Erfahrene Schisser, welche das indische Weltmeer zu wiederholten Malen durchkreuzten und sich gewöhnten, auf dessen Erscheinungen zu achten, sehen es als ein Zeichen von der Nähe des Landes an, wenn sie Seeschlangen wahrnehmen; denn diese entfernen sich nur ausnahmsweise von den Küsten. Jhr Lieblingsaufenthalt sind die breiten Meeresarme zwischen den Jnseln, wahrscheinlich dem hier verhältnißmäßig ruhigen Wasser zu Gefallen. Allerdings hat man sie zuweilen auch im hohen Meere angetroffen, dann aber immer als Verschlagene betrachtet, welche durch Stürme gewaltsam weiter
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Die Ruderschlange(Hydrophis sublaevis).
geführt worden waren. Jm Jahre 1837 wurden die Ansiedler Neuseelands höchst unangenehm über- rascht durch die Entdeckung, daß sich in der Nähe ihrer Jnsel eine große Menge von Seeschlangen ein- gefunden hatte; die Befürchtungen aber, welche sie an das Erscheinen der giftigen Thiere knüpften, erfüllten sich glücklicherweise nicht; denn die fremden Gäste verschwanden bald wieder, sei es, weil sie zurück wanderten, sei es, weil sie in der Fremde verkamen. Aehnliches will man auch in der Nähe von Panama beobachtet haben; bis in das atlantische Weltmeer jedoch hat sich, soviel bis jetzt bekannt, noch niemals eine derartige Schlange verirrt. Zuweilen geschieht es, daß sie mit der Flut in den Küstenflüssen emporgeführt werden; aber auch hier bemerkt man sie immer nur auf kurze Zeit, weil
Plättchenſchlange. Ruderſchlange.
Erfahrene Schiſſer, welche das indiſche Weltmeer zu wiederholten Malen durchkreuzten und ſich gewöhnten, auf deſſen Erſcheinungen zu achten, ſehen es als ein Zeichen von der Nähe des Landes an, wenn ſie Seeſchlangen wahrnehmen; denn dieſe entfernen ſich nur ausnahmsweiſe von den Küſten. Jhr Lieblingsaufenthalt ſind die breiten Meeresarme zwiſchen den Jnſeln, wahrſcheinlich dem hier verhältnißmäßig ruhigen Waſſer zu Gefallen. Allerdings hat man ſie zuweilen auch im hohen Meere angetroffen, dann aber immer als Verſchlagene betrachtet, welche durch Stürme gewaltſam weiter
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Die Ruderſchlange(Hydrophis sublaevis).
geführt worden waren. Jm Jahre 1837 wurden die Anſiedler Neuſeelands höchſt unangenehm über- raſcht durch die Entdeckung, daß ſich in der Nähe ihrer Jnſel eine große Menge von Seeſchlangen ein- gefunden hatte; die Befürchtungen aber, welche ſie an das Erſcheinen der giftigen Thiere knüpften, erfüllten ſich glücklicherweiſe nicht; denn die fremden Gäſte verſchwanden bald wieder, ſei es, weil ſie zurück wanderten, ſei es, weil ſie in der Fremde verkamen. Aehnliches will man auch in der Nähe von Panama beobachtet haben; bis in das atlantiſche Weltmeer jedoch hat ſich, ſoviel bis jetzt bekannt, noch niemals eine derartige Schlange verirrt. Zuweilen geſchieht es, daß ſie mit der Flut in den Küſtenflüſſen emporgeführt werden; aber auch hier bemerkt man ſie immer nur auf kurze Zeit, weil
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Plättchenſchlange. Ruderſchlange.
Erfahrene Schiſſer, welche das indiſche Weltmeer zu wiederholten Malen durchkreuzten und
ſich gewöhnten, auf deſſen Erſcheinungen zu achten, ſehen es als ein Zeichen von der Nähe des Landes
an, wenn ſie Seeſchlangen wahrnehmen; denn dieſe entfernen ſich nur ausnahmsweiſe von den Küſten.
Jhr Lieblingsaufenthalt ſind die breiten Meeresarme zwiſchen den Jnſeln, wahrſcheinlich dem hier
verhältnißmäßig ruhigen Waſſer zu Gefallen. Allerdings hat man ſie zuweilen auch im hohen Meere
angetroffen, dann aber immer als Verſchlagene betrachtet, welche durch Stürme gewaltſam weiter
[Abbildung Die Ruderſchlange (Hydrophis sublaevis).]
geführt worden waren. Jm Jahre 1837 wurden die Anſiedler Neuſeelands höchſt unangenehm über-
raſcht durch die Entdeckung, daß ſich in der Nähe ihrer Jnſel eine große Menge von Seeſchlangen ein-
gefunden hatte; die Befürchtungen aber, welche ſie an das Erſcheinen der giftigen Thiere knüpften,
erfüllten ſich glücklicherweiſe nicht; denn die fremden Gäſte verſchwanden bald wieder, ſei es, weil ſie
zurück wanderten, ſei es, weil ſie in der Fremde verkamen. Aehnliches will man auch in der Nähe
von Panama beobachtet haben; bis in das atlantiſche Weltmeer jedoch hat ſich, ſoviel bis jetzt bekannt,
noch niemals eine derartige Schlange verirrt. Zuweilen geſchieht es, daß ſie mit der Flut in den
Küſtenflüſſen emporgeführt werden; aber auch hier bemerkt man ſie immer nur auf kurze Zeit, weil
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Brehm, Alfred Edmund: Illustrirtes Thierleben. Bd. 5. Hildburghausen, 1869, S. 285. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brehm_thierleben05_1869/309>, abgerufen am 23.12.2024.
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