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Brehm, Alfred Edmund: Illustrirtes Thierleben. Bd. 5. Hildburghausen, 1869.

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Die Schlangen. Grubenottern. Lochottern.
hundertdreißig Schläge. Nach acht Minuten war unser Liebling in der Leidensgestalt nicht mehr zu
erkennen; die Sprache hatte die Arme schon bei Eintritt des Blutbrechens verloren.

"Während dieser Zeit war die Schlange von den Jndianern, welche dieselbe einige Zoll vom
Wege liegend gefunden, getödtet worden. Wahrscheinlich hatte ich das Thier, als ich vom Ufer nach
dem Stein sprang, berührt, und sie war nun nach der mir folgenden Kate gefahren, falls diese sie
nicht selbst gestört hatte. Als sie die Jndianer aufgefunden, hatte sie sich bereits wieder in einen
Teller zusammengerollt und den Kopf lauernd emporgerichtet, um so zum erneuten Sprunge gerüstet
zu sein. Vierzehn Jndianer und Herr Goodall waren schon an ihr vorübergegangen, ohne sie zu
bemerken, ohne auf sie zu treten. Kate wurde das Opfer.

"Die Unglückliche wurde in ihrer Hängematte bereits in bewußtlosem Zustande nach unserem
Dorfe zurückgetragen, welches sie so fröhlich und heiter verlassen. Begleitet von Herrn Fryer und
ihrem Mann, der auch jetzt noch alle Seelenstärke anwendete, um seinen Schmerz vor uns zu
verbergen, bewegte sich der Zug der Ortschaft zu. Der Blick, den wir noch auf die Bewußtlose
hatten fallen lassen, war der letzte. -- Dies wußte Jeder von uns nur zu gut!"



Die Schlangen. Grubenottern. Lochottern.
hundertdreißig Schläge. Nach acht Minuten war unſer Liebling in der Leidensgeſtalt nicht mehr zu
erkennen; die Sprache hatte die Arme ſchon bei Eintritt des Blutbrechens verloren.

„Während dieſer Zeit war die Schlange von den Jndianern, welche dieſelbe einige Zoll vom
Wege liegend gefunden, getödtet worden. Wahrſcheinlich hatte ich das Thier, als ich vom Ufer nach
dem Stein ſprang, berührt, und ſie war nun nach der mir folgenden Kate gefahren, falls dieſe ſie
nicht ſelbſt geſtört hatte. Als ſie die Jndianer aufgefunden, hatte ſie ſich bereits wieder in einen
Teller zuſammengerollt und den Kopf lauernd emporgerichtet, um ſo zum erneuten Sprunge gerüſtet
zu ſein. Vierzehn Jndianer und Herr Goodall waren ſchon an ihr vorübergegangen, ohne ſie zu
bemerken, ohne auf ſie zu treten. Kate wurde das Opfer.

„Die Unglückliche wurde in ihrer Hängematte bereits in bewußtloſem Zuſtande nach unſerem
Dorfe zurückgetragen, welches ſie ſo fröhlich und heiter verlaſſen. Begleitet von Herrn Fryer und
ihrem Mann, der auch jetzt noch alle Seelenſtärke anwendete, um ſeinen Schmerz vor uns zu
verbergen, bewegte ſich der Zug der Ortſchaft zu. Der Blick, den wir noch auf die Bewußtloſe
hatten fallen laſſen, war der letzte. — Dies wußte Jeder von uns nur zu gut!“



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[350/0376] Die Schlangen. Grubenottern. Lochottern. hundertdreißig Schläge. Nach acht Minuten war unſer Liebling in der Leidensgeſtalt nicht mehr zu erkennen; die Sprache hatte die Arme ſchon bei Eintritt des Blutbrechens verloren. „Während dieſer Zeit war die Schlange von den Jndianern, welche dieſelbe einige Zoll vom Wege liegend gefunden, getödtet worden. Wahrſcheinlich hatte ich das Thier, als ich vom Ufer nach dem Stein ſprang, berührt, und ſie war nun nach der mir folgenden Kate gefahren, falls dieſe ſie nicht ſelbſt geſtört hatte. Als ſie die Jndianer aufgefunden, hatte ſie ſich bereits wieder in einen Teller zuſammengerollt und den Kopf lauernd emporgerichtet, um ſo zum erneuten Sprunge gerüſtet zu ſein. Vierzehn Jndianer und Herr Goodall waren ſchon an ihr vorübergegangen, ohne ſie zu bemerken, ohne auf ſie zu treten. Kate wurde das Opfer. „Die Unglückliche wurde in ihrer Hängematte bereits in bewußtloſem Zuſtande nach unſerem Dorfe zurückgetragen, welches ſie ſo fröhlich und heiter verlaſſen. Begleitet von Herrn Fryer und ihrem Mann, der auch jetzt noch alle Seelenſtärke anwendete, um ſeinen Schmerz vor uns zu verbergen, bewegte ſich der Zug der Ortſchaft zu. Der Blick, den wir noch auf die Bewußtloſe hatten fallen laſſen, war der letzte. — Dies wußte Jeder von uns nur zu gut!“

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Zitationshilfe: Brehm, Alfred Edmund: Illustrirtes Thierleben. Bd. 5. Hildburghausen, 1869, S. 350. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brehm_thierleben05_1869/376>, abgerufen am 21.12.2024.