Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Brehm, Alfred Edmund: Illustrirtes Thierleben. Bd. 5. Hildburghausen, 1869.

Bild:
<< vorherige Seite

Die Stachelflosser. Barsche. Borstenbarsche. Drachenfische.
Barsche mit sechsstrahliger Kiemenhaut, in deren Rückenflosse man 10 stachelige und 13 weiche, und
in deren Afterflosse man 3 und 7 Strahlen zählt. Die Färbung des Fuhrmanns (Dules auriga)
ist ein schwer zu bezeichnendes Gelblichgrau, welches auf dem Rücken dunkelt, auf der Unterseite sich
lichtet und durch braune, über die Seiten verlaufende Querbänder gezeichnet wird; über die Rücken-
und Afterflosse ziehen sich wolkige Binden, die Brust- und die Schwanzflosse sind graulich und
ungefleckt, die Bauchflosse hingegen ist schwarz. Von seinem nächsten Verwandten unterscheidet sich
das Thier außerdem noch durch drei Dornen am Kiemendeckel.

Die Borstenbarsche (Cirrhites), welche ebenfalls nur sechs Strahlen in der Kiemenhaut
haben, fallen besonders durch die Bildung ihrer Flossen auf. Jn der Rückenflosse zählt man 10
dicke Stacheln und 11 weiche Strahlen, in den Brustflossen sind die 5 oder 6 unteren Strahlen
bedeutend über die übrigen verlängert und sehr stark, während diese in eine borstige Spitze aus-
laufen. Vor- und Hauptkiemendeckel tragen an ihrem Rande sammtartige Zähne. Der Borsten-
fisch
(Cirrhites fasciatus) ist auf Kopf und Rücken, einschließlich der Flossenhaut dunkelblaugrau,
weiß punktirt, auf den Seiten blaugrau und gelb gestreift, unten gelblich. Auch er bewohnt die
indischen Meere.

Dornenbarsche (Priacanthus) nennt man eine artenreiche Sippe unserer Familie, deren
Mitgliedern folgende Merkmale gemeinsam sind: Der Leib ist gestreckt und seitlich zusammengedrückt;
der Winkel des Vorkiemendeckels bildet einen Vorsprung, dessen Ränder feine Zähne tragen; das
Auge und die Flossen sind sehr groß, die Strahlen der Bauchflossen ebenfalls borstenförmig zertheilt.
Als Vertreter der Gruppe mag uns der Rothbarsch (Priacanthus japonicus) gelten, ein pracht-
voller Fisch von rosenrother, auf dem Bauche in Silbergrau übergehender Färbung, mit sehr großen,
goldgelben Augen und schwarzer Brustflosse, welche zu den übrigen, ebenfalls rothgefärbten in
grellem Gegensatze steht.

Die Verzähnelung der Kiemendeckel erreicht bei den Zahnbarschen (Myripristis) den
höchsten Grad, da alle Theile derselben und ebenso die Schuppen, welche die Kiemen bekleiden, an
ihren Rändern Sägezähne tragen, ja eine ähnliche Bildung auch auf den übrigen Schuppen sich
bemerklich macht. Bei dem in Japan lebenden Sägebarsch (Myripristis japonicus) tritt diese
Eigenthümlichkeit besonders deutlich hervor. Seine Färbung, ein goldiges Roth, wird durch den
Metallglanz noch bedeutend erhöht. Jn der Rückenflosse zählt man 12 dornige und 14 weiche, in
der Brustflosse 15, in der Bauchflosse 1 und 7, in der Afterflosse 4 harte und 11 weiche, in der
Schwanzflosse 19 Strahlen.

Die Spießbarsche (Holocentrum) endlich, den Zahnbarschen in Gestalt und Bau ähnlich,
unterscheiden sich von diesen hauptsächlich durch die verstärkte Bewaffnung, da die Kiemendeckel neben
den Zähnen auch scharfe Dornen tragen und die Vorderstacheln der Afterflosse besonders entwickelt
sind. Fast alle Arten dieser Sippe gehören nicht blos zu den schönsten Fischen, sondern zu den
schönsten aller Thiere überhaupt; die Pracht und der Glanz ihrer Farben spottet jeder Beschreibung.
Beim Sogo (Holocentrum hastatum) erscheint die Hauptfarbe wie ein auf silbernen Grund auf-
getragenes Roth, und besteht die Zeichnung aus zehn bis elf purpurnen oder dunkelrothbraunen,
goldig glänzenden Längsbinden; der Kopf prangt rothgoldig, die rothe Rückenflosse trägt einen
breiten, gelben Saum, die hintere ist an der Wurzel gelb, im übrigen roth und bläulich; bei den
Bauch- und Afterflossen zeichnen die röthlichen Strahlen die goldgelbe Haut. Jn der Rückenflosse
zählt man 12 harte und 15 weiche, in der Afterflosse 4 harte und 9 bis 11 weiche Strahlen. Die
Heimat ist das atlantische Weltmeer innerhalb des heißen Gürtels.



Die Stachelfloſſer. Barſche. Borſtenbarſche. Drachenfiſche.
Barſche mit ſechsſtrahliger Kiemenhaut, in deren Rückenfloſſe man 10 ſtachelige und 13 weiche, und
in deren Afterfloſſe man 3 und 7 Strahlen zählt. Die Färbung des Fuhrmanns (Dules auriga)
iſt ein ſchwer zu bezeichnendes Gelblichgrau, welches auf dem Rücken dunkelt, auf der Unterſeite ſich
lichtet und durch braune, über die Seiten verlaufende Querbänder gezeichnet wird; über die Rücken-
und Afterfloſſe ziehen ſich wolkige Binden, die Bruſt- und die Schwanzfloſſe ſind graulich und
ungefleckt, die Bauchfloſſe hingegen iſt ſchwarz. Von ſeinem nächſten Verwandten unterſcheidet ſich
das Thier außerdem noch durch drei Dornen am Kiemendeckel.

Die Borſtenbarſche (Cirrhites), welche ebenfalls nur ſechs Strahlen in der Kiemenhaut
haben, fallen beſonders durch die Bildung ihrer Floſſen auf. Jn der Rückenfloſſe zählt man 10
dicke Stacheln und 11 weiche Strahlen, in den Bruſtfloſſen ſind die 5 oder 6 unteren Strahlen
bedeutend über die übrigen verlängert und ſehr ſtark, während dieſe in eine borſtige Spitze aus-
laufen. Vor- und Hauptkiemendeckel tragen an ihrem Rande ſammtartige Zähne. Der Borſten-
fiſch
(Cirrhites fasciatus) iſt auf Kopf und Rücken, einſchließlich der Floſſenhaut dunkelblaugrau,
weiß punktirt, auf den Seiten blaugrau und gelb geſtreift, unten gelblich. Auch er bewohnt die
indiſchen Meere.

Dornenbarſche (Priacanthus) nennt man eine artenreiche Sippe unſerer Familie, deren
Mitgliedern folgende Merkmale gemeinſam ſind: Der Leib iſt geſtreckt und ſeitlich zuſammengedrückt;
der Winkel des Vorkiemendeckels bildet einen Vorſprung, deſſen Ränder feine Zähne tragen; das
Auge und die Floſſen ſind ſehr groß, die Strahlen der Bauchfloſſen ebenfalls borſtenförmig zertheilt.
Als Vertreter der Gruppe mag uns der Rothbarſch (Priacanthus japonicus) gelten, ein pracht-
voller Fiſch von roſenrother, auf dem Bauche in Silbergrau übergehender Färbung, mit ſehr großen,
goldgelben Augen und ſchwarzer Bruſtfloſſe, welche zu den übrigen, ebenfalls rothgefärbten in
grellem Gegenſatze ſteht.

Die Verzähnelung der Kiemendeckel erreicht bei den Zahnbarſchen (Myripristis) den
höchſten Grad, da alle Theile derſelben und ebenſo die Schuppen, welche die Kiemen bekleiden, an
ihren Rändern Sägezähne tragen, ja eine ähnliche Bildung auch auf den übrigen Schuppen ſich
bemerklich macht. Bei dem in Japan lebenden Sägebarſch (Myripristis japonicus) tritt dieſe
Eigenthümlichkeit beſonders deutlich hervor. Seine Färbung, ein goldiges Roth, wird durch den
Metallglanz noch bedeutend erhöht. Jn der Rückenfloſſe zählt man 12 dornige und 14 weiche, in
der Bruſtfloſſe 15, in der Bauchfloſſe 1 und 7, in der Afterfloſſe 4 harte und 11 weiche, in der
Schwanzfloſſe 19 Strahlen.

Die Spießbarſche (Holocentrum) endlich, den Zahnbarſchen in Geſtalt und Bau ähnlich,
unterſcheiden ſich von dieſen hauptſächlich durch die verſtärkte Bewaffnung, da die Kiemendeckel neben
den Zähnen auch ſcharfe Dornen tragen und die Vorderſtacheln der Afterfloſſe beſonders entwickelt
ſind. Faſt alle Arten dieſer Sippe gehören nicht blos zu den ſchönſten Fiſchen, ſondern zu den
ſchönſten aller Thiere überhaupt; die Pracht und der Glanz ihrer Farben ſpottet jeder Beſchreibung.
Beim Sogo (Holocentrum hastatum) erſcheint die Hauptfarbe wie ein auf ſilbernen Grund auf-
getragenes Roth, und beſteht die Zeichnung aus zehn bis elf purpurnen oder dunkelrothbraunen,
goldig glänzenden Längsbinden; der Kopf prangt rothgoldig, die rothe Rückenfloſſe trägt einen
breiten, gelben Saum, die hintere iſt an der Wurzel gelb, im übrigen roth und bläulich; bei den
Bauch- und Afterfloſſen zeichnen die röthlichen Strahlen die goldgelbe Haut. Jn der Rückenfloſſe
zählt man 12 harte und 15 weiche, in der Afterfloſſe 4 harte und 9 bis 11 weiche Strahlen. Die
Heimat iſt das atlantiſche Weltmeer innerhalb des heißen Gürtels.



<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0514" n="484"/><fw place="top" type="header">Die Stachelflo&#x017F;&#x017F;er. Bar&#x017F;che. Bor&#x017F;tenbar&#x017F;che. Drachenfi&#x017F;che.</fw><lb/>
Bar&#x017F;che mit &#x017F;echs&#x017F;trahliger Kiemenhaut, in deren Rückenflo&#x017F;&#x017F;e man 10 &#x017F;tachelige und 13 weiche, und<lb/>
in deren Afterflo&#x017F;&#x017F;e man 3 und 7 Strahlen zählt. Die Färbung des <hi rendition="#g">Fuhrmanns</hi> <hi rendition="#aq">(Dules auriga)</hi><lb/>
i&#x017F;t ein &#x017F;chwer zu bezeichnendes Gelblichgrau, welches auf dem Rücken dunkelt, auf der Unter&#x017F;eite &#x017F;ich<lb/>
lichtet und durch braune, über die Seiten verlaufende Querbänder gezeichnet wird; über die Rücken-<lb/>
und Afterflo&#x017F;&#x017F;e ziehen &#x017F;ich wolkige Binden, die Bru&#x017F;t- und die Schwanzflo&#x017F;&#x017F;e &#x017F;ind graulich und<lb/>
ungefleckt, die Bauchflo&#x017F;&#x017F;e hingegen i&#x017F;t &#x017F;chwarz. Von &#x017F;einem näch&#x017F;ten Verwandten unter&#x017F;cheidet &#x017F;ich<lb/>
das Thier außerdem noch durch drei Dornen am Kiemendeckel.</p><lb/>
            <p>Die <hi rendition="#g">Bor&#x017F;tenbar&#x017F;che</hi> <hi rendition="#aq">(Cirrhites)</hi>, welche ebenfalls nur &#x017F;echs Strahlen in der Kiemenhaut<lb/>
haben, fallen be&#x017F;onders durch die Bildung ihrer Flo&#x017F;&#x017F;en auf. Jn der Rückenflo&#x017F;&#x017F;e zählt man 10<lb/>
dicke Stacheln und 11 weiche Strahlen, in den Bru&#x017F;tflo&#x017F;&#x017F;en &#x017F;ind die 5 oder 6 unteren Strahlen<lb/>
bedeutend über die übrigen verlängert und &#x017F;ehr &#x017F;tark, während die&#x017F;e in eine bor&#x017F;tige Spitze aus-<lb/>
laufen. Vor- und Hauptkiemendeckel tragen an ihrem Rande &#x017F;ammtartige Zähne. Der <hi rendition="#g">Bor&#x017F;ten-<lb/>
fi&#x017F;ch</hi> <hi rendition="#aq">(Cirrhites fasciatus)</hi> i&#x017F;t auf Kopf und Rücken, ein&#x017F;chließlich der Flo&#x017F;&#x017F;enhaut dunkelblaugrau,<lb/>
weiß punktirt, auf den Seiten blaugrau und gelb ge&#x017F;treift, unten gelblich. Auch er bewohnt die<lb/>
indi&#x017F;chen Meere.</p><lb/>
            <p><hi rendition="#g">Dornenbar&#x017F;che</hi><hi rendition="#aq">(Priacanthus)</hi> nennt man eine artenreiche Sippe un&#x017F;erer Familie, deren<lb/>
Mitgliedern folgende Merkmale gemein&#x017F;am &#x017F;ind: Der Leib i&#x017F;t ge&#x017F;treckt und &#x017F;eitlich zu&#x017F;ammengedrückt;<lb/>
der Winkel des Vorkiemendeckels bildet einen Vor&#x017F;prung, de&#x017F;&#x017F;en Ränder feine Zähne tragen; das<lb/>
Auge und die Flo&#x017F;&#x017F;en &#x017F;ind &#x017F;ehr groß, die Strahlen der Bauchflo&#x017F;&#x017F;en ebenfalls bor&#x017F;tenförmig zertheilt.<lb/>
Als Vertreter der Gruppe mag uns der <hi rendition="#g">Rothbar&#x017F;ch</hi> <hi rendition="#aq">(Priacanthus japonicus)</hi> gelten, ein pracht-<lb/>
voller Fi&#x017F;ch von ro&#x017F;enrother, auf dem Bauche in Silbergrau übergehender Färbung, mit &#x017F;ehr großen,<lb/>
goldgelben Augen und &#x017F;chwarzer Bru&#x017F;tflo&#x017F;&#x017F;e, welche zu den übrigen, ebenfalls rothgefärbten in<lb/>
grellem Gegen&#x017F;atze &#x017F;teht.</p><lb/>
            <p>Die Verzähnelung der Kiemendeckel erreicht bei den <hi rendition="#g">Zahnbar&#x017F;chen</hi> <hi rendition="#aq">(Myripristis)</hi> den<lb/>
höch&#x017F;ten Grad, da alle Theile der&#x017F;elben und eben&#x017F;o die Schuppen, welche die Kiemen bekleiden, an<lb/>
ihren Rändern Sägezähne tragen, ja eine ähnliche Bildung auch auf den übrigen Schuppen &#x017F;ich<lb/>
bemerklich macht. Bei dem in Japan lebenden <hi rendition="#g">Sägebar&#x017F;ch</hi> <hi rendition="#aq">(Myripristis japonicus)</hi> tritt die&#x017F;e<lb/>
Eigenthümlichkeit be&#x017F;onders deutlich hervor. Seine Färbung, ein goldiges Roth, wird durch den<lb/>
Metallglanz noch bedeutend erhöht. Jn der Rückenflo&#x017F;&#x017F;e zählt man 12 dornige und 14 weiche, in<lb/>
der Bru&#x017F;tflo&#x017F;&#x017F;e 15, in der Bauchflo&#x017F;&#x017F;e 1 und 7, in der Afterflo&#x017F;&#x017F;e 4 harte und 11 weiche, in der<lb/>
Schwanzflo&#x017F;&#x017F;e 19 Strahlen.</p><lb/>
            <p>Die <hi rendition="#g">Spießbar&#x017F;che</hi> <hi rendition="#aq">(Holocentrum)</hi> endlich, den Zahnbar&#x017F;chen in Ge&#x017F;talt und Bau ähnlich,<lb/>
unter&#x017F;cheiden &#x017F;ich von die&#x017F;en haupt&#x017F;ächlich durch die ver&#x017F;tärkte Bewaffnung, da die Kiemendeckel neben<lb/>
den Zähnen auch &#x017F;charfe Dornen tragen und die Vorder&#x017F;tacheln der Afterflo&#x017F;&#x017F;e be&#x017F;onders entwickelt<lb/>
&#x017F;ind. Fa&#x017F;t alle Arten die&#x017F;er Sippe gehören nicht blos zu den &#x017F;chön&#x017F;ten Fi&#x017F;chen, &#x017F;ondern zu den<lb/>
&#x017F;chön&#x017F;ten aller Thiere überhaupt; die Pracht und der Glanz ihrer Farben &#x017F;pottet jeder Be&#x017F;chreibung.<lb/>
Beim <hi rendition="#g">Sogo</hi> <hi rendition="#aq">(Holocentrum hastatum)</hi> er&#x017F;cheint die Hauptfarbe wie ein auf &#x017F;ilbernen Grund auf-<lb/>
getragenes Roth, und be&#x017F;teht die Zeichnung aus zehn bis elf purpurnen oder dunkelrothbraunen,<lb/>
goldig glänzenden Längsbinden; der Kopf prangt rothgoldig, die rothe Rückenflo&#x017F;&#x017F;e trägt einen<lb/>
breiten, gelben Saum, die hintere i&#x017F;t an der Wurzel gelb, im übrigen roth und bläulich; bei den<lb/>
Bauch- und Afterflo&#x017F;&#x017F;en zeichnen die röthlichen Strahlen die goldgelbe Haut. Jn der Rückenflo&#x017F;&#x017F;e<lb/>
zählt man 12 harte und 15 weiche, in der Afterflo&#x017F;&#x017F;e 4 harte und 9 bis 11 weiche Strahlen. Die<lb/>
Heimat i&#x017F;t das atlanti&#x017F;che Weltmeer innerhalb des heißen Gürtels.</p><lb/>
            <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[484/0514] Die Stachelfloſſer. Barſche. Borſtenbarſche. Drachenfiſche. Barſche mit ſechsſtrahliger Kiemenhaut, in deren Rückenfloſſe man 10 ſtachelige und 13 weiche, und in deren Afterfloſſe man 3 und 7 Strahlen zählt. Die Färbung des Fuhrmanns (Dules auriga) iſt ein ſchwer zu bezeichnendes Gelblichgrau, welches auf dem Rücken dunkelt, auf der Unterſeite ſich lichtet und durch braune, über die Seiten verlaufende Querbänder gezeichnet wird; über die Rücken- und Afterfloſſe ziehen ſich wolkige Binden, die Bruſt- und die Schwanzfloſſe ſind graulich und ungefleckt, die Bauchfloſſe hingegen iſt ſchwarz. Von ſeinem nächſten Verwandten unterſcheidet ſich das Thier außerdem noch durch drei Dornen am Kiemendeckel. Die Borſtenbarſche (Cirrhites), welche ebenfalls nur ſechs Strahlen in der Kiemenhaut haben, fallen beſonders durch die Bildung ihrer Floſſen auf. Jn der Rückenfloſſe zählt man 10 dicke Stacheln und 11 weiche Strahlen, in den Bruſtfloſſen ſind die 5 oder 6 unteren Strahlen bedeutend über die übrigen verlängert und ſehr ſtark, während dieſe in eine borſtige Spitze aus- laufen. Vor- und Hauptkiemendeckel tragen an ihrem Rande ſammtartige Zähne. Der Borſten- fiſch (Cirrhites fasciatus) iſt auf Kopf und Rücken, einſchließlich der Floſſenhaut dunkelblaugrau, weiß punktirt, auf den Seiten blaugrau und gelb geſtreift, unten gelblich. Auch er bewohnt die indiſchen Meere. Dornenbarſche (Priacanthus) nennt man eine artenreiche Sippe unſerer Familie, deren Mitgliedern folgende Merkmale gemeinſam ſind: Der Leib iſt geſtreckt und ſeitlich zuſammengedrückt; der Winkel des Vorkiemendeckels bildet einen Vorſprung, deſſen Ränder feine Zähne tragen; das Auge und die Floſſen ſind ſehr groß, die Strahlen der Bauchfloſſen ebenfalls borſtenförmig zertheilt. Als Vertreter der Gruppe mag uns der Rothbarſch (Priacanthus japonicus) gelten, ein pracht- voller Fiſch von roſenrother, auf dem Bauche in Silbergrau übergehender Färbung, mit ſehr großen, goldgelben Augen und ſchwarzer Bruſtfloſſe, welche zu den übrigen, ebenfalls rothgefärbten in grellem Gegenſatze ſteht. Die Verzähnelung der Kiemendeckel erreicht bei den Zahnbarſchen (Myripristis) den höchſten Grad, da alle Theile derſelben und ebenſo die Schuppen, welche die Kiemen bekleiden, an ihren Rändern Sägezähne tragen, ja eine ähnliche Bildung auch auf den übrigen Schuppen ſich bemerklich macht. Bei dem in Japan lebenden Sägebarſch (Myripristis japonicus) tritt dieſe Eigenthümlichkeit beſonders deutlich hervor. Seine Färbung, ein goldiges Roth, wird durch den Metallglanz noch bedeutend erhöht. Jn der Rückenfloſſe zählt man 12 dornige und 14 weiche, in der Bruſtfloſſe 15, in der Bauchfloſſe 1 und 7, in der Afterfloſſe 4 harte und 11 weiche, in der Schwanzfloſſe 19 Strahlen. Die Spießbarſche (Holocentrum) endlich, den Zahnbarſchen in Geſtalt und Bau ähnlich, unterſcheiden ſich von dieſen hauptſächlich durch die verſtärkte Bewaffnung, da die Kiemendeckel neben den Zähnen auch ſcharfe Dornen tragen und die Vorderſtacheln der Afterfloſſe beſonders entwickelt ſind. Faſt alle Arten dieſer Sippe gehören nicht blos zu den ſchönſten Fiſchen, ſondern zu den ſchönſten aller Thiere überhaupt; die Pracht und der Glanz ihrer Farben ſpottet jeder Beſchreibung. Beim Sogo (Holocentrum hastatum) erſcheint die Hauptfarbe wie ein auf ſilbernen Grund auf- getragenes Roth, und beſteht die Zeichnung aus zehn bis elf purpurnen oder dunkelrothbraunen, goldig glänzenden Längsbinden; der Kopf prangt rothgoldig, die rothe Rückenfloſſe trägt einen breiten, gelben Saum, die hintere iſt an der Wurzel gelb, im übrigen roth und bläulich; bei den Bauch- und Afterfloſſen zeichnen die röthlichen Strahlen die goldgelbe Haut. Jn der Rückenfloſſe zählt man 12 harte und 15 weiche, in der Afterfloſſe 4 harte und 9 bis 11 weiche Strahlen. Die Heimat iſt das atlantiſche Weltmeer innerhalb des heißen Gürtels.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/brehm_thierleben05_1869
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/brehm_thierleben05_1869/514
Zitationshilfe: Brehm, Alfred Edmund: Illustrirtes Thierleben. Bd. 5. Hildburghausen, 1869, S. 484. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brehm_thierleben05_1869/514>, abgerufen am 23.12.2024.