Die Lanzenschlange (Bothrops lanccolatus) erreicht eine Länge von 6 bis 8 Fuß und die Stärke eines Mannesarmes. Jhre Färbung ist sehr verschieden, auch bei den Jungen eines Wurfes. Ein mehr oder weniger lebhaftes Rothgelbbraun, welches durch Braun bis zum Graubraun und Schwarz schattiren kann, bildet die Grundfärbung; die Zeichnung besteht aus einem von der Nase unter dem Auge weg zum Nacken verlaufenden Streifen, welcher übrigens nicht selten fehlt, und
[Abbildung]
Die Lanzenschlange (Bothrops lanccolatus).
unregelmäßigen, etwas lichteren, zuweilen getigerten Flecken. Bei einzelnen Stücken sind die Seiten prachtvoll roth gefärbt.
Das amerikanische Festland beherbergt zwei, der Lanzenschlange fast ebenbürtige Mitglieder derselben Sippe, die Schararaka und die Labaria, erstere in Brasilien, letztere in Guiana heimisch, beide einander in Gestalt, Färbung und Wesen zum Täuschen ähnlich.
Die Schararaka (Bothrops Jararaca) ist auf dem Kopfe graubraun, in der Stirngegend dunkler gestreift und gepunktet, übrigens oben auf einfach bräunlichgrauem, oft etwas mehr ins
Die Schlangen. Grubenottern. Lochottern.
Die Lanzenſchlange (Bothrops lanccolatus) erreicht eine Länge von 6 bis 8 Fuß und die Stärke eines Mannesarmes. Jhre Färbung iſt ſehr verſchieden, auch bei den Jungen eines Wurfes. Ein mehr oder weniger lebhaftes Rothgelbbraun, welches durch Braun bis zum Graubraun und Schwarz ſchattiren kann, bildet die Grundfärbung; die Zeichnung beſteht aus einem von der Naſe unter dem Auge weg zum Nacken verlaufenden Streifen, welcher übrigens nicht ſelten fehlt, und
[Abbildung]
Die Lanzenſchlange (Bothrops lanccolatus).
unregelmäßigen, etwas lichteren, zuweilen getigerten Flecken. Bei einzelnen Stücken ſind die Seiten prachtvoll roth gefärbt.
Das amerikaniſche Feſtland beherbergt zwei, der Lanzenſchlange faſt ebenbürtige Mitglieder derſelben Sippe, die Schararaka und die Labaria, erſtere in Braſilien, letztere in Guiana heimiſch, beide einander in Geſtalt, Färbung und Weſen zum Täuſchen ähnlich.
Die Schararaka (Bothrops Jararaca) iſt auf dem Kopfe graubraun, in der Stirngegend dunkler geſtreift und gepunktet, übrigens oben auf einfach bräunlichgrauem, oft etwas mehr ins
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><pbfacs="#f0372"n="346"/><fwplace="top"type="header">Die Schlangen. Grubenottern. Lochottern.</fw><lb/><p>Die <hirendition="#g">Lanzenſchlange</hi> (<hirendition="#aq">Bothrops lanccolatus</hi>) erreicht eine Länge von 6 bis 8 Fuß und die<lb/>
Stärke eines Mannesarmes. Jhre Färbung iſt ſehr verſchieden, auch bei den Jungen eines Wurfes.<lb/>
Ein mehr oder weniger lebhaftes Rothgelbbraun, welches durch Braun bis zum Graubraun und<lb/>
Schwarz ſchattiren kann, bildet die Grundfärbung; die Zeichnung beſteht aus einem von der Naſe<lb/>
unter dem Auge weg zum Nacken verlaufenden Streifen, welcher übrigens nicht ſelten fehlt, und<lb/><figure><head><hirendition="#c"><hirendition="#g">Die Lanzenſchlange</hi> (<hirendition="#aq">Bothrops lanccolatus</hi>).</hi></head></figure><lb/>
unregelmäßigen, etwas lichteren, zuweilen getigerten Flecken. Bei einzelnen Stücken ſind die Seiten<lb/>
prachtvoll roth gefärbt.</p><lb/><p>Das amerikaniſche Feſtland beherbergt zwei, der Lanzenſchlange faſt ebenbürtige Mitglieder<lb/>
derſelben Sippe, die <hirendition="#g">Schararaka</hi> und die <hirendition="#g">Labaria,</hi> erſtere in Braſilien, letztere in Guiana<lb/>
heimiſch, beide einander in Geſtalt, Färbung und Weſen zum Täuſchen ähnlich.</p><lb/><p>Die <hirendition="#g">Schararaka</hi> (<hirendition="#aq">Bothrops Jararaca</hi>) iſt auf dem Kopfe graubraun, in der Stirngegend<lb/>
dunkler geſtreift und gepunktet, übrigens oben auf einfach bräunlichgrauem, oft etwas mehr ins<lb/></p></div></div></body></text></TEI>
[346/0372]
Die Schlangen. Grubenottern. Lochottern.
Die Lanzenſchlange (Bothrops lanccolatus) erreicht eine Länge von 6 bis 8 Fuß und die
Stärke eines Mannesarmes. Jhre Färbung iſt ſehr verſchieden, auch bei den Jungen eines Wurfes.
Ein mehr oder weniger lebhaftes Rothgelbbraun, welches durch Braun bis zum Graubraun und
Schwarz ſchattiren kann, bildet die Grundfärbung; die Zeichnung beſteht aus einem von der Naſe
unter dem Auge weg zum Nacken verlaufenden Streifen, welcher übrigens nicht ſelten fehlt, und
[Abbildung Die Lanzenſchlange (Bothrops lanccolatus).]
unregelmäßigen, etwas lichteren, zuweilen getigerten Flecken. Bei einzelnen Stücken ſind die Seiten
prachtvoll roth gefärbt.
Das amerikaniſche Feſtland beherbergt zwei, der Lanzenſchlange faſt ebenbürtige Mitglieder
derſelben Sippe, die Schararaka und die Labaria, erſtere in Braſilien, letztere in Guiana
heimiſch, beide einander in Geſtalt, Färbung und Weſen zum Täuſchen ähnlich.
Die Schararaka (Bothrops Jararaca) iſt auf dem Kopfe graubraun, in der Stirngegend
dunkler geſtreift und gepunktet, übrigens oben auf einfach bräunlichgrauem, oft etwas mehr ins
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Brehm, Alfred Edmund: Illustrirtes Thierleben. Bd. 5. Hildburghausen, 1869, S. 346. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brehm_thierleben05_1869/372>, abgerufen am 21.12.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.