comus, Ebaeus und andere schließen sich eng an Malachius an und können gleichfalls an den Körperseiten jene sonderbaren Wülste ausstülpen. Dasytes mit etwa 150, meist südeuropäischen Arten, Byturus vorherrschend in Afrika, nur schwach im Süden Europas vertreten, Melyris, und viele andere gehören der genannten Sippe noch an.
Der ameifenartige Buntkäfer (Clerus formicarius) vergegenwärtigt die Körpertracht der aus 450 bis 500 Gliedern bestehenden (unserer neunzehnten) Familie der Cleriden (Cleridae), welche man, wie ihn, fast alle unter ähnlichen Verhältnissen und an altem Holzwerke findet, weil sie vom Raube leben sammt ihren Larven. Der Genannte begegnet uns häufig in Kiefernwäldern, besonders an abgeschlagenen Stämmen, oder solchen noch lebenden, welche
[Abbildung]
Ameisenartiger Buntkäfer (Clerus formicarius), Larve und Puppe vergrößert.
reich an Bohrlöchern sind, und überwintert hinter Rindenschuppen. Halsschild und Wurzel der Flügeldecken bis zur vordern der beiden weißen Querbinden, sowie die Unterseite erscheinen bei ihm roth gefärbt; die nahe an hundert Arten, welche auf der ganzen Erde verbreitet sind und alle schön bunt aussehen, haben als gemeinsame Merkmale eine zwei- lappige Zunge, ein sehr großes, quer beilförmiges Endglied der Lippen- taster, das Kinn viereckig, die Oberlippe ausgerandet, ebenso die Augen, das sechste bis achte Glied der Fühler kürzer als die vorhergehenden, die drei letzten eine kleine, gesägte Keule bildend, so daß sie in Wirklichkeit anders aussehen, als in unserer Abbildung. Der Rücken des herzförmigen, an der Basis eingeschnürten Halsschildes verschmilzt mit den Weichen und ist schmaler als die parallelseitigen Flügeldecken. Die Beine befähigen die Käfer zu sehr schnellem Laufe, die vordersten beginnen mit mäßig heraustretenden, walzig-kegelförmigen Hüften, die mittleren mit fast kugeligen, von einander abgerückten, die hintersten mit queren, von den Schen- keln bedeckten, das sehr kurze erste Tarsenglied wird vom zweiten bedeckt, so daß nur ihrer vier vorhanden zu sein scheinen.
Von der rosenrothen Larve, deren Gestalt wir vor uns sehen, sei bemerkt, daß Kopf und Rücken des ersten Leibesgliedes hornig sind; an den beiden folgenden Gliedern befinden sich je zwei ähnliche Fleckchen. Jener trägt jederseits in zwei Reihen fünf Nebenaugen, unter einem Vorsprunge über der Kinnbackenwurzel zweigliederige Fühler, ein schmales, pergamentartiges Kopfschild, eine vorgesteckte, vorn gebuchtete Oberlippe, kurze, dreigliederige Kiefertaster und zweigliederige der Lippe auf hornigen, an der Basis verwachsenen Stämmen.
Kräftiger, aber von demselben allgemeinen Baue sind die Jmmenkäfer (Trichodes), meist stark behaarte, dunkelblaue oder grünschimmernde Thiere mit rothen, blaugebänderten oder um- gekehrt mit blauen, rothgebänderten Flügeldecken. Jhre Oberlippe ist fast viereckig, der Oberkiefer an der Spitze dreizähnig, der Unterkiefer hat zwei gefranzte Lappen und fadenförmige lange Taster, das Endglied der noch längeren Lippentaster ist dreieckig, ebenso die plattgedrückte, aus den drei letzten Gliedern gebildete Fühlerkeule und der Ausschnitt der Augen. Das cylindrische Halsschild verengt sich nach hinten, die Flügeldecken haben ganz die Gestalt, wie bei den Cleren. Auch hier verkürzt sich an den kräftigen Beinen das erste Tarsenglied, wogegen an den hinteren das zweite einen langen Cylinder bildet. Das Viertelhundert bekannter Arten heimatet fast aus- schließlich in der nördlichen Halbkugel; sie stellen sich auf Blumen ein, besonders den Dolden und Spiräen, um Jagd auf andere Jnsekten daselbst zu machen.
Der gemeine Jmmenkäfer (T. apiarius) von fünf bis sechs Linien Länge ist glänzend schwarzblau, dicht punktirt und rauhhaarig, die grob punktirten Flügeldecken erweitern sich schwach nach hinten und sehen hochroth aus mit Ausschluß der Spitze und zweier Querbinden, deren vor-
comus, Ebaeus und andere ſchließen ſich eng an Malachius an und können gleichfalls an den Körperſeiten jene ſonderbaren Wülſte ausſtülpen. Dasytes mit etwa 150, meiſt ſüdeuropäiſchen Arten, Byturus vorherrſchend in Afrika, nur ſchwach im Süden Europas vertreten, Melyris, und viele andere gehören der genannten Sippe noch an.
Der ameifenartige Buntkäfer (Clerus formicarius) vergegenwärtigt die Körpertracht der aus 450 bis 500 Gliedern beſtehenden (unſerer neunzehnten) Familie der Cleriden (Cleridae), welche man, wie ihn, faſt alle unter ähnlichen Verhältniſſen und an altem Holzwerke findet, weil ſie vom Raube leben ſammt ihren Larven. Der Genannte begegnet uns häufig in Kiefernwäldern, beſonders an abgeſchlagenen Stämmen, oder ſolchen noch lebenden, welche
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Ameiſenartiger Buntkäfer (Clerus formicarius), Larve und Puppe vergrößert.
reich an Bohrlöchern ſind, und überwintert hinter Rindenſchuppen. Halsſchild und Wurzel der Flügeldecken bis zur vordern der beiden weißen Querbinden, ſowie die Unterſeite erſcheinen bei ihm roth gefärbt; die nahe an hundert Arten, welche auf der ganzen Erde verbreitet ſind und alle ſchön bunt ausſehen, haben als gemeinſame Merkmale eine zwei- lappige Zunge, ein ſehr großes, quer beilförmiges Endglied der Lippen- taſter, das Kinn viereckig, die Oberlippe ausgerandet, ebenſo die Augen, das ſechſte bis achte Glied der Fühler kürzer als die vorhergehenden, die drei letzten eine kleine, geſägte Keule bildend, ſo daß ſie in Wirklichkeit anders ausſehen, als in unſerer Abbildung. Der Rücken des herzförmigen, an der Baſis eingeſchnürten Halsſchildes verſchmilzt mit den Weichen und iſt ſchmaler als die parallelſeitigen Flügeldecken. Die Beine befähigen die Käfer zu ſehr ſchnellem Laufe, die vorderſten beginnen mit mäßig heraustretenden, walzig-kegelförmigen Hüften, die mittleren mit faſt kugeligen, von einander abgerückten, die hinterſten mit queren, von den Schen- keln bedeckten, das ſehr kurze erſte Tarſenglied wird vom zweiten bedeckt, ſo daß nur ihrer vier vorhanden zu ſein ſcheinen.
Von der roſenrothen Larve, deren Geſtalt wir vor uns ſehen, ſei bemerkt, daß Kopf und Rücken des erſten Leibesgliedes hornig ſind; an den beiden folgenden Gliedern befinden ſich je zwei ähnliche Fleckchen. Jener trägt jederſeits in zwei Reihen fünf Nebenaugen, unter einem Vorſprunge über der Kinnbackenwurzel zweigliederige Fühler, ein ſchmales, pergamentartiges Kopfſchild, eine vorgeſteckte, vorn gebuchtete Oberlippe, kurze, dreigliederige Kiefertaſter und zweigliederige der Lippe auf hornigen, an der Baſis verwachſenen Stämmen.
Kräftiger, aber von demſelben allgemeinen Baue ſind die Jmmenkäfer (Trichodes), meiſt ſtark behaarte, dunkelblaue oder grünſchimmernde Thiere mit rothen, blaugebänderten oder um- gekehrt mit blauen, rothgebänderten Flügeldecken. Jhre Oberlippe iſt faſt viereckig, der Oberkiefer an der Spitze dreizähnig, der Unterkiefer hat zwei gefranzte Lappen und fadenförmige lange Taſter, das Endglied der noch längeren Lippentaſter iſt dreieckig, ebenſo die plattgedrückte, aus den drei letzten Gliedern gebildete Fühlerkeule und der Ausſchnitt der Augen. Das cylindriſche Halsſchild verengt ſich nach hinten, die Flügeldecken haben ganz die Geſtalt, wie bei den Cleren. Auch hier verkürzt ſich an den kräftigen Beinen das erſte Tarſenglied, wogegen an den hinteren das zweite einen langen Cylinder bildet. Das Viertelhundert bekannter Arten heimatet faſt aus- ſchließlich in der nördlichen Halbkugel; ſie ſtellen ſich auf Blumen ein, beſonders den Dolden und Spiräen, um Jagd auf andere Jnſekten daſelbſt zu machen.
Der gemeine Jmmenkäfer (T. apiarius) von fünf bis ſechs Linien Länge iſt glänzend ſchwarzblau, dicht punktirt und rauhhaarig, die grob punktirten Flügeldecken erweitern ſich ſchwach nach hinten und ſehen hochroth aus mit Ausſchluß der Spitze und zweier Querbinden, deren vor-
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[95/0113]
Warzenkäfer. Melyriden. Ameifenartiger Buntkäfer. Jmmenkäfer.
comus, Ebaeus und andere ſchließen ſich eng an Malachius an und können gleichfalls an den
Körperſeiten jene ſonderbaren Wülſte ausſtülpen. Dasytes mit etwa 150, meiſt ſüdeuropäiſchen
Arten, Byturus vorherrſchend in Afrika, nur ſchwach im Süden Europas vertreten, Melyris,
und viele andere gehören der genannten Sippe noch an.
Der ameifenartige Buntkäfer (Clerus formicarius) vergegenwärtigt die Körpertracht der
aus 450 bis 500 Gliedern beſtehenden (unſerer neunzehnten) Familie der Cleriden (Cleridae),
welche man, wie ihn, faſt alle unter ähnlichen Verhältniſſen und an altem Holzwerke findet, weil ſie
vom Raube leben ſammt ihren Larven. Der Genannte begegnet uns häufig in Kiefernwäldern,
beſonders an abgeſchlagenen Stämmen, oder ſolchen noch lebenden, welche
[Abbildung Ameiſenartiger Buntkäfer
(Clerus formicarius),
Larve und Puppe vergrößert.]
reich an Bohrlöchern ſind, und überwintert hinter Rindenſchuppen.
Halsſchild und Wurzel der Flügeldecken bis zur vordern der beiden
weißen Querbinden, ſowie die Unterſeite erſcheinen bei ihm roth gefärbt;
die nahe an hundert Arten, welche auf der ganzen Erde verbreitet ſind
und alle ſchön bunt ausſehen, haben als gemeinſame Merkmale eine zwei-
lappige Zunge, ein ſehr großes, quer beilförmiges Endglied der Lippen-
taſter, das Kinn viereckig, die Oberlippe ausgerandet, ebenſo die Augen,
das ſechſte bis achte Glied der Fühler kürzer als die vorhergehenden, die drei letzten eine kleine, geſägte
Keule bildend, ſo daß ſie in Wirklichkeit anders ausſehen, als in unſerer Abbildung. Der Rücken
des herzförmigen, an der Baſis eingeſchnürten Halsſchildes verſchmilzt mit den Weichen und
iſt ſchmaler als die parallelſeitigen Flügeldecken. Die Beine befähigen die Käfer zu ſehr ſchnellem
Laufe, die vorderſten beginnen mit mäßig heraustretenden, walzig-kegelförmigen Hüften, die
mittleren mit faſt kugeligen, von einander abgerückten, die hinterſten mit queren, von den Schen-
keln bedeckten, das ſehr kurze erſte Tarſenglied wird vom zweiten bedeckt, ſo daß nur ihrer vier
vorhanden zu ſein ſcheinen.
Von der roſenrothen Larve, deren Geſtalt wir vor uns ſehen, ſei bemerkt, daß Kopf und
Rücken des erſten Leibesgliedes hornig ſind; an den beiden folgenden Gliedern befinden ſich je zwei
ähnliche Fleckchen. Jener trägt jederſeits in zwei Reihen fünf Nebenaugen, unter einem Vorſprunge
über der Kinnbackenwurzel zweigliederige Fühler, ein ſchmales, pergamentartiges Kopfſchild, eine
vorgeſteckte, vorn gebuchtete Oberlippe, kurze, dreigliederige Kiefertaſter und zweigliederige der Lippe
auf hornigen, an der Baſis verwachſenen Stämmen.
Kräftiger, aber von demſelben allgemeinen Baue ſind die Jmmenkäfer (Trichodes), meiſt
ſtark behaarte, dunkelblaue oder grünſchimmernde Thiere mit rothen, blaugebänderten oder um-
gekehrt mit blauen, rothgebänderten Flügeldecken. Jhre Oberlippe iſt faſt viereckig, der Oberkiefer
an der Spitze dreizähnig, der Unterkiefer hat zwei gefranzte Lappen und fadenförmige lange Taſter,
das Endglied der noch längeren Lippentaſter iſt dreieckig, ebenſo die plattgedrückte, aus den drei
letzten Gliedern gebildete Fühlerkeule und der Ausſchnitt der Augen. Das cylindriſche Halsſchild
verengt ſich nach hinten, die Flügeldecken haben ganz die Geſtalt, wie bei den Cleren. Auch
hier verkürzt ſich an den kräftigen Beinen das erſte Tarſenglied, wogegen an den hinteren das
zweite einen langen Cylinder bildet. Das Viertelhundert bekannter Arten heimatet faſt aus-
ſchließlich in der nördlichen Halbkugel; ſie ſtellen ſich auf Blumen ein, beſonders den Dolden und
Spiräen, um Jagd auf andere Jnſekten daſelbſt zu machen.
Der gemeine Jmmenkäfer (T. apiarius) von fünf bis ſechs Linien Länge iſt glänzend
ſchwarzblau, dicht punktirt und rauhhaarig, die grob punktirten Flügeldecken erweitern ſich ſchwach
nach hinten und ſehen hochroth aus mit Ausſchluß der Spitze und zweier Querbinden, deren vor-
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Brehm, Alfred Edmund: Illustrirtes Thierleben. Bd. 6. Hildburghausen, 1869, S. 95. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brehm_thierleben06_1869/113>, abgerufen am 23.11.2024.
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