Da man bisher die Schwirrvögel nur als Familie, nicht aber als Ordnung aufgefaßt hat, ist den Unterabtheilungen auch nur ein untergeordneter Rang zugesprochen worden. Die Unterfamilien, welche man aufgestellt hat, nenne ich hier Familien, um der bisher befolgten Eintheilung treu zu bleiben.
Eine solche Familie wird gebildet durch die größten aller Kolibris(Eustephani), welche wir Riesengnomen nennen wollen. Jhr Schnabel ist lang oder sehr lang, gerade oder sehr seicht, ent- weder nach unten oder nach oben gebogen, gleichmäßig zugespitzt oder vor der Spitze verdickt; die Füße
[Abbildung]
Der Riesenkolibri(Patagona gigas). 3/4 der nat. Größe (mit Schnabel).
sind verhältnißmäßig, die Schwingen bei einigen sehr lang und schmal, bei anderen kürzer und breiter; der Schwanz ist mittellang, in der Mitte ausgeschnitten. Das Gefieder zeigt keine besonders leb- haften Farben.
Hierher gehört der Riesenkolibri(Patagona gigas), ein Vogel, welcher unserm Mauersegler an Größe ungefähr gleichkommt. Die Oberseite ist blaßbraun mit grünem Schimmer, die Unterseite röthlichbraun, der Bürzel graugilblich; der Kopf, die Oberbrust und der Rücken sind leicht dunkler gewellt; die Schwingen sind dunkelbraun, die Schwanzfedern von derselben Färbung, aber grünlich schillernd. Die Länge beträgt 8 Zoll.
Brehm, Thierleben IV. 7.
Rieſenkolibri.
Da man bisher die Schwirrvögel nur als Familie, nicht aber als Ordnung aufgefaßt hat, iſt den Unterabtheilungen auch nur ein untergeordneter Rang zugeſprochen worden. Die Unterfamilien, welche man aufgeſtellt hat, nenne ich hier Familien, um der bisher befolgten Eintheilung treu zu bleiben.
Eine ſolche Familie wird gebildet durch die größten aller Kolibris(Eustephani), welche wir Rieſengnomen nennen wollen. Jhr Schnabel iſt lang oder ſehr lang, gerade oder ſehr ſeicht, ent- weder nach unten oder nach oben gebogen, gleichmäßig zugeſpitzt oder vor der Spitze verdickt; die Füße
[Abbildung]
Der Rieſenkolibri(Patagona gigas). ¾ der nat. Größe (mit Schnabel).
ſind verhältnißmäßig, die Schwingen bei einigen ſehr lang und ſchmal, bei anderen kürzer und breiter; der Schwanz iſt mittellang, in der Mitte ausgeſchnitten. Das Gefieder zeigt keine beſonders leb- haften Farben.
Hierher gehört der Rieſenkolibri(Patagona gigas), ein Vogel, welcher unſerm Mauerſegler an Größe ungefähr gleichkommt. Die Oberſeite iſt blaßbraun mit grünem Schimmer, die Unterſeite röthlichbraun, der Bürzel graugilblich; der Kopf, die Oberbruſt und der Rücken ſind leicht dunkler gewellt; die Schwingen ſind dunkelbraun, die Schwanzfedern von derſelben Färbung, aber grünlich ſchillernd. Die Länge beträgt 8 Zoll.
Brehm, Thierleben IV. 7.
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Rieſenkolibri.
Da man bisher die Schwirrvögel nur als Familie, nicht aber als Ordnung aufgefaßt hat, iſt
den Unterabtheilungen auch nur ein untergeordneter Rang zugeſprochen worden. Die Unterfamilien,
welche man aufgeſtellt hat, nenne ich hier Familien, um der bisher befolgten Eintheilung treu
zu bleiben.
Eine ſolche Familie wird gebildet durch die größten aller Kolibris (Eustephani), welche wir
Rieſengnomen nennen wollen. Jhr Schnabel iſt lang oder ſehr lang, gerade oder ſehr ſeicht, ent-
weder nach unten oder nach oben gebogen, gleichmäßig zugeſpitzt oder vor der Spitze verdickt; die Füße
[Abbildung Der Rieſenkolibri (Patagona gigas). ¾ der nat. Größe (mit Schnabel).]
ſind verhältnißmäßig, die Schwingen bei einigen ſehr lang und ſchmal, bei anderen kürzer und breiter;
der Schwanz iſt mittellang, in der Mitte ausgeſchnitten. Das Gefieder zeigt keine beſonders leb-
haften Farben.
Hierher gehört der Rieſenkolibri (Patagona gigas), ein Vogel, welcher unſerm Mauerſegler
an Größe ungefähr gleichkommt. Die Oberſeite iſt blaßbraun mit grünem Schimmer, die Unterſeite
röthlichbraun, der Bürzel graugilblich; der Kopf, die Oberbruſt und der Rücken ſind leicht dunkler
gewellt; die Schwingen ſind dunkelbraun, die Schwanzfedern von derſelben Färbung, aber grünlich
ſchillernd. Die Länge beträgt 8 Zoll.
Brehm, Thierleben IV. 7.
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Brehm, Alfred Edmund: Illustrirtes Thierleben. Bd. 4. Hildburghausen, 1867, S. 97. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brehm_thierleben04_1867/111>, abgerufen am 23.11.2024.
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