Brehm, Alfred Edmund: Illustrirtes Thierleben. Bd. 3. Hildburghausen, 1866.Die Fänger. Raubvögel. Tageulen. Vögel sind weiß, zuweilen fast ungefleckt oder höchstens mit einer Querreihe brauner Fleckchen amVorderkopfe und einzelner auf den großen Schwingen; mittelalte sind auf weißem Grunde mehr oder weniger mit braunen Quer- oder auf dem Kopfe mit solchen Längsflecken gezeichnet; jüngere Vögel sind noch stärker gefleckt, als sie. Das Auge ist prächtig gelb, der Schnabel hornschwarz. Eine ausführlichere Beschreibung ist unnöthig, weil die Schneeeule mit keinem andern Raubvogel ver- wechselt werden kann. [Abbildung]
Die Schneeeule (Nyctea nivea). Während des Sommers hält sich die Schneeeule hauptsächlich auf den nordischen Gebirgen auf; Jn ihrem Betragen zeigt die Schneeeule manches Eigenthümliche. So lange sie ruhig ist, gleicht Die Fänger. Raubvögel. Tageulen. Vögel ſind weiß, zuweilen faſt ungefleckt oder höchſtens mit einer Querreihe brauner Fleckchen amVorderkopfe und einzelner auf den großen Schwingen; mittelalte ſind auf weißem Grunde mehr oder weniger mit braunen Quer- oder auf dem Kopfe mit ſolchen Längsflecken gezeichnet; jüngere Vögel ſind noch ſtärker gefleckt, als ſie. Das Auge iſt prächtig gelb, der Schnabel hornſchwarz. Eine ausführlichere Beſchreibung iſt unnöthig, weil die Schneeeule mit keinem andern Raubvogel ver- wechſelt werden kann. [Abbildung]
Die Schneeeule (Nyctea nivea). Während des Sommers hält ſich die Schneeeule hauptſächlich auf den nordiſchen Gebirgen auf; Jn ihrem Betragen zeigt die Schneeeule manches Eigenthümliche. So lange ſie ruhig iſt, gleicht <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0630" n="596"/><fw place="top" type="header">Die Fänger. Raubvögel. Tageulen.</fw><lb/> Vögel ſind weiß, zuweilen faſt ungefleckt oder höchſtens mit einer Querreihe brauner Fleckchen am<lb/> Vorderkopfe und einzelner auf den großen Schwingen; mittelalte ſind auf weißem Grunde mehr<lb/> oder weniger mit braunen Quer- oder auf dem Kopfe mit ſolchen Längsflecken gezeichnet; jüngere<lb/> Vögel ſind noch ſtärker gefleckt, als ſie. Das Auge iſt prächtig gelb, der Schnabel hornſchwarz.<lb/> Eine ausführlichere Beſchreibung iſt unnöthig, weil die Schneeeule mit keinem andern Raubvogel ver-<lb/> wechſelt werden kann.</p><lb/> <figure> <head> <hi rendition="#c"><hi rendition="#g">Die Schneeeule</hi> (<hi rendition="#aq">Nyctea nivea</hi>).</hi> </head> </figure><lb/> <p>Während des Sommers hält ſich die Schneeeule hauptſächlich auf den nordiſchen Gebirgen auf;<lb/> im Winter ſtreicht ſie in tiefer gelegene Gegenden hinab, und wenn der Schnee in ihrer Heimat ſehr<lb/> reichlich fällt und die Nahrung knapp wird, tritt ſie auch wohl eine Wanderung nach dem Süden<lb/> an. Auf den tauriſchen Hochſteppen ſtellen ſich nach <hi rendition="#g">Radde</hi> zuerſt die Weibchen ein und zwar bereits<lb/> gegen Ende Septembers; die Männchen folgen viel ſpäter. Jn Skandinavien kommen ſie erſt mit<lb/> Einbruch des Winters in die Thäler herab.</p><lb/> <p>Jn ihrem Betragen zeigt die Schneeeule manches Eigenthümliche. So lange ſie ruhig iſt, gleicht<lb/> ſie allerdings andern Eulen; ihre Bewegungen aber ſind viel raſcher und gewandter, als die gleich-<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [596/0630]
Die Fänger. Raubvögel. Tageulen.
Vögel ſind weiß, zuweilen faſt ungefleckt oder höchſtens mit einer Querreihe brauner Fleckchen am
Vorderkopfe und einzelner auf den großen Schwingen; mittelalte ſind auf weißem Grunde mehr
oder weniger mit braunen Quer- oder auf dem Kopfe mit ſolchen Längsflecken gezeichnet; jüngere
Vögel ſind noch ſtärker gefleckt, als ſie. Das Auge iſt prächtig gelb, der Schnabel hornſchwarz.
Eine ausführlichere Beſchreibung iſt unnöthig, weil die Schneeeule mit keinem andern Raubvogel ver-
wechſelt werden kann.
[Abbildung Die Schneeeule (Nyctea nivea).]
Während des Sommers hält ſich die Schneeeule hauptſächlich auf den nordiſchen Gebirgen auf;
im Winter ſtreicht ſie in tiefer gelegene Gegenden hinab, und wenn der Schnee in ihrer Heimat ſehr
reichlich fällt und die Nahrung knapp wird, tritt ſie auch wohl eine Wanderung nach dem Süden
an. Auf den tauriſchen Hochſteppen ſtellen ſich nach Radde zuerſt die Weibchen ein und zwar bereits
gegen Ende Septembers; die Männchen folgen viel ſpäter. Jn Skandinavien kommen ſie erſt mit
Einbruch des Winters in die Thäler herab.
Jn ihrem Betragen zeigt die Schneeeule manches Eigenthümliche. So lange ſie ruhig iſt, gleicht
ſie allerdings andern Eulen; ihre Bewegungen aber ſind viel raſcher und gewandter, als die gleich-
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/brehm_thierleben03_1866 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/brehm_thierleben03_1866/630 |
Zitationshilfe: | Brehm, Alfred Edmund: Illustrirtes Thierleben. Bd. 3. Hildburghausen, 1866, S. 596. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brehm_thierleben03_1866/630>, abgerufen am 29.06.2024. |