Auch der rothköpfige Würger gehört zu den Spottvögeln. Er ist ein fleißiger Sänger und ahmt die Stimme der um ihn wohnenden Vögel auf das Täuschendste nach, vermischt sie in der sonderbarsten Weise und dichtet so ein Tonstück zusammen, welches einzelne Liebhaber unendlich ent- zückt. Deshalb wird auch er ziemlich häufig im Käfig gehalten und je nach seiner größeren oder geringeren Nachahmungsgabe mehr oder minder geschätzt.
Das Nest steht auf mittelhohen Bäumen, ist äußerlich aus dürren Stengeln und grünen Pflan- zentheilen, zarten Wurzeln, Baummosen und Flechten zusammengebaut, inwendig mit einzelnen Federn, Borsten, Wolle und anderen Thierhaaren ausgefüttert, und enthält im Mai fünf bis sechs Eier, welche auf grünlichweißem Grunde mit aschgrauen oder bräunlichen, am stumpfen Ende auch wohl ölbraunen Punkten und Flecken gezeichnet sind.
Jn Griechenland, viel häufiger aber noch in Egypten und Nubien kommt neben dem genannten noch eine Art der Familie vor, der Maskenwürger (Enneoctonus personatus). Er ist auf der Oberseite blauschwarz, auf der Brust rostgelblich, auf der Stirn und über den Augen, auf den Schul- tern, an der Kehle und am Bürzel weiß. Die mittelsten sechs Schwanzfedern sind ganz schwarz, die äußersten reinweiß mit schwarzem Schaft, die übrigen weiß und schwarz. Das Auge ist braun, Schnabel und Fuß sind schwarz.
Der Maskenwürger erscheint nach Lindermayer's Angabe in Griechenland erst Anfangs Mai und verläßt die Halbinsel bereits Mitte Augusts wieder. Er bevorzugt im Gegensatz zu andern Würgern hohe Bäume und läßt von den höchsten Spitzen derselben seinen wohlklingenden, aber eintönigen Gesang erschallen. Das Nest steht auf höheren Oelbäumen. Es ist kleiner und zierlicher gebaut, als das anderer Würger und enthält sechs bis sieben auf lehmfarbigem Grunde mit ölbraunen Tüpfeln gezeichnete Eier. Die Nahrung besteht in Kerbthieren. Während des Winters hält er sich in Afrika auf; aber nur die aus Europa kommenden wandern bis in die Waldungen des Jnnern: die in Egypten geborenen dagegen verweilen hier jahraus, jahrein in den Palmenwäldern, ihrem bevorzugten Wohngebiet.
Dickkopfwürger (Pachycephali) nennt Cabanis einige Würger Neuhollands und der großen Eilande des stillen Meeres, welche sich kennzeichnen durch einen gedrungenen Leibesbau, ver- hältnißmäßig starken Kopf mit sehr kräftigem Schnabel, ziemlich kurze Flügel, einen kurzen, meist gerade abgeschnittenen Schwanz und kurze kräftige Füße.
Die hierher zu zählenden Arten haben in Aussehen und Betragen eine gewisse Aehnlichkeit mit den Meisen. Sie bewohnen Bäume aller Art und halten sich meist in den höchsten Kronen derselben auf, hier nach Art der Meisen durch die Zweige schlüpfend. Kerbthiere im weitesten Umfang bilden ihre Nahrung; sie ziehen aber, wie es scheint, Raupen und weiche Maden den Kerfen im Fliegen- zustande vor. Jhre Bewegungen sind verhältnißmäßig langsam und namentlich ihr Flug ist schwer- fällig und wenig ausgedehnt. Einige haben einen lauten, ziemlich angenehmen Gesang, andere lassen lang pfeifende Töne vernehmen, welche sie oft wiederholen und in eigenthümlicher Weise anschwellen und verklingen lassen. Das Nest ist ein sehr zierlicher runder Bau, welcher entweder zwischen dem Gezweig oder in einer Baumhöhle steht und in der Regel vier Eier enthält.
Der Falkenwürger (Falcunculus frontatus) gehört mit seinen wenigen Verwandten dieser Würgergruppe an. Er ist ein kräftig gestalteter, angenehm gezeichneter Vogel von 6 Zoll Länge, welcher viele Aehnlichkeit mit unserer Finkmeise hat, sich aber durch den sehr kräftigen Schnabel sofort unterscheidet. Dieser ist in der That falkenartig, obgleich der Haken des Oberschnabels und der Zahn nicht besonders ausgebildet sind. Die Färbung des Gefieders ist in beiden Geschlechtern
Die Fänger. Singvögel. Würger.
Auch der rothköpfige Würger gehört zu den Spottvögeln. Er iſt ein fleißiger Sänger und ahmt die Stimme der um ihn wohnenden Vögel auf das Täuſchendſte nach, vermiſcht ſie in der ſonderbarſten Weiſe und dichtet ſo ein Tonſtück zuſammen, welches einzelne Liebhaber unendlich ent- zückt. Deshalb wird auch er ziemlich häufig im Käfig gehalten und je nach ſeiner größeren oder geringeren Nachahmungsgabe mehr oder minder geſchätzt.
Das Neſt ſteht auf mittelhohen Bäumen, iſt äußerlich aus dürren Stengeln und grünen Pflan- zentheilen, zarten Wurzeln, Baummoſen und Flechten zuſammengebaut, inwendig mit einzelnen Federn, Borſten, Wolle und anderen Thierhaaren ausgefüttert, und enthält im Mai fünf bis ſechs Eier, welche auf grünlichweißem Grunde mit aſchgrauen oder bräunlichen, am ſtumpfen Ende auch wohl ölbraunen Punkten und Flecken gezeichnet ſind.
Jn Griechenland, viel häufiger aber noch in Egypten und Nubien kommt neben dem genannten noch eine Art der Familie vor, der Maskenwürger (Enneoctonus personatus). Er iſt auf der Oberſeite blauſchwarz, auf der Bruſt roſtgelblich, auf der Stirn und über den Augen, auf den Schul- tern, an der Kehle und am Bürzel weiß. Die mittelſten ſechs Schwanzfedern ſind ganz ſchwarz, die äußerſten reinweiß mit ſchwarzem Schaft, die übrigen weiß und ſchwarz. Das Auge iſt braun, Schnabel und Fuß ſind ſchwarz.
Der Maskenwürger erſcheint nach Lindermayer’s Angabe in Griechenland erſt Anfangs Mai und verläßt die Halbinſel bereits Mitte Auguſts wieder. Er bevorzugt im Gegenſatz zu andern Würgern hohe Bäume und läßt von den höchſten Spitzen derſelben ſeinen wohlklingenden, aber eintönigen Geſang erſchallen. Das Neſt ſteht auf höheren Oelbäumen. Es iſt kleiner und zierlicher gebaut, als das anderer Würger und enthält ſechs bis ſieben auf lehmfarbigem Grunde mit ölbraunen Tüpfeln gezeichnete Eier. Die Nahrung beſteht in Kerbthieren. Während des Winters hält er ſich in Afrika auf; aber nur die aus Europa kommenden wandern bis in die Waldungen des Jnnern: die in Egypten geborenen dagegen verweilen hier jahraus, jahrein in den Palmenwäldern, ihrem bevorzugten Wohngebiet.
Dickkopfwürger (Pachycephali) nennt Cabanis einige Würger Neuhollands und der großen Eilande des ſtillen Meeres, welche ſich kennzeichnen durch einen gedrungenen Leibesbau, ver- hältnißmäßig ſtarken Kopf mit ſehr kräftigem Schnabel, ziemlich kurze Flügel, einen kurzen, meiſt gerade abgeſchnittenen Schwanz und kurze kräftige Füße.
Die hierher zu zählenden Arten haben in Ausſehen und Betragen eine gewiſſe Aehnlichkeit mit den Meiſen. Sie bewohnen Bäume aller Art und halten ſich meiſt in den höchſten Kronen derſelben auf, hier nach Art der Meiſen durch die Zweige ſchlüpfend. Kerbthiere im weiteſten Umfang bilden ihre Nahrung; ſie ziehen aber, wie es ſcheint, Raupen und weiche Maden den Kerfen im Fliegen- zuſtande vor. Jhre Bewegungen ſind verhältnißmäßig langſam und namentlich ihr Flug iſt ſchwer- fällig und wenig ausgedehnt. Einige haben einen lauten, ziemlich angenehmen Geſang, andere laſſen lang pfeifende Töne vernehmen, welche ſie oft wiederholen und in eigenthümlicher Weiſe anſchwellen und verklingen laſſen. Das Neſt iſt ein ſehr zierlicher runder Bau, welcher entweder zwiſchen dem Gezweig oder in einer Baumhöhle ſteht und in der Regel vier Eier enthält.
Der Falkenwürger (Falcunculuſ frontatuſ) gehört mit ſeinen wenigen Verwandten dieſer Würgergruppe an. Er iſt ein kräftig geſtalteter, angenehm gezeichneter Vogel von 6 Zoll Länge, welcher viele Aehnlichkeit mit unſerer Finkmeiſe hat, ſich aber durch den ſehr kräftigen Schnabel ſofort unterſcheidet. Dieſer iſt in der That falkenartig, obgleich der Haken des Oberſchnabels und der Zahn nicht beſonders ausgebildet ſind. Die Färbung des Gefieders iſt in beiden Geſchlechtern
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[702/0744]
Die Fänger. Singvögel. Würger.
Auch der rothköpfige Würger gehört zu den Spottvögeln. Er iſt ein fleißiger Sänger und
ahmt die Stimme der um ihn wohnenden Vögel auf das Täuſchendſte nach, vermiſcht ſie in der
ſonderbarſten Weiſe und dichtet ſo ein Tonſtück zuſammen, welches einzelne Liebhaber unendlich ent-
zückt. Deshalb wird auch er ziemlich häufig im Käfig gehalten und je nach ſeiner größeren oder
geringeren Nachahmungsgabe mehr oder minder geſchätzt.
Das Neſt ſteht auf mittelhohen Bäumen, iſt äußerlich aus dürren Stengeln und grünen Pflan-
zentheilen, zarten Wurzeln, Baummoſen und Flechten zuſammengebaut, inwendig mit einzelnen
Federn, Borſten, Wolle und anderen Thierhaaren ausgefüttert, und enthält im Mai fünf bis ſechs
Eier, welche auf grünlichweißem Grunde mit aſchgrauen oder bräunlichen, am ſtumpfen Ende auch
wohl ölbraunen Punkten und Flecken gezeichnet ſind.
Jn Griechenland, viel häufiger aber noch in Egypten und Nubien kommt neben dem genannten
noch eine Art der Familie vor, der Maskenwürger (Enneoctonus personatus). Er iſt auf der
Oberſeite blauſchwarz, auf der Bruſt roſtgelblich, auf der Stirn und über den Augen, auf den Schul-
tern, an der Kehle und am Bürzel weiß. Die mittelſten ſechs Schwanzfedern ſind ganz ſchwarz,
die äußerſten reinweiß mit ſchwarzem Schaft, die übrigen weiß und ſchwarz. Das Auge iſt braun,
Schnabel und Fuß ſind ſchwarz.
Der Maskenwürger erſcheint nach Lindermayer’s Angabe in Griechenland erſt Anfangs
Mai und verläßt die Halbinſel bereits Mitte Auguſts wieder. Er bevorzugt im Gegenſatz zu
andern Würgern hohe Bäume und läßt von den höchſten Spitzen derſelben ſeinen wohlklingenden,
aber eintönigen Geſang erſchallen. Das Neſt ſteht auf höheren Oelbäumen. Es iſt kleiner und
zierlicher gebaut, als das anderer Würger und enthält ſechs bis ſieben auf lehmfarbigem Grunde mit
ölbraunen Tüpfeln gezeichnete Eier. Die Nahrung beſteht in Kerbthieren. Während des Winters
hält er ſich in Afrika auf; aber nur die aus Europa kommenden wandern bis in die Waldungen des
Jnnern: die in Egypten geborenen dagegen verweilen hier jahraus, jahrein in den Palmenwäldern,
ihrem bevorzugten Wohngebiet.
Dickkopfwürger (Pachycephali) nennt Cabanis einige Würger Neuhollands und der
großen Eilande des ſtillen Meeres, welche ſich kennzeichnen durch einen gedrungenen Leibesbau, ver-
hältnißmäßig ſtarken Kopf mit ſehr kräftigem Schnabel, ziemlich kurze Flügel, einen kurzen, meiſt
gerade abgeſchnittenen Schwanz und kurze kräftige Füße.
Die hierher zu zählenden Arten haben in Ausſehen und Betragen eine gewiſſe Aehnlichkeit mit
den Meiſen. Sie bewohnen Bäume aller Art und halten ſich meiſt in den höchſten Kronen derſelben
auf, hier nach Art der Meiſen durch die Zweige ſchlüpfend. Kerbthiere im weiteſten Umfang bilden
ihre Nahrung; ſie ziehen aber, wie es ſcheint, Raupen und weiche Maden den Kerfen im Fliegen-
zuſtande vor. Jhre Bewegungen ſind verhältnißmäßig langſam und namentlich ihr Flug iſt ſchwer-
fällig und wenig ausgedehnt. Einige haben einen lauten, ziemlich angenehmen Geſang, andere
laſſen lang pfeifende Töne vernehmen, welche ſie oft wiederholen und in eigenthümlicher Weiſe
anſchwellen und verklingen laſſen. Das Neſt iſt ein ſehr zierlicher runder Bau, welcher entweder
zwiſchen dem Gezweig oder in einer Baumhöhle ſteht und in der Regel vier Eier enthält.
Der Falkenwürger (Falcunculuſ frontatuſ) gehört mit ſeinen wenigen Verwandten dieſer
Würgergruppe an. Er iſt ein kräftig geſtalteter, angenehm gezeichneter Vogel von 6 Zoll Länge,
welcher viele Aehnlichkeit mit unſerer Finkmeiſe hat, ſich aber durch den ſehr kräftigen Schnabel
ſofort unterſcheidet. Dieſer iſt in der That falkenartig, obgleich der Haken des Oberſchnabels und
der Zahn nicht beſonders ausgebildet ſind. Die Färbung des Gefieders iſt in beiden Geſchlechtern
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Brehm, Alfred Edmund: Illustrirtes Thierleben. Bd. 3. Hildburghausen, 1866, S. 702. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brehm_thierleben03_1866/744>, abgerufen am 22.11.2024.
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