schiedenen Zwischenräumen, die aber nie unter zwanzig Tage herabgehen. Ende August, Anfangs September richten sie sich für den Winter ein und hören auf zu fressen, viele vor der dritten Häutung. Mit dem April erwachen sie wieder und fressen Tag und Nacht, wohl sich auch selbst auf, wenn es ihnen in der Gefangenschaft an Nahrung gebricht. Jhre Bewegungen sind träge, wie die des Käfers Anfangs Mai verpuppen sie sich in lockerer Erde ohne Cocon, und nach vier- zehn Tagen ist der Käfer fertig, kommt aber nur an einem warmen Tage auf die Sträucher hervor- gekrochen. Die sechsbeinige Larve ist walzig, dickhäutig und dunkelbraun, hat eine lichte Rücken- linie und verwaschne Makeln jederseits derselben auf jedem Ringe, mit Ausnahme des letzten, vor welchem die Linie aufhört; dieser läuft in zwei Hornspitzchen aus, welche wie eine schwach gekrümmte Zange hintenaus stehen. Dichte Borstenbinden bedecken den Körper. Ueber den dunklen Kopf ziehen von einem Punkte im Nacken aus drei gerade Linien von weißer Farbe, die zweigliederigen Fühler erreichen seine Länge, die breiten, kurzen Kinnbacken enden in zwei Zähne und tragen inmitten der Kaufläche noch drei dergleichen. An der herzförmigen Unterlippe sitzen zweigliederige Taster, an Stelle des innern Kieferlappens einige zwanzig flache Haken, nach außen von ihnen in einem Abstande, welcher ihrer Länge gleich kommt, die dreigliederigen Taster. -- Die zahlreichen Lagrien leben nur in der alten Welt, einige wenige in Australien, dagegen gehört die nahe ver- wandte Gattung Statira ausschließlich Amerika an, erinnert beiläufig in ihren zahlreichen Arten, was Körperform, Färbung, Skulptur und Bekleidung anlangen, lebhaft an das Laufkäfer- geschlecht Agra.
Der Notoxus monoceros ist ein kleines, gestrecktes, nur bis zwei Linien messendes Thierchen, welches durch ein gewaltiges Horn vorn am Halsschilde ein ganz eigenthümliches Ansehen bekommt. Der Kopf steht schräg nach unten, fast senkrecht, ist länglich rund und oben flach, mit querem Schild und kräftigen, quadratischen, scharf zweispitzigen Kinnbacken ausgerüstet; der kleine Unterkiefer besteht aus zwei bewimperten Laden und viergliederigen, großen, beilförmig endenden Tastern. Das verkehrt eiförmige Endglied der Lippentaster übertrifft die beiden anderen zusammen bedeutend an Größe. Die elfgliederigen, fadenförmigen, aber kräftigen Fühler lenken sich ein gut Theil vor den schräg ovalen Augen ein. Am kugeligen Halsschilde sondert sich nach vorn ein vorgestrecktes, cylindrisches Horn ab, welches auf dem Rücken seiner Spitze löffelartig gehöhlt und vorn scharf umrandet ist. Schildchen klein, Flügeldecken etwas breiter als das Halsschild, gestreckt und ziemlich gleich breit, gewölbt, stärker und dichter punktirt, als jenes, hinten gemeinsam abgerundet beim Weibchen, kurz gestutzt beim Männchen, den fünfringeligen Hinterleib verbergend. Beine lang und schlank, das vorletzte Tarsenglied gelappt, das erste der hintersten sehr verlängert, die Hüften dieser quer durch einen Vorsprung der Brust getrennt. Der Körper ist rostgelb und seidenhaarig, Kopf, Seiten, Horn des Halsschildes und Flecke auf den Flügeldecken schwarz; diese Flecke bleiben sich nicht immer gleich, für gewöhnlich bestehen sie in einem gemeinschaftlichen um das Schildchen, einem an jeder Außenseite hinter der Schulter und einem mondförmigen gemeinsamen hinter der Mitte. Das Thier scheint über ganz Europa verbreitet zu sein, findet sich an Gras, Blumen, auf Sandboden, fast das ganze Jahr; denn es überwintert, fliegt im Sonnenschein gern umher und nimmt anima- lische Kost zu sich. Schmidt fand einige zwanzig Stück in einem todten Frosche. Die nahe verwandten Gattungen, von denen keine weiter ein gehörntes Halsschild hat und Anthicus die artenreichste ist, breiten sich über die ganze Erde aus und umfassen mehr denn dreihundertund- funfzig Arten, fast alle von der geringen Größe des eben beschriebenen.
Ciſtelen. Rauher Wollkäfer. Notorus.
ſchiedenen Zwiſchenräumen, die aber nie unter zwanzig Tage herabgehen. Ende Auguſt, Anfangs September richten ſie ſich für den Winter ein und hören auf zu freſſen, viele vor der dritten Häutung. Mit dem April erwachen ſie wieder und freſſen Tag und Nacht, wohl ſich auch ſelbſt auf, wenn es ihnen in der Gefangenſchaft an Nahrung gebricht. Jhre Bewegungen ſind träge, wie die des Käfers Anfangs Mai verpuppen ſie ſich in lockerer Erde ohne Cocon, und nach vier- zehn Tagen iſt der Käfer fertig, kommt aber nur an einem warmen Tage auf die Sträucher hervor- gekrochen. Die ſechsbeinige Larve iſt walzig, dickhäutig und dunkelbraun, hat eine lichte Rücken- linie und verwaſchne Makeln jederſeits derſelben auf jedem Ringe, mit Ausnahme des letzten, vor welchem die Linie aufhört; dieſer läuft in zwei Hornſpitzchen aus, welche wie eine ſchwach gekrümmte Zange hintenaus ſtehen. Dichte Borſtenbinden bedecken den Körper. Ueber den dunklen Kopf ziehen von einem Punkte im Nacken aus drei gerade Linien von weißer Farbe, die zweigliederigen Fühler erreichen ſeine Länge, die breiten, kurzen Kinnbacken enden in zwei Zähne und tragen inmitten der Kaufläche noch drei dergleichen. An der herzförmigen Unterlippe ſitzen zweigliederige Taſter, an Stelle des innern Kieferlappens einige zwanzig flache Haken, nach außen von ihnen in einem Abſtande, welcher ihrer Länge gleich kommt, die dreigliederigen Taſter. — Die zahlreichen Lagrien leben nur in der alten Welt, einige wenige in Auſtralien, dagegen gehört die nahe ver- wandte Gattung Statira ausſchließlich Amerika an, erinnert beiläufig in ihren zahlreichen Arten, was Körperform, Färbung, Skulptur und Bekleidung anlangen, lebhaft an das Laufkäfer- geſchlecht Agra.
Der Notoxus monoceros iſt ein kleines, geſtrecktes, nur bis zwei Linien meſſendes Thierchen, welches durch ein gewaltiges Horn vorn am Halsſchilde ein ganz eigenthümliches Anſehen bekommt. Der Kopf ſteht ſchräg nach unten, faſt ſenkrecht, iſt länglich rund und oben flach, mit querem Schild und kräftigen, quadratiſchen, ſcharf zweiſpitzigen Kinnbacken ausgerüſtet; der kleine Unterkiefer beſteht aus zwei bewimperten Laden und viergliederigen, großen, beilförmig endenden Taſtern. Das verkehrt eiförmige Endglied der Lippentaſter übertrifft die beiden anderen zuſammen bedeutend an Größe. Die elfgliederigen, fadenförmigen, aber kräftigen Fühler lenken ſich ein gut Theil vor den ſchräg ovalen Augen ein. Am kugeligen Halsſchilde ſondert ſich nach vorn ein vorgeſtrecktes, cylindriſches Horn ab, welches auf dem Rücken ſeiner Spitze löffelartig gehöhlt und vorn ſcharf umrandet iſt. Schildchen klein, Flügeldecken etwas breiter als das Halsſchild, geſtreckt und ziemlich gleich breit, gewölbt, ſtärker und dichter punktirt, als jenes, hinten gemeinſam abgerundet beim Weibchen, kurz geſtutzt beim Männchen, den fünfringeligen Hinterleib verbergend. Beine lang und ſchlank, das vorletzte Tarſenglied gelappt, das erſte der hinterſten ſehr verlängert, die Hüften dieſer quer durch einen Vorſprung der Bruſt getrennt. Der Körper iſt roſtgelb und ſeidenhaarig, Kopf, Seiten, Horn des Halsſchildes und Flecke auf den Flügeldecken ſchwarz; dieſe Flecke bleiben ſich nicht immer gleich, für gewöhnlich beſtehen ſie in einem gemeinſchaftlichen um das Schildchen, einem an jeder Außenſeite hinter der Schulter und einem mondförmigen gemeinſamen hinter der Mitte. Das Thier ſcheint über ganz Europa verbreitet zu ſein, findet ſich an Gras, Blumen, auf Sandboden, faſt das ganze Jahr; denn es überwintert, fliegt im Sonnenſchein gern umher und nimmt anima- liſche Koſt zu ſich. Schmidt fand einige zwanzig Stück in einem todten Froſche. Die nahe verwandten Gattungen, von denen keine weiter ein gehörntes Halsſchild hat und Anthicus die artenreichſte iſt, breiten ſich über die ganze Erde aus und umfaſſen mehr denn dreihundertund- funfzig Arten, faſt alle von der geringen Größe des eben beſchriebenen.
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Ciſtelen. Rauher Wollkäfer. Notorus.
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September richten ſie ſich für den Winter ein und hören auf zu freſſen, viele vor der dritten
Häutung. Mit dem April erwachen ſie wieder und freſſen Tag und Nacht, wohl ſich auch ſelbſt
auf, wenn es ihnen in der Gefangenſchaft an Nahrung gebricht. Jhre Bewegungen ſind träge,
wie die des Käfers Anfangs Mai verpuppen ſie ſich in lockerer Erde ohne Cocon, und nach vier-
zehn Tagen iſt der Käfer fertig, kommt aber nur an einem warmen Tage auf die Sträucher hervor-
gekrochen. Die ſechsbeinige Larve iſt walzig, dickhäutig und dunkelbraun, hat eine lichte Rücken-
linie und verwaſchne Makeln jederſeits derſelben auf jedem Ringe, mit Ausnahme des letzten, vor
welchem die Linie aufhört; dieſer läuft in zwei Hornſpitzchen aus, welche wie eine ſchwach gekrümmte
Zange hintenaus ſtehen. Dichte Borſtenbinden bedecken den Körper. Ueber den dunklen Kopf
ziehen von einem Punkte im Nacken aus drei gerade Linien von weißer Farbe, die zweigliederigen
Fühler erreichen ſeine Länge, die breiten, kurzen Kinnbacken enden in zwei Zähne und tragen
inmitten der Kaufläche noch drei dergleichen. An der herzförmigen Unterlippe ſitzen zweigliederige
Taſter, an Stelle des innern Kieferlappens einige zwanzig flache Haken, nach außen von ihnen in
einem Abſtande, welcher ihrer Länge gleich kommt, die dreigliederigen Taſter. — Die zahlreichen
Lagrien leben nur in der alten Welt, einige wenige in Auſtralien, dagegen gehört die nahe ver-
wandte Gattung Statira ausſchließlich Amerika an, erinnert beiläufig in ihren zahlreichen Arten,
was Körperform, Färbung, Skulptur und Bekleidung anlangen, lebhaft an das Laufkäfer-
geſchlecht Agra.
Der Notoxus monoceros iſt ein kleines, geſtrecktes, nur bis zwei Linien meſſendes Thierchen,
welches durch ein gewaltiges Horn vorn am Halsſchilde ein ganz eigenthümliches Anſehen bekommt.
Der Kopf ſteht ſchräg nach unten, faſt ſenkrecht, iſt länglich rund und oben flach, mit querem Schild
und kräftigen, quadratiſchen, ſcharf zweiſpitzigen Kinnbacken ausgerüſtet; der kleine Unterkiefer
beſteht aus zwei bewimperten Laden und viergliederigen, großen, beilförmig endenden Taſtern. Das
verkehrt eiförmige Endglied der Lippentaſter übertrifft die beiden anderen zuſammen bedeutend an Größe.
Die elfgliederigen, fadenförmigen, aber kräftigen Fühler lenken ſich ein gut Theil vor den ſchräg
ovalen Augen ein. Am kugeligen Halsſchilde ſondert ſich nach vorn ein vorgeſtrecktes, cylindriſches
Horn ab, welches auf dem Rücken ſeiner Spitze löffelartig gehöhlt und vorn ſcharf umrandet iſt.
Schildchen klein, Flügeldecken etwas breiter als das Halsſchild, geſtreckt und ziemlich gleich breit,
gewölbt, ſtärker und dichter punktirt, als jenes, hinten gemeinſam abgerundet beim Weibchen,
kurz geſtutzt beim Männchen, den fünfringeligen Hinterleib verbergend. Beine lang und ſchlank,
das vorletzte Tarſenglied gelappt, das erſte der hinterſten ſehr verlängert, die Hüften dieſer quer
durch einen Vorſprung der Bruſt getrennt. Der Körper iſt roſtgelb und ſeidenhaarig, Kopf, Seiten,
Horn des Halsſchildes und Flecke auf den Flügeldecken ſchwarz; dieſe Flecke bleiben ſich nicht immer
gleich, für gewöhnlich beſtehen ſie in einem gemeinſchaftlichen um das Schildchen, einem an jeder
Außenſeite hinter der Schulter und einem mondförmigen gemeinſamen hinter der Mitte. Das
Thier ſcheint über ganz Europa verbreitet zu ſein, findet ſich an Gras, Blumen, auf Sandboden,
faſt das ganze Jahr; denn es überwintert, fliegt im Sonnenſchein gern umher und nimmt anima-
liſche Koſt zu ſich. Schmidt fand einige zwanzig Stück in einem todten Froſche. Die nahe
verwandten Gattungen, von denen keine weiter ein gehörntes Halsſchild hat und Anthicus die
artenreichſte iſt, breiten ſich über die ganze Erde aus und umfaſſen mehr denn dreihundertund-
funfzig Arten, faſt alle von der geringen Größe des eben beſchriebenen.
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Brehm, Alfred Edmund: Illustrirtes Thierleben. Bd. 6. Hildburghausen, 1869, S. 103. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brehm_thierleben06_1869/121>, abgerufen am 23.11.2024.
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