Die Sturmschwalben (Oceanides) bilden eine von den übrigen Verwandten wohl abgegrenzte Gruppe oder Familie, welche gegenwärtig in mehrere Sippen getrennt wird. Alle Arten kenn- zeichnen sich durch geringe Größe, schlanken Leib, kurzen Hals und verhältnißmäßig großen Kopf, sehr lange, schwalbenartige Flügel, unter deren Schwingen die zweite und dritte die längsten sind, mittellangen, aus zwölf Federn zusammengesetzten, entweder gerade abgestutzten oder gabelförmig ausgeschnittenen Schwanz, kleinen, schwächlichen, geraden, an der Spitze beider Kiefern herabgebogenen,
[Abbildung]
Die Sturmschwalbe (Thalassidroma pelagica). 1/2 der nat. Größe.
oben hakigen Schnabel, dessen Unterkiefer am Ende der langen Kinnspalte ein mehr oder weniger scharf hervortretendes Eck zeigt, aber nicht durch die bei den Sturmvögeln hervorgehobenen Riefen abgetheilt wird, kleine, schwächliche, langläufige Füße mit drei langen, schwachen, durch volle Schwimmhäute verbundenen Vorderzehen und eine äußerst kleine und kurze warzenähnliche Hinter- zehe, sowie endlich durch ein dichtes, pelzartiges Gefieder von düsterbrauner Hauptfärbung und weiß- licher Zeichnung. Der innere Leibesbau entspricht im allgemeinen dem Gepräge der Verwandten;
Die Schwimmer. Seeflieger. Sturmſchwalben.
Die Sturmſchwalben (Oceanides) bilden eine von den übrigen Verwandten wohl abgegrenzte Gruppe oder Familie, welche gegenwärtig in mehrere Sippen getrennt wird. Alle Arten kenn- zeichnen ſich durch geringe Größe, ſchlanken Leib, kurzen Hals und verhältnißmäßig großen Kopf, ſehr lange, ſchwalbenartige Flügel, unter deren Schwingen die zweite und dritte die längſten ſind, mittellangen, aus zwölf Federn zuſammengeſetzten, entweder gerade abgeſtutzten oder gabelförmig ausgeſchnittenen Schwanz, kleinen, ſchwächlichen, geraden, an der Spitze beider Kiefern herabgebogenen,
[Abbildung]
Die Sturmſchwalbe (Thalassidroma pelagica). ½ der nat. Größe.
oben hakigen Schnabel, deſſen Unterkiefer am Ende der langen Kinnſpalte ein mehr oder weniger ſcharf hervortretendes Eck zeigt, aber nicht durch die bei den Sturmvögeln hervorgehobenen Riefen abgetheilt wird, kleine, ſchwächliche, langläufige Füße mit drei langen, ſchwachen, durch volle Schwimmhäute verbundenen Vorderzehen und eine äußerſt kleine und kurze warzenähnliche Hinter- zehe, ſowie endlich durch ein dichtes, pelzartiges Gefieder von düſterbrauner Hauptfärbung und weiß- licher Zeichnung. Der innere Leibesbau entſpricht im allgemeinen dem Gepräge der Verwandten;
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Die Schwimmer. Seeflieger. Sturmſchwalben.
Die Sturmſchwalben (Oceanides) bilden eine von den übrigen Verwandten wohl abgegrenzte
Gruppe oder Familie, welche gegenwärtig in mehrere Sippen getrennt wird. Alle Arten kenn-
zeichnen ſich durch geringe Größe, ſchlanken Leib, kurzen Hals und verhältnißmäßig großen Kopf,
ſehr lange, ſchwalbenartige Flügel, unter deren Schwingen die zweite und dritte die längſten ſind,
mittellangen, aus zwölf Federn zuſammengeſetzten, entweder gerade abgeſtutzten oder gabelförmig
ausgeſchnittenen Schwanz, kleinen, ſchwächlichen, geraden, an der Spitze beider Kiefern herabgebogenen,
[Abbildung Die Sturmſchwalbe (Thalassidroma pelagica). ½ der nat. Größe.]
oben hakigen Schnabel, deſſen Unterkiefer am Ende der langen Kinnſpalte ein mehr oder weniger
ſcharf hervortretendes Eck zeigt, aber nicht durch die bei den Sturmvögeln hervorgehobenen Riefen
abgetheilt wird, kleine, ſchwächliche, langläufige Füße mit drei langen, ſchwachen, durch volle
Schwimmhäute verbundenen Vorderzehen und eine äußerſt kleine und kurze warzenähnliche Hinter-
zehe, ſowie endlich durch ein dichtes, pelzartiges Gefieder von düſterbrauner Hauptfärbung und weiß-
licher Zeichnung. Der innere Leibesbau entſpricht im allgemeinen dem Gepräge der Verwandten;
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Brehm, Alfred Edmund: Illustrirtes Thierleben. Bd. 4. Hildburghausen, 1867, S. 900. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brehm_thierleben04_1867/952>, abgerufen am 22.11.2024.
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