es war jedoch sehr schwach und wurde wieder eingefangen. Jetzt endlich setzte man es in Weingeist, und nach einer Viertelstunde hatte es endlich ausgezappelt.
Auf dem Festlande von Jndien und den benachbarten großen Eilanden wird der Waran durch die Kabaragoya der Singalesen(Hydrosaurus bivittatus) vertreten, ein Thier, welches sich durch den seitlich sehr stark zusammengedrückten Schwanz, die langen Zehen, die an der Spitze der Schnauze stehenden Nasenlöcher und die kleinen Schuppen von jenen unterscheidet und deshalb der Sippe der Wasserechsen zugerechnet wird. Die Oberseite zeigt auf schwarzem Grunde in Reihen geordnete gelbe Flecken; ein schwarzes Band verläuft längs der Weichen und eine weiße Binde längs des Halses; die Unterseite ist weißlich. Ausgewachsene Stücke erreichen drei und mehr Fuß an Länge.
Bei Bereitung der tödtlichen Gifte, welche die Singalesen noch heutigentages nur zu häufig verwenden, spielt die Kabaragoya eine große Rolle. Nach einer Angabe, welche Tennent gemacht wurde, verwendet man zur "Kabaratel", der gefürchtetsten aller Giftmischungen, Schlangen, namentlich die Hutschlange oder Cobrade Capello(Naja tripudians), die Tikpolonga(Daboia elegans) und die Carawilla(Trigonocephalus hypnalis), indem man Einschnitte in ihre Köpfe macht und sie dann über einem Gefäße aufhängt im Glauben, das ausfließende Gift auffangen zu können. Das so gewonnene Blut wird mit Arsenik und anderen Kraftmitteln vermischt und das Ganze mit Hilfe von Kabaragoyas in einem Menschenschädel gekocht. Unsere Warans müssen die Rolle der Thiere in Faust's Herenküche übernehmen. Sie werden von drei Seiten gegen das Feuer gesetzt, mit ihren Köpfen demselben zugerichtet, festgemacht und mit Schlägen so lange gequält, bis sie zischen, also gleichsam das Feuer anblasen. Aller Speichel, welchen sie bei der Quälerei verlieren, wird sorgsam gesammelt und dem kochenden Gebräu beigesetzt. Letzteres ist fertig, sobald sich eine ölige Masse auf der Oberfläche zeigt. Es versteht sich ganz von selbst, daß der Arsenik der eigentlich wirksame Bestandtheil dieses Giftes ist; die unschuldige Kabaragoya hat sich aber in Folge dieses Schwindels der Giftmischer einen so üblen Ruf erworben, daß man sie gegenwärtig allgemein und in wahrhaft lächerlichem Grade fürchtet. Nach Art des Warans hält sie sich nur in der Nähe des Wassers auf und flüchtet diesem zu, wenn sie Gefahr wittert; beim Austrocknen der Wohngewässer aber sieht sie sich zuweilen genöthigt, Wanderungen über Land zu unternehmen, und bei dieser Gelegenheit geschieht es auch wohl, daß sie sich in der Nähe eines Wohnhauses der Singalesen erblicken läßt oder sogar durch das Gehöfte läuft. Ein solcher Vorfall gilt als ein schlimmes Vorzeichen; man fürchtet nun Krankheit, Tod und anderes Unglück und sucht bei den Pfaffen Schutz, um die üblen Folgen womöglich zu vereiteln. Da auch die indischen Pfaffen jederzeit bereit sind, den Aberglauben des dummen Volkes auszunutzen und dasselbe deshalb, wie billig, zu bestrafen, erscheinen sie, nachdem der wackere Gläubige sich zu ihrem Gunsten etwas von dem gleichsnerischen Mammon dieser Erde erleichtert, in der durch die Kabaragoya verunreinigten Hütte und beginnen einen Gesang, welcher der Hauptsache nach in den Worten:
"Kabara goyin wan dosey, Ada palayan e dosey"
besteht und besagen will, daß nunmehr alles Uebel, welches die Kabaragoya verursacht habe, unschädlich gemacht sei.
Ein in Südafrika lebendes Mitglied der Familie ist zum Vertreter einer besonderen Sippe erhoben worden, welcher man den Namen Dickechse(Pachysaurus) gegeben hat. Die Merkmale dieser Sippe sind zu suchen in der gedrungenen Gestalt, der kurzen Schnauze, dem seitlich stark zusammen- gedrückten, doppelt gekielten Schwanze, den kurzen, mit ungemein kräftigen Nägeln bewehrten Zehen,
Egyptiſcher Waran. Kabarägoya. Dickechſe.
es war jedoch ſehr ſchwach und wurde wieder eingefangen. Jetzt endlich ſetzte man es in Weingeiſt, und nach einer Viertelſtunde hatte es endlich ausgezappelt.
Auf dem Feſtlande von Jndien und den benachbarten großen Eilanden wird der Waran durch die Kabaragoya der Singaleſen(Hydrosaurus bivittatus) vertreten, ein Thier, welches ſich durch den ſeitlich ſehr ſtark zuſammengedrückten Schwanz, die langen Zehen, die an der Spitze der Schnauze ſtehenden Naſenlöcher und die kleinen Schuppen von jenen unterſcheidet und deshalb der Sippe der Waſſerechſen zugerechnet wird. Die Oberſeite zeigt auf ſchwarzem Grunde in Reihen geordnete gelbe Flecken; ein ſchwarzes Band verläuft längs der Weichen und eine weiße Binde längs des Halſes; die Unterſeite iſt weißlich. Ausgewachſene Stücke erreichen drei und mehr Fuß an Länge.
Bei Bereitung der tödtlichen Gifte, welche die Singaleſen noch heutigentages nur zu häufig verwenden, ſpielt die Kabaragoya eine große Rolle. Nach einer Angabe, welche Tennent gemacht wurde, verwendet man zur „Kabaratel“, der gefürchtetſten aller Giftmiſchungen, Schlangen, namentlich die Hutſchlange oder Cobrade Capello(Naja tripudians), die Tikpolonga(Daboia elegans) und die Carawilla(Trigonocephalus hypnalis), indem man Einſchnitte in ihre Köpfe macht und ſie dann über einem Gefäße aufhängt im Glauben, das ausfließende Gift auffangen zu können. Das ſo gewonnene Blut wird mit Arſenik und anderen Kraftmitteln vermiſcht und das Ganze mit Hilfe von Kabaragoyas in einem Menſchenſchädel gekocht. Unſere Warans müſſen die Rolle der Thiere in Fauſt’s Herenküche übernehmen. Sie werden von drei Seiten gegen das Feuer geſetzt, mit ihren Köpfen demſelben zugerichtet, feſtgemacht und mit Schlägen ſo lange gequält, bis ſie ziſchen, alſo gleichſam das Feuer anblaſen. Aller Speichel, welchen ſie bei der Quälerei verlieren, wird ſorgſam geſammelt und dem kochenden Gebräu beigeſetzt. Letzteres iſt fertig, ſobald ſich eine ölige Maſſe auf der Oberfläche zeigt. Es verſteht ſich ganz von ſelbſt, daß der Arſenik der eigentlich wirkſame Beſtandtheil dieſes Giftes iſt; die unſchuldige Kabaragoya hat ſich aber in Folge dieſes Schwindels der Giftmiſcher einen ſo üblen Ruf erworben, daß man ſie gegenwärtig allgemein und in wahrhaft lächerlichem Grade fürchtet. Nach Art des Warans hält ſie ſich nur in der Nähe des Waſſers auf und flüchtet dieſem zu, wenn ſie Gefahr wittert; beim Austrocknen der Wohngewäſſer aber ſieht ſie ſich zuweilen genöthigt, Wanderungen über Land zu unternehmen, und bei dieſer Gelegenheit geſchieht es auch wohl, daß ſie ſich in der Nähe eines Wohnhauſes der Singaleſen erblicken läßt oder ſogar durch das Gehöfte läuft. Ein ſolcher Vorfall gilt als ein ſchlimmes Vorzeichen; man fürchtet nun Krankheit, Tod und anderes Unglück und ſucht bei den Pfaffen Schutz, um die üblen Folgen womöglich zu vereiteln. Da auch die indiſchen Pfaffen jederzeit bereit ſind, den Aberglauben des dummen Volkes auszunutzen und daſſelbe deshalb, wie billig, zu beſtrafen, erſcheinen ſie, nachdem der wackere Gläubige ſich zu ihrem Gunſten etwas von dem gleichsneriſchen Mammon dieſer Erde erleichtert, in der durch die Kabaragoya verunreinigten Hütte und beginnen einen Geſang, welcher der Hauptſache nach in den Worten:
„Kabara goyin wan dōsey, Ada palayan e dōsey“
beſteht und beſagen will, daß nunmehr alles Uebel, welches die Kabaragoya verurſacht habe, unſchädlich gemacht ſei.
Ein in Südafrika lebendes Mitglied der Familie iſt zum Vertreter einer beſonderen Sippe erhoben worden, welcher man den Namen Dickechſe(Pachysaurus) gegeben hat. Die Merkmale dieſer Sippe ſind zu ſuchen in der gedrungenen Geſtalt, der kurzen Schnauze, dem ſeitlich ſtark zuſammen- gedrückten, doppelt gekielten Schwanze, den kurzen, mit ungemein kräftigen Nägeln bewehrten Zehen,
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><p><pbfacs="#f0117"n="101"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#g">Egyptiſcher Waran. Kabarägoya. Dickechſe.</hi></fw><lb/>
es war jedoch ſehr ſchwach und wurde wieder eingefangen. Jetzt endlich ſetzte man es in Weingeiſt,<lb/>
und nach einer Viertelſtunde hatte es endlich ausgezappelt.</p><lb/><milestonerendition="#hr"unit="section"/><lb/><p>Auf dem Feſtlande von Jndien und den benachbarten großen Eilanden wird der Waran durch<lb/>
die <hirendition="#g">Kabaragoya der Singaleſen</hi><hirendition="#aq">(Hydrosaurus bivittatus)</hi> vertreten, ein Thier, welches ſich durch<lb/>
den ſeitlich ſehr ſtark zuſammengedrückten Schwanz, die langen Zehen, die an der Spitze der Schnauze<lb/>ſtehenden Naſenlöcher und die kleinen Schuppen von jenen unterſcheidet und deshalb der Sippe der<lb/><hirendition="#g">Waſſerechſen</hi> zugerechnet wird. Die Oberſeite zeigt auf ſchwarzem Grunde in Reihen geordnete<lb/>
gelbe Flecken; ein ſchwarzes Band verläuft längs der Weichen und eine weiße Binde längs des<lb/>
Halſes; die Unterſeite iſt weißlich. Ausgewachſene Stücke erreichen drei und mehr Fuß an Länge.</p><lb/><p>Bei Bereitung der tödtlichen Gifte, welche die Singaleſen noch heutigentages nur zu häufig<lb/>
verwenden, ſpielt die Kabaragoya eine große Rolle. Nach einer Angabe, welche <hirendition="#g">Tennent</hi> gemacht<lb/>
wurde, verwendet man zur „Kabaratel“, der gefürchtetſten aller Giftmiſchungen, Schlangen,<lb/>
namentlich die <hirendition="#g">Hutſchlange</hi> oder <hirendition="#g">Cobrade Capello</hi><hirendition="#aq">(Naja tripudians),</hi> die <hirendition="#g">Tikpolonga</hi><hirendition="#aq">(Daboia<lb/>
elegans)</hi> und die <hirendition="#g">Carawilla</hi><hirendition="#aq">(Trigonocephalus hypnalis),</hi> indem man Einſchnitte in ihre Köpfe<lb/>
macht und ſie dann über einem Gefäße aufhängt im Glauben, das ausfließende Gift auffangen zu<lb/>
können. Das ſo gewonnene Blut wird mit Arſenik und anderen Kraftmitteln vermiſcht und das<lb/>
Ganze mit Hilfe von Kabaragoyas in einem Menſchenſchädel gekocht. Unſere Warans müſſen die<lb/>
Rolle der Thiere in Fauſt’s Herenküche übernehmen. Sie werden von drei Seiten gegen das Feuer<lb/>
geſetzt, mit ihren Köpfen demſelben zugerichtet, feſtgemacht und mit Schlägen ſo lange gequält, bis<lb/>ſie ziſchen, alſo gleichſam das Feuer anblaſen. Aller Speichel, welchen ſie bei der Quälerei verlieren,<lb/>
wird ſorgſam geſammelt und dem kochenden Gebräu beigeſetzt. Letzteres iſt fertig, ſobald ſich eine<lb/>
ölige Maſſe auf der Oberfläche zeigt. Es verſteht ſich ganz von ſelbſt, daß der Arſenik der eigentlich<lb/>
wirkſame Beſtandtheil dieſes Giftes iſt; die unſchuldige Kabaragoya hat ſich aber in Folge dieſes<lb/>
Schwindels der Giftmiſcher einen ſo üblen Ruf erworben, daß man ſie gegenwärtig allgemein und in<lb/>
wahrhaft lächerlichem Grade fürchtet. Nach Art des Warans hält ſie ſich nur in der Nähe des<lb/>
Waſſers auf und flüchtet dieſem zu, wenn ſie Gefahr wittert; beim Austrocknen der Wohngewäſſer<lb/>
aber ſieht ſie ſich zuweilen genöthigt, Wanderungen über Land zu unternehmen, und bei dieſer<lb/>
Gelegenheit geſchieht es auch wohl, daß ſie ſich in der Nähe eines Wohnhauſes der Singaleſen erblicken<lb/>
läßt oder ſogar durch das Gehöfte läuft. Ein ſolcher Vorfall gilt als ein ſchlimmes Vorzeichen;<lb/>
man fürchtet nun Krankheit, Tod und anderes Unglück und ſucht bei den Pfaffen Schutz, um die<lb/>
üblen Folgen womöglich zu vereiteln. Da auch die indiſchen Pfaffen jederzeit bereit ſind, den<lb/>
Aberglauben des dummen Volkes auszunutzen und daſſelbe deshalb, wie billig, zu beſtrafen, erſcheinen<lb/>ſie, nachdem der wackere Gläubige ſich zu ihrem Gunſten etwas von dem gleichsneriſchen Mammon<lb/>
dieſer Erde erleichtert, in der durch die Kabaragoya verunreinigten Hütte und beginnen einen Geſang,<lb/>
welcher der Hauptſache nach in den Worten:</p><lb/><cit><quote><hirendition="#aq">„Kabara goyin wan dōsey,<lb/>
Ada palayan e dōsey“</hi></quote></cit><lb/><p>beſteht und beſagen will, daß nunmehr alles Uebel, welches die Kabaragoya verurſacht habe, unſchädlich<lb/>
gemacht ſei.</p><lb/><milestonerendition="#hr"unit="section"/><lb/><p>Ein in Südafrika lebendes Mitglied der Familie iſt zum Vertreter einer beſonderen Sippe<lb/>
erhoben worden, welcher man den Namen <hirendition="#g">Dickechſe</hi><hirendition="#aq">(Pachysaurus)</hi> gegeben hat. Die Merkmale dieſer<lb/>
Sippe ſind zu ſuchen in der gedrungenen Geſtalt, der kurzen Schnauze, dem ſeitlich ſtark zuſammen-<lb/>
gedrückten, doppelt gekielten Schwanze, den kurzen, mit ungemein kräftigen Nägeln bewehrten Zehen,<lb/></p></div></div></div></body></text></TEI>
[101/0117]
Egyptiſcher Waran. Kabarägoya. Dickechſe.
es war jedoch ſehr ſchwach und wurde wieder eingefangen. Jetzt endlich ſetzte man es in Weingeiſt,
und nach einer Viertelſtunde hatte es endlich ausgezappelt.
Auf dem Feſtlande von Jndien und den benachbarten großen Eilanden wird der Waran durch
die Kabaragoya der Singaleſen (Hydrosaurus bivittatus) vertreten, ein Thier, welches ſich durch
den ſeitlich ſehr ſtark zuſammengedrückten Schwanz, die langen Zehen, die an der Spitze der Schnauze
ſtehenden Naſenlöcher und die kleinen Schuppen von jenen unterſcheidet und deshalb der Sippe der
Waſſerechſen zugerechnet wird. Die Oberſeite zeigt auf ſchwarzem Grunde in Reihen geordnete
gelbe Flecken; ein ſchwarzes Band verläuft längs der Weichen und eine weiße Binde längs des
Halſes; die Unterſeite iſt weißlich. Ausgewachſene Stücke erreichen drei und mehr Fuß an Länge.
Bei Bereitung der tödtlichen Gifte, welche die Singaleſen noch heutigentages nur zu häufig
verwenden, ſpielt die Kabaragoya eine große Rolle. Nach einer Angabe, welche Tennent gemacht
wurde, verwendet man zur „Kabaratel“, der gefürchtetſten aller Giftmiſchungen, Schlangen,
namentlich die Hutſchlange oder Cobrade Capello (Naja tripudians), die Tikpolonga (Daboia
elegans) und die Carawilla (Trigonocephalus hypnalis), indem man Einſchnitte in ihre Köpfe
macht und ſie dann über einem Gefäße aufhängt im Glauben, das ausfließende Gift auffangen zu
können. Das ſo gewonnene Blut wird mit Arſenik und anderen Kraftmitteln vermiſcht und das
Ganze mit Hilfe von Kabaragoyas in einem Menſchenſchädel gekocht. Unſere Warans müſſen die
Rolle der Thiere in Fauſt’s Herenküche übernehmen. Sie werden von drei Seiten gegen das Feuer
geſetzt, mit ihren Köpfen demſelben zugerichtet, feſtgemacht und mit Schlägen ſo lange gequält, bis
ſie ziſchen, alſo gleichſam das Feuer anblaſen. Aller Speichel, welchen ſie bei der Quälerei verlieren,
wird ſorgſam geſammelt und dem kochenden Gebräu beigeſetzt. Letzteres iſt fertig, ſobald ſich eine
ölige Maſſe auf der Oberfläche zeigt. Es verſteht ſich ganz von ſelbſt, daß der Arſenik der eigentlich
wirkſame Beſtandtheil dieſes Giftes iſt; die unſchuldige Kabaragoya hat ſich aber in Folge dieſes
Schwindels der Giftmiſcher einen ſo üblen Ruf erworben, daß man ſie gegenwärtig allgemein und in
wahrhaft lächerlichem Grade fürchtet. Nach Art des Warans hält ſie ſich nur in der Nähe des
Waſſers auf und flüchtet dieſem zu, wenn ſie Gefahr wittert; beim Austrocknen der Wohngewäſſer
aber ſieht ſie ſich zuweilen genöthigt, Wanderungen über Land zu unternehmen, und bei dieſer
Gelegenheit geſchieht es auch wohl, daß ſie ſich in der Nähe eines Wohnhauſes der Singaleſen erblicken
läßt oder ſogar durch das Gehöfte läuft. Ein ſolcher Vorfall gilt als ein ſchlimmes Vorzeichen;
man fürchtet nun Krankheit, Tod und anderes Unglück und ſucht bei den Pfaffen Schutz, um die
üblen Folgen womöglich zu vereiteln. Da auch die indiſchen Pfaffen jederzeit bereit ſind, den
Aberglauben des dummen Volkes auszunutzen und daſſelbe deshalb, wie billig, zu beſtrafen, erſcheinen
ſie, nachdem der wackere Gläubige ſich zu ihrem Gunſten etwas von dem gleichsneriſchen Mammon
dieſer Erde erleichtert, in der durch die Kabaragoya verunreinigten Hütte und beginnen einen Geſang,
welcher der Hauptſache nach in den Worten:
„Kabara goyin wan dōsey,
Ada palayan e dōsey“
beſteht und beſagen will, daß nunmehr alles Uebel, welches die Kabaragoya verurſacht habe, unſchädlich
gemacht ſei.
Ein in Südafrika lebendes Mitglied der Familie iſt zum Vertreter einer beſonderen Sippe
erhoben worden, welcher man den Namen Dickechſe (Pachysaurus) gegeben hat. Die Merkmale dieſer
Sippe ſind zu ſuchen in der gedrungenen Geſtalt, der kurzen Schnauze, dem ſeitlich ſtark zuſammen-
gedrückten, doppelt gekielten Schwanze, den kurzen, mit ungemein kräftigen Nägeln bewehrten Zehen,
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Brehm, Alfred Edmund: Illustrirtes Thierleben. Bd. 5. Hildburghausen, 1869, S. 101. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brehm_thierleben05_1869/117>, abgerufen am 21.12.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.