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Brehm, Alfred Edmund: Illustrirtes Thierleben. Bd. 5. Hildburghausen, 1869.

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Sternhai.
werden"; heutzutage fürchtet man ihn weniger als Liebhaber von Menschenbeinen, denn als gefräßigen
Raubfisch, welcher die Fischerei empfindlich beeinträchtigt. Seine Vermehrung soll, nach Couch,
bedeutend sein, das Weibchen gegen dreißig Junge und darüber werfen und das Wachsthum dieser
so erstaunlich rasch vor sich gehen, daß sie bereits im zweiten Jahre ihre volle Größe erreichen.
Das Fleisch der Meersau soll zwar besser sein, als das anderer Haifische, wird jedoch ebenfalls nicht
[Abbildung] Der Sternhai (Mustelus vulgaris). Nat. Größe 3 Fuß.
gegessen. Der Gewinn, welchen man aus dem Fange eines derartigen Fisches zieht, beschränkt sich
auf Verthranung der Leber und Verwerthung der Haut und Flossen.



Die verwandten Marderhaie (Mustelus, richtiger Mustela) unterscheiden sich vorzugsweise
durch die kleinen, gepflasterten Zähne; auch sind ihre Spritzlöcher etwas größer und ist die Stellung
ihrer Flossen etwas verschieden. Das bekannteste Mitglied der Sippe nennt man Sternhai (Mus-
telus vulgaris)
, weil der grauliche Rücken oft sternenartig weiß gefleckt ist. Die kleinen Zähne,

Brehm, Thierleben. V. 50

Sternhai.
werden“; heutzutage fürchtet man ihn weniger als Liebhaber von Menſchenbeinen, denn als gefräßigen
Raubfiſch, welcher die Fiſcherei empfindlich beeinträchtigt. Seine Vermehrung ſoll, nach Couch,
bedeutend ſein, das Weibchen gegen dreißig Junge und darüber werfen und das Wachsthum dieſer
ſo erſtaunlich raſch vor ſich gehen, daß ſie bereits im zweiten Jahre ihre volle Größe erreichen.
Das Fleiſch der Meerſau ſoll zwar beſſer ſein, als das anderer Haifiſche, wird jedoch ebenfalls nicht
[Abbildung] Der Sternhai (Mustelus vulgaris). Nat. Größe 3 Fuß.
gegeſſen. Der Gewinn, welchen man aus dem Fange eines derartigen Fiſches zieht, beſchränkt ſich
auf Verthranung der Leber und Verwerthung der Haut und Floſſen.



Die verwandten Marderhaie (Mustelus, richtiger Mustela) unterſcheiden ſich vorzugsweiſe
durch die kleinen, gepflaſterten Zähne; auch ſind ihre Spritzlöcher etwas größer und iſt die Stellung
ihrer Floſſen etwas verſchieden. Das bekannteſte Mitglied der Sippe nennt man Sternhai (Mus-
telus vulgaris)
, weil der grauliche Rücken oft ſternenartig weiß gefleckt iſt. Die kleinen Zähne,

Brehm, Thierleben. V. 50
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[785/0827] Sternhai. werden“; heutzutage fürchtet man ihn weniger als Liebhaber von Menſchenbeinen, denn als gefräßigen Raubfiſch, welcher die Fiſcherei empfindlich beeinträchtigt. Seine Vermehrung ſoll, nach Couch, bedeutend ſein, das Weibchen gegen dreißig Junge und darüber werfen und das Wachsthum dieſer ſo erſtaunlich raſch vor ſich gehen, daß ſie bereits im zweiten Jahre ihre volle Größe erreichen. Das Fleiſch der Meerſau ſoll zwar beſſer ſein, als das anderer Haifiſche, wird jedoch ebenfalls nicht [Abbildung Der Sternhai (Mustelus vulgaris). Nat. Größe 3 Fuß.] gegeſſen. Der Gewinn, welchen man aus dem Fange eines derartigen Fiſches zieht, beſchränkt ſich auf Verthranung der Leber und Verwerthung der Haut und Floſſen. Die verwandten Marderhaie (Mustelus, richtiger Mustela) unterſcheiden ſich vorzugsweiſe durch die kleinen, gepflaſterten Zähne; auch ſind ihre Spritzlöcher etwas größer und iſt die Stellung ihrer Floſſen etwas verſchieden. Das bekannteſte Mitglied der Sippe nennt man Sternhai (Mus- telus vulgaris), weil der grauliche Rücken oft ſternenartig weiß gefleckt iſt. Die kleinen Zähne, Brehm, Thierleben. V. 50

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Zitationshilfe: Brehm, Alfred Edmund: Illustrirtes Thierleben. Bd. 5. Hildburghausen, 1869, S. 785. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brehm_thierleben05_1869/827>, abgerufen am 15.08.2024.