werden. Solche Fälle müssen aber sehr selten sein; denn ich habe noch niemals etwas Aehnliches vernommen und glaube auch nicht, daß Wasserschwätzer ohne besondere Anstalten längere Zeit gehalten werden können. Nur da, wo man im Stande ist, ihnen auch Wasser in hinreichender Menge zu geben, in einem Thiergarten z. B., könnte Dies vielleicht möglich sein.
Cabanis hat es für gut befunden, eine Vogelgruppe, welche von allen übrigen Naturforschern als den Wasserschwätzern nah verwandt angesehn wird, von diesen zu trennen und in der von ihm gebildeten Ordnung der Schreivögel unterzubringen, weil die betreffenden seiner Ansicht nach nicht als Singvögel aufgefaßt werden dürfen. Nun ist es allerdings begründet, daß die große Mehrzahl der Prachtdrosseln, welche ich im Sinne habe, nicht gerade stimmbegabt ist oder wenigstens nach den bisherigen Beobachtungen nicht singfähig zu sein scheint; wir wissen aber bereits, daß eine Art hoch- berühmt als Sängerin ist und das von dem genannten Forscher aufgestellte System in keiner Weise beglaubigt. Zu leugnen ist allerdings nicht, daß die Prachtdrosseln sehr eigenthümlich gestaltete Singvögel sind; solcher gibt es aber noch mehrere in der Ordnung, ohne daß wir sie deshalb aus ihr verbannen.
Die Prachtdrosseln oder Pittas (Pittae) sind dickschnäblige, hochbeinige und kurzschwänzige Drosselvögel. Jhr Leib ist kurz, aber kräftig, der Hals mittellang, der Kopf ziemlich groß, der Flügel, in welchem die vierte und fünfte Schwinge die längsten sind, erreicht das Ende des stummel- haften, sehr kurzen, gerade abgestutzten Schwanzes. Der Schnabel ist mittellang, aber auffallend kräftig, bei einigen Arten so stark, daß Linne sie deshalb zu den Raben rechnete; er ist hart, seiner ganzen Länge nach zusammengedrückt, hochfirstig, auf der Firste gebogen und vor ihr schwach ausge- schweift; die Nasenlöcher sind durch eine nackte Haut halb geschlossen. Die Füße sind schlank und hoch- läufig; die innere Zehe ist mit der äußeren bis zum ersten Gelenk verbunden. Das dichte Gefieder prangt bei den meisten Arten in den prachtvollsten Farben.
Je nach der Bildung des Schnabels und nach der Anordnung und verhältnißmäßigen Länge der Schwingen, auch wohl nach den Farben ist die Familie in verschiedene Sippen zerfällt worden. Wir brauchen auf diese Eintheilung keine Rücksicht zu nehmen, weil die Unterscheidungsmerkmale höchst geringfügige, die Sitten und Gewohnheiten der Vögel aber ziemlich dieselben sind.
Eine der bekannteren Arten ist der Nurang der Hindostaner (Pitta bengalensis). Der Rücken, die Schultern und Flügeldeckfedern sind blaugrün, die verlängerten Oberschwanzdeckfedern blaßblau, das Kinn, die Brust und die Halsseiten unter den Ohren weiß, die unteren Theile, mit Ausnahme eines scharlachrothen Fleckens am Unterbauche und After, übrigens bräunlichgelb; ein Mittelstreifen, welcher über das Haupt und ein Zügelstreifen, welcher durch das Auge verläuft, sind schwarz; ein Augen- brauenstreif ist weiß; die Schwingen sind schwarz, mit weißlicher Spitze, die ersten sechs Handschwingen auch weiß gefleckt, die Armschwingen außen blaugrün gerandet; die Steuerfedern sind schwarz, an der Spitze düsterblau; ein Schulterfleck ist azurblau. Das Auge ist nußbraun, der Schnabel schwarz, der Fuß röthlichgelb. Die Länge beträgt 7 Zoll, die Fittiglänge 41/4, die Schwanzlänge 1 2/3 Zoll.
Der Nurang ist über ganz Jndien und Ceylon verbreitet und geeigneten Orts überall häufig.
Der Pulih (Pitta angolensis), einer der schönsten Vögel Westafrikas, ist kräftiger gebaut, aber kurzfüßiger als der ihm nahe verwandte Nurang, ihm übrigens sehr ähnlich gefärbt und gezeichnet. Das Gefieder der Oberseite ist grün, schwach metallisch glänzend; der Oberkopf und ein breiter Zügel- streifen, die Schwingen, deren dritte bis sechste an der Wurzel einen weißen Flecken zeigen, der Schwanz und die Unterflügeldeckfedern sind schwarz, die Spitzen der Flügeldeck- und die Bürzelfedern
Prachtdroſſeln. Nurang. Pulih.
werden. Solche Fälle müſſen aber ſehr ſelten ſein; denn ich habe noch niemals etwas Aehnliches vernommen und glaube auch nicht, daß Waſſerſchwätzer ohne beſondere Anſtalten längere Zeit gehalten werden können. Nur da, wo man im Stande iſt, ihnen auch Waſſer in hinreichender Menge zu geben, in einem Thiergarten z. B., könnte Dies vielleicht möglich ſein.
Cabanis hat es für gut befunden, eine Vogelgruppe, welche von allen übrigen Naturforſchern als den Waſſerſchwätzern nah verwandt angeſehn wird, von dieſen zu trennen und in der von ihm gebildeten Ordnung der Schreivögel unterzubringen, weil die betreffenden ſeiner Anſicht nach nicht als Singvögel aufgefaßt werden dürfen. Nun iſt es allerdings begründet, daß die große Mehrzahl der Prachtdroſſeln, welche ich im Sinne habe, nicht gerade ſtimmbegabt iſt oder wenigſtens nach den bisherigen Beobachtungen nicht ſingfähig zu ſein ſcheint; wir wiſſen aber bereits, daß eine Art hoch- berühmt als Sängerin iſt und das von dem genannten Forſcher aufgeſtellte Syſtem in keiner Weiſe beglaubigt. Zu leugnen iſt allerdings nicht, daß die Prachtdroſſeln ſehr eigenthümlich geſtaltete Singvögel ſind; ſolcher gibt es aber noch mehrere in der Ordnung, ohne daß wir ſie deshalb aus ihr verbannen.
Die Prachtdroſſeln oder Pittas (Pittae) ſind dickſchnäblige, hochbeinige und kurzſchwänzige Droſſelvögel. Jhr Leib iſt kurz, aber kräftig, der Hals mittellang, der Kopf ziemlich groß, der Flügel, in welchem die vierte und fünfte Schwinge die längſten ſind, erreicht das Ende des ſtummel- haften, ſehr kurzen, gerade abgeſtutzten Schwanzes. Der Schnabel iſt mittellang, aber auffallend kräftig, bei einigen Arten ſo ſtark, daß Linné ſie deshalb zu den Raben rechnete; er iſt hart, ſeiner ganzen Länge nach zuſammengedrückt, hochfirſtig, auf der Firſte gebogen und vor ihr ſchwach ausge- ſchweift; die Naſenlöcher ſind durch eine nackte Haut halb geſchloſſen. Die Füße ſind ſchlank und hoch- läufig; die innere Zehe iſt mit der äußeren bis zum erſten Gelenk verbunden. Das dichte Gefieder prangt bei den meiſten Arten in den prachtvollſten Farben.
Je nach der Bildung des Schnabels und nach der Anordnung und verhältnißmäßigen Länge der Schwingen, auch wohl nach den Farben iſt die Familie in verſchiedene Sippen zerfällt worden. Wir brauchen auf dieſe Eintheilung keine Rückſicht zu nehmen, weil die Unterſcheidungsmerkmale höchſt geringfügige, die Sitten und Gewohnheiten der Vögel aber ziemlich dieſelben ſind.
Eine der bekannteren Arten iſt der Nurang der Hindoſtaner (Pitta bengalensis). Der Rücken, die Schultern und Flügeldeckfedern ſind blaugrün, die verlängerten Oberſchwanzdeckfedern blaßblau, das Kinn, die Bruſt und die Halsſeiten unter den Ohren weiß, die unteren Theile, mit Ausnahme eines ſcharlachrothen Fleckens am Unterbauche und After, übrigens bräunlichgelb; ein Mittelſtreifen, welcher über das Haupt und ein Zügelſtreifen, welcher durch das Auge verläuft, ſind ſchwarz; ein Augen- brauenſtreif iſt weiß; die Schwingen ſind ſchwarz, mit weißlicher Spitze, die erſten ſechs Handſchwingen auch weiß gefleckt, die Armſchwingen außen blaugrün gerandet; die Steuerfedern ſind ſchwarz, an der Spitze düſterblau; ein Schulterfleck iſt azurblau. Das Auge iſt nußbraun, der Schnabel ſchwarz, der Fuß röthlichgelb. Die Länge beträgt 7 Zoll, die Fittiglänge 4¼, die Schwanzlänge 1⅔ Zoll.
Der Nurang iſt über ganz Jndien und Ceylon verbreitet und geeigneten Orts überall häufig.
Der Pulih (Pitta angolensis), einer der ſchönſten Vögel Weſtafrikas, iſt kräftiger gebaut, aber kurzfüßiger als der ihm nahe verwandte Nurang, ihm übrigens ſehr ähnlich gefärbt und gezeichnet. Das Gefieder der Oberſeite iſt grün, ſchwach metalliſch glänzend; der Oberkopf und ein breiter Zügel- ſtreifen, die Schwingen, deren dritte bis ſechſte an der Wurzel einen weißen Flecken zeigen, der Schwanz und die Unterflügeldeckfedern ſind ſchwarz, die Spitzen der Flügeldeck- und die Bürzelfedern
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><p><pbfacs="#f0869"n="823"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#g">Prachtdroſſeln. Nurang. Pulih.</hi></fw><lb/>
werden. Solche Fälle müſſen aber ſehr ſelten ſein; denn ich habe noch niemals etwas Aehnliches<lb/>
vernommen und glaube auch nicht, daß Waſſerſchwätzer ohne beſondere Anſtalten längere Zeit<lb/>
gehalten werden können. Nur da, wo man im Stande iſt, ihnen auch Waſſer in hinreichender<lb/>
Menge zu geben, in einem Thiergarten z. B., könnte Dies <hirendition="#g">vielleicht</hi> möglich ſein.</p><lb/><milestonerendition="#hr"unit="section"/><lb/><p><hirendition="#g">Cabanis</hi> hat es für gut befunden, eine Vogelgruppe, welche von allen übrigen Naturforſchern<lb/>
als den Waſſerſchwätzern nah verwandt angeſehn wird, von dieſen zu trennen und in der von ihm<lb/>
gebildeten Ordnung der <hirendition="#g">Schreivögel</hi> unterzubringen, weil die betreffenden ſeiner Anſicht nach nicht<lb/>
als Singvögel aufgefaßt werden dürfen. Nun iſt es allerdings begründet, daß die große Mehrzahl<lb/>
der <hirendition="#g">Prachtdroſſeln,</hi> welche ich im Sinne habe, nicht gerade ſtimmbegabt iſt oder wenigſtens nach den<lb/>
bisherigen Beobachtungen nicht ſingfähig zu ſein ſcheint; wir wiſſen aber bereits, daß eine Art hoch-<lb/>
berühmt als Sängerin iſt und das von dem genannten Forſcher aufgeſtellte Syſtem in keiner Weiſe<lb/>
beglaubigt. Zu leugnen iſt allerdings nicht, daß die Prachtdroſſeln ſehr eigenthümlich geſtaltete Singvögel<lb/>ſind; ſolcher gibt es aber noch mehrere in der Ordnung, ohne daß wir ſie deshalb aus ihr verbannen.</p><lb/><p>Die <hirendition="#g">Prachtdroſſeln</hi> oder <hirendition="#g">Pittas</hi> (<hirendition="#aq">Pittae</hi>) ſind dickſchnäblige, hochbeinige und kurzſchwänzige<lb/>
Droſſelvögel. Jhr Leib iſt kurz, aber kräftig, der Hals mittellang, der Kopf ziemlich groß, der<lb/>
Flügel, in welchem die vierte und fünfte Schwinge die längſten ſind, erreicht das Ende des ſtummel-<lb/>
haften, ſehr kurzen, gerade abgeſtutzten Schwanzes. Der Schnabel iſt mittellang, aber auffallend<lb/>
kräftig, bei einigen Arten ſo ſtark, daß <hirendition="#g">Linn<hirendition="#aq">é</hi></hi>ſie deshalb zu den Raben rechnete; er iſt hart, ſeiner<lb/>
ganzen Länge nach zuſammengedrückt, hochfirſtig, auf der Firſte gebogen und vor ihr ſchwach ausge-<lb/>ſchweift; die Naſenlöcher ſind durch eine nackte Haut halb geſchloſſen. Die Füße ſind ſchlank und hoch-<lb/>
läufig; die innere Zehe iſt mit der äußeren bis zum erſten Gelenk verbunden. Das dichte Gefieder<lb/>
prangt bei den meiſten Arten in den prachtvollſten Farben.</p><lb/><p>Je nach der Bildung des Schnabels und nach der Anordnung und verhältnißmäßigen Länge der<lb/>
Schwingen, auch wohl nach den Farben iſt die Familie in verſchiedene Sippen zerfällt worden. Wir<lb/>
brauchen auf dieſe Eintheilung keine Rückſicht zu nehmen, weil die Unterſcheidungsmerkmale höchſt<lb/>
geringfügige, die Sitten und Gewohnheiten der Vögel aber ziemlich dieſelben ſind.</p><lb/><p>Eine der bekannteren Arten iſt der <hirendition="#g">Nurang</hi> der Hindoſtaner (<hirendition="#aq">Pitta bengalensis</hi>). Der Rücken,<lb/>
die Schultern und Flügeldeckfedern ſind blaugrün, die verlängerten Oberſchwanzdeckfedern blaßblau,<lb/>
das Kinn, die Bruſt und die Halsſeiten unter den Ohren weiß, die unteren Theile, mit Ausnahme eines<lb/>ſcharlachrothen Fleckens am Unterbauche und After, übrigens bräunlichgelb; ein Mittelſtreifen, welcher<lb/>
über das Haupt und ein Zügelſtreifen, welcher durch das Auge verläuft, ſind ſchwarz; ein Augen-<lb/>
brauenſtreif iſt weiß; die Schwingen ſind ſchwarz, mit weißlicher Spitze, die erſten ſechs Handſchwingen<lb/>
auch weiß gefleckt, die Armſchwingen außen blaugrün gerandet; die Steuerfedern ſind ſchwarz, an der<lb/>
Spitze düſterblau; ein Schulterfleck iſt azurblau. Das Auge iſt nußbraun, der Schnabel ſchwarz, der<lb/>
Fuß röthlichgelb. Die Länge beträgt 7 Zoll, die Fittiglänge 4¼, die Schwanzlänge 1⅔ Zoll.</p><lb/><p>Der Nurang iſt über ganz Jndien und Ceylon verbreitet und geeigneten Orts überall häufig.</p><lb/><p>Der <hirendition="#g">Pulih</hi> (<hirendition="#aq">Pitta angolensis</hi>), einer der ſchönſten Vögel Weſtafrikas, iſt kräftiger gebaut, aber<lb/>
kurzfüßiger als der ihm nahe verwandte Nurang, ihm übrigens ſehr ähnlich gefärbt und gezeichnet.<lb/>
Das Gefieder der Oberſeite iſt grün, ſchwach metalliſch glänzend; der Oberkopf und ein breiter Zügel-<lb/>ſtreifen, die Schwingen, deren dritte bis ſechſte an der Wurzel einen weißen Flecken zeigen, der<lb/>
Schwanz und die Unterflügeldeckfedern ſind ſchwarz, die Spitzen der Flügeldeck- und die Bürzelfedern<lb/></p></div></div></body></text></TEI>
[823/0869]
Prachtdroſſeln. Nurang. Pulih.
werden. Solche Fälle müſſen aber ſehr ſelten ſein; denn ich habe noch niemals etwas Aehnliches
vernommen und glaube auch nicht, daß Waſſerſchwätzer ohne beſondere Anſtalten längere Zeit
gehalten werden können. Nur da, wo man im Stande iſt, ihnen auch Waſſer in hinreichender
Menge zu geben, in einem Thiergarten z. B., könnte Dies vielleicht möglich ſein.
Cabanis hat es für gut befunden, eine Vogelgruppe, welche von allen übrigen Naturforſchern
als den Waſſerſchwätzern nah verwandt angeſehn wird, von dieſen zu trennen und in der von ihm
gebildeten Ordnung der Schreivögel unterzubringen, weil die betreffenden ſeiner Anſicht nach nicht
als Singvögel aufgefaßt werden dürfen. Nun iſt es allerdings begründet, daß die große Mehrzahl
der Prachtdroſſeln, welche ich im Sinne habe, nicht gerade ſtimmbegabt iſt oder wenigſtens nach den
bisherigen Beobachtungen nicht ſingfähig zu ſein ſcheint; wir wiſſen aber bereits, daß eine Art hoch-
berühmt als Sängerin iſt und das von dem genannten Forſcher aufgeſtellte Syſtem in keiner Weiſe
beglaubigt. Zu leugnen iſt allerdings nicht, daß die Prachtdroſſeln ſehr eigenthümlich geſtaltete Singvögel
ſind; ſolcher gibt es aber noch mehrere in der Ordnung, ohne daß wir ſie deshalb aus ihr verbannen.
Die Prachtdroſſeln oder Pittas (Pittae) ſind dickſchnäblige, hochbeinige und kurzſchwänzige
Droſſelvögel. Jhr Leib iſt kurz, aber kräftig, der Hals mittellang, der Kopf ziemlich groß, der
Flügel, in welchem die vierte und fünfte Schwinge die längſten ſind, erreicht das Ende des ſtummel-
haften, ſehr kurzen, gerade abgeſtutzten Schwanzes. Der Schnabel iſt mittellang, aber auffallend
kräftig, bei einigen Arten ſo ſtark, daß Linné ſie deshalb zu den Raben rechnete; er iſt hart, ſeiner
ganzen Länge nach zuſammengedrückt, hochfirſtig, auf der Firſte gebogen und vor ihr ſchwach ausge-
ſchweift; die Naſenlöcher ſind durch eine nackte Haut halb geſchloſſen. Die Füße ſind ſchlank und hoch-
läufig; die innere Zehe iſt mit der äußeren bis zum erſten Gelenk verbunden. Das dichte Gefieder
prangt bei den meiſten Arten in den prachtvollſten Farben.
Je nach der Bildung des Schnabels und nach der Anordnung und verhältnißmäßigen Länge der
Schwingen, auch wohl nach den Farben iſt die Familie in verſchiedene Sippen zerfällt worden. Wir
brauchen auf dieſe Eintheilung keine Rückſicht zu nehmen, weil die Unterſcheidungsmerkmale höchſt
geringfügige, die Sitten und Gewohnheiten der Vögel aber ziemlich dieſelben ſind.
Eine der bekannteren Arten iſt der Nurang der Hindoſtaner (Pitta bengalensis). Der Rücken,
die Schultern und Flügeldeckfedern ſind blaugrün, die verlängerten Oberſchwanzdeckfedern blaßblau,
das Kinn, die Bruſt und die Halsſeiten unter den Ohren weiß, die unteren Theile, mit Ausnahme eines
ſcharlachrothen Fleckens am Unterbauche und After, übrigens bräunlichgelb; ein Mittelſtreifen, welcher
über das Haupt und ein Zügelſtreifen, welcher durch das Auge verläuft, ſind ſchwarz; ein Augen-
brauenſtreif iſt weiß; die Schwingen ſind ſchwarz, mit weißlicher Spitze, die erſten ſechs Handſchwingen
auch weiß gefleckt, die Armſchwingen außen blaugrün gerandet; die Steuerfedern ſind ſchwarz, an der
Spitze düſterblau; ein Schulterfleck iſt azurblau. Das Auge iſt nußbraun, der Schnabel ſchwarz, der
Fuß röthlichgelb. Die Länge beträgt 7 Zoll, die Fittiglänge 4¼, die Schwanzlänge 1⅔ Zoll.
Der Nurang iſt über ganz Jndien und Ceylon verbreitet und geeigneten Orts überall häufig.
Der Pulih (Pitta angolensis), einer der ſchönſten Vögel Weſtafrikas, iſt kräftiger gebaut, aber
kurzfüßiger als der ihm nahe verwandte Nurang, ihm übrigens ſehr ähnlich gefärbt und gezeichnet.
Das Gefieder der Oberſeite iſt grün, ſchwach metalliſch glänzend; der Oberkopf und ein breiter Zügel-
ſtreifen, die Schwingen, deren dritte bis ſechſte an der Wurzel einen weißen Flecken zeigen, der
Schwanz und die Unterflügeldeckfedern ſind ſchwarz, die Spitzen der Flügeldeck- und die Bürzelfedern
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Brehm, Alfred Edmund: Illustrirtes Thierleben. Bd. 3. Hildburghausen, 1866, S. 823. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brehm_thierleben03_1866/869>, abgerufen am 25.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.