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Brehm, Alfred Edmund: Illustrirtes Thierleben. Bd. 4. Hildburghausen, 1867.

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Die Schwimmer. Zahnschnäbler. Schwimmenten.
Wasser bedeckend und, wenn sie sich erheben, einen von fern hörbaren dumpfen Lärm verursachend,
welcher an das Getöse der Brandung erinnert. Schon im Februar und spätestens im März beginnt
der Rückzug: daher denn auch einer ihrer Namen. Nur zeitweilig besucht unsere Ente Meeres-
buchten oder salzige Gewässer überhaupt; denn sie gehört zu den eigentlichen Süßwasserenten und
nimmt am liebsten auf schilf- oder riedbedeckten Seen, Teichen und Brüchen ihren Aufenthalt.
Gewässer, welche hier und da von Pflanzen frei, im übrigen von Gebüsch und Sumpfpflanzen
aller Art bewachsen sind, sagen ihr besonders zu: solche sucht sie zum Brüten und während des
Winters auf; in ihnen erwirbt sie sich den größten Theil ihrer Nahrung, und von ihnen aus fliegt sie
[Abbildung] Die Stockente (Anas boschas).
zu kleineren Teichen, Lachen, Wassergräben oder auf Felder hinaus, um auch diese Oertlichkeiten
auszunutzen. Auf freiem Wasser zeigt sie sich verhältnißmäßig wenig, schwimmt vielmehr sobald als
möglich dem Pflanzendickichte zu und untersucht nun schwimmend, gründelnd und watend den Schlamm
der seichteren Stellen, hier alles Genießbare aufnehmend. Sie gehört zu den gefräßigsten Vögeln,
welche wir kennen, verzehrt die zarten Blätter oder Spitzen der Grasarten und der verschiedensten
Sumpfgewächse, deren Knospen, Keime und reife Sämereien, Getreidekörner, Knollenfrüchte, macht
aber auch auf alle Thiere vom Wurme an bis zum Fische und Lurche eifrig Jagd, scheint an einem
unersättlichen Heißhunger zu leiden und frißt, um ihn zu stillen, solange sie wach ist und Etwas
findet.

Die Schwimmer. Zahnſchnäbler. Schwimmenten.
Waſſer bedeckend und, wenn ſie ſich erheben, einen von fern hörbaren dumpfen Lärm verurſachend,
welcher an das Getöſe der Brandung erinnert. Schon im Februar und ſpäteſtens im März beginnt
der Rückzug: daher denn auch einer ihrer Namen. Nur zeitweilig beſucht unſere Ente Meeres-
buchten oder ſalzige Gewäſſer überhaupt; denn ſie gehört zu den eigentlichen Süßwaſſerenten und
nimmt am liebſten auf ſchilf- oder riedbedeckten Seen, Teichen und Brüchen ihren Aufenthalt.
Gewäſſer, welche hier und da von Pflanzen frei, im übrigen von Gebüſch und Sumpfpflanzen
aller Art bewachſen ſind, ſagen ihr beſonders zu: ſolche ſucht ſie zum Brüten und während des
Winters auf; in ihnen erwirbt ſie ſich den größten Theil ihrer Nahrung, und von ihnen aus fliegt ſie
[Abbildung] Die Stockente (Anas boschas).
zu kleineren Teichen, Lachen, Waſſergräben oder auf Felder hinaus, um auch dieſe Oertlichkeiten
auszunutzen. Auf freiem Waſſer zeigt ſie ſich verhältnißmäßig wenig, ſchwimmt vielmehr ſobald als
möglich dem Pflanzendickichte zu und unterſucht nun ſchwimmend, gründelnd und watend den Schlamm
der ſeichteren Stellen, hier alles Genießbare aufnehmend. Sie gehört zu den gefräßigſten Vögeln,
welche wir kennen, verzehrt die zarten Blätter oder Spitzen der Grasarten und der verſchiedenſten
Sumpfgewächſe, deren Knospen, Keime und reife Sämereien, Getreidekörner, Knollenfrüchte, macht
aber auch auf alle Thiere vom Wurme an bis zum Fiſche und Lurche eifrig Jagd, ſcheint an einem
unerſättlichen Heißhunger zu leiden und frißt, um ihn zu ſtillen, ſolange ſie wach iſt und Etwas
findet.

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[822/0872] Die Schwimmer. Zahnſchnäbler. Schwimmenten. Waſſer bedeckend und, wenn ſie ſich erheben, einen von fern hörbaren dumpfen Lärm verurſachend, welcher an das Getöſe der Brandung erinnert. Schon im Februar und ſpäteſtens im März beginnt der Rückzug: daher denn auch einer ihrer Namen. Nur zeitweilig beſucht unſere Ente Meeres- buchten oder ſalzige Gewäſſer überhaupt; denn ſie gehört zu den eigentlichen Süßwaſſerenten und nimmt am liebſten auf ſchilf- oder riedbedeckten Seen, Teichen und Brüchen ihren Aufenthalt. Gewäſſer, welche hier und da von Pflanzen frei, im übrigen von Gebüſch und Sumpfpflanzen aller Art bewachſen ſind, ſagen ihr beſonders zu: ſolche ſucht ſie zum Brüten und während des Winters auf; in ihnen erwirbt ſie ſich den größten Theil ihrer Nahrung, und von ihnen aus fliegt ſie [Abbildung Die Stockente (Anas boschas).] zu kleineren Teichen, Lachen, Waſſergräben oder auf Felder hinaus, um auch dieſe Oertlichkeiten auszunutzen. Auf freiem Waſſer zeigt ſie ſich verhältnißmäßig wenig, ſchwimmt vielmehr ſobald als möglich dem Pflanzendickichte zu und unterſucht nun ſchwimmend, gründelnd und watend den Schlamm der ſeichteren Stellen, hier alles Genießbare aufnehmend. Sie gehört zu den gefräßigſten Vögeln, welche wir kennen, verzehrt die zarten Blätter oder Spitzen der Grasarten und der verſchiedenſten Sumpfgewächſe, deren Knospen, Keime und reife Sämereien, Getreidekörner, Knollenfrüchte, macht aber auch auf alle Thiere vom Wurme an bis zum Fiſche und Lurche eifrig Jagd, ſcheint an einem unerſättlichen Heißhunger zu leiden und frißt, um ihn zu ſtillen, ſolange ſie wach iſt und Etwas findet.

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Zitationshilfe: Brehm, Alfred Edmund: Illustrirtes Thierleben. Bd. 4. Hildburghausen, 1867, S. 822. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brehm_thierleben04_1867/872>, abgerufen am 22.11.2024.