wöhnlich stinkt er nach Ameisen, gar nicht selten aber auch, wie der Wiedehopf, nach Dünger und zuweilen ganz abscheulich nach Moschus.
Wenig andere Vögel habe ich kennen gelernt, welche so treuinnig zusammenhalten, wie die Baumwiedehopfe. Der Jäger, welcher es geschickt anfängt, kann eine ganze Gesellschaft nach ein- ander niederschießen. Sobald einmal der Erste gefallen, fliegen alle Mitglieder des Trupps herbei, setzen oder hängen sich auf Aeste oder Stämme der nahe stehenden Bäume über dem Verendeten auf, schreien kläglich, schlagen mit den Flügeln und schauen entsetzt auf ihn hinab. Ein zweiter Schuß, und dessen Wirkung macht sie nicht etwa ängstlich oder scheu, sondern nur noch beharrlicher in ihrer Todtenklage. Höchstens theilt sich dann der Trupp, und während die einen bei der ersten Leiche verharren, umschwärmen die übrigen die zweite. So mögen sich ihre Reihen lichten, wie sie wollen, auch der letzte noch hält bei den getödteten Gefährten aus.
Die Bewegungen des Baumwiedehopfs sind verhältnißmäßig geschickt. Trotz der kurzen Beine läuft der Vogel gar nicht so schlecht, wie man wohl vermuthen sollte, und im Klettern leistet er für seine Ausrüstung Erkleckliches. Der Flug besteht aus einigen raschen Flügelschlägen und einem darauffolgenden Dahingleiten; nicht selten werden auch Bogenschwingungen ausgeführt.
Hinsichtlich des Brutgeschäfts berichtet Vaillant, daß das Weibchen in einem Baumloche auf dem Mulm sechs bis acht bläulichgrüne Eier legt, sie abwechselnd mit dem Männchen bebrütet und zu demselben Loche noch längere Zeit mit den ausgeflogenen Jungen zurückkehrt. Folgt man abends ihrem lauten Geschrei, so belauscht man leicht die neugierigen und wenig scheuen Vögel und kann dann erfahren, wie die ganze Familie sich in ihre Nachtherberge zurückzieht. Vaillant ver- stopfte das Baumloch und holte die so gefangene Gesellschaft am andern Morgen hervor. Sobald etwas Licht hineinfiel, kam einer nach dem andern zur Oeffnung und wurde rasch am Schnabel erfaßt. Auf diese Weise erlangte unser Forscher 62 Männchen, 45 Weibchen und 11 Junge von verschiedenem Alter.
Außerdem berichtet Vaillant noch, daß die Baumhopfe sich zuweilen um den Menschen, um einen Hund oder ein anderes Thier versammeln und ihm unter lautem Geschrei von Baum zu Baum folgen. Steht man einen Augenblick still, so setzen sich alle auf den nächsten Baum, beugen sich auf den Beinen zurück und schaukeln den Leib von einer Seite zur andern.
Unsere Meisen werden in Südamerika durch Vögel vertreten, welche man Baumsteiger (Anabatae) genannt hat. Sie ähneln den Sängern und sind deshalb oft mit diesen zusammen- gestellt worden, während man sie neuerdings mit den Töpfervögeln und den Baumhackern vereinigt hat. Die meisten Arten dieser Familie sind schlank gebaut, kurzflügelig und langschwänzig; der etwa kopflange Schnabel ist ziemlich stark und gerade oder nur wenig gebogen; die Füße sind mittelhoch und die kurzen Zehen auch mit kurzen, wenig gebogenen Krallen bewehrt; im Flügel ist die vierte Schwinge die längste; der Schwanz besteht aus zwölf ziemlich weichen Federn, welche sich stark abstufen.
Alle Baumsteiger sind strenge Waldbewohner, welche höchstens zeitweilig in offenere Gegenden herauskommen. Sie sind sehr lebhaft und gewandt, immer in Bewegung, nach Art unserer Sänger etwa, durchkriechen die gedachten dunkeln, niederen Gebüsche, hüpfen auf den Zweigen und steigen wie unsere Meisen an denselben umher oder hängen sich nach unten an, klettern aber keineswegs nach Art der Spechtmeisen, Baumläufer und Spechte an den Stämmen auf und nieder. Viele Arten haben eine laute, sonderbare Stimme; andere lassen nur einen kurzen und ziemlich leisen Lockton vernehmen. Alle ohne Ausnahme jagen Kerbthieren nach und zwar ungefähr in derselben Weise wie die Meisen. Viele bauen ein auffallendes, oft hängendes und oben meistens ver- schlossenes Nest.
Die Späher. Klettervögel. Baumſteiger.
wöhnlich ſtinkt er nach Ameiſen, gar nicht ſelten aber auch, wie der Wiedehopf, nach Dünger und zuweilen ganz abſcheulich nach Moſchus.
Wenig andere Vögel habe ich kennen gelernt, welche ſo treuinnig zuſammenhalten, wie die Baumwiedehopfe. Der Jäger, welcher es geſchickt anfängt, kann eine ganze Geſellſchaft nach ein- ander niederſchießen. Sobald einmal der Erſte gefallen, fliegen alle Mitglieder des Trupps herbei, ſetzen oder hängen ſich auf Aeſte oder Stämme der nahe ſtehenden Bäume über dem Verendeten auf, ſchreien kläglich, ſchlagen mit den Flügeln und ſchauen entſetzt auf ihn hinab. Ein zweiter Schuß, und deſſen Wirkung macht ſie nicht etwa ängſtlich oder ſcheu, ſondern nur noch beharrlicher in ihrer Todtenklage. Höchſtens theilt ſich dann der Trupp, und während die einen bei der erſten Leiche verharren, umſchwärmen die übrigen die zweite. So mögen ſich ihre Reihen lichten, wie ſie wollen, auch der letzte noch hält bei den getödteten Gefährten aus.
Die Bewegungen des Baumwiedehopfs ſind verhältnißmäßig geſchickt. Trotz der kurzen Beine läuft der Vogel gar nicht ſo ſchlecht, wie man wohl vermuthen ſollte, und im Klettern leiſtet er für ſeine Ausrüſtung Erkleckliches. Der Flug beſteht aus einigen raſchen Flügelſchlägen und einem darauffolgenden Dahingleiten; nicht ſelten werden auch Bogenſchwingungen ausgeführt.
Hinſichtlich des Brutgeſchäfts berichtet Vaillant, daß das Weibchen in einem Baumloche auf dem Mulm ſechs bis acht bläulichgrüne Eier legt, ſie abwechſelnd mit dem Männchen bebrütet und zu demſelben Loche noch längere Zeit mit den ausgeflogenen Jungen zurückkehrt. Folgt man abends ihrem lauten Geſchrei, ſo belauſcht man leicht die neugierigen und wenig ſcheuen Vögel und kann dann erfahren, wie die ganze Familie ſich in ihre Nachtherberge zurückzieht. Vaillant ver- ſtopfte das Baumloch und holte die ſo gefangene Geſellſchaft am andern Morgen hervor. Sobald etwas Licht hineinfiel, kam einer nach dem andern zur Oeffnung und wurde raſch am Schnabel erfaßt. Auf dieſe Weiſe erlangte unſer Forſcher 62 Männchen, 45 Weibchen und 11 Junge von verſchiedenem Alter.
Außerdem berichtet Vaillant noch, daß die Baumhopfe ſich zuweilen um den Menſchen, um einen Hund oder ein anderes Thier verſammeln und ihm unter lautem Geſchrei von Baum zu Baum folgen. Steht man einen Augenblick ſtill, ſo ſetzen ſich alle auf den nächſten Baum, beugen ſich auf den Beinen zurück und ſchaukeln den Leib von einer Seite zur andern.
Unſere Meiſen werden in Südamerika durch Vögel vertreten, welche man Baumſteiger (Anabatae) genannt hat. Sie ähneln den Sängern und ſind deshalb oft mit dieſen zuſammen- geſtellt worden, während man ſie neuerdings mit den Töpfervögeln und den Baumhackern vereinigt hat. Die meiſten Arten dieſer Familie ſind ſchlank gebaut, kurzflügelig und langſchwänzig; der etwa kopflange Schnabel iſt ziemlich ſtark und gerade oder nur wenig gebogen; die Füße ſind mittelhoch und die kurzen Zehen auch mit kurzen, wenig gebogenen Krallen bewehrt; im Flügel iſt die vierte Schwinge die längſte; der Schwanz beſteht aus zwölf ziemlich weichen Federn, welche ſich ſtark abſtufen.
Alle Baumſteiger ſind ſtrenge Waldbewohner, welche höchſtens zeitweilig in offenere Gegenden herauskommen. Sie ſind ſehr lebhaft und gewandt, immer in Bewegung, nach Art unſerer Sänger etwa, durchkriechen die gedachten dunkeln, niederen Gebüſche, hüpfen auf den Zweigen und ſteigen wie unſere Meiſen an denſelben umher oder hängen ſich nach unten an, klettern aber keineswegs nach Art der Spechtmeiſen, Baumläufer und Spechte an den Stämmen auf und nieder. Viele Arten haben eine laute, ſonderbare Stimme; andere laſſen nur einen kurzen und ziemlich leiſen Lockton vernehmen. Alle ohne Ausnahme jagen Kerbthieren nach und zwar ungefähr in derſelben Weiſe wie die Meiſen. Viele bauen ein auffallendes, oft hängendes und oben meiſtens ver- ſchloſſenes Neſt.
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[28/0040]
Die Späher. Klettervögel. Baumſteiger.
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zuweilen ganz abſcheulich nach Moſchus.
Wenig andere Vögel habe ich kennen gelernt, welche ſo treuinnig zuſammenhalten, wie die
Baumwiedehopfe. Der Jäger, welcher es geſchickt anfängt, kann eine ganze Geſellſchaft nach ein-
ander niederſchießen. Sobald einmal der Erſte gefallen, fliegen alle Mitglieder des Trupps herbei,
ſetzen oder hängen ſich auf Aeſte oder Stämme der nahe ſtehenden Bäume über dem Verendeten auf,
ſchreien kläglich, ſchlagen mit den Flügeln und ſchauen entſetzt auf ihn hinab. Ein zweiter Schuß,
und deſſen Wirkung macht ſie nicht etwa ängſtlich oder ſcheu, ſondern nur noch beharrlicher in ihrer
Todtenklage. Höchſtens theilt ſich dann der Trupp, und während die einen bei der erſten Leiche
verharren, umſchwärmen die übrigen die zweite. So mögen ſich ihre Reihen lichten, wie ſie wollen,
auch der letzte noch hält bei den getödteten Gefährten aus.
Die Bewegungen des Baumwiedehopfs ſind verhältnißmäßig geſchickt. Trotz der kurzen Beine
läuft der Vogel gar nicht ſo ſchlecht, wie man wohl vermuthen ſollte, und im Klettern leiſtet er für
ſeine Ausrüſtung Erkleckliches. Der Flug beſteht aus einigen raſchen Flügelſchlägen und einem
darauffolgenden Dahingleiten; nicht ſelten werden auch Bogenſchwingungen ausgeführt.
Hinſichtlich des Brutgeſchäfts berichtet Vaillant, daß das Weibchen in einem Baumloche
auf dem Mulm ſechs bis acht bläulichgrüne Eier legt, ſie abwechſelnd mit dem Männchen bebrütet
und zu demſelben Loche noch längere Zeit mit den ausgeflogenen Jungen zurückkehrt. Folgt man
abends ihrem lauten Geſchrei, ſo belauſcht man leicht die neugierigen und wenig ſcheuen Vögel und
kann dann erfahren, wie die ganze Familie ſich in ihre Nachtherberge zurückzieht. Vaillant ver-
ſtopfte das Baumloch und holte die ſo gefangene Geſellſchaft am andern Morgen hervor. Sobald
etwas Licht hineinfiel, kam einer nach dem andern zur Oeffnung und wurde raſch am Schnabel
erfaßt. Auf dieſe Weiſe erlangte unſer Forſcher 62 Männchen, 45 Weibchen und 11 Junge von
verſchiedenem Alter.
Außerdem berichtet Vaillant noch, daß die Baumhopfe ſich zuweilen um den Menſchen, um
einen Hund oder ein anderes Thier verſammeln und ihm unter lautem Geſchrei von Baum zu
Baum folgen. Steht man einen Augenblick ſtill, ſo ſetzen ſich alle auf den nächſten Baum, beugen
ſich auf den Beinen zurück und ſchaukeln den Leib von einer Seite zur andern.
Unſere Meiſen werden in Südamerika durch Vögel vertreten, welche man Baumſteiger
(Anabatae) genannt hat. Sie ähneln den Sängern und ſind deshalb oft mit dieſen zuſammen-
geſtellt worden, während man ſie neuerdings mit den Töpfervögeln und den Baumhackern vereinigt
hat. Die meiſten Arten dieſer Familie ſind ſchlank gebaut, kurzflügelig und langſchwänzig; der etwa
kopflange Schnabel iſt ziemlich ſtark und gerade oder nur wenig gebogen; die Füße ſind mittelhoch
und die kurzen Zehen auch mit kurzen, wenig gebogenen Krallen bewehrt; im Flügel iſt die vierte
Schwinge die längſte; der Schwanz beſteht aus zwölf ziemlich weichen Federn, welche ſich ſtark
abſtufen.
Alle Baumſteiger ſind ſtrenge Waldbewohner, welche höchſtens zeitweilig in offenere Gegenden
herauskommen. Sie ſind ſehr lebhaft und gewandt, immer in Bewegung, nach Art unſerer Sänger
etwa, durchkriechen die gedachten dunkeln, niederen Gebüſche, hüpfen auf den Zweigen und ſteigen
wie unſere Meiſen an denſelben umher oder hängen ſich nach unten an, klettern aber keineswegs
nach Art der Spechtmeiſen, Baumläufer und Spechte an den Stämmen auf und nieder. Viele
Arten haben eine laute, ſonderbare Stimme; andere laſſen nur einen kurzen und ziemlich leiſen
Lockton vernehmen. Alle ohne Ausnahme jagen Kerbthieren nach und zwar ungefähr in derſelben
Weiſe wie die Meiſen. Viele bauen ein auffallendes, oft hängendes und oben meiſtens ver-
ſchloſſenes Neſt.
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Brehm, Alfred Edmund: Illustrirtes Thierleben. Bd. 4. Hildburghausen, 1867, S. 28. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brehm_thierleben04_1867/40>, abgerufen am 21.11.2024.
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