Die Schlundkiefer. Trughechte. Hornhechte. Makrelenhechte.
gezogenen Zwischenkieferknochen, welche beiderseits mit spitzigen Zähnen bewassnet sind, während im Schlunde pflasterförmige stehen, und den, mit Ausnahme der gedachten Längsreihe am Bauche, wenig sichtbaren Schuppen.
Der Grünknochen(Belone vulgaris), die bekannteste, weil über alle europäischen Meere und weiter verbreitete Art der Sippe, erreicht eine Länge von 3 bis 4 Fuß, und ist auf der Oberseite
[Abbildung]
Der Grünknochen(Belone vulgaris). Nat. Größe 3 bis 4 Fuß.
bläulich grün, auf der unteren Seite silberweiß gefärbt. Die Rückenflosse spannen 17, die Brust- flosse 13, die Bauchflosse 6, die Afterflosse 21, die Schwanzflosse 15 Strahlen.
An den europäischen Küsten erscheint der Grünknochen gewöhnlich mit den Makrelen, gilt des- wegen auch als deren Führer und trägt einen hierauf bezüglichen Namen. Je nach der Oertlichkeit trifft er in größerer oder geringerer Anzahl ein. Jm mittelländischen Meere ist er sehr gemein, in den britischen Gewässern nicht selten, an der Küste von Cornwall ost recht häufig. Nach Couch nähert er sich dem Strande gewöhnlich in zahlreichen Heeren, schwimmt nah der Oberfläche des Wassers mit schlängelnder Bewegung rasch dahin und gefällt sich in gewaltigen Sprüngen, welche er unter Umständen sehr oft wiederholt. Diese Art zu springen ist, wie Ball hervorhebt, sehr sonder- bar. Der Fisch springt nämlich senkrecht aus dem Wasser heraus und fällt mit dem Schwanze voran wieder ins Wasser zurück. Schwimmende Gegenstände, welche ihm in den Weg kommen, reizen seine Aufmerksamkeit oder seinen Zorn. Couch sagt, daß er manchmal längere Zeit mit einem schwimmenden Reis- oder Strohhalm spiele, und Sloane berichtet von einem, welcher seine spitze Schnauze so tief in ein Fischerboot stieß, daß er daran starb.
Die Schlundkiefer. Trughechte. Hornhechte. Makrelenhechte.
gezogenen Zwiſchenkieferknochen, welche beiderſeits mit ſpitzigen Zähnen bewaſſnet ſind, während im Schlunde pflaſterförmige ſtehen, und den, mit Ausnahme der gedachten Längsreihe am Bauche, wenig ſichtbaren Schuppen.
Der Grünknochen(Belone vulgaris), die bekannteſte, weil über alle europäiſchen Meere und weiter verbreitete Art der Sippe, erreicht eine Länge von 3 bis 4 Fuß, und iſt auf der Oberſeite
[Abbildung]
Der Grünknochen(Belone vulgaris). Nat. Größe 3 bis 4 Fuß.
bläulich grün, auf der unteren Seite ſilberweiß gefärbt. Die Rückenfloſſe ſpannen 17, die Bruſt- floſſe 13, die Bauchfloſſe 6, die Afterfloſſe 21, die Schwanzfloſſe 15 Strahlen.
An den europäiſchen Küſten erſcheint der Grünknochen gewöhnlich mit den Makrelen, gilt des- wegen auch als deren Führer und trägt einen hierauf bezüglichen Namen. Je nach der Oertlichkeit trifft er in größerer oder geringerer Anzahl ein. Jm mittelländiſchen Meere iſt er ſehr gemein, in den britiſchen Gewäſſern nicht ſelten, an der Küſte von Cornwall oſt recht häufig. Nach Couch nähert er ſich dem Strande gewöhnlich in zahlreichen Heeren, ſchwimmt nah der Oberfläche des Waſſers mit ſchlängelnder Bewegung raſch dahin und gefällt ſich in gewaltigen Sprüngen, welche er unter Umſtänden ſehr oft wiederholt. Dieſe Art zu ſpringen iſt, wie Ball hervorhebt, ſehr ſonder- bar. Der Fiſch ſpringt nämlich ſenkrecht aus dem Waſſer heraus und fällt mit dem Schwanze voran wieder ins Waſſer zurück. Schwimmende Gegenſtände, welche ihm in den Weg kommen, reizen ſeine Aufmerkſamkeit oder ſeinen Zorn. Couch ſagt, daß er manchmal längere Zeit mit einem ſchwimmenden Reis- oder Strohhalm ſpiele, und Sloane berichtet von einem, welcher ſeine ſpitze Schnauze ſo tief in ein Fiſcherboot ſtieß, daß er daran ſtarb.
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><p><pbfacs="#f0660"n="622"/><fwplace="top"type="header">Die Schlundkiefer. Trughechte. Hornhechte. Makrelenhechte.</fw><lb/>
gezogenen Zwiſchenkieferknochen, welche beiderſeits mit ſpitzigen Zähnen bewaſſnet ſind, während<lb/>
im Schlunde pflaſterförmige ſtehen, und den, mit Ausnahme der gedachten Längsreihe am Bauche,<lb/>
wenig ſichtbaren Schuppen.</p><lb/><p>Der <hirendition="#g">Grünknochen</hi><hirendition="#aq">(Belone vulgaris),</hi> die bekannteſte, weil über alle europäiſchen Meere und<lb/>
weiter verbreitete Art der Sippe, erreicht eine Länge von 3 bis 4 Fuß, und iſt auf der Oberſeite<lb/><figure><head><hirendition="#c"><hirendition="#g">Der Grünknochen</hi><hirendition="#aq">(Belone vulgaris).</hi> Nat. Größe 3 bis 4 Fuß.</hi></head></figure><lb/>
bläulich grün, auf der unteren Seite ſilberweiß gefärbt. Die Rückenfloſſe ſpannen 17, die Bruſt-<lb/>
floſſe 13, die Bauchfloſſe 6, die Afterfloſſe 21, die Schwanzfloſſe 15 Strahlen.</p><lb/><p>An den europäiſchen Küſten erſcheint der Grünknochen gewöhnlich mit den Makrelen, gilt des-<lb/>
wegen auch als deren Führer und trägt einen hierauf bezüglichen Namen. Je nach der Oertlichkeit<lb/>
trifft er in größerer oder geringerer Anzahl ein. Jm mittelländiſchen Meere iſt er ſehr gemein, in<lb/>
den britiſchen Gewäſſern nicht ſelten, an der Küſte von Cornwall oſt recht häufig. Nach <hirendition="#g">Couch</hi><lb/>
nähert er ſich dem Strande gewöhnlich in zahlreichen Heeren, ſchwimmt nah der Oberfläche des<lb/>
Waſſers mit ſchlängelnder Bewegung raſch dahin und gefällt ſich in gewaltigen Sprüngen, welche er<lb/>
unter Umſtänden ſehr oft wiederholt. Dieſe Art zu ſpringen iſt, wie <hirendition="#g">Ball</hi> hervorhebt, ſehr ſonder-<lb/>
bar. Der Fiſch ſpringt nämlich ſenkrecht aus dem Waſſer heraus und fällt mit dem Schwanze voran<lb/>
wieder ins Waſſer zurück. Schwimmende Gegenſtände, welche ihm in den Weg kommen, reizen<lb/>ſeine Aufmerkſamkeit oder ſeinen Zorn. <hirendition="#g">Couch</hi>ſagt, daß er manchmal längere Zeit mit einem<lb/>ſchwimmenden Reis- oder Strohhalm ſpiele, und <hirendition="#g">Sloane</hi> berichtet von einem, welcher ſeine ſpitze<lb/>
Schnauze ſo tief in ein Fiſcherboot ſtieß, daß er daran ſtarb.</p><lb/></div></div></div></body></text></TEI>
[622/0660]
Die Schlundkiefer. Trughechte. Hornhechte. Makrelenhechte.
gezogenen Zwiſchenkieferknochen, welche beiderſeits mit ſpitzigen Zähnen bewaſſnet ſind, während
im Schlunde pflaſterförmige ſtehen, und den, mit Ausnahme der gedachten Längsreihe am Bauche,
wenig ſichtbaren Schuppen.
Der Grünknochen (Belone vulgaris), die bekannteſte, weil über alle europäiſchen Meere und
weiter verbreitete Art der Sippe, erreicht eine Länge von 3 bis 4 Fuß, und iſt auf der Oberſeite
[Abbildung Der Grünknochen (Belone vulgaris). Nat. Größe 3 bis 4 Fuß.]
bläulich grün, auf der unteren Seite ſilberweiß gefärbt. Die Rückenfloſſe ſpannen 17, die Bruſt-
floſſe 13, die Bauchfloſſe 6, die Afterfloſſe 21, die Schwanzfloſſe 15 Strahlen.
An den europäiſchen Küſten erſcheint der Grünknochen gewöhnlich mit den Makrelen, gilt des-
wegen auch als deren Führer und trägt einen hierauf bezüglichen Namen. Je nach der Oertlichkeit
trifft er in größerer oder geringerer Anzahl ein. Jm mittelländiſchen Meere iſt er ſehr gemein, in
den britiſchen Gewäſſern nicht ſelten, an der Küſte von Cornwall oſt recht häufig. Nach Couch
nähert er ſich dem Strande gewöhnlich in zahlreichen Heeren, ſchwimmt nah der Oberfläche des
Waſſers mit ſchlängelnder Bewegung raſch dahin und gefällt ſich in gewaltigen Sprüngen, welche er
unter Umſtänden ſehr oft wiederholt. Dieſe Art zu ſpringen iſt, wie Ball hervorhebt, ſehr ſonder-
bar. Der Fiſch ſpringt nämlich ſenkrecht aus dem Waſſer heraus und fällt mit dem Schwanze voran
wieder ins Waſſer zurück. Schwimmende Gegenſtände, welche ihm in den Weg kommen, reizen
ſeine Aufmerkſamkeit oder ſeinen Zorn. Couch ſagt, daß er manchmal längere Zeit mit einem
ſchwimmenden Reis- oder Strohhalm ſpiele, und Sloane berichtet von einem, welcher ſeine ſpitze
Schnauze ſo tief in ein Fiſcherboot ſtieß, daß er daran ſtarb.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Brehm, Alfred Edmund: Illustrirtes Thierleben. Bd. 5. Hildburghausen, 1869, S. 622. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brehm_thierleben05_1869/660>, abgerufen am 21.12.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.