anscheinend hungrig, den Schnabel, und siehe da, der Riesenfischer erbarmte sich der Waife. Gut- müthig nahm er ein Stückchen Fleisch, bearbeitete dasselbe mit seinem Schnabel so lange, bis es ihm die nöthige Weiche zu haben schien und steckte es seinem Schützling sorgfältig in den Schnabel. Dieses Pflegegeschäft setzte er so lange fort, bis der junge Kukuk fähig war, selbst zu fressen. "Als ich ihn sah", schreibt Bennett, "saß er auf der höchsten Spitze des Käfigs, erhob sich gelegentlich, schlug
[Abbildung]
Der Niesenkukuk(Scythrops Novac-Hollandiae). 1/3 der nat. Größe.
mit den Flügeln und bäumte dann wieder, nach Art gewisser Falken, mit denen er überhaupt eine gewisse Aehnlichkeit zeigt. Wenn ihm des Morgens Futter gebracht wurde, kam er herab, kehrte aber augenblicklich wieder zu seinem erhabenen Sitzplatze zurück. Von Dem, was ich gesehen habe, möchte ich schließen, daß er in der Gefangenschaft sehr zahm werden muß."
Unter den übrigen Kukuksvögeln haben, nach Ansicht der Forscher, die Buschkukuke (Phoenicophaei) mit den bisher beschriebenen die größte Aehnlichkeit. Auch sie sind noch gestreckt gebaut, langschwänzig und kurzfüßig, aber auch kurzflügelig und besonders durch ihren mittellangen,
Brehm, Thierleben. IV. 14
Rieſenkukuk.
anſcheinend hungrig, den Schnabel, und ſiehe da, der Rieſenfiſcher erbarmte ſich der Waife. Gut- müthig nahm er ein Stückchen Fleiſch, bearbeitete daſſelbe mit ſeinem Schnabel ſo lange, bis es ihm die nöthige Weiche zu haben ſchien und ſteckte es ſeinem Schützling ſorgfältig in den Schnabel. Dieſes Pflegegeſchäft ſetzte er ſo lange fort, bis der junge Kukuk fähig war, ſelbſt zu freſſen. „Als ich ihn ſah“, ſchreibt Bennett, „ſaß er auf der höchſten Spitze des Käfigs, erhob ſich gelegentlich, ſchlug
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Der Nieſenkukuk(Scythrops Novac-Hollandiae). ⅓ der nat. Größe.
mit den Flügeln und bäumte dann wieder, nach Art gewiſſer Falken, mit denen er überhaupt eine gewiſſe Aehnlichkeit zeigt. Wenn ihm des Morgens Futter gebracht wurde, kam er herab, kehrte aber augenblicklich wieder zu ſeinem erhabenen Sitzplatze zurück. Von Dem, was ich geſehen habe, möchte ich ſchließen, daß er in der Gefangenſchaft ſehr zahm werden muß.“
Unter den übrigen Kukuksvögeln haben, nach Anſicht der Forſcher, die Buſchkukuke (Phoenicophaeï) mit den bisher beſchriebenen die größte Aehnlichkeit. Auch ſie ſind noch geſtreckt gebaut, langſchwänzig und kurzfüßig, aber auch kurzflügelig und beſonders durch ihren mittellangen,
Brehm, Thierleben. IV. 14
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Rieſenkukuk.
anſcheinend hungrig, den Schnabel, und ſiehe da, der Rieſenfiſcher erbarmte ſich der Waife. Gut-
müthig nahm er ein Stückchen Fleiſch, bearbeitete daſſelbe mit ſeinem Schnabel ſo lange, bis es ihm
die nöthige Weiche zu haben ſchien und ſteckte es ſeinem Schützling ſorgfältig in den Schnabel. Dieſes
Pflegegeſchäft ſetzte er ſo lange fort, bis der junge Kukuk fähig war, ſelbſt zu freſſen. „Als ich ihn
ſah“, ſchreibt Bennett, „ſaß er auf der höchſten Spitze des Käfigs, erhob ſich gelegentlich, ſchlug
[Abbildung Der Nieſenkukuk (Scythrops Novac-Hollandiae). ⅓ der nat. Größe.]
mit den Flügeln und bäumte dann wieder, nach Art gewiſſer Falken, mit denen er überhaupt
eine gewiſſe Aehnlichkeit zeigt. Wenn ihm des Morgens Futter gebracht wurde, kam er herab,
kehrte aber augenblicklich wieder zu ſeinem erhabenen Sitzplatze zurück. Von Dem, was ich geſehen
habe, möchte ich ſchließen, daß er in der Gefangenſchaft ſehr zahm werden muß.“
Unter den übrigen Kukuksvögeln haben, nach Anſicht der Forſcher, die Buſchkukuke
(Phoenicophaeï) mit den bisher beſchriebenen die größte Aehnlichkeit. Auch ſie ſind noch geſtreckt
gebaut, langſchwänzig und kurzfüßig, aber auch kurzflügelig und beſonders durch ihren mittellangen,
Brehm, Thierleben. IV. 14
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Brehm, Alfred Edmund: Illustrirtes Thierleben. Bd. 4. Hildburghausen, 1867, S. 209. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brehm_thierleben04_1867/231>, abgerufen am 22.11.2024.
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