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Brehm, Alfred Edmund: Illustrirtes Thierleben. Bd. 5. Hildburghausen, 1869.

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Schildfisch und Kopfsanger.
längs des ganzen Kopfes aufliegt und sich noch über einen Theil des Rückens erstreckt, einen biegsamen
Rand und zehn bis siebenundzwanzig bewegliche, an ihrer Oberkante mit feinen Zähnchen besetzte
Querrunzeln hat und zum Ansaugen dienen kann. Die erste Rückenflosse fehlt, die zweite steht weit
nach hinten, der Afterflosse gegenüber; Brust- und Bauchflossen sind klein, die Schwanzflosse ist
verhältnißmäßig groß und entweder ausgeschnitten oder zugerundet. Die Kinnlade des weitklaffenden
Mundes, deren untere über die obere vorsteht, wird mit feinen Hechelzähnen bewehrt; solche stehen
auch am Pflugscharbeine, feinere Sammetzähne auf der Zunge. Die Anzahl der Kiemenhautstrahlen
[Abbildung] Der Schildfisch (Echeneis romora). Nat. Größe 1 Fuß.
beträgt acht. Der Magen ist groß, der Darmschlauch kurz und weit, eine Schwimmblase
nicht vorhanden.

Als die bekannteste Art der Sippe und bezüglich Familie müssen wir den Schildfisch
(Echeneis remora) ansehen, eben den Schiffshalter der Alten, das im Mittelmeer vorkommende
Mitglied der Gruppe. Seine Länge beträgt etwa einen Fuß; die Färbung der mit kleinen, kleberigen,
glänzenden Schuppen bekleideten Haut spielt von Braungelb bis in Dunkelbraun. Die Saugscheibe
hat in der Regel achtzehn Querstreifen.

Eine verwandte Art aus dem atlantischen und stillen Weltmeere, der Kopfsauger (Echeneis
nauerates
) erreicht 6 bis 7 Fuß an Länge, ist auf der Oberseite ölgrün, unten weißlich, und seine
Saugscheibe hat vierundzwanzig Querstreifen.

Die Lebensweise aller Schiffshalter ist dieselbe. Wie die Scheibenbäuche setzen sie sich fest an
anderen Gegenständen, ausnahmsweise an Felsen und Steinen, in der Regel an Schiffen und
Haifischen. Letztere sieht man ebenso selten ohne diese Schmarotzer als ohne ihre Leitfische. Wahr-

Brehm, Thierleben. V. 37

Schildfiſch und Kopfſanger.
längs des ganzen Kopfes aufliegt und ſich noch über einen Theil des Rückens erſtreckt, einen biegſamen
Rand und zehn bis ſiebenundzwanzig bewegliche, an ihrer Oberkante mit feinen Zähnchen beſetzte
Querrunzeln hat und zum Anſaugen dienen kann. Die erſte Rückenfloſſe fehlt, die zweite ſteht weit
nach hinten, der Afterfloſſe gegenüber; Bruſt- und Bauchfloſſen ſind klein, die Schwanzfloſſe iſt
verhältnißmäßig groß und entweder ausgeſchnitten oder zugerundet. Die Kinnlade des weitklaffenden
Mundes, deren untere über die obere vorſteht, wird mit feinen Hechelzähnen bewehrt; ſolche ſtehen
auch am Pflugſcharbeine, feinere Sammetzähne auf der Zunge. Die Anzahl der Kiemenhautſtrahlen
[Abbildung] Der Schildfiſch (Echeneis romora). Nat. Größe 1 Fuß.
beträgt acht. Der Magen iſt groß, der Darmſchlauch kurz und weit, eine Schwimmblaſe
nicht vorhanden.

Als die bekannteſte Art der Sippe und bezüglich Familie müſſen wir den Schildfiſch
(Echeneis remora) anſehen, eben den Schiffshalter der Alten, das im Mittelmeer vorkommende
Mitglied der Gruppe. Seine Länge beträgt etwa einen Fuß; die Färbung der mit kleinen, kleberigen,
glänzenden Schuppen bekleideten Haut ſpielt von Braungelb bis in Dunkelbraun. Die Saugſcheibe
hat in der Regel achtzehn Querſtreifen.

Eine verwandte Art aus dem atlantiſchen und ſtillen Weltmeere, der Kopfſauger (Echeneis
nauerates
) erreicht 6 bis 7 Fuß an Länge, iſt auf der Oberſeite ölgrün, unten weißlich, und ſeine
Saugſcheibe hat vierundzwanzig Querſtreifen.

Die Lebensweiſe aller Schiffshalter iſt dieſelbe. Wie die Scheibenbäuche ſetzen ſie ſich feſt an
anderen Gegenſtänden, ausnahmsweiſe an Felſen und Steinen, in der Regel an Schiffen und
Haifiſchen. Letztere ſieht man ebenſo ſelten ohne dieſe Schmarotzer als ohne ihre Leitfiſche. Wahr-

Brehm, Thierleben. V. 37
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[577/0613] Schildfiſch und Kopfſanger. längs des ganzen Kopfes aufliegt und ſich noch über einen Theil des Rückens erſtreckt, einen biegſamen Rand und zehn bis ſiebenundzwanzig bewegliche, an ihrer Oberkante mit feinen Zähnchen beſetzte Querrunzeln hat und zum Anſaugen dienen kann. Die erſte Rückenfloſſe fehlt, die zweite ſteht weit nach hinten, der Afterfloſſe gegenüber; Bruſt- und Bauchfloſſen ſind klein, die Schwanzfloſſe iſt verhältnißmäßig groß und entweder ausgeſchnitten oder zugerundet. Die Kinnlade des weitklaffenden Mundes, deren untere über die obere vorſteht, wird mit feinen Hechelzähnen bewehrt; ſolche ſtehen auch am Pflugſcharbeine, feinere Sammetzähne auf der Zunge. Die Anzahl der Kiemenhautſtrahlen [Abbildung Der Schildfiſch (Echeneis romora). Nat. Größe 1 Fuß.] beträgt acht. Der Magen iſt groß, der Darmſchlauch kurz und weit, eine Schwimmblaſe nicht vorhanden. Als die bekannteſte Art der Sippe und bezüglich Familie müſſen wir den Schildfiſch (Echeneis remora) anſehen, eben den Schiffshalter der Alten, das im Mittelmeer vorkommende Mitglied der Gruppe. Seine Länge beträgt etwa einen Fuß; die Färbung der mit kleinen, kleberigen, glänzenden Schuppen bekleideten Haut ſpielt von Braungelb bis in Dunkelbraun. Die Saugſcheibe hat in der Regel achtzehn Querſtreifen. Eine verwandte Art aus dem atlantiſchen und ſtillen Weltmeere, der Kopfſauger (Echeneis nauerates) erreicht 6 bis 7 Fuß an Länge, iſt auf der Oberſeite ölgrün, unten weißlich, und ſeine Saugſcheibe hat vierundzwanzig Querſtreifen. Die Lebensweiſe aller Schiffshalter iſt dieſelbe. Wie die Scheibenbäuche ſetzen ſie ſich feſt an anderen Gegenſtänden, ausnahmsweiſe an Felſen und Steinen, in der Regel an Schiffen und Haifiſchen. Letztere ſieht man ebenſo ſelten ohne dieſe Schmarotzer als ohne ihre Leitfiſche. Wahr- Brehm, Thierleben. V. 37

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Zitationshilfe: Brehm, Alfred Edmund: Illustrirtes Thierleben. Bd. 5. Hildburghausen, 1869, S. 577. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brehm_thierleben05_1869/613>, abgerufen am 23.12.2024.