weiß gefärbt, sehr ausgezeichnet durch die licht gerandeten dunklen Flossen. Die erste Rückenflosse spannen 15, die zweite 65, die Brustflosse 15, die Bauchflosse 6, die Afterflosse 97, die Schwanz- flosse 39 Strahlen.
Der Leng gehört zu den werthvollsten Fischen der nördlichen Meere und ist namentlich für die Bewohner der Shetlands- und Orkneyinseln, Jslands und Norwegens von größter Bedeutung. Er hält sich gewöhnlich in beträchtlicher Tiefe auf und stellt hier Krebsen und Fischen nach, insbesondere solchen, welche auf dem Grunde liegen, wie Schollen, Knurrhähne und dergleichen, nähert sich aber in den Frühlingsmonaten der Küste, um zu laichen, und gibt dann Gelegenheit zu einem höchst einträglichem Fange. An der Küste von Cornwall erbeutet man die meisten im Januar und im Februar, und zwar hauptsächlich an den Rändern felsiger Meeresgründe; in Shetland fällt die beste Fangzeit zwischen die Monate Mai und August. Der Fang selbst ist höchst einfach, weil der Leng, einer der gefräßigsten Fische, nach Allem schnappt, was Leben hat oder solches zu haben scheint. Ein guter Theil der Beute wird frisch verbraucht, der übrige ganz in derselben Weise wie der Kabeljau zu Stockfisch, Klippfisch und Labredan zubereitet, aus der Leber wie bei jenen Thran gewonnen.
Seequappen(Motella) nennt man diejenigen Trüschen, deren erste Rückenflosse verkümmert und kaum sichtbar ist, während die zweite wie die Afterflosse den größten Theil des Leibes einnimmt und fast mit der Schwanzflosse sich vereinigt; anstatt des einen Bärtels am Kinn finden sich hier deren drei, eines unten, je eines über jedem Nasenloche.
Das sogenannte Seewiesel oder die Dreibärteltrüsche(Motella vulgaris) ist 14 bis 18 Zoll lang und auf schön gelbbraunem Grunde auf dem Oberkopfe, längs des Rückens, auf Brust-, Rücken- und Schwanzflosse mit großen, dunkelbraunen Flecken gezeichnet, auf der Unterseite ein- schließlich der Bauch- und Afterflosse blaßgelbbraun, manchmal gelblichweiß und lichter gefleckt. Die zweite Rückenflosse wird von 55, die Brustflosse von 20, die Bauchflosse von 7, die Asterflosse von 42, die Schwanzflosse von 18 Strahlen gespannt.
Man fängt die Dreibärteltrüsche in allen europäischen Meeren, namentlich im mittelländischen Meere, seltener in den britischen Gewässern, obgleich sie auch hier keineswegs zu den Seltenheiten gehört. Sie bevorzugt felsigen, mit Tangen bewachsenen Grund und bewegt sich zwischen den Pflanzen und Steinen mit Schnelligkeit und Geschicklichkeit. Seichtes Wasser liebt sie mehr als tiefes, wohl weil es reicher an Nahrung ist als jenes. Gewöhnlich liegt sie ruhig auf dem Grunde und bewegt nur die Bärtel und die Stummel der Rückenflosse, unzweifelhaft in der Absicht, kleine Fische, Krebse und der- gleichen, ihre Beute, anzulocken. Jhre Fortpflanzungszeit fällt in den Winter, je nach Oertlichkeit und Witterung früher oder später. Thomson fand im Oktober die Hoden der Männchen von Samen strotzend; Bloch bemerkt, daß die Laichzeit noch früher stattfinde. Nach Angabe Pen- nant's benehmen sich die Fischer der Küste von Cornwall beim Fange dieses Fisches sonderbar: sie pfeifen und sprechen eigene Worte vor sich hin, in dem festen Glauben, dadurch den Fang zu erleichtern, geradeso wie es die sicilianischen Fischer thun, um den Schwertfisch zu berücken.
Das letzte Mitglied der artenreiche Familie, dessen ich Erwähnung thun will, ist der Lub (Brosmius vulgaris), Vertreter der Torskfische, kenntlich an der einen langen Rückenflosse, welche drei Viertel der gesammten Länge einnimmt, einer halb so langen Afterflosse, einem Kinnbärtel und verhältnißmäßig großen Schuppen, etwa 2 Fuß lang, auf der Oberseite gleichmäßig düstergelb,
Trüſche. Leng. Seewieſel. Lub.
weiß gefärbt, ſehr ausgezeichnet durch die licht gerandeten dunklen Floſſen. Die erſte Rückenfloſſe ſpannen 15, die zweite 65, die Bruſtfloſſe 15, die Bauchfloſſe 6, die Afterfloſſe 97, die Schwanz- floſſe 39 Strahlen.
Der Leng gehört zu den werthvollſten Fiſchen der nördlichen Meere und iſt namentlich für die Bewohner der Shetlands- und Orkneyinſeln, Jslands und Norwegens von größter Bedeutung. Er hält ſich gewöhnlich in beträchtlicher Tiefe auf und ſtellt hier Krebſen und Fiſchen nach, insbeſondere ſolchen, welche auf dem Grunde liegen, wie Schollen, Knurrhähne und dergleichen, nähert ſich aber in den Frühlingsmonaten der Küſte, um zu laichen, und gibt dann Gelegenheit zu einem höchſt einträglichem Fange. An der Küſte von Cornwall erbeutet man die meiſten im Januar und im Februar, und zwar hauptſächlich an den Rändern felſiger Meeresgründe; in Shetland fällt die beſte Fangzeit zwiſchen die Monate Mai und Auguſt. Der Fang ſelbſt iſt höchſt einfach, weil der Leng, einer der gefräßigſten Fiſche, nach Allem ſchnappt, was Leben hat oder ſolches zu haben ſcheint. Ein guter Theil der Beute wird friſch verbraucht, der übrige ganz in derſelben Weiſe wie der Kabeljau zu Stockfiſch, Klippfiſch und Labredan zubereitet, aus der Leber wie bei jenen Thran gewonnen.
Seequappen(Motella) nennt man diejenigen Trüſchen, deren erſte Rückenfloſſe verkümmert und kaum ſichtbar iſt, während die zweite wie die Afterfloſſe den größten Theil des Leibes einnimmt und faſt mit der Schwanzfloſſe ſich vereinigt; anſtatt des einen Bärtels am Kinn finden ſich hier deren drei, eines unten, je eines über jedem Naſenloche.
Das ſogenannte Seewieſel oder die Dreibärteltrüſche(Motella vulgaris) iſt 14 bis 18 Zoll lang und auf ſchön gelbbraunem Grunde auf dem Oberkopfe, längs des Rückens, auf Bruſt-, Rücken- und Schwanzfloſſe mit großen, dunkelbraunen Flecken gezeichnet, auf der Unterſeite ein- ſchließlich der Bauch- und Afterfloſſe blaßgelbbraun, manchmal gelblichweiß und lichter gefleckt. Die zweite Rückenfloſſe wird von 55, die Bruſtfloſſe von 20, die Bauchfloſſe von 7, die Aſterfloſſe von 42, die Schwanzfloſſe von 18 Strahlen geſpannt.
Man fängt die Dreibärteltrüſche in allen europäiſchen Meeren, namentlich im mittelländiſchen Meere, ſeltener in den britiſchen Gewäſſern, obgleich ſie auch hier keineswegs zu den Seltenheiten gehört. Sie bevorzugt felſigen, mit Tangen bewachſenen Grund und bewegt ſich zwiſchen den Pflanzen und Steinen mit Schnelligkeit und Geſchicklichkeit. Seichtes Waſſer liebt ſie mehr als tiefes, wohl weil es reicher an Nahrung iſt als jenes. Gewöhnlich liegt ſie ruhig auf dem Grunde und bewegt nur die Bärtel und die Stummel der Rückenfloſſe, unzweifelhaft in der Abſicht, kleine Fiſche, Krebſe und der- gleichen, ihre Beute, anzulocken. Jhre Fortpflanzungszeit fällt in den Winter, je nach Oertlichkeit und Witterung früher oder ſpäter. Thomſon fand im Oktober die Hoden der Männchen von Samen ſtrotzend; Bloch bemerkt, daß die Laichzeit noch früher ſtattfinde. Nach Angabe Pen- nant’s benehmen ſich die Fiſcher der Küſte von Cornwall beim Fange dieſes Fiſches ſonderbar: ſie pfeifen und ſprechen eigene Worte vor ſich hin, in dem feſten Glauben, dadurch den Fang zu erleichtern, geradeſo wie es die ſicilianiſchen Fiſcher thun, um den Schwertfiſch zu berücken.
Das letzte Mitglied der artenreiche Familie, deſſen ich Erwähnung thun will, iſt der Lub (Brosmius vulgaris), Vertreter der Torskfiſche, kenntlich an der einen langen Rückenfloſſe, welche drei Viertel der geſammten Länge einnimmt, einer halb ſo langen Afterfloſſe, einem Kinnbärtel und verhältnißmäßig großen Schuppen, etwa 2 Fuß lang, auf der Oberſeite gleichmäßig düſtergelb,
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floſſe 39 Strahlen.
Der Leng gehört zu den werthvollſten Fiſchen der nördlichen Meere und iſt namentlich für die
Bewohner der Shetlands- und Orkneyinſeln, Jslands und Norwegens von größter Bedeutung.
Er hält ſich gewöhnlich in beträchtlicher Tiefe auf und ſtellt hier Krebſen und Fiſchen nach,
insbeſondere ſolchen, welche auf dem Grunde liegen, wie Schollen, Knurrhähne und dergleichen,
nähert ſich aber in den Frühlingsmonaten der Küſte, um zu laichen, und gibt dann Gelegenheit zu
einem höchſt einträglichem Fange. An der Küſte von Cornwall erbeutet man die meiſten im
Januar und im Februar, und zwar hauptſächlich an den Rändern felſiger Meeresgründe; in
Shetland fällt die beſte Fangzeit zwiſchen die Monate Mai und Auguſt. Der Fang ſelbſt iſt höchſt
einfach, weil der Leng, einer der gefräßigſten Fiſche, nach Allem ſchnappt, was Leben hat oder ſolches
zu haben ſcheint. Ein guter Theil der Beute wird friſch verbraucht, der übrige ganz in derſelben
Weiſe wie der Kabeljau zu Stockfiſch, Klippfiſch und Labredan zubereitet, aus der Leber wie bei
jenen Thran gewonnen.
Seequappen (Motella) nennt man diejenigen Trüſchen, deren erſte Rückenfloſſe verkümmert
und kaum ſichtbar iſt, während die zweite wie die Afterfloſſe den größten Theil des Leibes einnimmt
und faſt mit der Schwanzfloſſe ſich vereinigt; anſtatt des einen Bärtels am Kinn finden ſich hier
deren drei, eines unten, je eines über jedem Naſenloche.
Das ſogenannte Seewieſel oder die Dreibärteltrüſche (Motella vulgaris) iſt 14 bis 18
Zoll lang und auf ſchön gelbbraunem Grunde auf dem Oberkopfe, längs des Rückens, auf Bruſt-,
Rücken- und Schwanzfloſſe mit großen, dunkelbraunen Flecken gezeichnet, auf der Unterſeite ein-
ſchließlich der Bauch- und Afterfloſſe blaßgelbbraun, manchmal gelblichweiß und lichter gefleckt. Die
zweite Rückenfloſſe wird von 55, die Bruſtfloſſe von 20, die Bauchfloſſe von 7, die Aſterfloſſe von 42,
die Schwanzfloſſe von 18 Strahlen geſpannt.
Man fängt die Dreibärteltrüſche in allen europäiſchen Meeren, namentlich im mittelländiſchen
Meere, ſeltener in den britiſchen Gewäſſern, obgleich ſie auch hier keineswegs zu den Seltenheiten gehört.
Sie bevorzugt felſigen, mit Tangen bewachſenen Grund und bewegt ſich zwiſchen den Pflanzen und
Steinen mit Schnelligkeit und Geſchicklichkeit. Seichtes Waſſer liebt ſie mehr als tiefes, wohl weil
es reicher an Nahrung iſt als jenes. Gewöhnlich liegt ſie ruhig auf dem Grunde und bewegt nur die
Bärtel und die Stummel der Rückenfloſſe, unzweifelhaft in der Abſicht, kleine Fiſche, Krebſe und der-
gleichen, ihre Beute, anzulocken. Jhre Fortpflanzungszeit fällt in den Winter, je nach Oertlichkeit
und Witterung früher oder ſpäter. Thomſon fand im Oktober die Hoden der Männchen von
Samen ſtrotzend; Bloch bemerkt, daß die Laichzeit noch früher ſtattfinde. Nach Angabe Pen-
nant’s benehmen ſich die Fiſcher der Küſte von Cornwall beim Fange dieſes Fiſches ſonderbar: ſie
pfeifen und ſprechen eigene Worte vor ſich hin, in dem feſten Glauben, dadurch den Fang zu
erleichtern, geradeſo wie es die ſicilianiſchen Fiſcher thun, um den Schwertfiſch zu berücken.
Das letzte Mitglied der artenreiche Familie, deſſen ich Erwähnung thun will, iſt der Lub
(Brosmius vulgaris), Vertreter der Torskfiſche, kenntlich an der einen langen Rückenfloſſe, welche
drei Viertel der geſammten Länge einnimmt, einer halb ſo langen Afterfloſſe, einem Kinnbärtel
und verhältnißmäßig großen Schuppen, etwa 2 Fuß lang, auf der Oberſeite gleichmäßig düſtergelb,
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Brehm, Alfred Edmund: Illustrirtes Thierleben. Bd. 5. Hildburghausen, 1869, S. 605. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brehm_thierleben05_1869/641>, abgerufen am 23.12.2024.
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