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Brehm, Alfred Edmund: Illustrirtes Thierleben. Bd. 4. Hildburghausen, 1867.

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Schwalben- und Schmuckspint.

Australien beherbergt, soviel bis jetzt bekannt, nur einen einzigen Bienenfresser, den Schmuckspint
(Cosmaerops ornatus). Die Oberseite ist maiengrün; Oberkopf, Nacken und Schwingen sind roth-
braun, Oberrücken und Bürzel türkisblau; die Unterseite berggrün, die Kehle hochgelb, von der
Brust durch eine tiefe schwarze Binde getrennt, die Aftergegend blau, der Zügel sammtschwarz,
unten himmelblau gesäumt. Die Länge beträgt ungefähr 8 Zoll, die Fittiglänge 41/4, die Schwanz-
länge 3 1/6 Zoll.

Ueber die Lebensweise hat Gould berichtet. Er fand den Schmuckspint in Südaustralien und Neu-
südwales. Hier und am Schwanenflusse ist er sehr gemein. Der Vogel bevorzugt offene, trockene und
dünnbestandene Waldungen, sitzt fast ohne Ausnahme auf einem dürren, blätterlosen Zweige und jagt

[Abbildung] Der Schmuckspint (Cosmaerops ornatus). 1/2 der nat. Größe.
vonhieraus nach Kerbthieren. Abends sammelt er sich an den Ufern der Flüsse zu Gesellschaften, welche
Hunderte zählen. Sein Betragen hat soviel Anziehendes, daß er in Australien allgemein beliebt ist.
Die außerordentliche Schönheit seines Gefieders, die Zierlichkeit seiner Gestalt und die Anmuth seines
Fluges machen ihn bemerkbar. Zudem erscheint er noch als Bote des Frühlings: in Neusüdwales
kommt er im August an und verweilt bis zu Eintritt des Winters, welcher im März beginnt; dann
wendet er sich dem Norden zu und durchschwärmt nun in großer Menge alle Gegenden Nord-
australieus, auch wohl die benachbarten Eilande, ja, einzelne Pärchen sollen hier sogar brüten. Das
Brutgeschäft selbst unterscheidet sich nicht von dem anderer Arten.



Brehm, Thierleben. IV. 10
Schwalben- und Schmuckſpint.

Auſtralien beherbergt, ſoviel bis jetzt bekannt, nur einen einzigen Bienenfreſſer, den Schmuckſpint
(Cosmaërops ornatus). Die Oberſeite iſt maiengrün; Oberkopf, Nacken und Schwingen ſind roth-
braun, Oberrücken und Bürzel türkisblau; die Unterſeite berggrün, die Kehle hochgelb, von der
Bruſt durch eine tiefe ſchwarze Binde getrennt, die Aftergegend blau, der Zügel ſammtſchwarz,
unten himmelblau geſäumt. Die Länge beträgt ungefähr 8 Zoll, die Fittiglänge 4¼, die Schwanz-
länge 3⅙ Zoll.

Ueber die Lebensweiſe hat Gould berichtet. Er fand den Schmuckſpint in Südauſtralien und Neu-
ſüdwales. Hier und am Schwanenfluſſe iſt er ſehr gemein. Der Vogel bevorzugt offene, trockene und
dünnbeſtandene Waldungen, ſitzt faſt ohne Ausnahme auf einem dürren, blätterloſen Zweige und jagt

[Abbildung] Der Schmuckſpint (Cosmaërops ornatus). ½ der nat. Größe.
vonhieraus nach Kerbthieren. Abends ſammelt er ſich an den Ufern der Flüſſe zu Geſellſchaften, welche
Hunderte zählen. Sein Betragen hat ſoviel Anziehendes, daß er in Auſtralien allgemein beliebt iſt.
Die außerordentliche Schönheit ſeines Gefieders, die Zierlichkeit ſeiner Geſtalt und die Anmuth ſeines
Fluges machen ihn bemerkbar. Zudem erſcheint er noch als Bote des Frühlings: in Neuſüdwales
kommt er im Auguſt an und verweilt bis zu Eintritt des Winters, welcher im März beginnt; dann
wendet er ſich dem Norden zu und durchſchwärmt nun in großer Menge alle Gegenden Nord-
auſtralieus, auch wohl die benachbarten Eilande, ja, einzelne Pärchen ſollen hier ſogar brüten. Das
Brutgeſchäft ſelbſt unterſcheidet ſich nicht von dem anderer Arten.



Brehm, Thierleben. IV. 10
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[145/0159] Schwalben- und Schmuckſpint. Auſtralien beherbergt, ſoviel bis jetzt bekannt, nur einen einzigen Bienenfreſſer, den Schmuckſpint (Cosmaërops ornatus). Die Oberſeite iſt maiengrün; Oberkopf, Nacken und Schwingen ſind roth- braun, Oberrücken und Bürzel türkisblau; die Unterſeite berggrün, die Kehle hochgelb, von der Bruſt durch eine tiefe ſchwarze Binde getrennt, die Aftergegend blau, der Zügel ſammtſchwarz, unten himmelblau geſäumt. Die Länge beträgt ungefähr 8 Zoll, die Fittiglänge 4¼, die Schwanz- länge 3⅙ Zoll. Ueber die Lebensweiſe hat Gould berichtet. Er fand den Schmuckſpint in Südauſtralien und Neu- ſüdwales. Hier und am Schwanenfluſſe iſt er ſehr gemein. Der Vogel bevorzugt offene, trockene und dünnbeſtandene Waldungen, ſitzt faſt ohne Ausnahme auf einem dürren, blätterloſen Zweige und jagt [Abbildung Der Schmuckſpint (Cosmaërops ornatus). ½ der nat. Größe.] vonhieraus nach Kerbthieren. Abends ſammelt er ſich an den Ufern der Flüſſe zu Geſellſchaften, welche Hunderte zählen. Sein Betragen hat ſoviel Anziehendes, daß er in Auſtralien allgemein beliebt iſt. Die außerordentliche Schönheit ſeines Gefieders, die Zierlichkeit ſeiner Geſtalt und die Anmuth ſeines Fluges machen ihn bemerkbar. Zudem erſcheint er noch als Bote des Frühlings: in Neuſüdwales kommt er im Auguſt an und verweilt bis zu Eintritt des Winters, welcher im März beginnt; dann wendet er ſich dem Norden zu und durchſchwärmt nun in großer Menge alle Gegenden Nord- auſtralieus, auch wohl die benachbarten Eilande, ja, einzelne Pärchen ſollen hier ſogar brüten. Das Brutgeſchäft ſelbſt unterſcheidet ſich nicht von dem anderer Arten. Brehm, Thierleben. IV. 10

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Zitationshilfe: Brehm, Alfred Edmund: Illustrirtes Thierleben. Bd. 4. Hildburghausen, 1867, S. 145. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brehm_thierleben04_1867/159>, abgerufen am 22.11.2024.