auf, ist sehr lebhaft und in beständiger Bewegung, hat einen kurzen, aber reißend schnellen Flug und läßt dabei ein lautes, sonderbares Schnurren hören, welches man mit dem von einem Spinnrad herrührenden vergleichen kann." Dieses Schnurren wird durch die Bewegung des Handtheils der Flügel erzeugt und kann selbst nach dem Tode des Vogels durch rasche Bewegung des betreffenden Gliedes wieder hervorgebracht werden. Wenn der Mönchsmanakin in Bewegung ist, vernimmt man auch oft seine bereits von Sonini erwähnte Stimme, ein Knacken, wie das einer zersprengten Haselnuß, auf welches ein knarrender und zuletzt ein tief brummender Ton folgt. "Anfänglich ist man erstaunt über diese sonderbaren, plötzlich im Dickichte oft wiederholten Stimmen. Man glaubt, der tiefe Baßton komme von einem großen Thiere, bis man das kleine sonderbare Vögelchen als den Urheber desselben mit Erstaunen kennen lernt. Oft hörte ich in der dichten, malerischen Verflechtung des dunklen Waldes die höchst wunderbaren Töne dieses kleinen Manakins, während er unmittelbar
[Abbildung]
Der Diamantvogel (Pardalotus punctatus).
neben uns umherschwärmte, knackte und brummte, ohne daß man ihn sehen konnte." Die Aufmerk- samkeit der Brasilianer ist durch eine Eigenheit des Mönchsmanakin erregt worden. Er bläst nämlich gern seine Kehlgegend auf und treibt dadurch das lange Kehlgefieder bartartig hervor. Hierauf begründet sich der in Brasilien übliche Name Mono oder zu deutsch Mönch. Die Nahrung scheint gemischter Art zu sein und ebenso aus Beeren, wie aus Kerbthieren zu bestehen. Das Nest soll mit dem anderer Arten übereinstimmen; wirklich begründete Nachrichten über das Brutgeschäft sind mir jedoch nicht bekannt.
Es mag dahin gestellt sein, ob man zu unserer Familie auch die über Australien verbreiteten Panthervögel (Pardalotus) zählen darf. Man versteht unter dieser Bezeichnung kleine, den Manakins ähnlich gestaltete Vögel mit sehr kurzem, dicken, am Grunde breiten, aber stumpfen, vor der
Langſchwänziger Manakin. Tije. Mönchsmanakin.
auf, iſt ſehr lebhaft und in beſtändiger Bewegung, hat einen kurzen, aber reißend ſchnellen Flug und läßt dabei ein lautes, ſonderbares Schnurren hören, welches man mit dem von einem Spinnrad herrührenden vergleichen kann.‟ Dieſes Schnurren wird durch die Bewegung des Handtheils der Flügel erzeugt und kann ſelbſt nach dem Tode des Vogels durch raſche Bewegung des betreffenden Gliedes wieder hervorgebracht werden. Wenn der Mönchsmanakin in Bewegung iſt, vernimmt man auch oft ſeine bereits von Sonini erwähnte Stimme, ein Knacken, wie das einer zerſprengten Haſelnuß, auf welches ein knarrender und zuletzt ein tief brummender Ton folgt. „Anfänglich iſt man erſtaunt über dieſe ſonderbaren, plötzlich im Dickichte oft wiederholten Stimmen. Man glaubt, der tiefe Baßton komme von einem großen Thiere, bis man das kleine ſonderbare Vögelchen als den Urheber deſſelben mit Erſtaunen kennen lernt. Oft hörte ich in der dichten, maleriſchen Verflechtung des dunklen Waldes die höchſt wunderbaren Töne dieſes kleinen Manakins, während er unmittelbar
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Der Diamantvogel (Pardalotus punctatus).
neben uns umherſchwärmte, knackte und brummte, ohne daß man ihn ſehen konnte.‟ Die Aufmerk- ſamkeit der Braſilianer iſt durch eine Eigenheit des Mönchsmanakin erregt worden. Er bläſt nämlich gern ſeine Kehlgegend auf und treibt dadurch das lange Kehlgefieder bartartig hervor. Hierauf begründet ſich der in Braſilien übliche Name Mono oder zu deutſch Mönch. Die Nahrung ſcheint gemiſchter Art zu ſein und ebenſo aus Beeren, wie aus Kerbthieren zu beſtehen. Das Neſt ſoll mit dem anderer Arten übereinſtimmen; wirklich begründete Nachrichten über das Brutgeſchäft ſind mir jedoch nicht bekannt.
Es mag dahin geſtellt ſein, ob man zu unſerer Familie auch die über Auſtralien verbreiteten Panthervögel (Pardalotus) zählen darf. Man verſteht unter dieſer Bezeichnung kleine, den Manakins ähnlich geſtaltete Vögel mit ſehr kurzem, dicken, am Grunde breiten, aber ſtumpfen, vor der
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Langſchwänziger Manakin. Tije. Mönchsmanakin.
auf, iſt ſehr lebhaft und in beſtändiger Bewegung, hat einen kurzen, aber reißend ſchnellen Flug und
läßt dabei ein lautes, ſonderbares Schnurren hören, welches man mit dem von einem Spinnrad
herrührenden vergleichen kann.‟ Dieſes Schnurren wird durch die Bewegung des Handtheils der
Flügel erzeugt und kann ſelbſt nach dem Tode des Vogels durch raſche Bewegung des betreffenden
Gliedes wieder hervorgebracht werden. Wenn der Mönchsmanakin in Bewegung iſt, vernimmt
man auch oft ſeine bereits von Sonini erwähnte Stimme, ein Knacken, wie das einer zerſprengten
Haſelnuß, auf welches ein knarrender und zuletzt ein tief brummender Ton folgt. „Anfänglich iſt
man erſtaunt über dieſe ſonderbaren, plötzlich im Dickichte oft wiederholten Stimmen. Man glaubt,
der tiefe Baßton komme von einem großen Thiere, bis man das kleine ſonderbare Vögelchen als den
Urheber deſſelben mit Erſtaunen kennen lernt. Oft hörte ich in der dichten, maleriſchen Verflechtung
des dunklen Waldes die höchſt wunderbaren Töne dieſes kleinen Manakins, während er unmittelbar
[Abbildung Der Diamantvogel (Pardalotus punctatus).]
neben uns umherſchwärmte, knackte und brummte, ohne daß man ihn ſehen konnte.‟ Die Aufmerk-
ſamkeit der Braſilianer iſt durch eine Eigenheit des Mönchsmanakin erregt worden. Er bläſt nämlich gern
ſeine Kehlgegend auf und treibt dadurch das lange Kehlgefieder bartartig hervor. Hierauf begründet
ſich der in Braſilien übliche Name Mono oder zu deutſch Mönch. Die Nahrung ſcheint gemiſchter
Art zu ſein und ebenſo aus Beeren, wie aus Kerbthieren zu beſtehen. Das Neſt ſoll mit dem anderer
Arten übereinſtimmen; wirklich begründete Nachrichten über das Brutgeſchäft ſind mir jedoch nicht
bekannt.
Es mag dahin geſtellt ſein, ob man zu unſerer Familie auch die über Auſtralien verbreiteten
Panthervögel (Pardalotus) zählen darf. Man verſteht unter dieſer Bezeichnung kleine, den
Manakins ähnlich geſtaltete Vögel mit ſehr kurzem, dicken, am Grunde breiten, aber ſtumpfen, vor der
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Brehm, Alfred Edmund: Illustrirtes Thierleben. Bd. 3. Hildburghausen, 1866, S. 749. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brehm_thierleben03_1866/793>, abgerufen am 25.11.2024.
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