbſen, ganz in derſelben Art. — Der gemeine Samenkäfer (B. granarius) dürfte für Mittel- und Norddeutſchland der häufigſte von dieſem Kleeblatte ſein und auch wenig wähleriſch in ſeiner Koſt. Er wurde erzogen aus Orobus tuberosus, aus Lathyrus- Arten, ich erzog ihn, wie andere, aus der gemeinen Zaunwicke (Vicia sepium), und als Schädiger der Pferdebohne (V. faba) wird er gleichfalls angeklagt. Bei den bedeutend kleineren Wicken bleibt von dem Samen freilich nicht viel mehr als die Schale übrig. Dieſer Umſtand mag dem Thiere den Winteraufenthalt in ſeiner Wiege verleiden; rechnet man hinzu, daß es ſich in den wildwachſenden und mithin eher vorhandenen Wicken früher ent- wickelt, ſo erklärt ſich leicht, daß ſchon Mitte September der kleine Käfer frei erſcheint und lebhaft umher ſpaziert, wie ich bei ſeiner Zucht beobachtete. Die augen-, fuß- und fühlerloſe Larve unterſcheidet ſich, ohne feinere mikroſkopiſche Unterſuchungen, nicht von denen der vorigen, der Käfer dagegen durch geringere Größe, kürzere Form und andere Färbung: er iſt ziemlich glänzend ſchwarz, die vier Wurzelglieder der Fühler und die Vorderbeine gelbroth, an letzteren können die Tarſen und ſeltener die Schenkel auch ſchwarz ſein. Die Hinterſchenkel ſind von der Spitze nach
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[135/0153]
Erbſenkäfer. Bohnenkäfer. Gemeiner Samenkäfer.
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Weibchen ſeine Beſtimmung erfüllt
[Abbildung c e d
a Der Erbſeutäfer (Bruchus pisi) vergrößert, b natürliche Größe.
c Der Bohnenkäfer (B. ruflmanus), d Larve des folgenden. e Der ge-
meine Samenkäfer (B. granarius) (alle außer b ſtark vergrößert).]
und ſtirbt. Die jungen Lärvchen
freſſen ſich in die Hülſe ein
und ſuchen die Erbſen auf, von
deren Entwickelung es abhängt,
ob eine Larve mehr als eine
braucht, oder mit einer zufrieden
iſt. War dieſe kräftig genug, um
durch Verletzung der Larve in
ihrem Wachsthum ſich nicht ſtören
zu laſſen, ſo gedeihen beide mit
einander, und die eine Erbſe
genügt dem kleinen Thiere bis
zu ſeiner Vollendung; war da-
gegen die Erbſe zu ſchwach, als
die Larve ſich ihrer bemächtigte,
ſo bedarf letztere noch eine zweite,
in welche ſie ſich zeitig genug
einbohrte, daß die Eingangsſtelle
noch vollkommen vernarben konnte;
eine zweite Hülſe kann ſie nicht
aufſuchen. Mit den reifen Erbſen
wird die Mehrzahl derſelben noch
im Larvenzuſtande eingeerntet,
andererſeits darf man annehmen, daß in jeder bewohnten Erbſe vor Eintritt des Winters der
Käfer darin fertig iſt; mir wenigſtens ſcheint die Behauptung nicht richtig, daß während dieſer
Jahreszeit die Larve noch freſſe.
Der Bohnenkäfer (B. rufimanus) iſt dem vorigen außerordentlich ähnlich, unterſcheidet ſich
aber beſtimmt von ihm in folgenden Punkten. Das Halsſchild iſt im Verhältniß zu ſeiner Breite
länger, ſeine Seitenzähnchen undeutlicher, die Flügeldecken ſind kürzer und ihre weißen Flecke
etwas anders geſtellt, eben ſo die länglichen, unbehaarten Stellen am Pygidium oft verwiſchter.
Die Vorderſchenkel ſehen rothgelb aus, die Hinterſchenkel ſind nicht ſo deutlich gezähnt. Die
Larve lebt in Pferde- und Gartenbohnen, wahrſcheinlich nicht in Erbſen, ganz in derſelben Art. —
Der gemeine Samenkäfer (B. granarius) dürfte für Mittel- und Norddeutſchland der häufigſte
von dieſem Kleeblatte ſein und auch wenig wähleriſch in ſeiner Koſt. Er wurde erzogen aus
Orobus tuberosus, aus Lathyrus- Arten, ich erzog ihn, wie andere, aus der gemeinen Zaunwicke
(Vicia sepium), und als Schädiger der Pferdebohne (V. faba) wird er gleichfalls angeklagt. Bei
den bedeutend kleineren Wicken bleibt von dem Samen freilich nicht viel mehr als die Schale
übrig. Dieſer Umſtand mag dem Thiere den Winteraufenthalt in ſeiner Wiege verleiden; rechnet
man hinzu, daß es ſich in den wildwachſenden und mithin eher vorhandenen Wicken früher ent-
wickelt, ſo erklärt ſich leicht, daß ſchon Mitte September der kleine Käfer frei erſcheint und lebhaft
umher ſpaziert, wie ich bei ſeiner Zucht beobachtete. Die augen-, fuß- und fühlerloſe Larve
unterſcheidet ſich, ohne feinere mikroſkopiſche Unterſuchungen, nicht von denen der vorigen, der Käfer
dagegen durch geringere Größe, kürzere Form und andere Färbung: er iſt ziemlich glänzend
ſchwarz, die vier Wurzelglieder der Fühler und die Vorderbeine gelbroth, an letzteren können die
Tarſen und ſeltener die Schenkel auch ſchwarz ſein. Die Hinterſchenkel ſind von der Spitze nach
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Brehm, Alfred Edmund: Illustrirtes Thierleben. Bd. 6. Hildburghausen, 1869, S. 135. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brehm_thierleben06_1869/153>, abgerufen am 23.11.2024.
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