Hälfte aller Stockfische mit Hilfe des Kapelan gefangen; außer den Millionen aber, welche man hierzu verbraucht, falzt man andere Millionen ein, trocknet sie an der Sonne und verpackt sie, um sie später zu gleichem Zwecke zu verwenden.
Zu den Lachsfischen zählt auch der Stint (Osmerus eperlanus), Vertreter der Stinkfische, von den bisher genannten Arten der Familie unterschieden durch Bezahnung und Beschuppung. Zwischen- und Oberkiefer tragen in einfacher Reihe sehr feine Zähne, die Unterkiefer solche in einer äußeren und größere, derbe in einer inneren Reihe, endlich auch starke, spitze Zähne auf Pflugschar- bein, Gaumen und Flügelbein. Die Schuppen sind mittelgroß, zart und lose eingesetzt. Hinsichtlich
[Abbildung]
Der Stint (Osmerus eperlanus). Nat. Größe 5 bis 8 Zoll.
der Umrisse des Leibes und Kopfes, der Größe und der Färbung ändert der Stint so bedeutend ab, daß Bloch sich veranlaßt sah, zwei Arten aufzustellen, welche gegenwärtig nicht einmal mehr als Spielarten betrachtet werden. Der Rücken ist gewöhnlich grau, die Seite silberfarben mit bläulichem oder grünlichem Schimmer, der Bauch röthlich. Jn der Rückenflosse stehen 3 und 7 bis 8, in der Brustflosse 1 und 9 bis 10, in der Bauchflosse 2 und 7, in der Afterflosse 3 und 11 bis 13, in der Schwanzflosse 19 Strahlen. Die Länge schwankt zwischen 5 und 8 Zoll; ausnahmsweise findet man übrigens auch Stücke, welche 10 bis 12 Zoll lang sind.
Nord- und Ostsee scheinen diesen Fisch am häufigsten zu beherbergen; doch kommt er noch im Kanal nicht selten vor und hat sich ebenso in den Haffen und größeren Süßwasserseen in mehr oder minder bedeutender Anzahl angesiedelt. Nach Art der Renken bildet er stets große Gesell- schaften, hält sich während des Winters in der Tiefe der Gewässer verborgen und erscheint erst im März und April in den oberen Schichten der Gewässer, um Vehufs der Fortpflanzung eine Wanderung in die Flüsse anzutreten. Die Laichgesellschaften wandern nicht soweit wie die größeren
Die Edelfiſche. Lachſe. Stinkfiſche. Edellachſe.
Hälfte aller Stockfiſche mit Hilfe des Kapelan gefangen; außer den Millionen aber, welche man hierzu verbraucht, falzt man andere Millionen ein, trocknet ſie an der Sonne und verpackt ſie, um ſie ſpäter zu gleichem Zwecke zu verwenden.
Zu den Lachsfiſchen zählt auch der Stint (Osmerus eperlanus), Vertreter der Stinkfiſche, von den bisher genannten Arten der Familie unterſchieden durch Bezahnung und Beſchuppung. Zwiſchen- und Oberkiefer tragen in einfacher Reihe ſehr feine Zähne, die Unterkiefer ſolche in einer äußeren und größere, derbe in einer inneren Reihe, endlich auch ſtarke, ſpitze Zähne auf Pflugſchar- bein, Gaumen und Flügelbein. Die Schuppen ſind mittelgroß, zart und loſe eingeſetzt. Hinſichtlich
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Der Stint (Osmerus eperlanus). Nat. Größe 5 bis 8 Zoll.
der Umriſſe des Leibes und Kopfes, der Größe und der Färbung ändert der Stint ſo bedeutend ab, daß Bloch ſich veranlaßt ſah, zwei Arten aufzuſtellen, welche gegenwärtig nicht einmal mehr als Spielarten betrachtet werden. Der Rücken iſt gewöhnlich grau, die Seite ſilberfarben mit bläulichem oder grünlichem Schimmer, der Bauch röthlich. Jn der Rückenfloſſe ſtehen 3 und 7 bis 8, in der Bruſtfloſſe 1 und 9 bis 10, in der Bauchfloſſe 2 und 7, in der Afterfloſſe 3 und 11 bis 13, in der Schwanzfloſſe 19 Strahlen. Die Länge ſchwankt zwiſchen 5 und 8 Zoll; ausnahmsweiſe findet man übrigens auch Stücke, welche 10 bis 12 Zoll lang ſind.
Nord- und Oſtſee ſcheinen dieſen Fiſch am häufigſten zu beherbergen; doch kommt er noch im Kanal nicht ſelten vor und hat ſich ebenſo in den Haffen und größeren Süßwaſſerſeen in mehr oder minder bedeutender Anzahl angeſiedelt. Nach Art der Renken bildet er ſtets große Geſell- ſchaften, hält ſich während des Winters in der Tiefe der Gewäſſer verborgen und erſcheint erſt im März und April in den oberen Schichten der Gewäſſer, um Vehufs der Fortpflanzung eine Wanderung in die Flüſſe anzutreten. Die Laichgeſellſchaften wandern nicht ſoweit wie die größeren
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Die Edelfiſche. Lachſe. Stinkfiſche. Edellachſe.
Hälfte aller Stockfiſche mit Hilfe des Kapelan gefangen; außer den Millionen aber, welche man hierzu
verbraucht, falzt man andere Millionen ein, trocknet ſie an der Sonne und verpackt ſie, um ſie ſpäter
zu gleichem Zwecke zu verwenden.
Zu den Lachsfiſchen zählt auch der Stint (Osmerus eperlanus), Vertreter der Stinkfiſche,
von den bisher genannten Arten der Familie unterſchieden durch Bezahnung und Beſchuppung.
Zwiſchen- und Oberkiefer tragen in einfacher Reihe ſehr feine Zähne, die Unterkiefer ſolche in einer
äußeren und größere, derbe in einer inneren Reihe, endlich auch ſtarke, ſpitze Zähne auf Pflugſchar-
bein, Gaumen und Flügelbein. Die Schuppen ſind mittelgroß, zart und loſe eingeſetzt. Hinſichtlich
[Abbildung Der Stint (Osmerus eperlanus). Nat. Größe 5 bis 8 Zoll.]
der Umriſſe des Leibes und Kopfes, der Größe und der Färbung ändert der Stint ſo bedeutend ab,
daß Bloch ſich veranlaßt ſah, zwei Arten aufzuſtellen, welche gegenwärtig nicht einmal mehr als
Spielarten betrachtet werden. Der Rücken iſt gewöhnlich grau, die Seite ſilberfarben mit bläulichem
oder grünlichem Schimmer, der Bauch röthlich. Jn der Rückenfloſſe ſtehen 3 und 7 bis 8, in der
Bruſtfloſſe 1 und 9 bis 10, in der Bauchfloſſe 2 und 7, in der Afterfloſſe 3 und 11 bis 13, in der
Schwanzfloſſe 19 Strahlen. Die Länge ſchwankt zwiſchen 5 und 8 Zoll; ausnahmsweiſe findet man
übrigens auch Stücke, welche 10 bis 12 Zoll lang ſind.
Nord- und Oſtſee ſcheinen dieſen Fiſch am häufigſten zu beherbergen; doch kommt er noch
im Kanal nicht ſelten vor und hat ſich ebenſo in den Haffen und größeren Süßwaſſerſeen in mehr
oder minder bedeutender Anzahl angeſiedelt. Nach Art der Renken bildet er ſtets große Geſell-
ſchaften, hält ſich während des Winters in der Tiefe der Gewäſſer verborgen und erſcheint erſt im
März und April in den oberen Schichten der Gewäſſer, um Vehufs der Fortpflanzung eine
Wanderung in die Flüſſe anzutreten. Die Laichgeſellſchaften wandern nicht ſoweit wie die größeren
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Brehm, Alfred Edmund: Illustrirtes Thierleben. Bd. 5. Hildburghausen, 1869, S. 694. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brehm_thierleben05_1869/732>, abgerufen am 23.12.2024.
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